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AutorBeiträge
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2025/04
(10 Filme)Halloween 2 (R. Rosenthal 1981) 7/10
Columbo: Mord nach Rezept (R. Irving 1969) 7,5/10
Rosenthal (O. Haffner 2025) 9/10
Die Mörder sind unter uns (W. Staudte 1946) 9,5/10
Columbo: Lösegeld für einen Toten (R. Irving 1971) 6/10
All about Eve (J.L. Mankiewicz 1950) 9/10
Express in die Hölle (A. Konchalovsky 1985) 7/10
Vergessene Stunde (R.W.Neills 1946) 7/10
Columbo: Mord mit der linken Hand (B. Kowalski 1971) 6/10
Der Mann der vom Himmel fiel (N. Roeg 1976) 6/10--
Highlights von Rolling-Stone.deThe Australian Pink Floyd Show: „Der beste Job der Welt“
The Rolling Stones: Das Making-of von „Let It Bleed“
Die 50 besten Songs der Neunziger
The Kinks: Der ultimative Album-Guide
Die letzten Tage im Leben des King: Woran starb Elvis Presley?
„Love Me Do“ von den Beatles: Man konnte die Angst der Band hören
Werbunglezin2025/04
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Express in die Hölle (A. Konchalovsky 1985) 7/10Cannons Meisterstück, nach American Ninja 2 natürlich.
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Zuletzt gesehen:
Ash (Regie: Flying Lotus – USA, 2025) 7/10
Terrifier 3 (Regie: Damien Leone – USA, 2024) 7,5/10
Things Will Be Different (Regie: Michael Felker – USA, 2024) 7/10
Kiss of the Damned (Regie: Xan Cassavetes – USA, 2012) 7,5/10Jede Zeile Dialog in Ash ist überflüssig, das Gequatsche zieht den faszinierenden Film ins Gewöhnliche. Bis auf die untertitelten Ansagen der Entität hätte man kein einziges Wort gebraucht, um der Geschichte von Flying Lotus Regiedebüt folgen zu können.
Leider ist der Soundtrack des Großneffen von Alice Coltrane immer dann am besten, wenn er John Carpenter emuliert bzw. evoziert. Seltsam, denn Flying Lotus bewies auf seinen eigenen Alben schon oft genug, dass er ein außergewöhnlicher Musiker ist. Aaron Paul hingegen, bekannt durch den Breaking Bad-Hype, wird nie ein guter Schauspieler werden. Bleiben die starken Visuals und die zum Schneiden dicke Atmosphäre. Vibefest.Damien Leone verhindert eine höhere Wertung für Terrifier 3 mal wieder mit seinem ausgestellten Ungeschick für das „klassische“ Filmemachen: Niemand möchte die übliche Geschichte in den üblichen Bildern sehen – und schon gar nicht über volle zwei Stunden. Andererseits müsste ich lügen, leugnete ich meine Begeisterung für seine Slasher-Hauptfiguren und die extrem blutigen Kills und Effekte. Terrifier 3 löst in dieser Hinsicht alles ein, was man sich früher auf dem Schulhof ausmalte, wenn man von sagenumwobenen Filmen wie Friday the 13th hörte.
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Come with uncle and hear all proper! Hear angel trumpets and devil trombones. You are invited.pfingstluemmelZuletzt gesehen:
Ash (Regie: Flying Lotus – USA, 2025) 7/10
Jede Zeile Dialog in Ash ist überflüssig, das Gequatsche zieht den faszinierenden Film ins Gewöhnliche. Bis auf die untertitelten Ansagen der Entität hätte man kein einziges Wort gebraucht, um der Geschichte von Flying Lotus Regiedebüt folgen zu können.
Leider ist der Soundtrack des Neffen von Alice Coltrane immer dann am besten, wenn er John Carpenter emuliert bzw. evoziert. Seltsam, denn Flying Lotus bewies auf seinen eigenen Alben schon oft genug, dass er ein außergewöhnlicher Musiker ist. Aaron Paul hingegen, bekannt durch den Breaking Bad-Hype, wird nie ein guter Schauspieler werden. Bleiben die starken Visuals und die zum Schneiden dicke Atmosphäre. Vibefest.Den hatte ich nach der Hälfte abgebrochen, löste bei mir nur C-Movie Vibes aus, die paar Lavalampen-Effekte konnten da auch nicht groß helfen.
Wird der im Verlauf noch besser?--
Er bleibt relativ konsistent, im Finale mit einer Steigerung. Mehr Lavalampe, weniger Dialoge hätten gutgetan. Sagen Mathmos und ich.
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Come with uncle and hear all proper! Hear angel trumpets and devil trombones. You are invited.Na gut, dann hole ich den Rest noch nach. Es gibt eh viel zu wenig Sci-Fi Horror, da muss man manchmal auch einfach nehmen, was man bekommt.
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Things Will Be Different ist ebenfalls Sci-Fi-Horror vom Cutter des Benson & Moorhead-Duos, die hier als Produzenten fungieren. Schlägt genau in die Kerbe, die man von ihnen kennt.
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Come with uncle and hear all proper! Hear angel trumpets and devil trombones. You are invited.pfingstluemmelThings Will Be Different ist ebenfalls Sci-Fi-Horror vom Cutter des Bonson & Moorhead-Duos, die hier als Produzenten fungieren. Schlägt genau in die Kerbe, die man von ihnen kennt.
The Endless und Spring waren stark.
Ist notiert!--
Die letzten Tage im Urlaub, am kleinen Bildschirm, mehr von Jia Zhang-ke:
Unknown Pleasures (Ren xiao yao) (CN 2002)
Dong (CN 2006)
Hier zu finden: https://vimeo.com/433545872The World (Shijie) (CN/JP/FR 2004)
Ash Is Purest White (Jiang hu er nü) (CN 2018)
Ich bin sehr beeindruckt, weil gerade diese Filme helfen, das sich das Gesamtbild noch einmal verändert bzw. neu zusammensetzt. „Dong“ ist ein Dokumentarfilm in zwei Teilen, deren erster sehr eng mit „Still Life“ verbunden ist – die Filme wurden gleichzeitig gedreht, der Unfall (oder Anschlag) des jungen Kollegen bei den Abbrucharbeiten im Spielfilm ist in „Dong“ real: hier folgt Jia dem Freund und Maler Liu Xiaodong, der in Fengjie ein Bild von einem Dutzend oder so Abbrucharbeiter malt, die er in ihrer Freizeit auf einem Dach fast unbekleidet drapiert, woraus am Ende ein mehrteiliges, grosses Gemälde entsteht. In diesen 35 oder 40 Minuten sind teils genau dieselben Szenen drin, wie sie in „Still Life“ auch auftauchen – aber anders kontextualisiert, und am Ende besuchen Liu und Jia die echten Verwandten des Toten, bringen Fotos und Geschenke für die Kinder. In Teil 2 fährt das Duo dann nach Thailand, wo Liu ein weiteres grosses Gemälde von Sexarbeiterinnen anfertigt. Die Reise nach Fengjie scheint der Auslöser gewesen zu sein für ein Thema, das Jia danach nicht mehr loslassen solle – seine erste Fahrt in die Gegend.
„The World“ fand ich eine Spur schwächer – aber gut, ich müsste die Filme wirklich alle nochmal ungestört im Kino sehen können (wo „Dong“ nicht gezeigt wurde). Am Ende jedenfalls taucht dort ein Verwandter eines ebenfalls auf dem Bau tödlich verunglückten Verwandten einer der Hauptfiguren auf, und das ist Han Sanming, der dann in „Still Life“ die grosse Hauptrolle spielen sollte. Zu „Still Life“ schlägt auch „Ash …“ wieder eine Brücke. Auch hier scheinen die Bilder teils (fast?) identisch zu sein, aber sie beziehen sich auf die andere Suche in „Still Life“, die von Zhao Taos Figur, in „Still Life“ eine Krankenschwester, die ihren seit zwei Jahren verschwundenen Mann Guo Bin sucht, der im Baugewerbe tätig ist (und vielleicht den jungen Kollegen von Han Sanming auf dem Gewissen hat). Genau die zwei sind in „Ash“ die Hauptfiguren, Bin aber von einem anderen Darsteller gespielt, und dieses Mal ein Mafiaboss, der ins Baugeschäft gewechselt hat – was der Geschichte von „Still Life“ noch nicht widerspricht, aber Zhao Tao ist hier seine Gangsterbraut, die nach einem Überfall, bei dem sie ihm das Leben rettet, für längere Zeit ins Gefängnis muss und ihn, der nach seiner Schmach ein legales Leben in dieser entfernten Gegend führt, nach ihrer Freilassung sucht – in Fengjie, mit demselben Schiff anreisend, dieselbe Bluse tragend, dieselbe Tasche und denselben stets vorn getragenen Rucksack (eben: vermutlich aus demselben Filmmaterial, das ein Dutzend Jahre früher entstanden ist?).
„Ash“ hat drei Teile – und ist in mancher Hinsicht auch eine Art Fortsetzung von „A Touch of Sin“: die Kriminalität, die Episoden – die alle um Zhao Tao herum aufgebaut sind: im ersten das aufsteigende Gangsterpaar in Datong, in der Mitte dann nach einer kurzen Episode im Gefängnis die anschliessende Suche (und „Still Life“-Vorgeschichte oder Alternativgeschichte), am Ende dann die Rückkehr (mit abschliessendem Verschwinden) von Guo Bin nach Datong (die Szene dort am Bahnhof gibt es so ähnlich ebenfalls schon davor einmal, aber in welchem Film kann ich gerade nicht mehr erinnern – oder ist es danach, in „Caught by the Tides“?), wo Zhao Tao inzwischen den ärmlichen Spielsalon leitet, in dem der Film seinen Anfang nahm … nachdem Zhao aus Fengjie abreist – Bin will nicht mit ihr zurück, er wird in Datong nicht mehr respektiert und hat dort keine Zukunft – trifft sie im Zug einen Typen, der erzählt, er werde in Xinjiang ein neues Tourismusprojekt zum Thema UFO-Sichtungen aufbauen. UFOs sah Zhao Tao in „Still Life“ ja tatsächlich schon (und den tollen brutalistischen Betonturm auf dem Hügel als startendes Raumschiff) – und sie sieht dann, nachdem sie sich davonstiehlt (und damit ihre Rückkehr nach Datong in die Wege leitet) nochmal eines.
Jia Zhang-ke baut sich in seinen Filmen seine eigene Welt, die immer wieder ergänzt und ausgebaut wird, in der die Figuren und Handlungsstränge sich ergänzen, fortspinnen und umeinander herum zu kreisen scheinen. Es entsteht ein Panorama von China in den letzten 25-30 Jahren, natürlich im rasanten Wandel, aber – nicht nur in den ersten drei unabhängigen Filmen – von den Rändern her erzählt und von einer Vielschichtigkeit, die mich sehr beeindruckt. Einen letzten Dokumentarfilm habe ich noch, „Useless“ von 2007, der sich mit der Textilindustrie beschäftigt. Den schaffe ich aber frühestens übermorgen, und ich wollte hier mal abschliessen, bevor mir all die Fäden im Kopf verschwimmen. Und klar, den aus Material von 20 Jahren zusammengestellten, „Caught by the Tides“ müsste ich jetzt, am Ende, direkt noch einmal sehen. Aber ich fand ihn ja auch ohne das gesponnene Netz so gut zu verstehen schon sehr toll.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaAußerdem gesehen:
The Aviator (Regie: Martin Scorsese – USA/Deutschland, 2004) 8,5/10
Erstaunlicherweise einer der weniger geliebten Filme von Martin Scorsese, obwohl es einen Oscar für „Bester Film“ gab. Hat mir persönlich mehr Spaß gemacht als der etwas gewöhnliche The Departed und, ja, auch mehr Spaß als The Wolf of Wall Street. Howard Hughes ist eben ungleich faszinierender als seine Epigonen wie Jeff Bezos oder Elon Musk, die uns einhundert Jahre später mit ihrer Copycat-Scheiße langweilen. Bei Gott, Reichsein kann so öde sein, wenn man nur tut, was alle anderen auch tun, die zu Geld gekommen sind.
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Come with uncle and hear all proper! Hear angel trumpets and devil trombones. You are invited.Red Heat – Großartigste Eröffnungsszene aller Zeiten, Arnie betritt gut geölt und leicht bekleidet den Pumping Iron-Saunaclub und verbrennt sich dabei die Finger (im Kino in 4K wirkt das nochmal anders als auf dem Röhrenfernseher bei RTL2).
Als nächstes betritt er wieder einen Club, ein Mann gibt polternd einen Schlager mit Klavier zum besten, alle saufen und rauchen, dann bricht er einem Gangster die Prothese ab und
Ab dem Zeitpunkt wird der Film zwar nicht mehr besser aber – bis auf den überflüssigen Part mit Gina Gershon – auch nicht wesentlich schlechter. Der Gangster ist gut besetzt und Walter Hill wiederholt große Teile seines Großstadtbilds aus „Only 48 Hrs“, schmierige Hotels, Polizeireviere die eher einem Bienenstock gleichen, sehr viel Neonlicht das sich in Scheiben spiegelt, wirklich gut. Die deutsche Synchronisation (lustigerweise war der Verantwortliche im Synchronstudio in Gauting zum Zeitpunkt des Films noch unter 30 und hat danach direkt Mississippi Burning vertont. Was für ein Kontrast.) haut in altbekannte zotige Kerben, aus „Motherfucker“ wird Klobürste, Schlappschwanz, Quallenkasten oder auch „Heiliger Müllsack, ich hab mir gerade den Schwanz verbrannt.“. Arnies russisches Oberösterreichisch bleibt im Original erhalten, Ed O’Ross wird gar nicht synchronisiert als georgisches Polyester-Genie Viktor Rosta:
Die nächsten beiden Teile der Reihe werd ich auslassen aber Anfang August geht es mit „Der weisse Hai“ weiter.
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Don't be fooled by the rocks that I got - I'm still, I'm still Jenny from the blockRosenthal (ZDF) – Ich bin zu jung um Hans Rosenthal noch erlebt zu haben und kenne ihn eigentlich nur von Fotos. Sein Hintergrund war mir auch unbekannt, kam aber kürzlich in einem Podcast über die letzten Tage des Krieges zur Sprache, so gesehen war der Film eine interessante Bereicherung des medialen Jubiläumshype der letzten Wochen (das meine ich gar nicht abwertend, hab fast Qualitätscontent zu hören und lesen bekommen), etwas mehr Verve hätte er dennoch vertragen. Die Darstellung von Florian Lukas war es dann was mich wirklich gefesselt hat, selten so ein gekonntes Spiel gesehen.
Florian Karlheim ist auch immer toll, selbst wenn es, wie hier, nur eine Minute dauert bis er den Moderator in seinen karierten Spitzenanzug gedrängt hat.
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Don't be fooled by the rocks that I got - I'm still, I'm still Jenny from the blockBei mir im Urlaub die letzten Tage noch:
Useless (Jia Zhang-ke, CN 2007) – eine Dokumentation über verschiedene Aspekte der Modeindustrie, anscheinend eine Auftragsarbeit für die Modemachering Ma Ke, die im Zentrum des Films steht und ihre bewusste Abkehr von Fast Fashion und maschineller Produktion erläutert. Das ganze wird durch andere Aufnahmen eingerahmt: Akkordarbeit in Fabriken (und gesundheitliche Probleme der dort beschäftigten Arbeiter*innen – in der vierten Episode aus „A Touch of Sin“ wird die Arbeit einer Fabrik, die Kleidung herstellt, auch thematisiert) und eine Reise in die ländliche Gegend Shanxi (von wo Jia Zhang-ke stammt), wo Jia mit einem ehemaligen Schneider spricht, der jetzt in der Mine arbeitet.
In the Cut (AU/USA/GB 2003) – und damit ist die Jane Campion-Retro jetzt auch wirklich abgeschlossen. Ein starker Film, einmal mehr – wie in der Serienkiller-Story das weibliche Begehren die Hauptrolle spielt … ein anderer Blick also, wie ihn Campion immer zu bieten hat. Aber ich glaube, das wird kein Lieblingsfilm.
Suspiria (IT, 1977) – und dann endlich noch Dario Argentos Original angeschaut, fast ein Jahr nach meiner Guadagnino-Vertiefung letzten Sommer. So viel besser als das Remake, gerade weil er viel stärker auf die psychologische Schiene setzt. Manches an den Figuren ist plump überzeichnet, es sind eher Schablonen als Figuren, aber vieles, was Guadagnino mühsam auserzählt, durchexerziert und erklärt, bleibt im unklaren oder kann nur erahnt werden. Und der „graphic content“ ist ja um Welten kürzer und harmloser – was die Wirksamkeit nur erhöht, finde ich. Gut, habe ich mir endlich mal dafür Zeit genommen! Klar, Guadagnino hat noch weitere Vorbilder, die anthropomorphen Räume von „Repulsion“ etwa, und tausend Dinge, die ich nicht kenne, weil ich in dem Genre echt nicht daheim bin … aber ich glaube, hier will er einfach zu viel. Das nächste Mal schaue ich die beiden dicht aufeinander.
Drive My Car (Ryusuke Hamaguchi, JP 2021) – Eine grosse Überraschung! Hatte den Film seit fast einem Jahr (dann wird automatisch gelöscht, so läuft das bei meinem Telekom-Dienstleister) im Zwischenspeicher … toll, wie der rote Saab die wichtigste Nebenrolle spielt, wie behutsam die Geschichte entwickelt wird (40 Minuten Vorspann – inkl. kurzer Szene bei der dort zu sehenden Tschechow-Aufführung mit Schweizerdeutsch – den Schauspieler kenne ich sogar ein wenig, ein nach Japan ausgewanderter Schweizer), wie sich die Textschichten vermischen: die Story des Films, Tschechows Stück „Onkel Wanja“, die Dramen der Hauptfigur und seiner Fahrerin, die Nebenfäden mit dem Nachfolger (im Bett der verstorbenen Frau – wobei so ist es dann wohl doch nicht ganz, aber das erfährt man erst nach zweieinhalb Stunden oder noch später – und in der Titelrolle), dem koreanischen Dramaturgen und seiner stummen Frau … wirklich stark!
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbagypsy-tail-wind
Drive My Car (Ryusuke Hamaguchi, JP 2021) – Eine grosse Überraschung! Hatte den Film seit fast einem Jahr (dann wird automatisch gelöscht, so läuft das bei meinem Telekom-Dienstleister) im Zwischenspeicher … toll, wie der rote Saab die wichtigste Nebenrolle spielt, wie behutsam die Geschichte entwickelt wird (40 Minuten Vorspann – inkl. kurzer Szene bei der dort zu sehenden Tschechow-Aufführung mit Schweizerdeutsch – den Schauspieler kenne ich sogar ein wenig, ein nach Japan ausgewanderter Schweizer), wie sich die Textschichten vermischen: die Story des Films, Tschechows Stück „Onkel Wanja“, die Dramen der Hauptfigur und seiner Fahrerin, die Nebenfäden mit dem Nachfolger (im Bett der verstorbenen Frau – wobei so ist es dann wohl doch nicht ganz, aber das erfährt man erst nach zweieinhalb Stunden oder noch später – und in der Titelrolle), dem koreanischen Dramaturgen und seiner stummen Frau … wirklich stark!Ein wunderbarer Film!
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And all the pigeons adore me and peck at my feet Oh the fame, the fame, the fameZuletzt gesehen:
Popcorn (Regie: Mark Herrier – USA, 1991) 6,5/10
Godzilla Minus One (Regie: Takashi Yamazaki – Japan, 2023) 7/10
The Family (Regie: Dan Slater – Kanada, 2022) 6,5/10
Analyze This (Regie: Harold Ramis – USA/Australien, 1999) [Re-Watch] 8/10
One Plus One (Regie: Jean-Luc Godard – Großbritannien, 1968) [Re-Watch] 9/10Mit Analyze This hätte De Niro seine Karriere beenden können: Er zeigt noch einmal eine Parodie von all dem, weswegen er geliebt wird, in manierierter Art, eingekocht auf seine schönsten Grimassen. Das Drehbuch bietet einige gelungene Gags und Harold Ramis räumt filmisch alles aus dem Weg, was beim Genuß des Witzes stören könnte. Hoch vergnüglich.
Mein Vater lieh sich von einem Bekannten eine aus dem Programm des Pay-TV-Senders Premiere mitgeschnittene VHS, die ein Konzert der Rolling Stones in Miami zu Zeiten von Voodoo Lounge enthielt. Dahinter sendete man noch Jean-Luc Godards One Plus One – ich weiß heute nicht mehr, ob in der Fassung des Produzenten oder des Regisseurs.
Jedenfalls verstörte mich dieser Film damals sehr, er wirkte wie ein Artefakt aus einer anderen Welt, einziger Rettungsanker: die Studiosessions der Rolling Stones zu Sympathy for the Devil.
Außerdem inspirierte er mich, eine akustische Version des Titels auf dem Doppelkassettendeck meines Vaters aufzunehmen, zumindest solange bis ich zu den „Whoo! Whoo!“-Chören gelangte. Mit jeder neuen Überspielung wurde die Qualität natürlich deutlich schlechter und mit jeweils nur einer neuen Gesangsspur schien das alles endlos zu dauern. Irgendwo muss diese halbfertige Version noch rumgeistern. Kurz darauf entflammte meine Begeisterung für HipHop – und die Stones und der Film mussten erst mal ein knappes Jahrzehnt auf dem Rücksitz Platz nehmen. Godard punched producer Iain Quarrier in the face for the changes made to the film’s ending.--
Come with uncle and hear all proper! Hear angel trumpets and devil trombones. You are invited. -
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