Startseite › Foren › Über Bands, Solokünstler und Genres › Eine Frage des Stils › Blue Note – das Jazzforum › Ich höre gerade … Jazz!
-
AutorBeiträge
-
Eldridge klingt mit Dämpfer oft so druckvoll, dass ich etwas Angst kriege, weil die Luft vorn nicht durchkommt, staue sie sich bis zum Platzen im Kopf … finde ich jedenfalls oft sehr toll, aber ich glaub bei Miles war dann halt die Nähe zum Mikrophon das völlig neue, das es davor meines Wissens so schon nicht gab (oder höchstens mal punktuell … müsste man mal nachprüfen, Freddie Webster, Frankie Newton und so Leute abchecken … jedenfalls spielte Miles den Harmon Mute ohne den „stem“ … mit dem man eine Art Wah-Wah-Effekt erzeugen kann (ob Miles solche Ideen aus den Fünfzigern in die Siebziger rübernahm?), wenn man ihn bewegt. Sonst sind eher die straight oder cup mutes verbreitet, v.a. bei Posaunen auch die „plungers“ (die Klo-Entstopfer ohne Holzsstab dran, „Saugglocke“ nennt Wikipedia die zum Sanitär-Einsatz auf Deutsch).
Das mit Vanguard (vs. Verve) stimmt wohl schon einigermassen … wobei die Dixieland-Einflüsse ja schon sehr zurückgebunden sind. Und viele RCA-Alben sind auch ähnlich ungefährlich, selbst die von Modernisten. Felsted und Master Jazz kommen mir – neben Vangurd – noch als kleinere Label in den Sinn, die ähnliches Gebiet bearbeiteten.
--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaHighlights von Rolling-Stone.deGuns N‘ Roses vs. Nirvana: Chronik eines Streits mit gutem Ausgang
„Blonde On Blonde“ von Bob Dylan: Manische Brillanz
Todesursache Freddie Mercury: Woran starb der Queen-Sänger?
Die 100 größten Musiker aller Zeiten: David Bowie – Essay von Lou Reed
So entstand Brian Wilsons Meisterstück „Good Vibrations“
Warum Stephen King die „Doctor Sleep“-Verfilmung gar nicht hätte gefallen dürfen
Werbungnachdem ich heute morgen meinen täglichen cecil taylor zum frühstück verputzt habe, dachte ich über modernistischen (gefährlichen) dixieland nach.
perry robinson trio, from a to z (2010)
die gefahr, irgendwann vergessen zu werden, ist für robinson wahrscheinlich etwas größer als bei earl fatha hines. zu wünschen wäre es beiden nicht.
--
redbeansandrice
gypsy-tail-wind
redbeansandrice
für mich ist ein typisches Jazzforum ein Ort, wo den ganzen Tag Strata East oder so gehört wird, oder so wie hier in meinen frühen Jahren, Arthur Doyle rauf und runter…Das sehe ich ähnlich … da sind wir von Organissimo geprägt
Christlieb ist quasi das Gegenteil eines Verve Albums – wenn Christlieb’s Vater Norman Granz nicht als Kommunisten verpfiffen hätte, wäre der wohl beim Film geblieben…
Huch, die Geschichte hab ich glaub ich noch gar nie gehört? Oder mal wieder längst vergessen … mein Verve-Thread ist ja auch einer der frühzeitig abgebrochenen hier
Die Geschichte mit Don Christlieb stimmt so auch nicht ganz… Also: dass der Granz und andere verpfiffen hat, da sind inzwischen die Interviewprotokolle online… Aber die Konsequenzen für Granz waren andere, er hatte schon lange JATP als das rauskam etc man findet was zu einem eingezogenen Pass etc schnell online (was für Granz ja extrem unpraktisch gewesen sein muss)
Edit: hier steht mehrMerci! Das Buch über Granz müsste ich eh auch mal noch in die Finger kriegen!
vorgarten
redbeansandrice
Pete Christlieb Quartet
für mich ist ein typisches Jazzforum ein Ort, wo den ganzen Tag Strata East oder so gehört wird, oder so wie hier in meinen frühen Jahren, Arthur Doyle rauf und runter…das passt zu organissimo aber auch nicht mehr, oder? in meinen arbeitskreisen sind beyoncé und james baldwin held*innen, der weg von da aus zum jazz aber eigenartigerweise total verbaut. irgendwann werden die leute wohl, jenseits der 30 und mit kindern, zu swingpartys gehen und fletcher henderson besser kennen als ich…
das pete-christlieb-album steht hier jedenfalls auch und wird nicht selten aufgelegt, das kenne ich hier aus dem forum, allein wäre ich da nie drauf gekommen.Nein, das passt nicht mehr so wirklich – hat sich halt in den 20 Jahren seines Bestehens auch verändert dort, Leute sind verschwunden, es kamen neue dazu, die quasi die schon geführten Threads nochmal schrieben usw. Ich hab hier zwar echt nicht das Gefühl, dass schon alles abgehandelt ist (soulpope beklagte sich neulich z.B. über die mangelnde Liebe zu Steve Lacy – ich hatte mir überlegt, ob ich widersprechen soll, aber das kann ich ja bloss für mich selbst, weil wir uns sonst breiter echt nie über ihn unterhalten habe … da waren früher vielleicht ein paar Leute mehr an Bord, die daran Interesse gehabt hätten, die aber selten mitdiskutierten, etwa dieser eine User, der gerne bei Meisterwerken *** verteilte und dann etwas rumstänkerte, wenn nachgefragt wurde, manchmal konnte es dann aber auch interessant werden … aber so funktioniert halt auch kein Gespräch, wenn die gleichen drei ständig den anderen versuchen, die Würmer aus der Nase zu ziehen…)
Das Christlieb-Album hab ich mir mal notiert, kenne es nicht – kenne nur das mit Bob Cooper und die beiden mit Warne Marsh, glaub ich. (Und natürlich ein paar Sideman-Sachen, nicht zuletzt mit Tom Waits.)
vorgarten
blankfor.ms/jason moran/marcus gilmore, refract (2023)
zwei musiker mit einzigartigen harmonischen respektive rhythmischen konzepten spielen hier mit elektronischen schattenfiguren, die sie selbst angefüttert haben, dabei kommt was heraus, was ich so noch nie gehört habe, es braucht aber schon ein bisschen hifi, sonst kriegt man die ebenen nicht zusammen (im sommer, als das herauskam, konnte ich das nur auf bandcamp streamen, das hat nicht gut funktioniert).
und wie fast alle der bisherigen red-hook-veröffentlichungen (mit ausnahme von chisholm/downes, die für mich eine kleine entgleisung ist), kann ich das jederzeit hören, es trifft sofort eine stimmung und verbreitet wärme, macht sehr niederschwellige angebote, kommt nicht so kompliziert rüber, wie es eigentlich ist – wieder mal eine großartige produktion, hinter der eine ganz eigenwillige intelligenz steckt.Danke für die Erinnerung – muss ich definitiv noch nachholen, auch wenn’s jetzt für die Jahresliste nicht mehr reichen wird.
--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
Chuck Foster featuring Pete Christlieb – Long Overdue!--
.gypsy-tail-windKann man mit Pfeife, Bart (Achtung, nicht versengen) und Gleitsichtbrille (oder alternativ einer sich ans rechte Bein klammernden Tochter) denn Foxtrot tanzen? Heute ist nämlich Fletcher Hendersons Geburtstag und hier ein schönes Stück mit dem jungen Coleman Hawkins, als er schon übers Flatterzungenzirkuspferdchenstadium hinaus war:
(…)
Oder hier die Version mit Ben Webster, sechs Monate später (Herbst 1934, Decca – die oben ist von Frühling 1934 und auf Bluebird erschienen):
(…)Ich kann auch ohne Pfeife, Bart und Gleitsichtbrille keinen Foxtrott tanzen.
Fletcher Henderson, der ist doch Teil des Alten Testaments des Jazz. Mit Coleman Hawkins und Ben Webster hatte er offenbar auch zwei zukünftige Tenorsaxofon-Giganten in der Belegschaft seines Orchesters. Und der Mann vom Saturn hat auch mal bei ihm gearbeitet. Der hat später den Big Band-Swing weitergetragen where no man has gone before. Das finden jüngere Menschen dann schon wieder hip.
--
“There are legends of people born with the gift of making music so true it can pierce the veil between life and death. Conjuring spirits from the past and the future. This gift can bring healing—but it can also attract demons.” (From the movie Sinners by Ryan Coogler)redbeansandrice
Chuck Foster featuring Pete Christlieb – Long Overdue!das ist jetzt mal kein Swing sondern quasi lupenreiner Hard Bop aus dem Los Angeles der 80er, überwiegend von Leuten wie Foster oder Frank Strazzeri… ich würd jetzt gar nicht sagen, dass das ganze Album super ist, aber es gibt so Momente, da kriegen sie so perfekt die Stimmung von grossen Hard Bop Alben wie den Tina Brooks oder Freddie Redd Blue Notes hin wie das 1985 wohl nicht mehr viele Bands konnten…
--
.friedrich
gypsy-tail-windKann man mit Pfeife, Bart (Achtung, nicht versengen) und Gleitsichtbrille (oder alternativ einer sich ans rechte Bein klammernden Tochter) denn Foxtrot tanzen?
Ich kann auch ohne Pfeife, Bart und Gleitsichtbrille keinen Foxtrott tanzen.
Fletcher Henderson, der ist doch Teil des Alten Testaments des Jazz. Mit Coleman Hawkins und Ben Webster hatte er offenbar auch zwei zukünftige Tenorsaxofon-Giganten in der Belegschaft seines Orchesters. Und der Mann vom Saturn hat auch mal bei ihm gearbeitet. Der hat später den Big Band-Swing weitergetragen where no man has gone before. Das finden jüngere Menschen dann schon wieder hip.Ich natürlich auch nicht
Und ja, Henderson hatte mit den Jahren viele gute Leute in seiner Band. Henry „Red“ Allen, Joe Smith, Roy Eldridge, Doc Cheatham, Buster Bailey, Benny Carter und auch (ein heisser Tip, falls Du ihn nicht schon kennst, bin mir grad nicht sicher) Chu Berry gehören dazu. Und natürlich Don Redman, der von Anfang an dabei war und zu den Stützen der Band gehörte. Allerdings hat Henderson später als andere bzw. lange nicht komplett von Tuba auf Kontrabass umgestellt, was manche seiner Aufnahmen ordentlich altmodisch klingen lässt.
„A Study in Frustration“, die 4-LP-Box mit dem Untertitel „The Fletcher Henderson Story“, gilt obendrein (keine Ahnung, ob zu Recht) als das erste historische Jazz-Box-Set (ich hab die 3-CD-Version, die leider klanglich ziemlich tot ist, da wurde zu sehr genonoist).
--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
Bobby Bryant Sextet – Ain’t Doing Too B-a-d, Badvon Jazzfans für Jazzfans, das Coverfoto hat der Posaunist Lou Blackburn gemacht, quasi ein Schnappschuss im Freundeskreis…
--
.james brandon lewis, for mahalia, with love (2023)
das ist mal wieder ein aktuelles album, mit dem ich so recht nichts anfangen kann. gospel-formeln mit zwischenstopp ayler, tenor und kornett legen ziemlich naheliegende „hymnische“ linien über eine unabhängige rhythm section, die viele interessante dinge macht, aber – eben – ohne wiederhall in der anderen etage. die töne sind alle richtig, aber ich verstehe nicht so recht, was da der innerliche antrieb ist. und es gibt ja wirklich viele dieser alben.
--
redbeansandriceBobby Bryant Sextet – Ain’t Doing Too B-a-d, Bad
Ach, und da ist ja Hadley Caliman dabei, mit dem Pete Christlieb vor ein paar Jahren auch noch ein Album eingespielt hat – kennst Du das zufällig?
--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbavorgarten
james brandon lewis, for mahalia, with love (2023)
das ist mal wieder ein aktuelles album, mit dem ich so recht nichts anfangen kann. gospel-formeln mit zwischenstopp ayler, tenor und kornett legen ziemlich naheliegende „hymnische“ linien über eine unabhängige rhythm section, die viele interessante dinge macht, aber – eben – ohne wiederhall in der anderen etage. die töne sind alle richtig, aber ich verstehe nicht so recht, was da der innerliche antrieb ist. und es gibt ja wirklich viele dieser alben.Das finde ich auch nicht besonders gut (hab’s einmal komplett gestreamt, nachdem ich schon etwas reingehört hatte – mal schauen, ob ich ohne das Forum besser darin werde, nicht alles gleich zu bestellen, oder ob sich’s eher verschlimmert
). Vielleicht ist dieses Nebeneinanderherspielen („ohne Widerhall in der anderen Etage“) auch teilweise etwas, was mich beim Konzert im Rückblick ein wenig gestört hatte … aber so deutlich würde ich den mangelnden Widerhall fürs Quartett schon nicht formulieren wollen.
--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbagypsy-tail-wind
redbeansandriceBobby Bryant Sextet – Ain’t Doing Too B-a-d, Bad
Ach, und da ist ja Hadley Caliman dabei, mit dem Pete Christlieb vor ein paar Jahren auch noch ein Album eingespielt hat – kennst Du das zufällig?
Ne… bzw: ich hatte diese drei späten Caliman Alben bestimmt vor zehn Jahren mal gestreamt, erinner mich aber an die beiden anderen (mit Joe Locke und Thomas Marriott) besser… ich find das ganz pauschal ein bisschen schwierig, so zwei Senioren mit ihren Tenorsaxophonen gegeneinander antreten zu lassen… also, klar, The Chase und so, es ist ein klassisches Format… Aber an sich hätt man doch von Caliman lieber ein Duoalbum mit Kenny Barron oder sowas, das scheint mir dem Alter angemessener…
Jym Young’s San Francisco Avantgarde – Puzzle Box--
.Kommt natürlich drauf an, was die Senioren dann machen bzw. in was sie sich allenfalls drängen lassen … aber keine Erinnerung ist ja auch eine Aussage
Das Jym Young-Album ist richtig gut!
--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaklar, kommt drauf an…
Richard Raux – Hamsa Musicmit Siegfried Kessler am Keyboard und Michel Grailler am Klavier, Sonny Grey (tp)… und so einer grösseren Band mit E-Bass, Percussion… ein bisschen wie die grösseren Bands von Joe Henderson von ein paar Jahre früher vielleicht…
--
.
Neal Creque – Contrast!so, lästige Tätigkeit erledigt, ab jetzt kann auch wieder Earl Hines und so laufen, aber ich lass das Album noch eben zu Ende spielen…
--
. -
Schlagwörter: Ich höre gerade... Jazz
Du musst angemeldet sein, um auf dieses Thema antworten zu können.