Ich höre gerade … Jazz!

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  • #12227457  | PERMALINK

    redbeansandrice

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    Beiträge: 14,688


    Bobby Hackett, Billy Butterfield – Bobby / Billy / Brasil

    das hatt ich eigentlich neulich hören wollen, als ich bei Warren Bernhardt (der hier mitspielt) und Paul Winter unterwegs war… denn: auch dieses Album ist ein entfernter Cousin von Getz Gilberto – nur dass man Getz durch zwei Dixielandtrompeter ersetzt hat, bzw., soviel Zeit muss sein, einen Trompeter und einen Kornettisten… beim Repertoire machen Hackett und Butterfield eher keine Experimente, es gibt zweimal Gershwin, Sunny, Dancing in the Dark… und, ok, ein Jobim Stück (Corcovado)… trotzdem wär ich geneigt zu behaupten, dass das hier mehr von der Leichtigkeit des Bossa hat als zB das Ike Quebec Bossa Album… was daran liegt, das Luiz Henriques (g und weitgehend wortloser Gesang) und Sivuca (acc) die Hintergründe kompetent gestalten… und darüber trompeten dann Hackett und Butterfield, mal abwechselnd, mal gemeinsam, immer charmant, immer humorvoll… ja, es ist Easy Listening, aber trotzdem ganz wunderbar – die zwei hört man ja schon vom Ton her immer gerne, vor allem Hackett – und gerade durch die Duette der Trompeter hat es dann doch ein Mass an Spontanität, dass einen auch „Jazz“ sagen lässt…

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    #12227501  | PERMALINK

    thelonica

    Registriert seit: 09.12.2007

    Beiträge: 4,426

    THE HASTINGS STREET JAZZ EXPERIENCE – Detroit Jazz Composers Ltd.

    Ein Fund auf YT. Progressiver Big Band Jazz mit Vocals (Kim Weston) und Choir, Harfe, Vibes etc. Die Besetzung ist ganz interessant: Theodore Buckner (Lunceford), Louis Barnett (Todd Rhodes), Miller Brisker (Sam Lazar, Aretha Franklin), Nasir Hafiz (Charles McPherson)….

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    #12227503  | PERMALINK

    bepesch

    Registriert seit: 20.05.2014

    Beiträge: 77

    Die Musikwelt trauert um einen der Pioniere des Soul-Jazz. Der US-Pianist und Sänger Les McCann ist im Alter von 88 Jahren gestorben.

    (New York.) Der US-Pianist und Sänger Les McCann, einer der Pioniere des Soul-Jazz, ist tot. Er sei bereits am vergangenen Freitag in Los Angeles gestorben, teilte sein langjähriger Manager und Produzent Alan Abrahams mit. Demnach war McCann eine Woche zuvor mit einer Lungenentzündung ins Krankenhaus gekommen. Er wurde 88 Jahre alt.

    Die Karriere des aus Lexington im US-Bundesstaat Kentucky stammenden McCann reichte in die 1950er-Jahre zurück. Damals gewann er während seines Dienstes bei der US-Marine einen Gesangswettbewerb und trat in der „Ed Sullivan Show“ auf, der wohl populärsten Unterhaltungssendung in den USA zu jener Zeit. Das Klavierspielen hatte er sich nach eigenen Angaben selbst beigebracht. Im Laufe der Jahrzehnte unternahm McCann Welttourneen und veröffentlichte Dutzende Platten, darunter sein Debütalbum „Les McCann Ltd. Plays the Truth“ von 1960. Zu seinen Bewunderern gehörten Musikgrößen wie Miles Davis und Quincy Jones.

    Auf Tour mit Musikern wie Wilson Pickett und Santana

    McCann galt als einer der Wegbereiter für einen Stil, der Jazz mit Einflüssen aus Soul und Funk verwebt. Ein Paradebeispiel für seine Experimentierfreude ist seine Interpretation von „Compared to What“, ein Funk-Protestsong aus der Feder von Eugene McDaniels, den er mit Saxofonist Eddie Harris darbot. Als legendär gilt ihre Liveaufnahme des Songs beim schweizerischen Montreaux Jazz Festival Ende der Sechzigerjahre, in der McCann jazzige Pianoriffs mit Gesang im Gospelstil vermengt.

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    #12227507  | PERMALINK

    bepesch

    Registriert seit: 20.05.2014

    Beiträge: 77

    … Gecovert wurde „Compared to What“ auch von Soul-Legende Roberta Flack, die McCann einst unter seine Fittiche nahm. Er verschaffte ihr etwa ein Probesingen beim Label Atlantic Records, das ihrer Karriere einen kräftigen Schub verleihen sollte. Später nahm McCann Alben mit Flack auf und ging auch mit bekannten Musikern wie Wilson Pickett und Santana auf Tour. Zahlreiche Hip-Hop-Stars, darunter Dr. Dre und die Band A Tribe Called Quest, griffen für Samplings auf Material von Les McCann zurück.

    RND/AP

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    #12227509  | PERMALINK

    redbeansandrice

    Registriert seit: 14.08.2009

    Beiträge: 14,688


    The Mel Powell Bandstand

    und auch das eine kuriose Besetzung (Mel Powell ist immer gut, ich kam hier jetzt drauf, weil ich Boomie Richman am Tenor hören wollte)…

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    #12227523  | PERMALINK

    redbeansandrice

    Registriert seit: 14.08.2009

    Beiträge: 14,688


    Victor Feldman – The Venezuela Joropo

    via youtube, ***** in einem Downbeat-Heft von 1968 machten mich neugierig… der Leader spielt hier Marimbaphon, Vibraphon und elektrisches Cembalo, daneben gibt es eine grössere Band mit unter anderem Emil Richards (mehr Vibraphon und Marimbaphon), Bill Perkins (nur Flöte), Dennis Budimir (g), andere aus der wrecking crew (Max Bennett, Larry Bunker, Milt Holland), Harfe, aber keinem Gesang und keinen weiteren Bläsern… das Album positioniert sich irgendwo zwischen der Indio-Gruppe aus der Fussgängerzone (gibt es die noch?) und Getz/Gilberto… hat dabei aber eine subtile hypnotische Qualität, die beiden irgendwie fehlt… die man in der Zeit vielleicht eher bei Gabor Szabo oder Chico Hamilton findet… ich glaub ich kann die Begeisterung des Downbeat Reviewers tatsächlich ein bisschen nachvollziehen (mehr noch nicht)

    Mehr aus dem Review:

    This lovely album has got to be one of the year’s sleepers. It was launched a few months ago with Pacific Jazz’ blessings but little else in the way of promotion, publicity, etc. (the company didn’t even bother to provide this magazine with a review copy). [..]

    The music, much of which is derived from the folk music of Venezuela particularly in the use of that music’s rhythmic unit of six beats), bears a great similarity to bossa nova, though is generally much subtler, more insinuating, and less overt
    than even that supple samba form. The music in this album is graceful, elegant, and at all times romantic—uncloyingly, trippingly lyrical. [..]

    Lovingly conceived, beautifully performed, and handsomely recorded, this album is simply a joy throughout. If, like me, you respond to the insinuating charm and lyricism of bossa nova, this album is for you. Unreservedly recommended.

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    #12227581  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
    Moderator
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    Registriert seit: 25.01.2010

    Beiträge: 69,529



    Bin nach der Frage von @kurganrs (SAM-Reissue vom Album mit der Danish Radio Jazz Group) mal kurz zu Sahib Shihab abgebogen, umgekehrt chronologisch drei Alben, von denen ich abgesehen vom obersten nur Behelfsversionen habe. In chronologischer Reihenfolge gibt es einen lebendigen Live-Mitschnitt aus dem Jazzhus Montmartre vom 3. Oktober 1963 („Conversations“, die CD enthält zwei lange Bonustracks, aber die LP war wohl auch schon um die 50 Minuten lang). Wir kriegen hier ein ziemlich gutes Quintett und vermutlich keine feste Formation war. Allen Botschinsky spielt eine boppige Trompete, Ole Molin an der Gitarre sorgt für den recht besonderen Sound, NHOP am Bass und Alex Riel für den richtigen Beat. Das hat viel von der Musik von Miles Davis (der erste Bonustrack – #2 und #3 auf der CD – ist „Billy Boy“, das Stück, das Davis Red Garland, Paul Chambers und Philly Joe Jones als zweites Jamal-Trio-Feature einspielen liess), das hat auch mit Riel zu tun, der von Philly Joe mehr denn inspiriert scheint, mit den Two-Beat Bass-Begleitungen da und dort. Eine solide Blowing-Session würde ich sagen, die mich aber echt nicht umhaut.

    Dann im August 1965 zwei Sessions mit der Radiojazzgruppen, die es gemäss einem Wiki-„stub“ erst ab 1967 gab, gemäss den Liner Notes des jüngsten dänischen CD-Reissues aber seit Oktober 1961, als eine monatliche Live-Jazz-Sendung eingeführt worden sei, und seit Herbst 1964 auf zwölf Köpfe angewachsen. Shihab, der im Herbst 1962 erstmals in Kopenhagen war, mochte die Stadt, entschied zu bleiben und gehörte ab Januar 1963 zur Radiojazzgruppen … ein paar bekannte Namen sind dabei, von denen v.a. Bent Jaedig am Tenorsax auch etwas Platz kriegt, auch Palle Mikkelborg ist bekannt, und die „Conversations“-Gruppe ist fast komplett auch wieder dabei (mit Fritz von Bülow an der Gitarre und diesmal auch mit Klavier, gespielt von Bent Axen). Bei der ersten Session wirken neben Shihab zehn bzw. elf Musiker mit, bei der zweiten sind es dreizehn. Das hat was von progressivem Cool, durchaus moderner als er zehn Jahre früher gespielt worden wäre, und auch so, wie er 1965 in vielen Radiostudios in Europa von Pick-Up-Bands, gerne mit ein paar US-Gästen, gespielt wurde: raffinierte Arrangements eigener Stücke (hier alles comp./arr. Shihab), kurz gehaltene Soli, alles etwas brav und etwas zu knapp. Von den vier Stücken sind sechs seit dem Storyville-Reissue von „Sentiments“ aus dem Jahr 2005 Teil davon geworden – es fehlt je ein Stück pro Session, und der Bonustrack (der bei SAM mit dabei ist) fehlt auch, eine harmlose Gesangsnummer von Shihab, „Little French Girl“, zweieinhalb Minuten kurz. Mir ist das glaub ich etwas zu nett – und die schöne dunkle Atmosphäre vom Montmartre-Gig fehlt halt auch.

    Dass Shihab mehr drauf hatte konnte er in den Jahren mit der Clarke/Boland Band regelmässig zeigen. Das Sopransax war längst sein wichtigstes Instrument geworden, als er im März 1971 in Kopenhagen „Sentiments“ einspielte, mit Kenny Drew, NHOP und Jimmy Hopps. Hier wirkt alles moderner, freier als erwartet – was mit Shihab aber auch mit Hopps zu tun hat. Auf der einstigen A-Seite gibt es drei hervorragende Stücke mit dem Leader am Sopransax – das hat oft einen freien Groove, der mich ein wenig an Rahsaan Roland Kirk erinnert … da spielt halt keine Hard-Bop-Band mehr, das klingt alles offener. Die B-Seite beginnt dann mit einer kleinen Entgleisung, dem Titelstück, in dem Jazz und Beatmusik (wie Shihab es nennt) verbunden werden sollten. Drew wechselt dafür an die Orgel, Pedersen krallt sich einen Fender-Bass – und das alles klingt heute höchst altmodisch und behäbig. „An idea which we did not pursue“ ist die Phrase, mit der Shihab in seinen Liner Notes die Beschreibung des Stücks öffnet, und da scheint ja schon fast durch, dass er die Idee auch nicht gut fand – Shihab schreibt noch: „The high point of the piece is the drumming of Jimmy Hopps. Versatile.“ Danach bleibt das Sopransax liegen. Es folgen zwei Stücke am Barisax (darunter die wundervolle Drew-Ballade „Exstase“) und zum Ausklang eins an der Altflöte. Und das ist nun von den dreien das wirklich tolle Album – und für meine Ohren vielleicht das beste von Shihab überhaupt?

    „Jazz Sahib“ (Savoy, 1957) und die Sachen aus dem Clarke/Boland-Umfeld finde ich glaub ich allesamt stärker als die dänischen Sachen aus den Sechzigern (also „Summer Dawn“ von 1963, „Seeds“ von 1968 und einige Sessions, die u.a. auf der Rearward-CD „Companionship“ zu finden sind). Das Futura-Albummit Jef Gilson von 1972 („Le Marche dans le désert“) hat sich mir noch nicht so recht erschliessen wollen, da ist auch bald wieder mal ein Anlauf angesagt.

    --

    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #166: First Visit: Live-Dokumente aus dem Archiv von ezz-thetics/Hat Hut Records - 14.10., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
    #12227623  | PERMALINK

    kurganrs

    Registriert seit: 25.12.2015

    Beiträge: 9,048

    @gypsy-tail-wind: Danke für die ausführlichen Hinweise.

    #12227637  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
    Moderator
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    Registriert seit: 25.01.2010

    Beiträge: 69,529

    Das Album mit der dänischen Radioband steht auf YT … ich will’s echt nicht madig reden, es ist völlig okay, einfach nicht so ganz mein Beuteschema. Was Sam Records angeht, soweit ich da Bescheid weiss, sind die Produktionen alle vorzüglich gut gemacht. Aber grab bei sowas würd ich jetzt eher eine Secondhand-CD für einen Fünfer mitnehmen ;-)

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    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #166: First Visit: Live-Dokumente aus dem Archiv von ezz-thetics/Hat Hut Records - 14.10., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
    #12227771  | PERMALINK

    kurganrs

    Registriert seit: 25.12.2015

    Beiträge: 9,048

    gypsy-tail-wind Das Album mit der dänischen Radioband steht auf YT … ich will’s echt nicht madig reden, es ist völlig okay, einfach nicht so ganz mein Beuteschema. Was Sam Records angeht, soweit ich da Bescheid weiss, sind die Produktionen alle vorzüglich gut gemacht. Aber grab bei sowas würd ich jetzt eher eine Secondhand-CD für einen Fünfer mitnehmen

    Thanks.

    #12227859  | PERMALINK

    thelonica

    Registriert seit: 09.12.2007

    Beiträge: 4,426

    THE SHELLY MANNE QUINTET AND BIG BAND – Manne – That’s Gershwin

    Bei mir läuft die Mono-Version, es knistert leicht. Die LP ist ein bißchen kurz geraten, aber es gibt auch schöne Orchestermusik. Die Trompeter sind eigentlich alle interessant zu hören und Frank Strozier am Altsaxophon ist einer der Hauptsolisten. Monty Budwig hatte ich vorher auch noch nicht richtig auf dem Schirm, obwohl ich gestern noch bei „The Venezuela Joropo“ reingehört habe. Das Vee-Jay Album von Victor Feldman müsste vielleicht mal von mir gehört werden, oder Shelly Manne mit Frank Strozier auf Atlantic.

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    #12228043  | PERMALINK

    asdfjkloe

    Registriert seit: 07.07.2006

    Beiträge: 6,963

    eine kleine Zeitreise mit dem Label COMMODORE:

    V.A. – The Commodore Story (2 CDs)

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    #12228063  | PERMALINK

    friedrich

    Registriert seit: 28.06.2008

    Beiträge: 5,445

    @asdfjkloeeine kleine Zeitreise mit dem Label COMMODORE:

    V.A. – The Commodore Story (2 CDs)

    Was ist da drauf? Und wie hört es sich an?

    --

    “There are legends of people born with the gift of making music so true it can pierce the veil between life and death. Conjuring spirits from the past and the future. This gift can bring healing—but it can also attract demons.”                                                                                                                                          (From the movie Sinners by Ryan Coogler)
    #12228097  | PERMALINK

    asdfjkloe

    Registriert seit: 07.07.2006

    Beiträge: 6,963

    COMMODORE:

    Den Sound halte ich für gut, angesichts des Alters einiger Einspielungen…

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    #12228133  | PERMALINK

    friedrich

    Registriert seit: 28.06.2008

    Beiträge: 5,445

    asdfjkloeCOMMODORE:

    Den Sound halte ich für gut, angesichts des Alters einiger Einspielungen…

    Ah, okay! Viele große Namen von Billie Holiday über Don Byas, Ben Webster, Lester Young, Coleman Hawkins und Benny Carter bis zu Albert Ammons. Davon würde vieles in mein Beuteschema des letzten Jahres passen. Mit der Frage „Wie hört sich das an?“ meinte ich eigentlich weniger die Klangqualität als vielmehr Deine Eindrücke von der Musik. Aber vielleicht sprechen die Namen der Musiker für sich.

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    “There are legends of people born with the gift of making music so true it can pierce the veil between life and death. Conjuring spirits from the past and the future. This gift can bring healing—but it can also attract demons.”                                                                                                                                          (From the movie Sinners by Ryan Coogler)
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