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AutorBeiträge
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Gekauft. (Passt auch hervorragend zu meinem gegenwärtigen Davis/Evans-Trip).
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WerbungSehr treffend und schön geschrieben. Eine wahrlich wunderbare, auf den Punkt gebrachte Platte und für mich das letzte große Gil Evans Werk.
„The Individualism Of Gil Evans“ erreicht m.E. nur partiell die Klasse der großen vier Werke, enthält aber mit „Time Of The Barracudas“ ein Davis/Evans Fragment der Extraklasse.
Spätestens mit „Svengali“ und „Plays The Music Of Jimi Hendrix“ verliert der Evans Sound drastisch an Genialität und wird beliebig und austauschbar.--
Hey man, why don't we make a tune... just playin' the melody, not play the solos...Zwei schöne Texte. Werde mir beide Alben mal anhören. Habe ja bis jetzt immer so meine Probleme mit „Orgelmusik“ gehabt. Aber vielleicht klappt es ja mit dieser Platte. Obwohl, die eine Jack McDuff rockt auch ganz gut nach vorne…
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Do you believe in Rock n Roll?Album #39:
Marion Brown – Marion Brown Quartet
ESP 1022Marion Brown (as)
Alan Shorter (tp) (tracks 1, 2)
Bennie Maupin (ts) (track 3)
Reggie Johnson (b)
Ronnie Boykins (b) (track 1)
Rashied Ali (dr, perc)1. Capricorn Moon (Marion Brown) 22:28
2. 27 Cooper Square (Marion Brown) 3:49
3. Exhibition (Marion Brown) 18:15November 1965
Marion Brown hatte bereits Aufnahmen mit Archie Shepp, Bill Dixon und John Coltrane gemacht, bevor er dieses Album, sein erstes Werk als Leader, eingespielt hat.
Das zentrale Stück dieser Platte bildet das seitenfüllende „Capricorn Moon“, in dem die beiden Bassisten zusammen mit Rashied Alis Percussionspiel den treibenden Untergrund und das Fundament für die beiden Bläser bilden, die hier noch recht zurückhaltend agieren.
Man merkt dem Stück noch ein wenig die Zurückhaltung und das Suchende an, was besonders im letzten Viertel von „Capricorn Moon“ deutlich wird, da es etwas ideenlos beendet wird und durch die ausklingenden Soli einen etwas faden Beigeschmack hat.
„27 Cooper Square“ ist eigentlich nur ein kurzes Intermezzo, um das Finalstück „Exhibition“ einzuleiten. Für mich das interessanteste und spannendste Stück dieser Platte. Bennie Maupin und Marion Brown spielen die beiden Saxophonstimmen über dem bekannten Bass/Schlagwerkfundament. Unterbrochen wird das Saxophonfeuer lediglich durch den gestrichenen und gerissenen Bass Johnsons und das kurze Percussionsolo.Sicherlich ist Marion Browns Debüt kein Meisterwerk, doch hat es gerade durch seine suchenden und neugierigen Momente seinen Reiz.
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Hey man, why don't we make a tune... just playin' the melody, not play the solos...Duke Ellington and his Orchestra – Such Sweet Thunder
Columbia (CL 1033)Cat Anderson – Trumpet
Willie Cook – Trumpet
Ray Nance – Trumpet
Clark Terry – Trumpet
Jimmy Hamilton – Clarinet, Tenor Saxophone
Russell Procope – Clarinet, Alto Saxophone
Paul Gonsalves – Tenor Saxophone
Johnny Hodges – Alto Saxophone
Harry Carney – Bass Saxophone
Quentin Jackson – Trombone
John Sanders – Trombone
Britt Woodman Trombone
Duke Ellington Piano, Orchestration
Jimmy Woode Bass
Sam Woodyard DrumsAufgenommen zwischen August 1956 und Mai 1957.
1. Such Sweet Thunder
2. Sonnet for Caesar
3. Sonnet to Hank Cinq
4. Lady Mac
5. Sonnet in Search of a Moor
6. The Telecasters
7. Up and Down, Up and Down (I Will Lead Them Up and Down)
8. Sonnet for Sister Kate
9. The Star-Crossed Lovers
10. Madness in Great Ones
11. Half the Fun (aka Lately)
12. Circle of FourthsEs ist ja eine regelrecht Schande, dass der Duke in diesem Thread noch nicht besprochen wurde, gilt er doch zusammen mit Louis Armstrong als Gründervater des Jazz. Aber Satchmo tauchte hier ja auch noch nicht auf. Höchste Zeit also, ein Album von Ellington hier zu besprechen. Dabei habe ich mich für ein mittelspätes Werk entscheiden, welches von der Plattenfirma Columbia im Jahre 1957 veröffentlicht wurde. Hauptgrund dafür – wie immer in diesem Thread – war der persönliche Geschmack. Ich halte das Album aber in seiner Kunstfertigkeit auch für sehr repräsentativ. Auch wenn diese Aussage in Anbetracht der schieren Fülle von Material eher lächerlich anmutet.
Deswegen soll es hier jetzt auch keine weiteren Versuche der historischen Einordnung geben. Ich werde lediglich meine Lieblingsstücke auf diesem Album kurz beschreiben. Auch die Darstellung des Hintergrunds soll auf eine Bemerkung reduziert werden: Ellington komponierte diese Suite als Tribut an den großen Dichter William Shakespeare und ließ sich dabei Shakespeare-Festival in Stratford (Ontario) inspirieren.
Schon der Titeltrack haut mich jedes Mal wieder um. Ein durch und durch perfekter Song. Wunderschöne Melodie, feine Orchestrierung und eine aussagekräftige Solostimme von Ray Nance. Und natürlich eine Unmenge an Ideen (man höre z.B. das Pianospiel des Dukes). Ellington in Reinkultur. Und der zweite Titel hält das Niveau. Ein trauriges Stück mit genial zurückhaltendem Orchesterspiel und einer und einer tränenreichen Klarinette von Jimmy Hamilton, die lange umhersucht und dann plötzlich (2:15) ihren Weg zu finden scheint. Gänsehaut und so.
Beim nächsten Song wechselt dann die Stimmung abrupt – Britt Woodman spielt ein beinahe überschwängliches Posaunensolo, dessen Ende er ungewöhnlich zart gestaltet. Weitere Highlights bilden für mich dann noch der Freudentanz „Up and Down, Up and Down“ (bei dem Ray Nance mal wieder Geige spielt) und natürlich „The Star-Crossed Lovers“. Dieses Lied (auch unter dem Namen „Pretty Girl“ bekannt) ist einfach tongewordene Schönheit. Das fängt bei den ersten Akkordwellen von Ellington an und hört bei dem unvergleichlichen Ton des Altsaxophons von Johnny Hodges noch lange nicht auf. Diese vollkommene Melodie (mit feinen Gegenstimmen vom Orchester), diese Steigerungen, dieses pure Bluesfeeling. Großartig.
Insgesamt ist dieses Album eine schöne Reise in die Welt des Duke Ellington, die vor allem aus perfekten Orchestrierungen und traumhaften Melodien besteht. Der Meister halt – auch wenn ich eigentlich lieber Count Basie höre…
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Do you believe in Rock n Roll?captain kiddIch halte das Album aber in seiner Kunstfertigkeit auch für sehr repräsentativ. Auch wenn diese Aussage in Anbetracht der schieren Fülle von Material eher lächerlich anmutet.
wieso eigentlich? ich mag das album auch sehr, und die fülle erscheint doch nicht negativ? ich finde, der duke, zeigt eine wunderbare vorstellung!
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Let's rock and roll/put some real hip hop in your soul/over this track there's no stoppin the flow/let's blast off in a ridiculous way/face off, like Nicolas Cagecaptain kidd Der Meister halt – auch wenn ich eigentlich lieber Count Basie höre…
… das kann ich unterschreiben …..
Und übrigens Satchmo hatten wir zumindest mal als Duo mit Ella--
Traviswieso eigentlich? ich mag das album auch sehr, und die fülle erscheint doch nicht negativ? ich finde, der duke, zeigt eine wunderbare vorstellung!
ich meinte eher: der duke hat so viel veröffentlicht, da möchte ich mir nicht anmaßen zu sagen, dies oder das wäre jetzt repräsentativ für sein gesamtes werk.
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Do you believe in Rock n Roll?
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Chico Freeman – Destiny´s Dance (1981)
Contemporary RecordsChico Freeman (t)
Wynton Marsalis (t)
Bobby Hutcherson (vib)
Dennis Moorman (p)
Cecil McBee (b)
Ronnie Burrage (d)
Paulhino Da Costa (perc)Destiny´s Dance
Same Shame
Crossing The Sudan
Wilpan´s Walk
Embracing Oneness
C&MOcean Way Recording, Hollywood, 29. & 30.10.1981
Die Jahreszahl dieses Albums mag dem einen oder anderen übel aufstoßen und böse Assoziationen hervorrufen. Dennoch gelingt Chico Freeman auf „Destiny´s Dance“ das Kunststück, gefälligen Wohlklang, für den man auf Dauer nun einmal den Preis der Langeweile zahlt, und die zeitgenössiche Avantgarde zu vereinen. Maßgebend für den einzigartigen Stellenwert dieses Albums innerhalb der ansonsten eher mauen 80er Jahre ist ohne Zweifel auch das beeindruckende Spiel von Bobby Hutcherson, der von der Kritik hoch geschätzt, von den meisten Hörern aber kaum beachtet wird. Zu den Musikern auf Destiny´s Dance gehört im übrigen auch der damals gerade zwanzigjährige Wynton Marsalis.
Von allen „aktuelleren“ Jazz-Alben ist „Destiny`s Dance“ eines der interessantesten, die ich kenne; nicht zuletzt durch die ungewöhnliche Kombination traditioneller und avantgardistischer Einflüsse, die auf diesem Album nicht nur eine friedliche Koexistenz eingehen, sondern gekonnt ineinander übergehen.--
@kramer
Ich hab und kenn von ihm nur die 89er (You’ll Know When You Get There).
Steckst Du in seinen Veröffentlichungen so tief drin, dass Du „Deine“ und „Meine“ vergleichen / beurteilen kannst. Dann würde ich nämlich noch besser beurteilen können, ob es sich für „mich“ lohnt, die 81er zu kaufen.--
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Nein, dazu kann ich leider nichts sagen. Kenne ausser Destiny´s Dance nur „Beyond The Rain“ und ein paar Liveaufnahmen.
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Album #42
Gato Barbieri Chapter One – Latin America
Impulse 5020Encuentros (12:29)
India (8:58)
La China Leoncia Arreo La Correntinada Trajo Entre La Muchachada La Flor De La Juventud (13:38)
Nunca Mas (5:40)
To Be Continued (2:29)alle tracks comp. von Gato Barbieri mit Ausnahme India (J.A.Flores / M.O.Guerrero)
rec. in Buenos Aires und Rio De Janeiro, April 1973… und wie kann man so schön auf dem Back-Cover lesen: „… Gato Barbieri recorded … with an astonishing aggregation of Third World musicians.“
Sagen wir es mal so: Wenn ich ohne Vorinfo auf dieses Album treffen würde, ich käme NIE auf die Idee reinzuhören, geschweige denn, es zu kaufen. Der lange Track 3 mit so einem seltsamen Titel, der auf ein angestrengtes Konzept hindeutet. Dazu noch in 4 Teile aufgeteilt – part one bis four. Viele viele Indizien, die mehr auf konzeptlastig statt auf Groove hindeuten.
Wie bin drauf gekommen ? Es ist schon mehr als 20 Jahre her, da hab ich gelesen, dass die Chapter Three revolutionär gut sein soll. Ich hab oberflächlich gesucht und sie nirgends bekommen. Es waren schlechte Zeiten damals. Und dann habe ich die Chapter One in einem Plattengeschäft mit schönen Klappcover stehen sehen und quasi als Ersatz erworben.
Welch ein Album !
Ich hab ja selber mal ein Holzblasinstrument gespielt und habe eine vage Vorstellung wie man Sax so spielen können würde (doppelter Konjunktiv !) wie die Grössen Coltrane, Adderley, Coleman Hawkins etc etc. Ich hab aber kaum eine Vorstellung davon, wie man Sax so spielen kann wie Roland Kirk oder in diesem Fall Gato Barbieri. Vom ersten Hören an hatte ich das Adjektiv „brachial“ im Kopf. Keineswegs hektisch, aber mit soooviel Stärke und Kraft. Praktisch der Jimi Hendrix des Saxes, praktisch der Katsche Schwarzenbeck des Saxes, praktisch hinsichtlich Intonation genau das Gegenteil eines Chet Bakers. Selbst in lyrischen Passagen röhrt er mit sämtlicher Inbrunst in sein Mundstück (wahrscheinlich ist es irgendwie zurückgemischt worden, damit es nicht überbordend dominant wirkt). Selbst wenn in einzelnen Passagen Pan-Flöte, diverse indische Flöten etc. dabei sind, wirkt es absolut inspiriert. Das Ganze ist hinsichtlich der Instrumentierung an sich so abschreckend, dass man aufgrund vielfältiger Erfahrungwerte unterstellt „oh weh – Weltmusikanspruch – da kommt langweiliges Anspruchsvolles auf uns zu“. Stimmt nicht. Es passt alles perfekt. Ist weder überproduziert noch künstlich ambitioniert und Barbieri hat eine Intonation, die unverwechselbar einmalig kraftvoll ist. Manchmal scheint alles durch wilde Selbstverwirklichung auseinanderzudriften. Das sind aber nur kurze Momente – jeweils kurz danach finden die Musiker den jeweils roten Faden des Tracks wieder. Und genau das ist das Spannende – alle sind energiegeladen bis in die Haarspitzen und wenn es zum Ausbruch kommt, werden sie wieder durch die Songstruktur eingefangen. Die melodische Energie geht nie verloren und wird von lateinamerikanischen Versatzstücken begleitet.Der Front-Cover versinnbildlicht das Album in diesem Fall perfekt: Selbstbewusste stolze Armhaltung, schicke Kleidung, cool die Zigarette und der Hut, ungebändigte verwachsene Haarpracht und ein Blick und eine Attitüde, die von Vorwärtsdrang nur so strotzt, kein Hintergrund, kein Mitmusiker, kein sonstiges Bildchen zu sehen. Gato Barbieri ist selbst ausfüllend – auf dem Album wie auf dem Cover.
Für Skeptiker: Mit den landläufigen Salsa und Cubano – Sachen hat das so wenig zu tun wie Hendrix mit den Charts. Natürlich sind südamerikanische Einflüsse drin – genauso wie man bei Hendrix Blues hört – aber eben ganz was Eigenes. Reinhören. Ein heimliches ganz großes Album.
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Yeah. Auf diesen Text habe ich gewartet. Werde mich dann mal mehr um ihn bemühen. Hätte heute auf der Plattenbörse beinahe das Fenix-Album von ihm gekauft. Kennt das einer? Ist es (auch) gut? Und was ist mit El Pampero?
Habe ihn ja erst ein Mal gehört. Auf dem einen Oliver Nelson Stück. Der absolute Wahnsinn. Habe mich dann nicht recht getraut. Weltmusikeinschlag und so. Nach der Rezension werde ich mal nen Anlauf wagen.
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Do you believe in Rock n Roll?captain kiddHätte heute auf der Plattenbörse beinahe das Fenix-Album von ihm gekauft. Kennt das einer? Ist es (auch) gut? Und was ist mit El Pampero?
Fenix kenn ich hab ich. Fenix ist halt das Gesellenstück und Chapter One das Meisterstück. Chapter Three hab ich mir vor Jahren dann auch zugelegt. Liegt für meinen Geschmack zwischen den beiden genannten, weil die Begleitung etwas arrangierter wirkt – und das mit üblicher Instrumentierung. Chapter One ist mehr Urwald. Ein Fehlkauf wäre die Fenix m.E. aber dennoch nicht. Die Fenix war halt 2 Jahre früher als die Chapter One und diese Zeit hat Gato offenbar gebraucht, um seine Lungenkapazität um 20% aufzustocken, sprich die Intonation hat sich nochmal hörbar weiterentwickelt zwischen 71 und 73.
Die El Pampero kenn ich nicht.--
„Chapter One“ ist auch für mich Barbieris bestes Album. Sein Spiel ist schon sehr beeindruckend. Leider mißfällt mir in manchen Momenten das Backing. Hier hätte ich mir an mancher Stelle ein etwas „klassischeres“ Ensemble gewünscht. Die weltmusikalischen Momente sind zwar nur minimal, hindern mich aber dennoch diese Platte häufig zu hören.
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Hey man, why don't we make a tune... just playin' the melody, not play the solos... -
Schlagwörter: Empfehlung, Faves, Jazz, User Reviews
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