Handpicked Treasures Of Jazz

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  • #2747055  | PERMALINK

    dougsahm
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    Album #26

    Pepper Adams – Pure Pepper
    Savoy WL70514 – Wiederveröffentlichung aus dem Jahr 1984
    (Originalalbumtitel: The Cool Sound Of Pepper Adams)

    Pepper Adams – bartione saxophone
    Bernard McKinney – euphonium
    Hank Jones – drums
    George Duvivier – bass
    Elvin Jones – drums

    Hackensack – 19.11.1957

    Bloos, Blooze, Blues (David) 10:12
    Seein‘ Red – alternate take (McKinney) 7:41
    Like … What Is This ? (McKinney) 7:35
    Skippy (Woodley) 7:47
    Seein‘ Red (McKinney) 7:22

    Pepper Adams war mir namentlich schon seit einiger Zeit bekannt. Nicht weil ich was von ihm wusste oder gar kannte, sondern weil ich Mitte der 80er eben alles von Cannonball Adderley kaufte, was irgendwie verfügbar war. Und sowohl beim Seconder als auch in den Jazzabteilungen der normalen Geschäfte, muss ich häufig Adams überblättern, um zu Adderley zu gelangen. Als ich dann die Dakar von Coltrane als mein Lieblings-Coltrane-Album festlegte, laß ich mir die Dakar-Linernotes näher durch und merkte, dass darauf 2 Bariton- Saxe waren ! Und einer davon Pepper Adams !

    2 Erkenntnisse:

    Erstens: Ich wusste jetzt (=im November 1984), wie Pepper Adams einzunorden ist. Zweitens ich war mir ziemlich sicher, dass das Bariton-Sax mein „Lieblingssax“ werden würde. Es ist einfach brachialer als das virtuoser zu spielende Tenor-Sax, geschweige denn das so oft hektische Sopran-Sax.

    Da traf es sich gut, dass Pure Pepper gerade als Reissue der damals vergriffenen The Cool Sound Of Pepper Adams veröffentlicht wurde. Also mal auf Verdacht gekauft. Und sie hat gut gezündet. Hatte damals natürlich keine Ahnung, dass man die Stilrichtung wohl als Cool Jazz schubladisieren würde. War mir auch egal ( – obwohl mich im Lauf der dann kommenden Jahre diese Schublade an sich nie so richtig anzog …. )

    Pure Pepper war ein Glücksgriff, weil sie eine seltene (oder einzigartige ?) Kombination aufweist: Pepper Adams mit seinem wuchtigen Bariton. Und als Kontrapart, als zweites Blasinstrument, ein Euphonium. Das Euphonium ist wohl eine Zwischending zwischen grosser Tuba und Tenorhorn und klingt verblüffend ähnlich einer Ventilposaune. Das Euphonium versucht auf diesen Aufnahmen hier etwas weniger weich zu klingen als üblich und Pepper Adams verzichtet – zumindest im Zusammenspiel – auf Kraftakte und kommt dem Euphonium entgegen, so dass die unisono-Passagen ganz wunderbare, zugleich elegante und volle Klangbilder ergeben. Die Rhythm-Section ist eh vom Feinsten.

    Auf dem Originalalbum „The Cool Sound Of Pepper Adams“ ist der alternate take von Seein‘ Red nicht drauf. Das Orginalalbum ist inzwischen wieder (zumindest auf CD) erhältlich.

    Ich kann mir vorstellen, dass das körperlich kleine Männchen Pepper Adams (1930-1986) ein gewöhnungsbedürftiger Anblick mit dem relativ großen Bariton-Sax war. Ich habe ferner den Eindruck, dass er etwas in Vergessenheit geraden ist und bei Secondern immer wieder mal was rumsteht, sowohl CD oder LP, und dass er allemal Wert ist, erkundet zu werden. Oder man macht es so wie ich und man achtet zunächst mal auf seinen Beitrag auf John Coltrane’s Dakar.

    PS1: Ich kenne selbst nur 2 Alben von Pepper Adams als Leader. Aber man sollte wohl nicht blind kaufen. Er hat wohl stilistisch einige Zickzackkurven durchgemacht.

    PS2: Da „mein“ Cover im Netz nirgends zu finden ist, habe ich es im nachhinein das Cover der „Original-LP“ eingefügt.

    --

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    #2747057  | PERMALINK

    captain-kidd

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    Beiträge: 4,140

    dougsahmKenne nur das Memorial Album. Kann man das damit vergleichen ? Oder ist dieses Album wirklich ein Klasse besser ?

    Ansonsten wieder interessanter Text, Captain. Warum auch immer – habe ich mich bisher viel zu wenig um Clifford Brown gekümmert.

    Vielen Dank. Clifford ist schon wichtig, denke ich. Ein ganz fantastischer Trompeter. Das Album hier ist sicherlich „eine Klasse“ besser als das Blue Note Ding. Ist einfach geschlossener, konzentrierter. Auch sind die Stücke länger und somit etwas ‚freier‘. Ein ganz und gar wunderbares Album voller Spielwitz und Klasse eben.

    --

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    #2747059  | PERMALINK

    captain-kidd

    Registriert seit: 06.11.2002

    Beiträge: 4,140

    ich verwechsele ja immer art pepper mit pepper adams…

    --

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    #2747061  | PERMALINK

    kapitaen-haddock

    Registriert seit: 09.06.2004

    Beiträge: 601

    atom@Kapitän Haddock:

    Archie Shepps „Fire Music“ werde ich bei Gelegenheit reinnehmen, da es zu meinen liebsten Shepp Alben gehört. Nur möchte ich ein wenig warten, da die „Four For Trane“ gerade erst dran war.

    Wie heißt es so schön: Vorfreude ist die schönste Freude!!

    Danke!

    --

    #2747063  | PERMALINK

    atom
    Moderator

    Registriert seit: 10.09.2003

    Beiträge: 21,878

    dougsahmOder man macht es so wie ich und man achtet zunächst mal auf seinen Beitrag auf John Coltrane’s Dakar.

    Ja, ist in der Tat wunderbar.

    dougsahmDie Rhythm-Section ist eh vom Feinsten.

    Das verspricht Großartiges.

    Danke für den Pepper Text, ich werde mich mal um das Album kümmern.

    --

    Hey man, why don't we make a tune... just playin' the melody, not play the solos...
    #2747065  | PERMALINK

    atom
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    Album #27

    Tord Gustavsen Trio – The Ground
    ECM 1892

    Tord Gustavsen – p
    Harald Johnsen – b
    Jarle Vespestad – dr

    Norwegen, Januar 2004

    Tears Transforming
    Being There
    Twins
    Curtains Aside
    Colours of Mercy
    Sentiment
    Kneeling Down
    Reach Out and Touch It
    Edges of Happiness
    Interlude
    Token of Tango
    The Ground

    Um den historischen Rahmen dieser Rubrik mal etwas zu dehnen, möchte ich dieses Mal ein soeben erst erschienenes Album erwähnen.

    Selten war ich so überrascht von einer neuen Plate, wie von „The Ground“, obwohl meine Erwartung an diese Piano Trio Platte durch den ECM Sound der letzten Jahre im Vorfeld sehr gering war.

    Tord Gustavsen, der mit seinem Trio bereits für Silje Nergaard die Backingband stellte und vor drei Jahren sein Debütalbum für ECM einspielte, konnte mich vorher nie sonderlich begeistern, da mir der Stil des Trios immer wie eine Esbjörn Svenson Trio Kopie vorkam.

    All meine Vorurteile gegenüber dem Torf Gustavsen Trio mußte ich allerdings mit dieser Platte komplett über Bord werfen, denn auf dem neuen Werk bilden Baß, Piano und Schlagzeug eine komplette gleichberechtigte Einheit – das Trio verzichtet weitestgehend auf Solos und andere spielerische Eskapaden und erschafft zwölf Stücke, die eine absolute Leichtigkeit und Sinnlichkeit ausstrahlen. Manche der Titel wirken dadurch sehr skizzenhaft und äußerst minimalistisch oder gar simpel, ohne dabei banal zu werden. Das Trio läßt die Lieder sehr bedächtig entstehen und gibt ihnen einen fast schon sakralen, hymnischen Charakter.

    Seit den späten Bill Evans Aufnahmen und mit Abstrichen Jacky Terrassons „Smile“ konnte mich keine Piano Trio Platte so begeistert, wie „The Ground“.
    Im wahrsten Sinne: traumhaft.

    --

    Hey man, why don't we make a tune... just playin' the melody, not play the solos...
    #2747067  | PERMALINK

    napoleon-dynamite
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    atomSeit den späten Bill Evans Aufnahmen

    Meinst du die Aufnahmen auf Fantasy? Was ist denn da emphelenswert?

    --

    A Kiss in the Dreamhouse  
    #2747069  | PERMALINK

    atom
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    Napoleon DynamiteMeinst du die Aufnahmen auf Fantasy? Was ist denn da emphelenswert?

    Ich dachte an die Alben „The Paris Concert“ und „I Will Say Goodbye“ mit Eddie Gomez und Eliot Zigmund auf Fantasy – aber vor allem an das wunderbare „You Must Believe In Spring“ in selber Besetzung auf Warner. Alle drei aus der Zeit von 1978/79. Selbst in der Spätphase 1979/80 gibt es ein paar wunderbare Live Aufnahmen des Bill Evans Trios (Bill Evans/Marc Johnson/Joe LaBarbera), die einen die unsäglichen E-Piano und Orchester Experimente vergessen lassen.
    Über die Einspielungen zwischen dem Village Vanguard 1961 und Bill Evans Live in Tokyo 1973 müßte ich nochmal nachdenken.

    --

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    #2747071  | PERMALINK

    atom
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    Nochmals zu Bill Evans, da ich gestern nicht an meine Platten kam:

    Neben den in diesem Thread bereits erwähnten Riverside Einspielungen „Everybody Digs Bill Evans“ von1958, „Portrait In Jazz“ von 1959, „Explorations“ von 1961, sowie die Village Vanguard Einspielungen aus dem Jahr 1961 kann ich folgende Trio Einspielungen empfehlen:

    „Moon Beams“ & „How My Heart Sings“ von 1962 im neu formierten Trio knüpfen noch nicht direkt an die Qualitäten der Vanguard Alben an, zeigen aber bereits ein wunderbar eingespieltes Trio.
    „Bill Evans At Town Hall“ von 1966, „California Here I Come“ von 1967 und „At The Montreux Jazz Festival“ sind drei der ganz wenigen gelungenen Verve Einspielungen Bill Evans.
    Einige der Live Einspielungen der Jahre 1969 und 1970 sind ebenfalls empfehlenswert, wie z.B. „Jazzhouse“ und „You’re Gonna Hear From Me“ auf Milestone oder „Montreux II“ auf CTI. Die Phase für CBS kann man getrost links liegen lassen. Ab 1973 gibt es sehr gute Alben auf Fantasy, u.a. „The Tokyo Concert“, „Since We Met“ und „Re: Person I Knew“.
    Die letzten sehr guten Alben sind für mich die gestern erwähnten „I Will Say Goodbye“, „You Must Believe In Spring“ und die beiden Editionen des „Paris Concert“ auf Elektra.
    Insgesamt gibt es, bis auf ein paar Verve Alben, keine schlechten Trio Alben von Bill Evans. Um die Solo Alben, E-Piano Experimente und den Orchesterunfug kann man aber getrost einen großen Bogen machen.

    --

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    #2747073  | PERMALINK

    napoleon-dynamite
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    Besten Dank, ist notiert!

    --

    A Kiss in the Dreamhouse  
    #2747075  | PERMALINK

    dougsahm
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    dougsahmAlbum # 23

    Count Basie Big Band – Farmers Market Barbecue

    Hab ich gerade im aktuellen 2001 Katalog als CD für 3,99 entdeckt (Seite 235). Wens interessiert ….

    --

    #2747077  | PERMALINK

    atom
    Moderator

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    Beiträge: 21,878

    Album #28

    Charlie Haden – Liberation Music Orchestra
    Impulse!

    Charlie Haden – bass
    Perry Robinson – clarinet
    Gato Barbieri – tenor saxophone, clarinet
    Dewey Redman – alto and tenor saxophones
    Don Cherry – cornet, flutes
    Mike Mantler – trumpet
    Roswell Rudd – trombone
    Bob Northern – french horn, percussion, whistle
    Howard Johnson – tuba
    Sam Brown – guitars
    Carla Bley – piano
    Paul Motian – drums, percussion
    Andrew Cyrille – drums, percussion

    New York, 1969

    The Introduction
    Song Of The United Front
    El Quinto Regimiento/Los Cuatro Generales/Viva La Quince Brigade
    The Ending Of The First Side
    Song For Ché
    War Orphans
    The Interlude
    Circus ’68 ’69
    We Shall Overcome

    Charlie Haden ist neben Mingus einer der einflußreichsten Bassisten im Jazz. Seine integrative Stärke konnte er besonders im Ornette Coleman Quartett unter Beweis stellen.
    Dieses Album ist eine orchestrale Suite, die sich durch diverse Revolutionssongs und Tite aus dem spanischen Bürgerkrieg schlängelt, alles immer unter dem Mantel des Gruppenkollektivs, den freien Individualisten ausblendend.
    Obwohl viele der mitwirkenden Personen dem Free Jazz entstammen, gelingt dem Kollektiv eine Geschlossenheit und Harmonie, die eine Klangradikalität kaum entstehen läßt.
    So wirkt das Album selten angestrengt, eher auf eine gewisse Weise meditativ. Besonders deutlich wird dies im ersten Drittel der Platte, in dem Hadens Orchester fast schon New Orleans artige Funerals spielt.
    Erst im letzten Teil kommt es zur Befreiung, dem Ausbruch (Circus ’68 ’69), der aber direkt in die große Freiheitshymne „We Shall Overcome“ übergeht.
    Für mich ist diese Platte immer noch etwas ganz besonderes in Hadens Diskographie.

    --

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    #2747079  | PERMALINK

    kapitaen-haddock

    Registriert seit: 09.06.2004

    Beiträge: 601

    atomAlbum #28

    Charlie Haden – Liberation Music Orchestra
    Impulse!

    Ohne Zweifel eine ganz feine Sache. Höre momentan viel die älteren Ornette Coleman Sachen, wo Charlie Haden ja auch mitspielt.

    Diese Wochenende habe ich „Free Jazz“ von Ornette Coleman für mich entdeckt. Sehr hübsch. Und auch mit Charlie Haden – um wieder zum Thema zurückzukommen.

    --

    #2747081  | PERMALINK

    go1
    Gang of One

    Registriert seit: 03.11.2004

    Beiträge: 5,644

    Eine Kuriosität am Rande: In einem Impulse!-Katalog von 1998 habe ich den folgenden Satz über diese Platte des Liberation Music Orchestra gelesen: „Das gleichnamige Album, neun ‚revolutionäre Freiheits-Lieder‘, vom ‚Lied der vereinigten Front‘ von Hanns Eisler und Bertolt Brecht bis zu ‚We shall overcome‘, dem Song der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung, ist einer der wenigen Avantgarde-Klassiker, die schon damals großen Beifall von Kritik und Publikum bekamen“ (Götz Bühler). Als ich das gelesen habe, musste ich lachen: „Lied der vereinigten Front“! Der Schreiber hat das „Einheitsfrontlied“ nicht erkannt! „Und weil der Mensch ein Mensch ist…“ usw. Dabei wird es sogar ziemlich originalgetreu gespielt. „Einheitsfront“ ist ein feststehender Ausdruck. (Ungefähr gleichzeitig mit dem Liberation Music Orchestra oder kurz danach hatten die frühen Ton Steine Scherben diesen Song im Repertoire, wie man dem aktuellen Rolling Stone entnehmen kann.)

    Das Erfolgsgeheimnis der Platte liegt, denke ich, zum einen in den Klangfarben: sie ist vom Sound her sehr farbig. Carla Bley hat für interessante Arrangements gesorgt. Sodann enthält das Album mehr Melodien als das durchschnittliche Avantgarde-Produkt. Es ist sehr abwechslungsreich, aber nicht hektisch. Und schließlich hat es ein Konzept: man kann sich bei den lärmigen und sperrigen Passagen etwas denken, was sie wohl ausdrücken könnten.

    Die erste Seite mit den Liedern aus dem Spanischen Bürgerkrieg hat etwas musiktheatralisches an sich. Der Song von Eisler dient hier als Auftakt, von wegen „Einheitsfront gegen den Faschismus“, Volksfrontpolitik. Von den Solisten ist mir Gato Barbieri mit seinem ausdrucksvollen Ton aufgefallen (auf „Viva la Quince Brigada“). Die zweite Seite beginnt sehr kontemplativ mit der Erinnerung an den verstorbenen Che. Haden glänzt mit seinem Spiel; Dewey Redman steigert sich in eine haareraufende Klage hinein. Bei den folgenden Stücken steht dann wieder das Ensemblespiel im Vordergrund. Das getragene „War Orphans“ ist von düsterer Schönheit. Auf „Circus ’68 ’69“ wird es wild und kakophonisch, wenn musikalisch vom Parteitag der Demokraten 1968 berichtet wird (wie Haden in den Linernotes erklärt). Dort hatte sich eine Minderheit gegen den Vietnam-Krieg ausgesprochen und war überstimmt worden. „We shall overcome“ beendet das Album feierlich und hoffnungsvoll.

    Ich höre zwar kaum jemals „avantgardistischen“ Jazz, aber dieser hier ist recht zugänglich. Zwar kann ich mich dafür nicht wirklich begeistern, aber ich kann schon etwas damit anfangen. Ein hörenswertes Album!

    --

    To Hell with Poverty
    #2747083  | PERMALINK

    atom
    Moderator

    Registriert seit: 10.09.2003

    Beiträge: 21,878

    Album #29

    Charles Mingus presents Charles Mingus
    Candid 9005

    Eric Dolphy – alto saxophone, bass clarinet
    Ted Curson – trumpet
    Dannie Richmond – drums
    Charles Mingus – bass

    Folk Forms, No. 1 (Mingus) 12:00
    Original Faubus Fables (Mingus) 9:15
    What Love (Mingus) 15:20
    All The Things You Could Be By Now If Sigmund Freud’s Wife Was Your Mother (Mingus) 8:32

    20.10.1960, New York

    Dies ist die erste LP, die Charles Mingus für Candid, dem Jazz & Blues Sublabel von Cadence einspielte. Vier weitere folgten dieser Platte – diese blieb allerdings die Herausragendste.

    Diese Session des Quartetts sticht besonders durch seine Freiräume und die dadurch gegebenen solistischen Freiheiten hervor, die simulierte Clubatmosphäre im Studio trägt zu einer besonderen Dichte der Stücke bei.

    Eine Besonderheit ist der gospelähnliche Titel „Original Faubus Fables“, der bereits auf dem Mingus Album „Mingus Ah Um“ zu hören war, dort allerdings ohne den Text, der sich gegen den rassistischen Gouverneur von Arkansas richtete, auskommen mußte.

    „Charles Mingus Presents Charles Mingus“ ist für mich eine der herausragendsten Mingus Platten in kleiner Besetzung, in der wieder einmal Eric Dolphy als brillanter Solist zu hören ist. Die Stärke des Albums entwickelt sich nicht sofort, da die Struktur der Kompositionen teilweise komplett aufgelöst und der Rhythmus regelmäßig durchbrochen wird. Bei mir hat es eine Zeit gedauert, bis ich dieses Album komplett für mich entdeckt habe.

    --

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