Die 10 besten Alben der 90er Jahre

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  • #409475  | PERMALINK

    atom
    Moderator

    Registriert seit: 10.09.2003

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    candycolouredclownAber mal im Ernst was ist denn an „Posen“ generell so verachtenswert? Andere Bands, die Du schätzt wie z.B. Oasis und die Stones hatten/haben das auch drauf.

    Ich verachte nicht die Pose an sich, sondern die von GNR. Man kann Posen innerhalb der Musik auch niemals von der Musik trennen – sie sind ja zumeist die visuelle Verlängerung derselben. Es ist vielmehr die ästhetische Komponente auf die es ankommt.

    Mick67Wenn man generell mit Musik der härteren Gangart nichts anfangen kann, fällt es bei G’n’R erst recht schwer, was gutes zu finden.

    Entscheidend ist für mich nicht der Grad der Härte (wie misst man den überhaupt?) sondern der Einsatz/die Umsetzung.

    BullittMusikhistorisch kann ich deiner Einschätzung aber nicht folgen. Fakt ist doch, dass sich die Hardrock- und Metalszene nie lange (eigentlich überhaupt nicht) von den von dir genannten Entwicklungen beeindrucken ließ und sich stets parallel überaus erfolgreich in verschiedne Richtungen weiterentwickelt hat. GNR kamen doch nicht aus einer luftleeren, von böser und reaktionärer Rockmusik gesäuberten Musiklandschaft. Im Gegenteil, im Kontext des Genres, dass du einfach ignorierst, wurden sie in der Prä-Grunge-Ära selbst als „Entschlacker“ wahrgenommen und als Gegenpol im Kampf um die gleiche Zielgruppe ging die Band dann auch erst gemeinsam mit Nirvana unter. Also Verachtung meinetwegen, aber dafür muss man sich ja nicht die Geschichte so malen, wie sie einem gefällt.

    GNR sind natürlich nicht per se die Anthithese zu den genannten Beispielen sondern wurden damals in der Rezeption als solche gemacht. Ich kann mich sehr gut an die Zeit des ersten Albums erinnern als die Band von sehr vielen (Journalisten und Hörern) als die neuen Heilsbringer gefeiert wurden, die eine Rückkehr aus den achso kalten und sterilen Zeiten einleiteten.

    nail75Sein Versuch die Band in irgendeiner Weise als die bewusste Antithese zu Postpunkt darzustellen, beruht auf einer Fehlinterpretation, wie oben von Bullitt, Mick und mir gezeigt wurde. Das bezieht sich auf die Anfänge, wohlgemerkt.
    Ich bin wahrlich kein Fan der Band, mir gefällt aber ein halbes Dutzend ihrer Songs richtig gut.

    Natürlich war das ein gewachsener und auch kein bewusst gesteuerter Prozess von Seiten der Band aber dennoch funktionierte diese Band wunderbar als das Aushängeschild in Sachen Authentizität.

    --

    Hey man, why don't we make a tune... just playin' the melody, not play the solos...
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    #409477  | PERMALINK

    atom
    Moderator

    Registriert seit: 10.09.2003

    Beiträge: 21,878

    Mick67Nein, es ist völliger Unfug, den man von Atom an sich nicht kennt. Demnächst wird McCartney vorgeworfen, daß er die Entwicklung der klassischen Musik des 19. Jh. völlig mißachtet, weil er in Eleanor Rigby ein Streicherpart im Stile des 18. Jh. einspielen ließ.

    Das ist aber als Vergleich sehr abwegig und zudem falsch. McCartney arbeitet mit den produktionsästhetischen Mitteln der Popmusik, warum sollte ich ihm einen Vorwurf machen, was und wie er etwas zitiert.
    Ich glaube eher, dass ich dich als Fan getroffen habe, weil ich meine persönliche Abneigung sehr stark pointiert und extrem zugespitzt formuliert habe.

    --

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    #409479  | PERMALINK

    mozza
    Captain Fantastic

    Registriert seit: 26.06.2006

    Beiträge: 81,041

    ClauBitte nie wieder G’n’R in einem Atemzug mit den Beatles nennen. John und George würden sich im Grabe umdrehen.

    EDIT:
    Und Paul ist bestimmt auch richtig sauer.

    Aber Ringo findet es okay. ;-)

    --

    Im Durchschnitt ist man kummervoll und weiß nicht, was man machen soll
    #409481  | PERMALINK

    nail75

    Registriert seit: 16.10.2006

    Beiträge: 45,074

    atom
    GNR sind natürlich nicht per se die Anthithese zu den genannten Beispielen sondern wurden damals in der Rezeption als solche gemacht. Ich kann mich sehr gut an die Zeit des ersten Albums erinnern als die Band von sehr vielen (Journalisten und Hörern) als die neuen Heilsbringer gefeiert wurden, die eine Rückkehr aus den achso kalten und sterilen Zeiten einleiteten.

    Natürlich war das ein gewachsener und auch kein bewusst gesteuerter Prozess von Seiten der Band aber dennoch funktionierte diese Band wunderbar als das Aushängeschild in Sachen Authentizität.

    In gewisser Weise war das ob der oben dargestellten Versandung der New Wave aber auch verständlich. Außerdem: Wir sind ja in etwa gleich alt (1987 war ich 12) und ich würde mir nicht zutrauen etwas über Rezeption abseits meines Schulhofs aussagen zu können. Auch für die Folgejahre kann ich nur sagen, dass GnR die Lieblinge derjenigen waren, die Hardrock/Metal-affin waren und das waren von den männlichen Jugendlichen geschätzte 60%. Darüber hinaus hatten sie aber einen großen Mainstream-Appeal.

    Die New Wave war an meiner Schule in meinem Jahrgang ancient history. Kaum jemand wusste etwas darüber und hätte es mit GnR in Beziehung setzen können. Das Hauptinformationsorgan war die Bravo.

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    Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.
    #409483  | PERMALINK

    candycolouredclown
    Moderator

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 19,059

    atomIch verachte nicht die Pose an sich, sondern die von GNR.

    Gut, das ist für mich nachvollziehbarer. Nur war es halt vorhin nicht so geschrieben.

    --

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    #409485  | PERMALINK

    ragged-glory

    Registriert seit: 22.03.2007

    Beiträge: 11,762

    atomIm Gegensatz zum Debüt wird auf „Portishead“ fast gänzlich auf Samples verzichtet.

    Der eigentliche Witz daran ist, dass „Portishead“ mehrheitlich (angeblich) selbst eingespielte Samples enthält. Was nicht ja weniger Samplen ist als fremdes Material zu verarbeiten.

    nail75Außerdem: Wir sind ja in etwa gleich alt (1987 war ich 12) und ich würde mir nicht zutrauen etwas über Rezeption abseits meines Schulhofs aussagen zu können. Auch für die Folgejahre kann ich nur sagen, dass GnR die Lieblinge derjenigen waren, die Hardrock/Metal-affin waren und das waren von den männlichen Jugendlichen geschätzte 60%.

    Selbst ein paar Jahre später Geborene haben eine ähnliche Erfahrung gemacht – überall gniedelten die Zungen „Sweet Child O’Mine“. Geschmunzelt habe ich deshalb schon, zum Fan wurde ich jedoch nicht.

    --

    #409487  | PERMALINK

    atom
    Moderator

    Registriert seit: 10.09.2003

    Beiträge: 21,878

    Ragged GloryDer eigentliche Witz daran ist, dass „Portishead“ mehrheitlich (angeblich) selbst eingespielte Samples enthält. Was nicht ja weniger Samplen ist als fremdes Material zu verarbeiten.

    Die Herstellung von eigenem Material bezieht sich vor allen Dingen auf die eingesetzten Dubplates. Man kann hier also von einer mehrschichtigen Kreation sprechen.

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    #409489  | PERMALINK

    bullitt

    Registriert seit: 06.01.2003

    Beiträge: 20,757

    atomGNR sind natürlich nicht per se die Anthithese zu den genannten Beispielen sondern wurden damals in der Rezeption als solche gemacht. Ich kann mich sehr gut an die Zeit des ersten Albums erinnern als die Band von sehr vielen (Journalisten und Hörern) als die neuen Heilsbringer gefeiert wurden, die eine Rückkehr aus den achso kalten und sterilen Zeiten einleiteten.

    GNR hat zunächst einmal im Kontext des Genres stattgefunden. Anders als von dir behauptet, waren die späten 70er, frühen 80er nicht nur die Phase, in der die Rockmusik von Punk und New Wave abgewrackt wurde, sondern in der sich Hardrock und Metal in all den verschiedenen Spielarten formierte. Orientierung fand offensichtlich eher in überschaubaren Genregrenzen statt. GNR reagierten auf direkte Konkurrenten wie z.B. Poison und Mötley Crüe, während Metallica und Slayer sich gegenseitig befeuerten usw. GNR wurden demnach primär auch im Zusammenhang des Mainstream-Hardrock als die neuen Heilsbringer bemüht, was durchaus nachvollziehbar war. Auch die Beschreibung der „kalten und sterilen Zeiten“ habe ich eher diesbezüglich noch im Ohr.

    Und wodurch unterscheidet sich die Pose der Stones und GNR so grundlegend? Im Endeffekt ist sie nur pointierter.

    MikkoWenn man euch so liest, dann müssen Guns’n’Roses ja die wahren Underground Helden gewesen sein. Keine Rede davon, dass es ihnen von Anfang an vor allem um Sex, Drugs und ganz viel Money ging mit ihrem Rock’n’Roll. Nichts dagegen, aber Helden sind sie deshalb für mich noch lange nicht.

    Tja, schwer vorstellbar vielleicht, wenn man nur die GNR anno ´92 kennt, aber genau das waren sie mal. Der Mythos kommt ja nicht von ungefähr. Man kann der Band einiges unterstellen, aber als am Reisbrett entworfene Chartstürmer sind sie nicht gerade gestartet.

    --

    #409491  | PERMALINK

    mikko
    Moderator
    Moderator / Juontaja

    Registriert seit: 15.02.2004

    Beiträge: 34,399

    BullittUnd wodurch unterscheidet sich die Pose der Stones und GNR so grundlegend? Im Endeffekt ist sie nur pointierter.

    Dem will ich gar nicht widersprechen.

    BullittTja, schwer vorstellbar vielleicht, wenn man nur die GNR anno ´92 kennt, aber genau das waren sie mal. Der Mythos kommt ja nicht von ungefähr. Man kann der Band einiges unterstellen, aber als am Reißbrett entworfene Chartstürmer sind sie nicht gerade gestartet.

    Das habe ich auch nicht behauptet. Und doch kann man sie nie und nimmer etwa mit den Stones vergleichen. Dazwischen liegen dann doch noch Welten. Nicht nur der Background ist ein völlig anderer.

    --

    Twang-Bang-Wah-Wah-Zoing! - Die nächste Guitars Galore Rundfunk Übertragung ist am Donnerstag, 19. September 2019 von 20-21 Uhr auf der Berliner UKW Frequenz 91,0 Mhz, im Berliner Kabel 92,6 Mhz oder als Livestream über www.alex-berlin.de mit neuen Schallplatten und Konzert Tipps! - Die nächste Guitars Galore Sendung auf radio stone.fm ist am Dienstag, 17. September 2019 von 20 - 21 Uhr mit US Garage & Psychedelic Sounds der Sixties!
    #409493  | PERMALINK

    hotblack-desiato

    Registriert seit: 11.11.2008

    Beiträge: 8,595

    MozzaDer Beweis für was?
    Benutzt du Sir Elton als Beweis für deine Ablehnung von Guns ’n‘ Roses?

    November Rain war ja wohl völlig over the Top, was ja kein Problem ist, wenn es nicht so ironiefrei daher käme. An sich mochte ich die Gunners weitgehend, ab ‚Knocking on Heaven’s Door‘ (selten so was billig anbiederndes gehört) und dem neuen Drummer (Dauerwelle, Haarband und Handschuhe – ich bitte Dich!) waren sie mir egal.

    --

    ~ Mut ist, zu wissen, dass es weh tun kann und es trotzdem zu tun. Dummheit ist dasselbe. Und deswegen ist das Leben so schwer. ~
    #409495  | PERMALINK

    mick67

    Registriert seit: 15.10.2003

    Beiträge: 76,900

    atom…Ich glaube eher, dass ich dich als Fan getroffen habe, weil ich meine persönliche Abneigung sehr stark pointiert und extrem zugespitzt formuliert habe.

    Falsch geglaubt, ich bin und war nie Fan. Dafür sind mir viele Sachen von ihnen auf den Keks gegangen. Einzelne Tracks haben mir ganz gut gefallen, besonders die Sachen von Izzy Stradlin.
    Gegen Zuspitzung habe ich nichts. Abneigung von mir aus auch gegen die Stones kann man gern zugespitzt formulieren. Nur bitte nicht mit irgendwelchen abstrusen, völlig abwegigen Vergleichen kommen. GnR haben einige gute Tracks gemacht, ein bestimmtes Image kultiviert und den damaligen Designer Heavybands einen Arschtritt verpasst. Ihnen vorzuwerfen, daß sie Postpunk und New Wave mißachtet haben, halte ich für völlig daneben. Die haben schlicht und einfach nie etwas mit dem Genre zu tun gehabt. Die mißratene Pseudopunk Platte „Spaghetti Incident“ unterstreicht das ja.

    Manchmal kann man Abneigung einfach auch banal mit einem einfachen „ich kann die nicht leiden“ formulieren, ohne vermeintliche musikhistorische Bezüge herzustellen.

    --

    #409497  | PERMALINK

    atom
    Moderator

    Registriert seit: 10.09.2003

    Beiträge: 21,878

    Mick67Ihnen vorzuwerfen, daß sie Postpunk und New Wave mißachtet haben, halte ich für völlig daneben.

    Das habe ich so nicht geschrieben, werter Mick. Bitte nochmal genau nachlesen. Ansonsten widme ich mich jetzt lieber wieder Musik, die ich schätze und werde meine Exkursion hier beenden.

    --

    Hey man, why don't we make a tune... just playin' the melody, not play the solos...
    #409499  | PERMALINK

    clau
    Coffee Bar Cat

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    Beiträge: 92,236

    Reden wir lieber über das beste Album der 90er, „Be Here Now“!

    --

    How does it feel to be one of the beautiful people?
    #409501  | PERMALINK

    bullitt

    Registriert seit: 06.01.2003

    Beiträge: 20,757

    Mick67 Ihnen vorzuwerfen, daß sie Postpunk und New Wave mißachtet haben, halte ich für völlig daneben. Die haben schlicht und einfach nie etwas mit dem Genre zu tun gehabt. Die mißratene Pseudopunk Platte „Spaghetti Incident“ unterstreicht das ja.

    Zustimmung, Mick. Zumindest was New Wave und Post-Punk betrifft. „Spaghetti Incident“ war aber eine Hommage an den 70er Punk und dessen Wegbereiter, die man wiederum durchaus als weitere Referenzen der frühen GNR nennen muss. Die musikalischen Einflüsse des frühern Punk mit der dazugehörige street credibility waren in der widersprüchlichen Kombination mit Hardrock ja auch dann das Salz in der Suppe von „Appetite For Destruction“. „Spaghetti Incident“ war im Übrigen schon Ende der 80er als EP geplant. Da hätte das evtl. noch funktionieren können. 1993 war das ganze einfach lächerlich, weil völlig unglaubwürdig.

    MikkoDem will ich gar nicht widersprechen.
    Das habe ich auch nicht behauptet. Und doch kann man sie nie und nimmer etwa mit den Stones vergleichen. Dazwischen liegen dann doch noch Welten. Nicht nur der Background ist ein völlig anderer.

    Der Sound von GNR entstand aus der Summe ihrer Einflüsse und aus einer Richtung kommen unverkennbar die Stones. Auch wenn Brückenbands wie die New York Dolls oder Aerosmith den Evolutionsweg ebneten, die Linie ist doch deutlich hörbar und auch ersichtlich. Hübsche Fallstudie bietet u.a. dieser gemeinsame Auftritt. Welten liegen da keine zwischen. Klar war der Backround ein ganz anderer aber was bedeutet das schon. Die Stones sind nicht von der LA-Szene der 80er zu trennen. Man schaue sich nur das Cover des Mötley Crüe-Debüts Too Fast for Love von 1981 an. Eine überzeichnete Pose der Stones als Startschuss des Glam-Metal-Zeitalters.

    --

    #409503  | PERMALINK

    mick67

    Registriert seit: 15.10.2003

    Beiträge: 76,900

    atom….Als ob Punk, Postpunk und New Wave und die gesamte (extrem wichtige) Entschlackung zwischen 1976 und 1984 nicht stattgefunden hätte.

    atomDas habe ich so nicht geschrieben, werter Mick. Bitte nochmal genau nachlesen….

    Nicht wörtlich, aber mir ist trotzdem nicht klar, warum Du Punk und New Wave in dem Kontext erwähnst.

    --

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