Startseite › Foren › Die Tonträger: Aktuell und Antiquariat › Das Dekaden-Forum › Nineties › Die 10 besten Alben der 90er Jahre › Re: Die 10 besten Alben der 90er Jahre
candycolouredclownAber mal im Ernst was ist denn an „Posen“ generell so verachtenswert? Andere Bands, die Du schätzt wie z.B. Oasis und die Stones hatten/haben das auch drauf.
Ich verachte nicht die Pose an sich, sondern die von GNR. Man kann Posen innerhalb der Musik auch niemals von der Musik trennen – sie sind ja zumeist die visuelle Verlängerung derselben. Es ist vielmehr die ästhetische Komponente auf die es ankommt.
Mick67Wenn man generell mit Musik der härteren Gangart nichts anfangen kann, fällt es bei G’n’R erst recht schwer, was gutes zu finden.
Entscheidend ist für mich nicht der Grad der Härte (wie misst man den überhaupt?) sondern der Einsatz/die Umsetzung.
BullittMusikhistorisch kann ich deiner Einschätzung aber nicht folgen. Fakt ist doch, dass sich die Hardrock- und Metalszene nie lange (eigentlich überhaupt nicht) von den von dir genannten Entwicklungen beeindrucken ließ und sich stets parallel überaus erfolgreich in verschiedne Richtungen weiterentwickelt hat. GNR kamen doch nicht aus einer luftleeren, von böser und reaktionärer Rockmusik gesäuberten Musiklandschaft. Im Gegenteil, im Kontext des Genres, dass du einfach ignorierst, wurden sie in der Prä-Grunge-Ära selbst als „Entschlacker“ wahrgenommen und als Gegenpol im Kampf um die gleiche Zielgruppe ging die Band dann auch erst gemeinsam mit Nirvana unter. Also Verachtung meinetwegen, aber dafür muss man sich ja nicht die Geschichte so malen, wie sie einem gefällt.
GNR sind natürlich nicht per se die Anthithese zu den genannten Beispielen sondern wurden damals in der Rezeption als solche gemacht. Ich kann mich sehr gut an die Zeit des ersten Albums erinnern als die Band von sehr vielen (Journalisten und Hörern) als die neuen Heilsbringer gefeiert wurden, die eine Rückkehr aus den achso kalten und sterilen Zeiten einleiteten.
nail75Sein Versuch die Band in irgendeiner Weise als die bewusste Antithese zu Postpunkt darzustellen, beruht auf einer Fehlinterpretation, wie oben von Bullitt, Mick und mir gezeigt wurde. Das bezieht sich auf die Anfänge, wohlgemerkt.
Ich bin wahrlich kein Fan der Band, mir gefällt aber ein halbes Dutzend ihrer Songs richtig gut.
Natürlich war das ein gewachsener und auch kein bewusst gesteuerter Prozess von Seiten der Band aber dennoch funktionierte diese Band wunderbar als das Aushängeschild in Sachen Authentizität.
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Hey man, why don't we make a tune... just playin' the melody, not play the solos...