First Aid Kit – Stay Gold

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  • #9146263  | PERMALINK

    themagneticfield

    Registriert seit: 25.04.2003

    Beiträge: 33,924

    Naja, ich werde es mir mal anhören, aber der Reiz des letzten Albums war bei mir schon arg schnell verflogen.

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    "Man kann nicht verhindern, dass man verletzt wird, aber man kann mitbestimmen von wem. Was berührt, das bleibt!
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    #9146265  | PERMALINK

    captain-kidd

    Registriert seit: 06.11.2002

    Beiträge: 4,140

    Stream. Aufs erste Ohr fehlen die ganz großen Melodien, die einen beim Vorgänger sofort angesprungen haben. Und manchmal nervten die Stimmen mich auch. Insgesamt also wohl nicht so gut wie „Lions Roar“ -aber natürlich besser als Led Zeppelin…;-)

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    Do you believe in Rock n Roll?
    #9146267  | PERMALINK

    clau
    Coffee Bar Cat

    Registriert seit: 18.03.2005

    Beiträge: 91,615

    Nicht schlecht, ungefähr halb so gut wie das neue Smoke Fairies Album.

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    How does it feel to be one of the beautiful people?
    #9146269  | PERMALINK

    jan-lustiger

    Registriert seit: 24.08.2008

    Beiträge: 10,986

    Ihr Gesang ist immer noch bezaubernd, aber die großen Melodien fehlen ebenso wie wirklich fesselnde Momente. Die Songs waren auf The Lion’s Roar auch Klassen besser, heraus sticht für mich eigentlich nur der Waitress Song. Solide Platte, aber eben auch nicht mehr.

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    #9146271  | PERMALINK

    bullitt

    Registriert seit: 06.01.2003

    Beiträge: 20,633

    Jan LustigerIhr Gesang ist immer noch bezaubernd, aber die großen Melodien fehlen ebenso wie wirklich fesselnde Momente. Die Songs waren auf The Lion’s Roar auch Klassen besser, heraus sticht für mich eigentlich nur der Waitress Song. Solide Platte, aber eben auch nicht mehr.

    Ausgerechnet der Waitress Song? Den halte ich noch für den schwächsten des Albums, weil das Americana-Ding hier irgendwie zu aufgesetzt wirkt und die Textzeile „Say my name was Stacy“ ungefähr genauso doof kommt wie ABBAs „And your name is Harry“ in „Our Las Summer“. Was sollen diese Namen da?!

    Ansonsten ist das Album ein echter Grower dieses Jahr gewesen. Niemand, der die Band jetzt live gesehen hat und die Alben nicht kennt, könnte bei den Songs Klassenunterschiede auszumachen. Zumindest nicht in die ein oder andere Richtung. Da gehe ich jede Wette. Im Schnitt nehmen sich die LPs nämlich gar nichts. Lion’s Roar punktete noch mit dem Wow-Effekt für Newcomer und natürlich vor allem mit „Emmylou“, der alles überstrahlte. Das war aber ein once-in-a-lifetime track, der auch bei mir die Erwartungshaltung anfangs unnötig viel zu hoch pepusht hatte.

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    #9146273  | PERMALINK

    herr-rossi
    Moderator
    -

    Registriert seit: 15.05.2005

    Beiträge: 85,213

    Bullittdie Textzeile „Say my name was Stacy“ ungefähr genauso doof kommt wie ABBAs „And your name is Harry“ in „Our Las Summer“. Was sollen diese Namen da?!

    Den FAK-Track müsste ich nochmal hören, aber bei „Our Last Summer“ gehört das genau so dorthin bei der Entzauberung des Traummanns der Jugendzeit: „And now you’re working in a bank, a family man, a football fan, and your name is Harry. How dull it seems, that you were the hero of my dreams.“ Was soll daran doof sein?

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    #9146275  | PERMALINK

    jan-lustiger

    Registriert seit: 24.08.2008

    Beiträge: 10,986

    BullittAusgerechnet der Waitress Song? Den halte ich noch für den schwächsten des Albums, weil das Americana-Ding hier irgendwie zu aufgesetzt wirkt und die Textzeile „Say my name was Stacy“ ungefähr genauso doof kommt wie ABBAs „And your name is Harry“ in „Our Las Summer“. Was sollen diese Namen da?!

    Mit der Wahl des Namens wird einem sofort das Bild eines amerikanischen Diners in den Kopf gesetzt, das Gedankenspiel also konkretisiert. Die Namenwahl ist damit sogar ziemlich clever gewählt, sie vermittelt ein Bild, mit dem man sich sofort im Song findet. Ansonsten ist das auf der LP weit und breit der einzige Track, der er schafft, eine Geschichte zu erzählen, ohne in triviale Alltagsweisheiten zu verfallen. Die meisten restlichen Songs wirken einfach nur wie Paraphrasierungen von My Silver Lining, musikalisch wie textlich.

    Auch der Waitress Song behandelt die Suche nach dem Guten im Schlechten, die sich als roter Phasen durch die Platte zieht, aber er ist der einzige, der mich darin aufhorchen lässt. Mit jeder Strophe setzen First Aid Kit in den eskapistischen Fantasien der Verlassenen einen drauf, und mit jedem mal wird es weniger trostlos. Was mir am besten daran gefällt, ist, dass die erste Fantasie (die Kellnerin) recht banal ist, die zweite bestärkt diese Entwicklung dann gegenteilig dadurch, dass sie viel außergewöhnlicher und abenteuerlicher ist (die Zirkusartistin) und schließlich wird auch das letzte an Trostlosigkeit eliminiert mit etwas, das gar keinen Berufswechsel oder anderweitigen Umbruch im Leben benötigt: einem Besuch am Meer. Das ist so simpel und schön wie die Abschlusszeile „Our love would seem trivial and obscure / and I would never feel lost anymore“. Das ist gelungenes Songwriting und kein einziger der anderen neun Tracks erreicht das auch nur im Ansatz.

    Und wenn wir uns schon in den Bereich „aufgesetzt oder nicht“ begeben wollen (fragwürdiges Terrain, aber ich begebe mich mal darauf, for the sake of argument), würde ich sagen, dass der Waitress Song durch sein konkretes, in sich geschlossenes Storytelling der einzige Titel der Platte ist, bei dem ich diesen Vorwurf so gar nicht nachvollziehen kann. Was soll da denn aufgesetzt sein? Ist dir ihr Herzschmerz nicht präsent genug? Oder stört es dich, dass sie hier bewusst Klischees verwenden, ein Stilmittel, das so alt ist wie der Pop selbst (und hier hast du mit ABBA bereits passenderweise ein gutes Beispiel erwähnt, die haben das quasi perfektioniert, wie sich auch in Rossis Post ablesen lässt)? Da besteht noch Erklärungsbedarf deinerseits, bevor ich versuchen kann, zu verstehen, was du damit eigentlich meinst.

    BullittNiemand, der die Band jetzt live gesehen hat und die Alben nicht kennt, könnte bei den Songs Klassenunterschiede auszumachen. Zumindest nicht in die ein oder andere Richtung. Da gehe ich jede Wette.

    Spekulation ist natürlich ein praktischer Weg, um Argumentationen unangreifbar zu machen. Bei Wetten auf Absolute zu setzen, ist allerdings meistens eine schlechte Idee.

    BullittIm Schnitt nehmen sich die LPs nämlich gar nichts. Lion’s Roar punktete noch mit dem Wow-Effekt für Newcomer und natürlich vor allem mit „Emmylou“, der alles überstrahlte. Das war aber ein once-in-a-lifetime track, der auch bei mir die Erwartungshaltung anfangs unnötig viel zu hoch pepusht hatte.

    The Lion’s Roar wäre Stay Gold auch ohne Emmylou um Längen überlegen. Als ob der Track das ganze Album getragen hätte. Das Songwriting ist dort fast durchgehend besser, Blue erzählt nicht nur ein nahegehendere Geschichte als alles auf dem Nachfolger, es funktioniert außerdem auch außerhalb des Folk-Kontextes als hervorragender Popsong. Dance to Another Tune mit seinem Spannungsaufbau und schließlich Spannungsauflösung (Der Taktwechsel!) veranschaulicht auch sehr gut, was dem Nachfolger fehlt: Kreative Arrangements. This Old Routine ist noch so ein Beispiel für das gelungene Verpacken von Melancholie in einen schönen Popsong, wie es ihnen auf Stay Gold nicht so Recht gelingen will. Vom Vorgänger blieb auch deswegen mehr hängen, weil die Melodien besser sind. Sorry, aber für mich ist die Sache ganz klar: The Lion’s Roar ist Stay Gold in quasi allen Bereichen überlegen.

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    #9146277  | PERMALINK

    bullitt

    Registriert seit: 06.01.2003

    Beiträge: 20,633

    Herr RossiDen FAK-Track müsste ich nochmal hören, aber bei „Our Last Summer“ gehört das genau so dorthin bei der Entzauberung des Traummanns der Jugendzeit: „And now you’re working in a bank, a family man, a football fan, and your name is Harry. How dull it seems, that you were the hero of my dreams.“ Was soll daran doof sein?

    Leider haben sie damit auch gleich den ganzen Song entzaubert. Der Kontext ist doch nun auch ohne den Harry mehr als offensichtlich. Und für alle, die es nach dem football-fan noch nicht geschnallt hatten, hätte man noch 1763 andere Attribute da einsetzen können, warum aber ausgerechnet einen völlig beknackten Namen, der da aus heiterem Himmel eine unfreiwillige Komik mit einfließen lässt, weil er überhaupt keinen Sinn macht. Harry hieß der Typ ja wohl schon immer, oder hatte er in den „crazy years of flower-power“ einen Hippie-Kampfnamen? Nee, nee, geht leider überhaupt gar nicht.

    Jan LustigerMit der Wahl des Namens wird einem sofort das Bild eines amerikanischen Diners in den Kopf gesetzt, das Gedankenspiel also konkretisiert. Die Namenwahl ist damit sogar ziemlich clever gewählt, sie vermittelt ein Bild, mit dem man sich sofort im Song findet.

    Bei mir wird vor allem in den Kopf gesetzt, wie zwei Schwedinnen Anfang zwanzig, beflügelt von ihrem US-Roadtrip die Perspektive wechseln. „Emmylou“ war noch zuhause im kalten Stockholm geerdet, von wo aus sie sich ihren Americana-Traum zurecht träumten und jetzt versuchen sie direkt eine amerikanische Geschichte vom All-American-Girl zu erzählen, der einsamen Bedienung im Diner. Haben sie sich dafür vom eigenen Instagram-Feed inspirieren lassen oder von der liebsten US-Serie? Egal, ich nehme es ihnen nicht ab und deshalb funktioniert der Song bei mir schon im Grundsatz nicht. Diese Namensnennung tut ihr übriges. Was auch immer die genau konkretisieren soll, so genau wollte ich es dann gar nicht wissen. Der lenkt einfach nur ab. Und interessant, dass du „Blue“ nennst, der Song geht mir nämlich aus ganz ähnlichen Gründen ab. Auch hier wird mit dem Holzhammer erzählt, ohne dass da zwischen den Zeilen viel übrig bleiben würde. Aber ist ja okay, wenn sie bei dir offensichtlich einen ganz anderen Nerv treffen als bei mir. Auf einen Pop vs. Folk Diskurs habe ich jetzt keine Lust, aber vielleicht ist es tatsächlich ein Minimum an Authentizität, das ich brauche. Amerikanische Geschichten höre ich nämlich sonst lieber gleich von Gillian Welch.

    Jan Lustiger
    Spekulation ist natürlich ein praktischer Weg, um Argumentationen unangreifbar zu machen. Bei Wetten auf Absolute zu setzen, ist allerdings meistens eine schlechte Idee.

    OK, anders ausgedrückt: Live konnte ich anhand der Publikumsreaktionen keine Klassenunterschiede ausmachen. Außer bei „Emmylou“.

    Jan Lustiger
    The Lion’s Roar wäre Stay Gold auch ohne Emmylou um Längen überlegen. Als ob der Track das ganze Album getragen hätte.

    Der Track trägt doch die ganze Karriere. Sie konnten damit in den USA landen, haben „Stay Gold“ entsprechend ausgerichtet und den Erfolg nochmal deutlich getoppt.

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