Antwort auf: Die 10 besten Alben der 60er

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wahr

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napoleon-dynamite

wahr Man hätte damals ohne weiteres beides noch viel mehr zusammendenken können, auch von Seiten der Autoren, die über Musik schrieben. Ich habe das Gefühl, bis heute wird dieses Versäumnis der klassischen Rock-Magazine nicht thematisiert und aufgearbeitet.

So wenig findet man dazu seit den späten 60ern in „NME“, „Creem“, „Rolling Stone“, „New York Rocker“, später „Forced Exposure“, dem Musikteil von „Village Voice“, „The Sunday Times“, „New Statesman“, „Newsday“ etc. aber gar nicht – auch wenn man vieles zeitgebunden und in seiner Entwicklung lesen muss. Und heute ist zum Beispiel ein spezialisiertes Magazin wie das britische „Prog“ auch viel weiter, als die von dir genannten „Classic Rock“ und „Eclipsed“ jemals sein werden.

Ich kenne die englischsprachigen Mags zu der Zeit nicht. Die deutsche Sounds hatte ganz zu Anfang ausschließlich Jazz-Rezensionen im Programm, nach dem Sounds-Rezensionswälzer zu urteilen. Ab 70er fast nur Rock in vielen Schattierungen. Wahrscheinlich ab und an mal eine Jazz-Rezension. Waren die Jazz-Texte in den erwähnten amerikanischen und englischen Music-Mags denn mehr als nur abgegrenzte Nischen? Wurden dort Rock und Jazz zusammengedacht oder zumindest tiefer die Kontexte beleuchtet, in denen Jazz passierte? Val Wilmer hat damals für Down Beat und den Melody Maker über Jazz geschrieben. Kritisch beäugt von einigen männlichen Kollegen, die sie wohl als Eindringling in eine männlich beherrschte Domäne betrachteten. Ihre Texte waren sicher sehr gute, sehr nahe Einblicke in die Musik und derer, die sie machten. Aber wer hat noch in Mags, die sich thematisch an populärer Musik orientierten, über Jazz geschrieben? Wer hat dort vielleicht sogar dessen Querbeziehungen zu Rock thematisiert? Ich weiß es einfach nicht. Miles Davis war öfter Thema, daran kann ich mich erinnern. Auch später noch. Auch im Rolling Stone vor ein paar Jahren. Miles Davis hatte auch eine große Plattenfirma im Rücken und viele Verkäufe. Aber gängige Jubiläumstexte zum Jazz waren wahrscheinlich eher selten zu finden.
Wenn ich mir beim britischen „Prog“-Mag – einem spin-off von „Classic Rock“ – die Awards von 2012 bis 2019 anschaue, sehe ich keine Verbindung zu Jazz-Beteiligungen. Kategorie „Outer Limits“ 2014: And the winner is … Uriah Heep! Also ich weiß nicht …