Startseite › Foren › Über Bands, Solokünstler und Genres › Eine Frage des Stils › Blue Note – das Jazzforum › Ich höre gerade … Jazz!
-
AutorBeiträge
-
Das war in meinem kleinen Kreis in den 90ern schon eins der prägenden Alben (daneben aber noch „Tribute“, das ich viel öfter hörte und damals dann schon auf CD kaufte, „Sill Live“ kaufte ich erst vor einigen Jahren mal wieder, als ich einige Jarrett-Trio-Lücken schloss.
--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaHighlights von Rolling-Stone.deDie letzten Stunden im Leben von Amy Winehouse
Großer ROLLING STONE Hausbesuch: Ozzy Osbourne im Interview
Alle 5-Sterne-Alben von Elvis Costello
„I Put A Spell On You“ von Screamin‘ Jay Hawkins: Horror-Heuler
Queen: Darum war ihr Live-Aid-Konzert nicht wirklich spektakulär
25 Jahre „Parachutes“ von Coldplay: Traurige Zuversicht
Werbung--
Airto Moreira, Gil Evans, WDR Big Band* – Misa Espiritual – Airto’s Brazilian Masslaeuft hier als youtube video mit Bild
mit Teilen des WDR Rundfunkorchester, dem etwas hoelzern auftretenden Chor, der Auffuehrung in Gross-Sankt-Martin ist das eine Reise ins Koeln meiner Kindheit…ansonsten ist das lineup ein Treffen von Giganten aus allen moeglichen Richtungen, von Johnny Teupen bis Gil Evans, von Airto bis Bora Rokovic, Philip Catherine, Alan Skidmore, Jon Eardley, … (die natuerlich ueberwiegend nicht viel zu sehen sind)
--
.
Bill Evans – Living In The Crest Of A WaveDave Liebman hat ja ein bisschen die Dilemmas geschildert… wenn man der Saxophonist von Miles Davis ist, dann stehen einem viele Tueren offen – aber die Erwartungen sind halt auch hoch… wenn man seine Karten richtig ausspielt, kann man immerhin sowas werden wie der naechste Dave Liebman… oder Wayne Shorter… oder Kenny Garrett… oder John Coltrane und, naja, ist er alles nicht geworden, aber er entwickelt sich noch immer in alle moeglichen Richtungen weiter, ich zitere mal Jazz Times zu seinem neuesten Werk (link)
If Bill Evans didn’t have the stylistic pedigree that he does—studying with Dave Liebman, spending years in Miles Davis’ band, collaborating with John McLaughlin and Herbie Hancock—it’s doubtful that this magazine would be publishing a review of his latest album. For Rise Above is indisputably a rock record, of a sort that could have been made 30 years ago, loaded with fat funk beats, heavy riffs, bluesy vocals and occasional touches of Joe Satriani-esque shred guitar
das Album hier ist eigentlich genau so, wie man es sich vorstellt… was man ihm wahrscheinlich zugestehen muss: wenn Dave Liebman damals 1983 ein leicht New Age angehauchtes sehr smoothes Fusion Album haette machen wollen, waere es ihm wahrscheinlich schlechter gelungen…
was ich mir echt nicht vorstellen kann, ist, dass dieses Album hier was geworden ist:
Bill Evans / Hank Jones / Red Mitchell – Moods Unlimitedvielleicht geht es damit gleich weiter
--
.--
ich bin ja ziemlich froh, dass evans hier nicht dabei ist:
cd 1. 1992 aufgenommen, digital reingefiltert für japanische audiophile ohren, klingt auch so, als hätten alle auf zimmerlautstärke gespielt. mit gut abgehangener rhythm section, die allein schon spaß macht: cables, reid/ de briano, chambers. nicht ganz überraschend ist, dass hier keiner wirklich die rampensau gibt, im gegenteil. fängt sehr lässig an mit konitz/zorn, dann kommt ein wirklich starker auftritt von archie shepp, erst im duo mit david murray (super stück auch, „bamboo“ von shepp), der in wenigen takten seine ganze trickkiste auspackt, dann mit einer wunderschönen quartettversion von „my little brown book“, da muss sich keiner beweisen. murray dann alleine in seiner comfort zone (ein pseudo-latin von butch morris), dann kommt ein altsax-abschnitt: doch ein bisschen battle-stimmung mit konitz, harrison & morgan, dann eine super-version von „footprints“ von morgan und als antithese dazu ein bisschen skalen-eleganz von harrison über „in a sentimental mood“. den abschluss bilden zwei große ensembles, bei denen liebman, person und coleman dazu stoßen. liebman sehr überzeugend auf dem sopran, coleman eröffent einen blues, was überraschend gut funktioniert, direkt danach kommt person, und schon wieder kann liebman auf sich aufmerksam machen.
man fällt bei dem ganzen nicht unbedingt vor bewunderung aus dem sessel, aber es macht doch großen spaß, wie lässig sich alle auf eine sprache einigen, die sie alle beherrschen.
--
gypsy-tail-wind
Das war in meinem kleinen Kreis in den 90ern schon eins der prägenden Alben (daneben aber noch „Tribute“, das ich viel öfter hörte und damals dann schon auf CD kaufte, „Sill Live“ kaufte ich erst vor einigen Jahren mal wieder, als ich einige Jarrett-Trio-Lücken schloss.
Ich komme nicht mehr los … CD 2 ist ist gleich zum dritten Mal durch.
--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
Beiträge: 56,509
redbeansandrice
Bill Evans – Living In The Crest Of A Wave Dave Liebman hat ja ein bisschen die Dilemmas geschildert… wenn man der Saxophonist von Miles Davis ist, dann stehen einem viele Tueren offen – aber die Erwartungen sind halt auch hoch… wenn man seine Karten richtig ausspielt, kann man immerhin sowas werden wie der naechste Dave Liebman… oder Wayne Shorter… oder Kenny Garrett… oder John Coltrane und, naja, ist er alles nicht geworden, aber er entwickelt sich noch immer in alle moeglichen Richtungen weiter, ich zitere mal Jazz Times zu seinem neuesten Werk (link)
If Bill Evans didn’t have the stylistic pedigree that he does—studying with Dave Liebman, spending years in Miles Davis’ band, collaborating with John McLaughlin and Herbie Hancock—it’s doubtful that this magazine would be publishing a review of his latest album. For Rise Above is indisputably a rock record, of a sort that could have been made 30 years ago, loaded with fat funk beats, heavy riffs, bluesy vocals and occasional touches of Joe Satriani-esque shred guitar
das Album hier ist eigentlich genau so, wie man es sich vorstellt… was man ihm wahrscheinlich zugestehen muss: wenn Dave Liebman damals 1983 ein leicht New Age angehauchtes sehr smoothes Fusion Album haette machen wollen, waere es ihm wahrscheinlich schlechter gelungen ….
Die Kurzkritik wird eigentlich immer böser, je öfter man diese liest ….
--
"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)gypsy-tail-wind
gypsy-tail-wind
Das war in meinem kleinen Kreis in den 90ern schon eins der prägenden Alben (daneben aber noch „Tribute“, das ich viel öfter hörte und damals dann schon auf CD kaufte, „Sill Live“ kaufte ich erst vor einigen Jahren mal wieder, als ich einige Jarrett-Trio-Lücken schloss.
Ich komme nicht mehr los … CD 2 ist ist gleich zum dritten Mal durch.
mein erstes album des trios, habe ich rauf und runter gehört, vor allem die fantastische version von „my funny valentine“. dann habe ich das vinyl verliehen und nie wiederbekommen. müsste ich mir auch mal nachbestellen.
--
vorgarten
gypsy-tail-wind
gypsy-tail-wind
Das war in meinem kleinen Kreis in den 90ern schon eins der prägenden Alben (daneben aber noch „Tribute“, das ich viel öfter hörte und damals dann schon auf CD kaufte, „Sill Live“ kaufte ich erst vor einigen Jahren mal wieder, als ich einige Jarrett-Trio-Lücken schloss.
Ich komme nicht mehr los … CD 2 ist ist gleich zum dritten Mal durch.
mein erstes album des trios, habe ich rauf und runter gehört, vor allem die fantastische version von „my funny valentine“. dann habe ich das vinyl verliehen und nie wiederbekommen. müsste ich mir auch mal nachbestellen.
Ich hab ja auch schon länger Vinyl (früher mal K7) und dann halt vor ein paar Jahren doch auch noch CD, aus praktischen Gründen … und ja, das ist nach Miles sicher eine der schönsten Versionen von „My Funny Valentine“ (eine, die mich fast dazu bringt, den zu Tode genudelten Song wieder zu mögen
)
--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbacd 2. fängt mit einem blues an, john zorn macht sein ding, shepp greift das lässig auf, außerdem sind noch murray, konitz, morgan und harrison dabei. dann eine schöne quartettversion von „like someone in love“ mit konitz, der sehr viel mehr schattierungen zeichnet als in den kollektivaufnahmen. dann bekommt zorn ein kleines free-jazz-fenster, mit chambers im duett. im anschließenden komplexen postbop-sextett mit coleman, liebman und wallace (alt, sopran, tenor) wird die band sehr beweglich, das ist dann wirklich eine schön aufeinander abgestimmte kommunikation, in der die rhythms section auch zwischendurch aufhört, time zu spielen. schön arrangiert wie übrigens das meiste hier. liebman bekommt seinen zweiten solo-spot im trio (ohne cables) über „bemsha swing“ und hat es wieder ziemlich raus. coleman danach im quartett, hat eine eigene komposition mitgebracht, die aber alles andere als klassisches m-base ist. gefällt mir natürlich super, rhythmisch komplex, dabei kommunikativ, auch cables‘ solo danach ist ziemlich toll. dann die große bennie-wallace-show über „flamingo“ (naja), demgegenüber houston persons solo über „there is no greater love“ wie der real deal wirkt (was aber ein bisschen gemein ist, wallace spielt schon sehr beeindruckend facettenreich – in einem stil, der halt älter ist als er selbst). den einzelreigen schließt phil woods ab, was ich jetzt ein bisschen schade finde, aber es kommt nochmal ein alternate take des „blues for j.c.“, mit woods, wallace, liebman, person, coleman und dem mir unbekannte craig bailey.
kein einziger ausfall im gesamten programm, das sind alles diskutable aufnahmen. man ist fast ein wenig enttäuscht darüber, dass alles so gut aufgeht
--
Ich bin gespannt – meine Bestellung in Portugal klappt, der Anbieter hat mich schon kontaktiert
--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba--
Bill Evans – Pushan das Album mit Hank Jones hab ich mich jetzt doch nicht rangetraut… irgendwo muss ich noch ein Foto meiner ersten 20 CDs haben… und auch das hier war eine davon… und wo es jetzt so laeuft, hoer ich nateurlich direkt, warum ich das nicht mehr so oft hoere… diese Idee, Smooth Jazz + Rapper ist halt nicht so gut gealtert… und die absoluten Spitzenkraefte rappen hier auch nicht mit… was sicher auch so ist: das Album ist absolut Teil meiner musikalischen DNA, mit 14, 15 dutzende Male gehoert, ich weiss ueberall wie es gleich weitergeht (und fairerweise: ist hier auch einfacher als bei Giant Steps)… die Keyboardsounds sind was sie sind, aber die Meloldien sind schon ganz schoen… heute lass ich Platten eher stehen wenn ich Namen wie Chuck Loeb oder Jeff Golub lese… aber sowas lernt man in der Schule nicht … ich hab die Band damals mit 15 oder so auch live gesehen, war ein super Konzert, Manolo Badrena und (ich denke) Alex Acuna, Evans, Rest hab ich vergessen, es war die Tour zum Livealbum dieses Albums… mein Kumpel hatte das Livealbum, das war nochmal besser… als dann 1996 Escape herauskam, passte es alles schon nicht mehr so gut, die war nochmal glatter, und hatte diesen einen tollen Moment, aber das war es dann auch… und dann hab ich in Starfish & the Moon noch einmal reingehoert, und Evans irgendwie vergessen… ist schon lustig, dass Liebman ihn 1980 noch mit sich und Grossman verglichen hat… wenn man die ALben jetzt so hoert, ist fast die innovativste Idee, sich von der Idee zu verabschieden, dass ein toller Jazzsaxophonist auch als improvisierender Solist ueberzeugen muss…
--
.ich habe ja vor kurzem nochmal die späten miles-alben durchgehört und war von einigen soli von evans auf WE WANT MILES sehr angetan, immer dann, wenn es etwas „jazziger“ wurde. aber eigentlich war er ein opfer des umstands, dass der ganze fusion-kram nach dem tod von miles in erklärungsnot kam, bei mike stern war’s ähnlich. oder?
--
-
Schlagwörter: Ich höre gerade... Jazz
Du musst angemeldet sein, um auf dieses Thema antworten zu können.