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AutorBeiträge
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Die erste Kirk-Platte, die ich kennenlernte, war „Volunteered Slavery“, eine sehr soulige, fast rockige Scheibe von 1968. Zusammen mit „Rip, Rig & Panic“ (mit dem tollen Jaki Byard am Klavier und Elvin Jones am Schlagzeug!) meine Lieblingsplatte von ihm.
Ich mag sehr, wie ungezwungen er sich zwischen allen Spielarten „schwarzer“ Musik bewegt. Aber sowohl „Rip, Rig & Panic“ als auch „The Inflated Tear“ zeigen, dass er auch ein erstklassiger Jazzmusiker im „puristischen“ Sinn ist.
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WerbungAlbum #6
Slickaphonics – Wow Bag
EnjaRay Anderson – tb, voc, conga, perc
Steve Elson – ts, synth, perc, voc
Mark Helias – b, voc
Allan Jaffe – g, voc
Jim Payne – dr, perc, vocNew York März 1982
You Can Do What You Want (Jaffe / Helias) 4:55
Electro Plasma (Jaffe) 3:43
Neck Down (Helias) 3:22
Wow Bag ( Anderson / Helias / Elson / Jaffe / Payne) 6:19
Step On Your Watch (Payne / Jaffe) 4:04
Red Planet (Helias) 3:48
This Is It (Helias) 5:17
Radio Legs (Helias) 3:23
Procrastination (Payne / Helias / Anderson / Jaffe / Elson) 6:18Warum dieses Album ?
Erstens, weil ein Kontrapunkt zu den bisherigen Klassiker gesetzt werden soll
Zweitens, weil es völlig vergessen ist und weil die Slickaphonics völlig vergessen sind. Dabei waren sie Anfang der 80er nicht wegdenkbar für Hörer, die sich auf einen groovenden Funky Jazz einlassen wollten. Es gibt vehemente vocals von den Musikern, die eigentlich gar nicht singen können, es gibt kurze improvisierte Passagen und durch alles zieht sich als roter Faden ein funky Groove. Der perfekte Missing Link für Hörer, die bereits bei den Temptations, bei War, bei Blood Sweat & Tears angekommen waren und weder den Weg zum „echten“ Jazz-Sachen fanden noch sich auf das unsägliche Fusion-Gemurkse der damaligen Zeit einlassen wollten. Und genau in dieser Phase wo sophisticated Jazz auf Enja dominierte und verkopfte Sound-Landschaften auf ECM, kamen die urigen – in gleicher Weise bassigen wie bläsrigen – Slickaphonics und dazu noch auf Enja. Endlich gab es zudem noch eine neue knackige exzellent produzierte Referenzplatte für Hifi-Anlagen.Was danach von den Slickaphonics kam, war beileibe nicht schlecht. Aber der erste Wurf ist oft der Beste.
Das ist die eine Gemeinsamkeit mit den Lounge Lizards – 1. Die zweite Gemeinsamkeit ist zugegebenermaßen, dass das Album im Lauf der Jahre nicht gewinnt. Das Spektakuläre, Innovative aus dem Jahr 1982 wirkt inzwischen nicht mehr so bahnbrechend. Aber allemal ein würdiges und hochkarätiges Album in der Schublade Jazzfunk.
Track 5:
„… My father worked hard for 25 years, till a gold watch was in reach;
then he stepped on his watch, counted to 10, and he threw it to a shark on the beach …“Genau so klingt das Teil: 25 Jahre gelernt und geschuftet und dann auf zu neuen Ufern.
Anspieltip: Procrastination
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An manchen Stellen erinnert mich das Album an die 80er Jahre King Crimson. Mir ist Wow Bag ein wenig zu kalkulierend auf seine Weise. Mir würde ein reines Instrumentalalbum besser gefallen. Ich kenne das Album aber noch nicht so lang, so daß ich es noch ein paar Mal auflegen muß, um etwas mehr darüber zu schreiben.
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Hey man, why don't we make a tune... just playin' the melody, not play the solos...Weiss gar nicht, ob ich von 80ern King Crimson was kenne ? Davor sehr wohl. Bedürfte intensivierer Recherche, ob ich diese Meinung teile ?
„Mir ist Wow Bag ein wenig zu kalkulierend auf seine Weise.“: Mag sein oder auch nicht. Jedenfalls war (für mich) Wow Bag vor mehr als 20 Jahren ein Knaller innerhalb der heilen ECM/ENJA-Welt. Und das waren ja die beiden grossen Spezialfächer in den Jazz-Bereichen der Schallplattenläden.
Und was den Gesang angeht: „Jazz-Punk“ als Charkaterisierung wäre wohl etwas zu übertrieben. Nennen wir es mal „kraftvoll, unprofessionell, eigen“. 20 Jahren später mag man das nicht mehr soooo nachvollziehen können. Hat sich halt viel weiterentwickelt.
Das Gehandpickte, Besondere für mich war wohl, dass das einer der wenigen Momente war, in dem ich Jazz-Platte nicht rückwärts entdeckte sonder exakt zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung. Soviel Beispiele dafür fallen mir gar nicht ein. Bleibt vielleicht sogar einstellig. (Wäre vielleicht sogar mal ein Thema für einen Extra-Thread – merke ich gerade)
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Originally posted by dougsahm@6 Sep 2004, 00:38
Jedenfalls war (für mich) Wow Bag vor mehr als 20 Jahren ein Knaller innerhalb der heilen ECM/ENJA-Welt. Und das waren ja die beiden grossen Spezialfächer in den Jazz-Bereichen der Schallplattenläden.Das kann ich absolut nachvollziehen. Ich für meinen Teil kann natürlich diese Platte nur rückblickend bewerten, und da kann sie nicht die Kraft haben, die sie bei Dir damals hatte.
Bei mir sind es ebenfalls sehr wenig direkt gekaufte Alben im Vergleich zum Nachgekauften. Neben ein paar Debütalben gibt es vielleicht noch einige Dutzend weitere von bereits etablierten Künstlern.
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Hey man, why don't we make a tune... just playin' the melody, not play the solos...Album #7
Les McCann – Invitation To Openness
Atlantic 1603Les McCann (piano, electric piano, Moog synthesizer, arranger, conductor)
Yusef Lateef (tenor sax, oboe, flute, pneumatic flute, plum blossom, temple bells)
David Spinozza (guitar, electric guitar)
Cornell Dupree (electric guitar)
Corky Hale (harp)
Jodie Christian (electric piano)
Bill Salter (electric bass)
Jimmy Rowser (bass)
Bernard Purdie (drums, percussion)
Al Mouzon (drums, percussion)
Donald Dean (drums, percussion)
William „Buck“ Clarke (African drums, percussion)
Ralph McDonald (percussion)New York 04.05.1971
The Lovers (Les McCann) – 26:11
Beaux J. Poo Boo (Les McCann) – 13:12
Poo Pye McGoochie (and his friends) (Les McCann) – 12:34Les McCann, der eher im Soul Jazz und später als Sänger bekannt wurde, gelang mit Invitation To Openess eine sehr überzeugende Weiterführung dessen, was Miles Davis mit In A Silent Way zwei Jahre zuvor initiiert hatte.
Das Album strahlt eine Ruhe und Sinnlichkeit aus, die Davis’ späteren Alben nicht mehr innewohnt. Es gelingt McCann die üblichen Fusion und Jazzrock Klischees gänzlich zu vermeiden. Er setzt eher auf die Reduktion und das Kreieren von Atmosphäre als auf das gebetsmühlenartige Herunterleiern musikalischer Fähigkeiten einzelner Solisten. Für mich zählt dieses Album zu den wenigen interessanten Alben der siebziger Jahre im Jazz.
Herausragende Momente sind für mich die Zusammenspiele zwischen McCanns perlenden Pianoläufen und Lateefs akzentsetzendem Tenor Saxophon oder Flöte, was im ersten Stück besonders stark zur Geltung kommt.--
Hey man, why don't we make a tune... just playin' the melody, not play the solos...oh, da werde ich mal nach suchen. klingt gut. danke.
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Do you believe in Rock n Roll?Sind ja nur 3 Lieder drauf ….
OK ernsthafte Frage: Kenne das Album nicht – ist jemand zufällig in der Lage es mit der Another Beginning von 1974 zu vergleichen ? Oder ersatzweise mit Samplern wie Anthology oder Talkin' Verve ? Vermute nach der Beschreibung fast, dass das genannte Album noch ein Les McCann war, wie man ihn gemeinhin nicht kennt.
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Etwas vollkommen anderes und mit den von Dir genannten Aufnahmen kaum zu vergleichen. Ich kenne aber bei weitem nicht alles von McCann, so daß ich nicht sagen kann, ob es noch etwas Vergleichbares von Ihm gibt.
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Hey man, why don't we make a tune... just playin' the melody, not play the solos...Jetzt lasse ich mich auch noch durch euch beeinflussen :D . Bin heute morgen zum Plattenladen rübergegangen und hab mir das Album geholt, nicht nur weil ich „In a Silent Way“ so schätze, sondern auch weil der Titel „Invitation to Openness“ sehr gefällt. Danke.
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Ich bin sehr gespannt, wie Du das Album siehst, und wie es Dir gefällt.
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Hey man, why don't we make a tune... just playin' the melody, not play the solos...Originally posted by atom@16 Sep 2004, 10:43
Ich bin sehr gespannt, wie Du das Album siehst, und wie es Dir gefällt.Werde es heute abend oder Nacht hören. Da kann ich mich besser auf das Album einstellen und konzentrieren. Übrigens: Das Cover war auch ein ausschlaggebender Grund, das Album zu kaufen.
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Originally posted by wowee zowee@16 Sep 2004, 10:36
Jetzt lasse ich mich auch noch durch euch beeinflussen :D . Bin heute morgen zum Plattenladen rübergegangen und hab mir das Album geholt, nicht nur weil ich „In a Silent Way“ so schätze, sondern auch weil der Titel „Invitation to Openness“ sehr gefällt. Danke.Als Fan dieses Threads und weil In A Silent Way klasse ist, wollte ich mir das Album heute auch zulegen, aber Fehlanzeige: Es war nicht da. Ich musste also bestellen, dauert mindestens 1 Woche.
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"After four hundread years, we made it!" Coleman said. "You don't think it was too soon?" Duke asked.Etwas später als gewohnt.
Diesmal ein Beitrag von captain kidd
Album #8
Oliver Nelson – The blues and the abstract truth
Impulse A(S)-5Oliver Nelson – Alto and tenor saxophone
Eric Dolphy – Alto saxophone and flute
Freddie Hubbard – Trumpet
George Barrow – Baritone saxophone
Bill Evans – Piano
Paul Chambers – Bass
Roy Haynes – DrumsProduced by Creed Taylor
Recorded on February 23, 1961
at the Van Gelder Studio, Englewood Cliffs, NJ.
Recording Engineer: Rudy Van Gelder1. Stolen Moments
2. Hoe-Down
3. Cascades
4. Yearnin’
5. Butch and Butch
6. Teenie’s BluesSelten hat es wohl eine formidabele Ansammlung von Jazzstars unterschiedlichster Stilrichtungen gegeben als bei diesen Aufnahmen. Da wäre der ‚modern day Benny Carter’ Oliver Nelson, das Free Jazz geschulte Duo Freddie Hubbard/Eric Dolphy, der modal und cool bewanderte Pianist Bill Evans, Hardbopkind und Bassgenie Paul Chambers sowie Schlagzeuger Roy Haynes, der später u.a. mit Roland Kirk spielen sollte. Das beste: Die Musik hält, was die Musiker versprechen.
Alle Stücke stammen dabei aus der Feder von Nelson, der auch für die Arrangements zuständig war. Sechs Bluesstücke mit schneidigen Riffs, beseelten Improvisationen und einer Menge Spaß. Herauszuheben der Opener „Stolen Moments“ mit wunderschöner Melodie und einem bewegenden Solo von Hubbard, der elegant fließende Rocker „Hoe-Down“ sowie „Yearnin’“ mit beeindruckenden Soli von Dolphy und Evans.
Einige Kritiker sehen diese Session in einer Kategorie mit „Kind of blue“ oder „A love supreme“. Auch wenn ich nicht so weit gehen würde, kann doch von einer eindrucksvollen Platte gesprochen werden, auf der – neben den Musikern – vor allem die Stücke selbst überzeugen. Weiterhin empfehlenswert von Nelson sind auch die „Swiss Suite“ Aufnahmen aus dem Jahre 1971. Das unglaubliche Titelstück muss man einfach selbst gehört haben, besonders Gato Barbieries erstes Solo ist ein unerreichter Kraftakt. Insgesamt bleibt jedoch „The blues and the abstract truth“ Nelsons Meisterwerk und eines der besten Jazz Alben aller Zeiten.
(captain kidd)
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Hey man, why don't we make a tune... just playin' the melody, not play the solos...Ich mag das Album auch sehr gern, obwohl ich es damals eher über Umwege entdeckt habe. Ich habe es wegen Bill Evans gekauft, da ich zu der Zeit eine Menge Bill Evans – related gekauft habe.
Für Evans natürlich ein ungewöhnliches Album, aber gerade deshalb auch sehr reizvoll.Mit Abstand Nelsons Meisterwerk
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Hey man, why don't we make a tune... just playin' the melody, not play the solos... -
Schlagwörter: Empfehlung, Faves, Jazz, User Reviews
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