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BRANFORD MARSALIS TRIO – The Dark Keys (Columbia, 1996)
Das Album zeigt ein vielseitiges Saxophon-Trio, eröffnet mit einer kraftvollen Passage, die an Coltranes A Love Supreme erinnert – laut Marsalis eine unbeabsichtigte Ähnlichkeit – ich frage mich zwar, wie solch eine Parallele unbewusst entstehen kann, spätestens beim ersten Abhören liegt das doch sofort in der Luft.
Neben den sechs Trio-Stücken enthält das Album zwei Saxophon-Duette: eines mit Kenny Garrett am Altsaxophon und eines mit Joe Lovano am Tenorsaxophon. Ein abwechslungsreiches Programm, das die Bandbreite des Trios zeigt.--
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BRANFORD MARSALIS QUARTET – Requiem (Columbia, 1999)
Das letzte Branford-Marsalis-Album der 90er ist ein echtes Highlight. Mit Requiem kehrt er zum klassischen Quartett-Format zurück und präsentiert ein eindrucksvolles Zeugnis seines musikalischen Dialogs mit Kenny Kirkland. Kirklands letzte Aufnahmen bestechen durch Leichtigkeit, Energie und Vielseitigkeit. Das Album überzeugt mit lebendigen Improvisationen, einer bemerkenswerten Einheit im Zusammenspiel und einer exquisiten Produktion.das war das letzte marsalis-album, das ich mir gekauft habe, und ich mag es wirklich sehr gerne. zu THE DARK KEYS habe ich kürzlich keinen zugang gefunden, THE BEAUTIFUL ONES ARE NOT YET BORN ist mein marsalis-trio-album, aber das hängt natürlich auch damit zusammen, dass das damals passte und später habe ich eher was anderes als marsalis gehört. aber insgesamt ist er für mich eine wirklich wichtige stimme der späten 80er, frühen 90er – und das ist mir erst rückblickend so klar geworden.
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@vorgarten: Mir war das damals gar nicht so bewusst, wie toll die Alben der 80er und 90er sind, ich habe dann erst wieder vereinzelt in späteres Material reingehört und keine Faszination verspürt. Das ging erst wieder mit der Wiederentdeckung des großartigen Debüts los.
The Beautyful Ones Are Not Yet Born habe ich schon seit einiger Zeit, richtig gezündet hat es aber auch erst nach ein paar intensiveren Durchgängen. Ich hätte heute auch chronologisch hören können, aber eigentlich war das gar nicht mein Plan, mich bei Branford Marsalis so zu vertiefen. Daher jetzt wieder ein Sprung in die 80er:BRANFORD MARSALIS – Royal Garden Blues (Columbia, 1986)
Bereits zu Beginn beeindruckt Marsalis mit einem ausdrucksstarken und präsenten Ton am Tenorsaxophon. Innerhalb von drei Tagen entsteht ein abwechslungsreiches Programm, das in sechs wechselnden Quartett-Besetzungen eingespielt wird – nahtlos und ohne spürbare Brüche. Alles wirkt präzise und auf den Punkt, was das Zuhören zu einem großen Vergnügen macht. Selbst der titelgebende Royal Garden Blues – trotz des kurzen Yakety Sax-Zitats – mit einem großartigen Ron Carter und Marsalis am Sopransaxophon, fügt sich perfekt in das Gesamtbild ein. Das Highlight ist für mich die Larry Willis-Komposition Shadows, die perfekt für Marsalis und Willis passt.
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Hey man, why don't we make a tune... just playin' the melody, not play the solos...ja, „shadows“ war für meine erstbegegnung mit larry willis, noch vor RIGHT NOW!
charles gayle, streets (2011)
mein letztes gayle-album, danach kam auch nicht mehr viel von ihm, glaube ich. so viele tenorsaxofonisten habe ich in den 90ern nicht gehört neben marsalis, gary thomas… vor allem: gayle. was der ausgelöst hat bei mir, kann ich immer noch nicht richtig fassen. aber von der totalen originalität abgesehen gibt es für mich schon graduierungen: es gbt rhythm sections, mit denen das nicht passt, die zu vordergründig auf krawall aus sind – oder ihn dort abholen (so wie hier), da passiert dann immer noch was, aber richtig faszinierend ist gayle, wenn die mitspielenden seinen inneren formwillen verstehen – so wie rashied ali, william parker, sirone (vor allem!), gerald cleaver… mit klaus kugel hat er zuletzt gespielt, das hätte ich gerne gehört. aber gayle ist ja auch wirklich abgedriftet am ende, „streets“ als bühnenpersona (hier abgebildet) mit den anti-abtreibungs- und homophobie-tiraden… aber gut, ein einfaches leben war das nicht. ich habe ihn um 2010 herum ein einziges mal in meinem leben live gesehen, mit sunny murray und juini booth, das war müde, aufregend und ein bisschen furchteinflößend zugleich. hier im forum ist er so gut wie nie thema, das kann man auch nicht in jedem moment hören (ich schon. fast.).
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Clifford Brown – The Complete Em Arcy Recordings (Disc.1: Clifford Brown-Max Roach Quintet 1954
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“Every weirdo in the world is on my wavelength.” Thomas Pynchon www.radiostonefm.de
BRANFORD MARSALIS – Random Abstract (Columbia, 1988)Innerhalb von nur zwei Tagen in Tokio aufgenommen, präsentiert dieses Album einen bemerkenswert wandlungsfähigen Leader, der mit seiner Vielseitigkeit überzeugt. Jede Interpretation im Repertoire überrascht mit frischen Nuancen und zeigt eine beeindruckende Bandbreite an Ausdrucksmöglichkeiten. Was chaotisch oder anstrengend wirken könnte, wird hier aber inspirierend und faszinierend.
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Hey man, why don't we make a tune... just playin' the melody, not play the solos...vorgarten
redbeansandrice
vorgartenich verstehe gerade den bezug zum zitat nicht, glaube ich.
„motian“ war jetzt der auslöser/bezug, aber tatsächlich behaupt ich mal, dass jeder, der sich ein bisschen für Deer Head Inn und so interessiert, kurz dort nachlesen könnte, es jetzt nicht unfassbar tief, aber auch in 1.5 Minuten verdaut.
ah danke, gerade gelesen. ich dachte gestern: kaum schreibt man mal einen halbkritischen halbsatz zu paul motian, wird man gleich mit pflichtlektüren eingenordet auch ein bisschen ernüchternd, erwachsene musiker, die sich darüber in die haare kriegen, ob die anderen zu leise oder zu laut spielen, und wer wem das jetzt sagen darf… ich glaube, ich verstehe immer noch nicht so richtig, wie dieses motian-archiv funktioniert. „jeder, der sich ein bisschen für Deer Head Inn und so interessiert“ – schließt dich das jetzt eigentlich ein oder aus? ich habe das nie recht verstanden, dass motian für dich ja irgendwie wichtig ist, aber motian+jarrett nicht?
sorry für den post erstmal überlesen! Pflichtlektüre: Instagram ist halt ein wahnsinnig flüchtiges Medium, zumindest wenn man es nicht besser beherrscht als ich – deswegen gilt zumindest für mich: die Sachen müssen gelesen werden, wenn sie frisch sind, und nicht eine Woche später, wenn man sie nicht mehr finden kann… ob insta jetzt das ideale Format für ein Archiv ist, darüber brauchen wir nicht streiten… aber Tatsache ist, dass die Dame regelmässig spannende Stücke aus seinen Notizbüchern und seiner Autobiografie postet… und manchmal geht’s da zB um Eddie Costa – und das interessiert dann hier kaum wen, aber krasse Geschichte, Motian wäre an dem Abend fast mit ins Auto gestiegen – oder es geht um Jarrett… und dann interessiert das hier einige…
in Sachen Motian, Jarrett, Deer Head Inn und mich: Ich bin aus dieser Ecke definitiv ein Fan von Masabumi Kikuchi, Masahiko Togashi, Jack deJohnnette und Gary Peacock… und als solcher komm ich an Motian und Jarrett gelegentlich kaum vorbei… und natürlich interessiert mich der Motian Blog – auch wegen anderen Querverbindungen – und es gibt Jarrett und Motian Alben, die mir wirklich wichtig sind, wie Changeless oder On Broadway Vol 5… Und das neue Deer Head Inn Album hab ich mir natürlich angehört… Aber ein bisschen fremdel ich trotzdem.
Bei Jarrett bin ich einfach noch nicht so weit, dass ich mehr als zwei, drei Alben bräuchte… diese 70minütigen CDs mit Klaviertrio oder Solosachen, von denen Jarrett ja gefühlt jeweils so mindestens 20 hat, klingen total schön, aber ich kann sie nicht auseinander halten. Das gilt auch für Deer Head Inn und das neue. (Neben Changeless ist Tales of Another das, was ich wirklich oft und gerne höre.) Sachen wie das amerikanische Quartett mag ich soweit ich sie kenn, aber da bin ich noch nicht so weit. Ist mit Bill Evans und seinen Trios bei mir nicht viel anders, ich hab grossen Respekt aber nur zwei, drei Alben, zu denen ich regelmässig zurückkehre.
Bei Motian mag ich einzelne Sachen sehr, zum Beispiel das meiste mit Kikuchi natürlich… Aber gerade bei seinen Leadersachen gibt es auch genug, womit ich sehr wenig anfangen kann, die Electric Bebop Band zB oder das Trio mit Lovano und Frisell.
Paul Motian – Le VoyageIn diesem Sinne… Mag ich, aber würd ich gern noch mehr mögen.
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Charles Brackeen – Attainmentich hatte eigentlich gedacht, ich mach mit Motian oder Jarrett weiter, aber das hier passt besser…
Right around Thanksgiving Day in 1987, the too-scant recorded legacy of this uncompromising reedman was expanded by sessions conducted in Dallas that yielded two LPs with Brackeen as leader, Worshippers Come Nigh and this effort, Attainment. He had never before worked with bassist Fred Hopkins, drummer Andrew Cyrille, or cornetist Olu Dara. He arrived with several new compositions; the rest date from his New York days.
anders gesagt: ein Setting, in dem man sonst eher David Murray erwartet hätte aber Brackeen und seine Kompositionen passen perfekt… viel Gospel, viel später Coltrane und eine folkige Qualität, die man wahrscheinlich auf Ornette Coleman schieben kann…
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.…sollte in wirklich jedem haushalt stehen, in dem musik gehört wird….
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Hat Zappa und Bob Marley noch live erlebt!wasClifford Brown – The Complete Em Arcy Recordings (Disc.1: Clifford Brown-Max Roach Quintet 1954
feine sache
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Hat Zappa und Bob Marley noch live erlebt!werde gleich auch ein wenig branford marsalis hören, habe allerdings von ihm keine leader-scheibe, nur sideman bei einem hier nicht so gut gelittenen bassisten und lehrer ….kann mir aber durchaus vorstellen diesen blinden fleck zu tilgen und werde mir deine anmerkungen alle nochmals durchlesen…vor allem werden mich wohl die alben mit seiner band, mit der er die musik von sting veredelte interessieren…..
danach „bring on the night“
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Hat Zappa und Bob Marley noch live erlebt!
Von Freeman – Doin‘ It Right Nowdavor lief noch kurz On Broadway Vol.5 von Paul Motian, und irgendwie erinnerte mich die Art, wie die zwei Saxophone da durch die Standards taumeln an den Einstieg hier… stell dir vor, du darfst mit beinah 50 endlich dein Debutalbum aufnehmen… was ziehst du an? Wo lässt du dich fürs Cover fotografieren? Freeman entschied sich für ein Setting, das nur auf den ersten Blick nicht gestellt wirkt… über die Idee, das Album mit „The First Time Ever I Saw Your Face“ zu beginnen, freu ich mich jedes Mal… und ist ja auch ein guter Song, toll umgesetzt – ansonsten wär es ja albern.
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.JOHN GILMORE, die nächste Runde:
DIZZY REECE – From In To Out (1970)
Ja, Gilmore fühlt sich in diesem Umfeld hörbar wohl, die freie Gestaltung scheint ihm entgegen zu kommen..
ein echt spannendes Album!
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The Contemporary Jazz Classics Of The Paul Moer Triofun fact: Moer heisst eigentlich Moerschbacher… mit dem gleichen b/dr Team (Jimmy Bond + Frank Butler) hatte Moer’s grosses Vorbild Elmo Hope anderthalb Jahre früher eins der besten Klaviertrioalben aller Zeiten aufgenommen, von dem her hätte man meinen sollen, dass noch mehr Leute auf die Idee kommen würden… tatsächlich ist Butlers Klaviertriodiskografie sehr übersichtlich… in diesen frühen Jahren gibt es ansonsten eine Hampton Hawes Session, wo die diskografischen Details etwas unklar sind, Girl Here Plays Mean Piano von Joyce Collins (mit Ray Brown) und The Newborn Touch von Phineas Newborn (mit Leroy Vinegar), 1978 kam dann noch ein Kenny Drew Album dazu, auch mit Vinegar… tolles Album.
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Joyce Collins – Girl here plays mean piano
Joyce Collins – Sweet Madnessdas erste Album ist das aus den frühen 60ern mit Frank Butler und Roy Green aka Ray Brown, das zweite ein Trioalbum von 1990 mit unter anderem Ralph Penland und Andy Simpkins … vom ersten Eindruck ist das zweite Album das spannendere, mit Kompositionen von McCoy Tyner und Wayne Shorter etc … während auf dem ersten Album alles noch ein bisschen an Erroll Garner oder so erinnert, hören wir auf dem zweiten eine Pianistin, die die 60er und 70er mit offenen Ohren erlebt hat… (die 80er auch, aber das hört man mehr auf diesem Album, das ich nur sehr kurz angespielt hab)
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Schlagwörter: Ich höre gerade..., It's about the melody stupid, Jazz, Tagebuch
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