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AutorBeiträge
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snowball-jacksonIch beziehe mich auf eine frühe Stereo Version die 1996 von Mark Linett neu abgemischt wurde. Die LP selbst ist 1999 erschienen. Auf dem Sticker steht:
– Limited edition STEREO album
– STEREO version remixed by Brian Wilson
– First time ever on vinyl in STEREO
– 180-gram audiophile vinyl
Ich habe auch nochmal gegengehört aber die Stereo Version klingt dünn ohne Raffinesse. Meine Mono von AP dafür großartig. perfekt. Nix anderes geht.Danke für die Antwort. Das müsste der Stereo-Mix sein, den ich meine. Habe ihn nur als Teil der CD-Box mit den „Pet Sounds Sessions“. Dann hören wir ihn einfach unterschiedlich.
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Werbunglotterlotta
beatgenroll……..Auch sagen mir viele dort dargebotene Musikinstrumente wenig oder nicht zu. Und das fehlen von schönen Stimmen. Ich mag auch sehr gerne Harmonie, beim Jazz meint ja jeder, immer auf sackgassige Abwege zu gehen…………..
Da hast du dann wohl schlicht die falschen Alben gekauft, auch im Jazz gibt es Harmonie und großartige Stimmen…… Kenn da ne gute Ohrenärztin und die neuen Hörgeräte tragen auch nicht mehr so schrecklich auf! ;-)…… Du hörst also kein Piano, kein Schlagzeug, keine Gitarre, kein Saxophon, keinen Bass…..nur noch Elektronik????????? Völlig zum Techno konvertiert?
Ich glaube, diese sicher gut gemeinte Polemik bringt da irgendwie nichts. Ich kann @beatgenroll durchaus verstehen. Wenn man mit Rock sozialisiert wurde, vielleicht auch durch Musik-Mags wie den Rolling Stone, dann ist man mit einer relativ strikten Trennung zwischen Jazz und Rock/Pop aufgewachsen, in dem Sinne, dass Rock Jazz irgendwie abgelöst hat in der Pop-Kultur und man über letzteres kaum noch geschrieben hat. Ich glaube, das ist ein großes Versäumnis gewesen. Dabei gibt es Einflüsse von Jazz im Rock der 60er und darüber hinaus en masse. John Densmore war ein Jazz-Drummer, der stark von Elvin Jones beeinflusst ist. Densmore hat auch John Coltrane Mitte der 60er Jahre live gesehen. Der Rhythmus von Break On Through von den Doors ist ein Bossa Nova-Rhythmus. Die Grateful Dead spielten eigentlich Jazz auf Rockgitarren. Jerry Garcia spielte später Jazz auf der Akustischen. Ornette Coleman schenkte Beefheart eine Musette. Beefheart selbst hat viel vom Free Jazz der 60er übernommen. Eric Dolphy und seine Bass-Klarinette zählen sicher zu den Einflüssen. Zappa’s Beeinflussung durch Jazz ist eh klar. Charlie Watts kommt vom Jazz und hat vor seiner Zeit mit den Stones eine Biografie über Charlie Parker geschrieben. David Crosby bezeichnet, soweit ich mich erinnere, ein Konzert von John Coltrane als eines der größten Live-Erlebnisse seines Lebens (sicher nicht nur, weil er neben Coltrane an der Pinkelrinne stand). Die Stooges haben ein freies Saxofon in ihre Tracks eingeführt. Soft Machine waren stark vom Jazz beeinflusst und sind später vollständig rübergewechselt. Die langen mäandernden Stücke der Velvet Underground haben Jazz eingesogen. King Crimson ist ohne Jazz gar nicht denkbar, und zwar nicht nur die härteren Improvisationen, sondern auch die sanfteren, sehr ruhigen Stücke – ich sehe da auch Parallenen zu Miles Davis „In A Silent Way“. Caravan und Colosseum sind auch ohne Jazz nicht denkbar. Jimi Hendrix ist eh klar. Tom Verlaine ist großer Coltrane-Bewunderer. Er sah ihn auch live in den 60ern. Alan Vega war Coltrane-Fan, und zwar auch des späten Coltrane. Die Laurel-Canyon-Songwriter-Schule (Joni Mitchell, Judee Sill, Gene Clark, …) haben Schönheit und sanfte Vetracktheit auch dem Jazz entnommen. Die Energie von Rock und Jazz war in den 60ern durchaus vergleichbar.Beides stand eine zeitlang für ein Rütteln an den Verhältnissen. Aber auch die sanfteren Seiten von Jazz und Rock gingen gut zusammen. Man hätte damals ohne weiteres beides noch viel mehr zusammendenken können, auch von Seiten der Autoren, die über Musik schrieben. Ich habe das Gefühl, bis heute wird dieses Versäumnis der klassischen Rock-Magazine nicht thematisiert und aufgearbeitet. Dann würde nämlich mancher Kontext erweitert werden und der Zugang zum Jazz über den Rock wäre selbstverständlicher. (Sorry für allzu plakatives Kraut- und Rüben-Post)
zuletzt geändert von wahr--
Hold on Magnolia to that great highway moonwahr(Sorry für allzu plakatives Kraut- und Rüben-Post)
Oh nein keine Entschuldigung nötig, ganz viele „wahre“ Worte, die man sogar noch ergänzen könnte mit einem großen Bogen vom Ursprung des Jazz aus dem Rotlichtmillieu… Jasemin, als Assoziation wegen des Geruchs im Puff und den dort tätigen Damen die häufig farbig waren und dementsprechend „schwarze Musik“ dort gang und gäbe war, sprich der Blues als Ursprung des sich daraus entwickelnden Spielarten des Jazz! Und nimmt man die Blueser entwickelte sich daraus letztendlich der Rock….aber egal, auch das hilft nicht eindimensionale Hörgewohnheiten aufzubrechen, der Rock’n’Roll wird ja heute im geschichtlichen Kontext leider als die Revolution gegen alles und jeden betrachtet, als Aufbegehren gegen den vorhandenen bzw. bestehenden Lebensstil, was er aber letzendlich nicht ist, im Gegenteil, ein Einheitsbrei mit Massenkonsens, abgeflacht und ausgedünnt. Die wahren Revoluzzionäre sind eigentlich die Jazzer…sie nahmen sich die Freiheit und begehrten auf gegen das weiße Establishment…..
Und ich weiß, dass meine gut gemeinte Polemik nicht hilft…..
Noch ein Zitat eines von mir sehr verehrten Jazz-Trompeters:
zuletzt geändert von lotterlotta„In my travels, I’ve had the pleasure to observe a group of people consisting of all races,sexes,religious and sexuel persuations working…, playing… and enjoying live together. There is much to be learned from observing the behaviour of this multi – hued group of world citizens. Who are this people??? Jazz-fans!! Consequently my answer to the solution of the worlds many problems is MORE JAZZ. Keep up the good work, the world Needs Us!…“
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Hat Zappa und Bob Marley noch live erlebt!Danke @lotterlotta. Mir geht es aber gar nicht darum, Rock (als eindimensional) gegen Jazz (den die tollen Leute hören) auszuspielen. Das ist eigentlich sogar ziemlich das Gegenteil von dem, was ich ausdrücken wollte. Mir ging es eher darum, Verständnis zu zeigen, wenn man nur mit Rock sozialisiert worden ist, dass man dann mit Jazz nicht viel anfangen kann, weil eben beide Kontexte schon anfangs in den 1960er Jahren von der (allgemein gesprochen) Rock-Kultur nicht zusammengebracht wurden. Beide Spielarten haben viel gemeinsam, speisen sich aus ähnlichen Energien. Aber diese Gemeinsamkeiten wurden und werden in der Rezeption oft immer noch nicht gepflegt. Daher plädiere ich für Verständnis. Jazz als ausgesprochener Rockhörer zu hören und zu mögen, obwohl einen niemand an die Hand nahm und in die Gemeinsamkeiten und Kontexte eingeführt hat, ist nicht immer einfach. Umso schöner, wenn man mal einen Zugang gefunden hat und von da aus auf Entdeckungsreise gehen kann. Das hebt Jazz aber zumindest für mich nicht über Rock hinaus. Beides kann tolle Qualitäten entwickeln. Immer noch und immer wieder.
wahrDanke @lotterlotta. Mir geht es aber gar nicht darum, Rock (als eindimensional) gegen Jazz (den die tollen Leute hören) auszuspielen. Das ist eigentlich sogar ziemlich das Gegenteil von dem, was ich ausdrücken wollte. Mir ging es eher darum, Verständnis zu zeigen, wenn man nur mit Rock sozialisiert worden ist, dass maverkapptern dann mit Jazz nicht viel anfangen kann, weil eben beide Kontexte schon anfangs in den 1960er Jahren von der (allgemein gesprochen) Rock-Kultur nicht zusammengebracht wurden.
Ich stimme dir hierin völlig zu! Ich will auch niemanden und nichts gegeneinander ausspielen, höre ja selbst bis auf wenige Genres fast alles. Aufgewachsen und Sozialisiert wurde ich auch mit Rockmusik, mein Bruder war ein verkappter Rockdrummer und hörte schon auch andere seltsame, wenn nicht gar scheußliche Sachen, war aber mit seiner Band im Rock zu Hause, wenn auch selbst nur für kurze Zeit da er bedingt durch Dummheit seine Schießbude verkaufen musste. Unsere ärmlichen Verhältnisse und der große Altersunterschied zwischen ihm und mir ließ mich erst 6-7 Jahre später über Radiosendungen die damals noch wirklich solche waren den Rock, Blues und Pop entdecken. Zum Jazz kam ich mit15-16 über den Schwager meiner Cousine der ein echter Zappa-Maniac war und da vor allem die jazzigeren Scheiben am häufigsten hörte. Von Zappa zum Jazz war es dann ja nicht mehr wirklich weit, Weather Report und Deodato waren dann die ersten jazzigeren eigenen Scheiben. Auch in den Clubs die ich in den 79ern ausuchte legten die DJs sowohl Rock als auch jazzigere Sachen auf. von da ab war es um mich und meine Rocksozialisation geschehen. Im Jazz gab es wesentlich mehr zu entdecken und er war und ist wesentlich vielfältiger als alles andere…..
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Hat Zappa und Bob Marley noch live erlebt!wahr Mir ging es eher darum, Verständnis zu zeigen, wenn man nur mit Rock sozialisiert worden ist, dass man dann mit Jazz nicht viel anfangen kann, weil eben beide Kontexte schon anfangs in den 1960er Jahren von der (allgemein gesprochen) Rock-Kultur nicht zusammengebracht wurden.
Ernsthafte Frage: Ist das wirklich so? Anders gesagt: So ist es doch bei fast allen, oder? Jazz findet, soweit ich das bisher beobachtet habe, in den meisten – rezenten – Playlists, in den Charts, auch im Formatradio doch praktisch gar nicht statt (außer mal für ein Sample oder „Oldie“). Heißt umgekehrt auch, dass sich alle, die doch Gefallen daran gefunden haben, irgendwann mal aufgemacht haben müssen, weshalb ich die Argumentation der „Rock-Sozialisierung“ etwas fragwürdig finde, gerade, wenn es um Leute wie dr. music geht, der ja auch begeisterter Progressive Rock Hörer ist, kurz: Einer Unter-Spielart des Rock, die ebenfalls denkbar wenig im „Mainstream“ repräsentiert ist. Das mag sicher vor einigen Jahrzehnten noch anders gewesen sein (wenn mir meine Mutter etwa davon erzählt, dass im Radio „Atom heart mother“ komplett gespielt wurde, mag ich das kaum glauben), aber der Sprung – gerade vom Prog – zum Jazz ist doch so minimal, dass mich die Abwehr mancher hier wirklich ratlos macht. Ich würde sogar sagen: Ich kam vom Progressive Rock zum Jazz. Über Bands wie Can, King Crimson, Pink Floyd, Van der Graaf und andere, die die Stilistik des Jazz mal mehr mal weniger intensiv in sich aufgesogen hatten.
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Hold on Magnolia to that great highway moonirrlicht
wahr Mir ging es eher darum, Verständnis zu zeigen, wenn man nur mit Rock sozialisiert worden ist, dass man dann mit Jazz nicht viel anfangen kann, weil eben beide Kontexte schon anfangs in den 1960er Jahren von der (allgemein gesprochen) Rock-Kultur nicht zusammengebracht wurden.
Ernsthafte Frage: Ist das wirklich so? Anders gesagt: So ist es doch bei fast allen, oder? Jazz findet, soweit ich das bisher beobachtet habe, in den meisten – rezenten – Playlists, in den Charts, auch im Formatradio doch praktisch gar nicht statt (außer mal für ein Sample oder „Oldie“). Heißt umgekehrt auch, dass sich alle, die doch Gefallen daran gefunden haben, irgendwann mal aufgemacht haben müssen, weshalb ich die Argumentation der „Rock-Sozialisierung“ etwas fragwürdig finde, gerade, wenn es um Leute wie dr. music geht, der ja auch begeisterter Progressive Rock Hörer ist, kurz: Einer Unter-Spielart des Rock, die ebenfalls denkbar wenig im „Mainstream“ repräsentiert ist. Das mag sicher vor einigen Jahrzehnten noch anders gewesen sein (wenn mir meine Mutter etwa davon erzählt, dass im Radio „Atom heart mother“ komplett gespielt wurde, mag ich das kaum glauben), aber der Sprung – gerade vom Prog – zum Jazz ist doch so minimal, dass mich die Abwehr mancher hier wirklich ratlos macht. Ich würde sogar sagen: Ich kam vom Progressive Rock zum Jazz. Über Bands wie Can, King Crimson, Pink Floyd, Van der Graaf und andere, die die Stilistik des Jazz mal mehr mal weniger intensiv in sich aufgesogen hatten.
in klassischen rockmags wie rs, classic rock, eclipsed – und darauf bezieht sich meine kritik – wird selbst dieser kleine schritt von prog zu ornette coleman, john coltrane, annette peacock, patty waters, wayne shorter, miles davis, archie shepp, alan silva oder herbie hancock nicht vollzogen, soweit ich das beurteilen kann. ich vermute, auch du bist über andere wege zum jazz gekommen, und nicht über den rolling stone. das meine ich mit versäumnis der klassischen rock-magazine. mir selbst hat sich der jazz-bereich eigentlich erst in den letzten jahren in größeren schritten erschlossen. zum einen über neuere leute wie kamasi washington oder shabaka hutchings, aber auch über einen generellen schwenk vieler musik aus den letzten jahren in richtung einer größeren präsenz von bläsern und fusionsounds. ich konnte mich dadurch in saxofone etc. plötzlich besser einhören. das war also sozusagen eine ganz aktuelle persönliche, recht spät eingesetzte musiksozialisation meinerseits. zu dieser entwicklung hat der RS null beigetragen, weil dort eben jazz höchstens anekdotisch als fußnote vorkommt. die chance, aus den entwicklungen der letzten jahre – hin zu mehr bläsern, zu freieren formen und zur weltweiten dominanz von r&b – die kurve zu kriegen zu einer tieferen rezeption und einer aufarbeitung der verbindungen der jazz-geschichte zum rock/pop, hat der RS nicht wahrgenommen. das rs-forum war da für mich viel wertvoller. aber ebenso die wire und weiterführende jazz-guides wie von „penguin“ oder val wilmers „as serious as your life“. ohne meinen individuellen schwenk in jüngster zeit hätte „mein“ sixties-jahrzehnt auch fast nur aus rock bestanden. insofern kann ich es eben nachvollziehen, wenn andere nach wie vor im bereich „rock“ bleiben. aber sie verpassen was.
lotterlottaZum Jazz kam ich mit15-16 über den Schwager meiner Cousine der ein echter Zappa-Maniac war und da vor allem die jazzigeren Scheiben am häufigsten hörte. Von Zappa zum Jazz war es dann ja nicht mehr wirklich weit, Weather Report und Deodato waren dann die ersten jazzigeren eigenen Scheiben. Auch in den Clubs die ich in den 79ern ausuchte legten die DJs sowohl Rock als auch jazzigere Sachen auf. von da ab war es um mich und meine Rocksozialisation geschehen. Im Jazz gab es wesentlich mehr zu entdecken und er war und ist wesentlich vielfältiger als alles andere…..
Das kann ich gut nachvollziehen, auch wenn ich selbst einen anderen Weg nahm. Wahrscheinlich, weil ich an der Kreuzung Zappa Ave./Beefheart Blv. die letztere Straße wählte, bin ich dann bei Wave/Post-Punk gelandet. Auch dort war Jazz aber eigentlich nie weit weg (James Chance, Rip Rig & Panic, Pop Group, Pig Pag), ich habe aber trotzdem nur selten bei ihm vorbeigeschaut (Miles Davis mit „Get Up With It“ war eine der Ausnahmen).
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
Ich danke dir vielmals für die schöne Ausformulierung deiner Gedanken – gerade deine Eindrücke zu diesem „Versäumnis“ der Musikmagazine waren ein ganz neuer Denkanstoß für mich und beschäftigen mich seit gestern Abend.
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vielleicht auch noch eine kleine Anmerkung zur Sozialisation über Musik-Mags. Die haben bei mir sozusagen null zur Musikentdeckung beigetragen, die geschah fast ausschließlich über besagte alternative Discotheken im Großraum Kassel-Göttingen von Mitte der 70er bis Mitte der 80er. Der RS ist für mich erst seit 15 Jahren Pflichtlektüre und hat mich wieder ein wenig zurück zu den Säulenheiligen des Rock Pop gebracht, Dylan, Beatles, Rolling Stones und all die anderen spielten bei mir nur eine untergeordnete Rolle…..den minimalen Anteil des Jazz im RS bemängele ich ja schon ewig und der kleine Kasten mit Jazzvorstellungen wird glaube ich dem doch recht großen und wie mir scheint immer weiter wachsenden Interessenten aus dem Forum nicht gerecht!
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Hat Zappa und Bob Marley noch live erlebt!wahr Man hätte damals ohne weiteres beides noch viel mehr zusammendenken können, auch von Seiten der Autoren, die über Musik schrieben. Ich habe das Gefühl, bis heute wird dieses Versäumnis der klassischen Rock-Magazine nicht thematisiert und aufgearbeitet.
So wenig findet man dazu seit den späten 60ern in „NME“, „Creem“, „Rolling Stone“, „New York Rocker“, später „Forced Exposure“, dem Musikteil von „Village Voice“, „The Sunday Times“, „New Statesman“, „Newsday“ etc. aber gar nicht – auch wenn man vieles zeitgebunden und in seiner Entwicklung lesen muss. Und heute ist zum Beispiel ein spezialisiertes Magazin wie das britische „Prog“ auch viel weiter, als die von dir genannten „Classic Rock“ und „Eclipsed“ jemals sein werden.
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A Kiss in the Dreamhouseirrlicht Ich würde sogar sagen: Ich kam vom Progressive Rock zum Jazz. Über Bands wie Can, King Crimson, Pink Floyd, Van der Graaf und andere, die die Stilistik des Jazz mal mehr mal weniger intensiv in sich aufgesogen hatten.
So lief das bei mir ebenfalls: Über die Freak-Outs und längeren Improvisationen, gerne auch mal geräuschiger, in Psychedelic, Progressive und Experimental Rock zum Jazz, wobei mir die spätere Avant-Garde- und Free Jazz-Entwicklung im Sound viel näher steht als z.B. Bebop, Swing oder Dixieland. Ein Rock-Erbe.
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Come with uncle and hear all proper! Hear angel trumpets and devil trombones. You are invited.napoleon-dynamite
wahr Man hätte damals ohne weiteres beides noch viel mehr zusammendenken können, auch von Seiten der Autoren, die über Musik schrieben. Ich habe das Gefühl, bis heute wird dieses Versäumnis der klassischen Rock-Magazine nicht thematisiert und aufgearbeitet.
So wenig findet man dazu seit den späten 60ern in „NME“, „Creem“, „Rolling Stone“, „New York Rocker“, später „Forced Exposure“, dem Musikteil von „Village Voice“, „The Sunday Times“, „New Statesman“, „Newsday“ etc. aber gar nicht – auch wenn man vieles zeitgebunden und in seiner Entwicklung lesen muss. Und heute ist zum Beispiel ein spezialisiertes Magazin wie das britische „Prog“ auch viel weiter, als die von dir genannten „Classic Rock“ und „Eclipsed“ jemals sein werden.
Ich kenne die englischsprachigen Mags zu der Zeit nicht. Die deutsche Sounds hatte ganz zu Anfang ausschließlich Jazz-Rezensionen im Programm, nach dem Sounds-Rezensionswälzer zu urteilen. Ab 70er fast nur Rock in vielen Schattierungen. Wahrscheinlich ab und an mal eine Jazz-Rezension. Waren die Jazz-Texte in den erwähnten amerikanischen und englischen Music-Mags denn mehr als nur abgegrenzte Nischen? Wurden dort Rock und Jazz zusammengedacht oder zumindest tiefer die Kontexte beleuchtet, in denen Jazz passierte? Val Wilmer hat damals für Down Beat und den Melody Maker über Jazz geschrieben. Kritisch beäugt von einigen männlichen Kollegen, die sie wohl als Eindringling in eine männlich beherrschte Domäne betrachteten. Ihre Texte waren sicher sehr gute, sehr nahe Einblicke in die Musik und derer, die sie machten. Aber wer hat noch in Mags, die sich thematisch an populärer Musik orientierten, über Jazz geschrieben? Wer hat dort vielleicht sogar dessen Querbeziehungen zu Rock thematisiert? Ich weiß es einfach nicht. Miles Davis war öfter Thema, daran kann ich mich erinnern. Auch später noch. Auch im Rolling Stone vor ein paar Jahren. Miles Davis hatte auch eine große Plattenfirma im Rücken und viele Verkäufe. Aber gängige Jubiläumstexte zum Jazz waren wahrscheinlich eher selten zu finden.
Wenn ich mir beim britischen „Prog“-Mag – einem spin-off von „Classic Rock“ – die Awards von 2012 bis 2019 anschaue, sehe ich keine Verbindung zu Jazz-Beteiligungen. Kategorie „Outer Limits“ 2014: And the winner is … Uriah Heep! Also ich weiß nicht …napoleon-dynamite
wahr Man hätte damals ohne weiteres beides noch viel mehr zusammendenken können, auch von Seiten der Autoren, die über Musik schrieben. Ich habe das Gefühl, bis heute wird dieses Versäumnis der klassischen Rock-Magazine nicht thematisiert und aufgearbeitet.
So wenig findet man dazu seit den späten 60ern in „NME“, „Creem“, „Rolling Stone“, „New York Rocker“, später „Forced Exposure“, dem Musikteil von „Village Voice“, „The Sunday Times“, „New Statesman“, „Newsday“ etc. aber gar nicht – auch wenn man vieles zeitgebunden und in seiner Entwicklung lesen muss. Und heute ist zum Beispiel ein spezialisiertes Magazin wie das britische „Prog“ auch viel weiter, als die von dir genannten „Classic Rock“ und „Eclipsed“ jemals sein werden.
So ist es!!!
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