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AutorBeiträge
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Causeway mit Jennifer Lawrence und Brian Tyree Henry.
Mit Lawrence und Henry gleich 2 Schauspieler die ich sehr schätze. Gerade Lawrence kann ich solch kleinen Filmen mMn besser brillieren als in aufgeblasenen Blockbustern. Und Henry ist sowieso immer eine Bank.
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Highlights von Rolling-Stone.deWerbungBei iTunes gibt es gerade alle bisherigen Langfilme von Robert Eggers als Kaufstream-Bundle zum schmalen Kurs von 12,99€: The Witch (2025), The Lighthouse (2019), The Northman (2022), und Nosferatu (2024).
Bisher davon gesehen:
The Witch (8/10)
The Lighthouse (8/10)
Faszinierende Reisen in die Abgründe des Wahnsinns.Außerdem:
Heretic (2024, Scott Beck / Bryan Woods) (8/10)--
Wicked (2024) – An meinen westeuropäischen Kindern, die keine Ahnung haben wer the wicked witch of the west ist, ging der Film angenehm langweilig vorbei, zuviel Getanze und Gesinge ohne Refrain und besonderen Melodien und schon gar keine Ahnung vom Zauberer von Oz auf Seiten der Zuseher. Mir hingegen hat er hervorragend gefallen, vor allem die Entscheidung Ariana Grandes Rolle soo übertrieben anzulegen, kann man gar nicht genug loben.
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Don't be fooled by the rocks that I got - I'm still, I'm still Jenny from the blockDie Outtakes: Don’t look back – 1967- Pennebaker
Und: The Times They are A-Changin‘ – Live 1963
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...she`s so many woman... Warren Zevon - Hasten Down The Wind (1976) „Same" ... woo meLike A Complete Unknown (A Complete Unknown, James Mangold, 2024)
Im Gegensatz zu manch anderem hier mag ich Mangolds Filme eigentlich ganz gern (mit Ausnahmen), aber leider lässt mich ausgerechnet Like A Complete Unknown ziemlich kalt. Dabei gibt es durchaus viel gelungenes zu bestaunen. Chalamet gibt den Dylan wirklich gut zum Besten, und die Szenerie ist so hübsch zeitgerecht gestaltet, dass sie fast schon als ein eher kitschiges Abziehbild der Sechziger erscheint. Wirklich schön sind die Konzertszenen. Ansonsten ist der Film mal wieder ein eher konventionelles Biopic, dessen Objekt viel interessanter ist als der Film selbst. Was auch daran liegt, dass der Konflikt, der der literarischen Vorlage zugrunde liegt, dem nachgeborenen Zuschauer im Film kaum fühlbar vermittelt wird. „Ach Gottchen, Dylan spielt jetzt elektrisch, was für ein Drama!“ möchte man da augenrollend sagen. Aus diesem Konflikt hätte man bestimmt viel mehr herausholen können, man hätte wunderbar anhand der Folkszene darstellen können, dass linkes Spießertum in gewisser Weise noch peinlicher ist als bürgerliches.
Service-Anmerkung: eine Post Credit Szene gibt es nicht.Love Hurts – Liebe tut weh (Love Hurts, Jonathan Eusebio, 2025)
Leider hält dieser Film nicht, was der Trailer verspricht. Der Humor ist nur so lala, die Action zwar sehr ordentlich, aber vielleicht etwas zu selten zu sehen. Das beste am ganzen Film ist eine romantische Nebenhandlung zwischen zwei Nebenfiguren. Ansonsten ist der Film nicht mehr als ein Versuch, das Konzept von z. B. Nobody (Ilja Naischuller, 2021) aufzuwärmen, ohne aber dessen Niveau zu erreichen. Immerhin ist der Film aber von der Länge her genau richtig, d.h. Eusebio unterliegt nicht der Versuchung, seinen Film unnötig aufzublähen. Die Sache ist nach nicht mal 90 Minuten einfach durch.
Service-Anmerkung: eine Post Credit Szene gibt es auch hier nicht.Mickey 17 (Bong Joon-ho, 2025)
Donald Trump bricht mit einer Gruppe Reisender zu einem fernen Planeten auf, um dort eine weiße Kolonie zu erreichten. Ach nein, es ist gar nicht Trump, sondern Kenneth Marshall (Mark Ruffalo), ein auf der Erde gescheiterter Politiker. Mit an Bord ist Mickey, der ohne jede Idee, worauf er sich da einlässt, als Expendable mitfliegt, als ein Mensch also, der entbehrlich ist. Er wird für alle möglichen Aufgaben und Experimente eingesetzt. Stirbt er, wird ein neuer Klon von ihm ausgedruckt, der außerdem das Gedächtnis seines Vorgängers erhält. Das ist mal witzig, mal berührend und führt automatisch zu einigen ethischen Fragen, die dann auch im Laufe des Films behandelt werden.
Service-Anmerkung: keine Post Credit Szene vorhanden.The Brutalist (Brady Corbet, 2024)
Der Film ist in jeder Beziehung gut gemacht. Seine Themen sind relevant und bis heute aktuell. Und trotzdem war ich leider deutlich weniger überwältigt als erhofft. Ich denke, um diesen Film gerecht zu bewerten, müsste ich ihn noch einmal schauen.
Service-Anmerkung: eine Post Credit Szene gibt es nicht.Julie bleibt still (Julie zwijgt, Leonardo Van Dijl, 2024)
Julie, eine aufstrebende Tennisspielerin, entscheidet sich zum Suizid einer Kameradin zu schweigen, als sie dazu befragt wird. Hintergrund ist der Vorwurf, der Trainer des Mädchens habe sie in den Suizid getrieben. Doch Julie ist die Karriere wichtiger als ethische Fragen. Guter Film.
Service-Anmerkung: eine Post Credit Szene gibt es auch hier nicht.Abgehört (Intercepted, Oksana Karpovych, 2024)
Vermarktet wird dieser Film als Dokumentation. Tatsächlich aber ist es eher ein Propagandafilm, was für mich aber völlig in Ordnung ist.
Hier werden abgehörte Telefonate zwischen russischen Soldaten und deren Familien über Bilder aus der zerstörten Ukraine gelegt. Unkommentiert, ohne Einordnung. Dabei wird Barbarisches erzählt, und gerade die Frauen in der Heimat scheinen nur eines: gierig. Gierig nach Kriegsbeute. Außerdem gibt es quasi nur Zustimmung zu Putins Regime und Krieg. Wie gesagt, das ist für mich keine Dokumentation, aber wichtig ist der Film auf jeden Fall.
Service-Anmerkung: eine Post Credit Szene gibt es nicht.Flow (Gints Zilbalodis. 2024)
Ein lettischer Animationsfilm über eine Katze, die gemeinsam mit anderen Tieren nach einer Flut um ihr Überleben kämpft. Das ist wunderschön und gefühlvoll, aber nie kitschig. Ich bin wirklich froh, den Film im Rahmen des LUX-Filmpreises gesehen zu haben, sonst hätte ich ihn verpasst.
Service-Anmerkung: hier gibt es eine kurze Post Credit Szene.Becoming Led Zeppelin (Bernard MacMahon, 2025)
Die Geschichte der Band wird hier völlig unkritisch erzählt, zu einem großen Teil sogar von den Musikern selbst. Das ist leicht fragwürdig, denn die Band war ja sicher kein Knabenchor, aber letztlich ist es dem Fan der Band egal. Es ist einfach schön, die Konzertaufnahmen zu sehen und die Musiker erzählen zu hören (und sehen).
Service-Anmerkung: eine Post Credit Szene gibt es nicht.Mr. No Pain (Novocaine, Dan Berk & Robert Olsen, 2025)
Nathan Caine empfindet aufgrund einer seltenen genetischen Erkrankung keine körperliche Schmerzen, weshalb man ihn in der Schule als „Mr. No Pain“ gehänselt hat (im Original noch schöner, da nennen sie ihn Novocaine, was auf seinen Namen und ein Lokalanästhetikum gleichzeitig anspielt). Dieser junge Mann verliebt sich in Sherry, eine Kollegin. Als diese bei einem Banküberfall als Geisel genommen wird, setzt Nathan alles daran, sie zu retten. Im Gegensatz zu jüngeren Filmen wie Nobody (Ilja Naischuller, 2021) oder Love Hurts (Jonathan Eusebio, 2025) ist Nathan aber kein Ex-Irgendwas, sondern nur ein Milchbubi, der zufällig keine Schmerzen kennt und diesen Nachteil in einen Vorteil verwandelt. Jedenfalls je nach Blickwinkel. Denn Nathan missbraucht seinen Körper auf der Jagd schon sehr, was zu einem tollen und krassen Final-Kill führt.
Das Ganze ist sehr actionreich, aber auch sehr lustig und in meinen Augen eine klare Empfehlung wert.
Service-Anmerkung: eine Post Credit Szene gibt es auch hier nicht.--
And all the pigeons adore me and peck at my feet Oh the fame, the fame, the fameewaldsghostBei iTunes gibt es gerade alle bisherigen Langfilme von Robert Eggers als Kaufstream-Bundle zum schmalen Kurs von 12,99€: The Witch (2025), The Lighthouse (2019), The Northman (2022), und Nosferatu (2024).
Bisher davon gesehen:
The Witch (8/10)
The Lighthouse (8/10)
Faszinierende Reisen in die Abgründe des Wahnsinns.
Außerdem:
Heretic (2024, Scott Beck / Bryan Woods) (8/10)Sehr gut investierte 12,99€!
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And all the pigeons adore me and peck at my feet Oh the fame, the fame, the famegypsy-tail-wind
fifteenjugglers
gypsy-tail-wind Heute im Kino: The Forbidden Room (Guy Maddin/Evan Johnson, CA 2015) – würde mich nicht wundern, wenn das am Ende mein liebster Film von Maddin bleibt … was für ein irrer Trip. Too much of a good thing, und dennoch vergeht die Zeit im Flug, die Sequenzen setzen sich zu einem faszinierenden Ganzen zusammen.
A little bit off the top, a little bit off the top … Laut meinen Aufzeichnungen Platz 3 – hinter „My Winnipeg“ und „The Saddest Music In The World“.
„My Winnipeg“ fand ich auch sehr toll! „The Saddest Music“ schaffe ich hoffentlich die nächsten Tage mal – die Retro läuft noch bis Mitte Mai. Ich finde die parallele Jia Zhang-ke Retro allerdings nach bisher ebenfalls drei Filmen fast so stark und schaffe auch wegen Ferien Anfangs Mai nicht alles, was ich sehen möchte.
Gab es schon „Still Life“? Keine Ahnung, ob das der beste Jia ist, aber der ist mir als besonders in Erinnerung geblieben.Selbst hatte ich diesen Monat bisher wenig Lust auf Kino, aber gestern habe ich nach ca. 23 Jahren das zweite mal „The Royal Tenenbaums“ im Kino gesehen. Ich habe den damals gar nicht schlecht bewertet, aber ich war doch etwas enttäuscht. Wahrscheinlich war das mit die Ursache, dass ich danach gut 10 Jahre keine Wes-Anderson-Film mehr im Kino gesehen habe.
Die Wiederbegegnung gestern war ziemlich erfreulich. Es gibt ein paar Dinge, die mich stören. Nicht alle Rollen sind gleichermaßen ausgearbeitet, und Ben Stiller wirkt für mich wie ein Fremdkörper. Am Anfang war ich auch ein bisschen irritiert, dass Gene Hackman quasi die Bill-Murray-Rolle spielt. Trotzdem ist das ein sehr schöner Film, und rückblickend wegweisend für Wes Anderson. Unter anderem findet sich hier erstmals die Detailverliebtheit in Ausstattung und Produktionsdesign, die in „Rushmore“ nur in Ansätzen vorhanden war. Beides wird hier teilweise sehr gezielt für die komische Wirkung eingesetzt. Tolle Bilder überhaupt. Ganz wichtig ist aber auch, dass es eine richtige Story gibt – wenn die fehlt, kann ein Anderson-Film zwar immer noch charmant sein, aber auch ein bisschen nerven.--
"Don't reach out for me," she said "Can't you see I'm drownin' too?"Heldin (Petra Biondina Volpe, 2025)
Volpes Film ist letztlich nichts anderes als eine Liebeserklärung an meinen Beruf. Der Zuschauer begleitet Floria, eine Krankenpflegerin, eine Spätschicht lang. Der Tag geht für sie schon super los, noch bevor sie eine Übergabe erhält, wird sie schon von einem Kollegen um Hilfe bei einer Neuaufnahme gebeten. Diese ist eine demente alte Dame, die sich eingestuhlt hat. Für fachfremde Zuschauer vielleicht eine etwas schockierende Szene, wenn der Durchfall der Dame die Beine herunterläuft, für Pflegekräfte aber prinzipiell kein Stressfaktor an sich. Doch mit und mit kommen weitere Stressoren dazu. Eine Krankmeldung. Eine Auszubildende, um die man sich eigentlich kümmern müsste (Praxisanleitung!). Ungeduldige Patienten. Eine benötigt zeitnah eine Infusion, ein anderer nur Tee, aber der ist Privatpatient und verwechselt das Krankenhaus mit einem Hotel. Anrufe mit „banalen“ Anliegen wie einer vergessenen Lesebrille. Und so kommt es schließlich dazu, dass Floria ein Fehler unterläuft…
Auch wenn der Film Fehler im Detail macht (es ist ja keine Doku), zeigt der Film sehr realistisch den Alltag von Pflegekräften. Stark gespielt wird Floria von Leonie Benesch, die den Druck, der auf ihrer Figur lastet, überzeugend darstellt, ohne dass der Film je melodramatisch wird. Ein bisschen ist das Werk wie die filmische Version von Joko & Klaas LIVE zum Thema Pflegenotstand. Empfehlung!
Service-Anmerkung: eine Post Credit Szene gibt es nicht.A working Man (David Ayer, 2025)
Generisch und reichlich fad.
Service-Anmerkung: eine Post Credit Szene gibt es nicht.--
And all the pigeons adore me and peck at my feet Oh the fame, the fame, the famemotoerwolfHeldin (Petra Biondina Volpe, 2025)
Volpes Film ist letztlich nichts anderes als eine Liebeserklärung an meinen Beruf. Der Zuschauer begleitet Floria, eine Krankenpflegerin, eine Spätschicht lang. Der Tag geht für sie schon super los, noch bevor sie eine Übergabe erhält, wird sie schon von einem Kollegen um Hilfe bei einer Neuaufnahme gebeten. Diese ist eine demente alte Dame, die sich eingestuhlt hat. Für fachfremde Zuschauer vielleicht eine etwas schockierende Szene, wenn der Durchfall der Dame die Beine herunterläuft, für Pflegekräfte aber prinzipiell kein Stressfaktor an sich. Doch mit und mit kommen weitere Stressoren dazu. Eine Krankmeldung. Eine Auszubildende, um die man sich eigentlich kümmern müsste (Praxisanleitung!). Ungeduldige Patienten. Eine benötigt zeitnah eine Infusion, ein anderer nur Tee, aber der ist Privatpatient und verwechselt das Krankenhaus mit einem Hotel. Anrufe mit „banalen“ Anliegen wie einer vergessenen Lesebrille. Und so kommt es schließlich dazu, dass Floria ein Fehler unterläuft…
Auch wenn der Film Fehler im Detail macht (es ist ja keine Doku), zeigt der Film sehr realistisch den Alltag von Pflegekräften. Stark gespielt wird Floria von Leonie Benesch, die den Druck, der auf ihrer Figur lastet, überzeugend darstellt, ohne dass der Film je melodramatisch wird. Ein bisschen ist das Werk wie die filmische Version von Joko & Klaas LIVE zum Thema Pflegenotstand. Empfehlung!
Service-Anmerkung: eine Post Credit Szene gibt es nicht.Den wollte ich mir auch noch ansehen, der Trailer wirkte schon wie eine einigermaßen realistische Darstellung eines sehr stressigen Arbeitstags, da kam mir einiges bekannt vor.
Der Titel ist allerdings etwas drüber, sowas weckt denn immer sofort die Erwartungen, dass Pflegekräfte sich für ihren Beruf aufopfern und unmenschliches leisten, was ich grundsätzlich ablehne. es ist einfach nur ein Job, mehr sollte es auch niemals sein.--
Zum Titel habe ich ähnliche Gedanken. Im Ausland heißt der Film ganz nüchtern Late Shift. Das passt für mich besser zum Film.
zuletzt geändert von motoerwolf
Leider ist es jedoch gar nicht so selten, dass „Pflegekräfte sich für ihren Beruf aufopfern und unmenschliches leisten“ müssen. Der Personalmangel zwingt einen ja regelrecht dazu, besonders wenn das bei vielen Pflegekräften leider latent vorhandene Helfersyndrom von Vorgesetzen noch getriggert wird („Wenn du nicht einspringst, bleiben die Menschen halt unversorgt und sind morgen alle tot!“). Bei mir zog sowas noch nie, aber schon bei sehr, sehr vielen Kollegen.--
And all the pigeons adore me and peck at my feet Oh the fame, the fame, the fameJa, leider ist diese Denkweise bei vielen in der Pflege noch verankert, obwohl sie damit eigentlich nur helfen ein krankes System weiter zu unterstützen, statt etwas Gutes zu tun.
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Trollhunter (André Øvredal, 2011)
Norwegische Mockumentary über Wald- und Bergtrolle, die (wie man nach dem Abspann weiß) nicht nur in norwegischen Märchen existieren (nein, um die im Internet geht es nicht).
Der Film findet man bei Streamingdiensten auch unter „Horror“, was möglicherweise an „The Autopsy of Jane Doe“ liegt, den der Regisseur später 2016 inszenierte, und der wirklich gruselig ist. An „Trollhunter“ ist aber nicht besonders viel gruselig oder erschreckend, auch wenn die CGIs mit am Horizont auftauchenden Riesentrollen (ähnlich wie in den Godzilla-Filmen) durchaus in Ordnung sind. Nein, es ist der schräge Humor, bei dem man auf den ersten Blick manchmal nicht genau weiß, ob er beabsichtigt oder unfreiwillig ist, der den Reiz des Films ausmacht.
So müssen zum Beispiel bei Trollvorfällen (bei denen Schafe oder deutsche Touristen zu Schaden kommen) immer Bären als Schuldige herhalten, um die Existenz von Trollen weiter vor der norwegischen Bevölkerung zu verheimlichen. Die beiden dafür beauftragten Polen liefern aber immer die falschen toten Bären: Russische anstatt norwegische, wofür sie Lohnabzug hinnehmen müssen.
In einer anderen Szene soll einem Troll mit einer gigantischen Spritze zu Forschungszwecken Blut abgezapft werden, bevor er eliminiert wird. Dazu legt der Trollhunter zu seinem Schutz eine Art Ritterrüstung an, mit Erfolg: Das Biest beisst ihm zwar in den Kopf und schleudert ihn mit Macht gegen ein Brückengeländer, aber der Trollhunter ist nur kurz benommen und hat seine Blutprobe.
Als irgendwann einem der Reporter sein christlicher Glaube zum Verhängnis wird (Trolle können nämlich Christenblut riechen!) geht das Team bei der Suche nach Ersatz auf Nummer sicher: Die neue Kamerafrau ist eine Muslimin.7.5/10
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Zuletzt gesehen:
Caligula: The Ultimate Cut (Regie: Tinto Brass – USA/Italien, 1979/2023) 8,5/10
The Seeding (Regie: Barnaby Clay – USA, 2023) 7,5/10
Moloch (Regie: Nico van den Brink – Niederlande, 2022) 7/10
Jam (Regie: Jason Yu – Südkorea, 2023) 6/10@motoerwolf: Wenn man die Zeit hat bzw. investieren möchte, kann man ruhig beide Fassungen von Caligula anschauen. Von beiden hat sich Tinto Brass distanziert, beide unterscheiden sich teilweise erheblich voneinander (z.B. eröffnet der 2023er Cut direkt mit einer Inzestszene, etwas, das in der ’79er Fassung erst etwas später deutlich wird). Auch ohne die Hardcore-Sprengsel bleibt es ein Fest der Provokation und Transgression. Wer sich fragt, warum der Film so gut aussieht: Die Kamera führte Silvano Ippoliti, für das Set-Design und die Kostüme zeichnete Danilo Donati verantwortlich, der unter anderem auch für Fellini und Pasolini arbeitete. Der neue Soundtrack verleiht dem Ganzen einen etwas bedrohlicheren Unterton. Malcolm McDowell natürlich weiterhin in Bestform.
Moloch ist das holländische Hereditary, also die Bebilderung eines generationsübergreifenden Familientraumas mit den Mitteln des Folk-Horrors.
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Come with uncle and hear all proper! Hear angel trumpets and devil trombones. You are invited.Im Kino am langen Wochenende (gestern war lokaler Feiertag, Sechseläuten aka Bonzenfasnacht):
Donnerstag: Swimming Out Till the Sea Turns Blue (Yi zhi you dao hai shui bian lan) (Jia Zhang-ke, CN 2020)
Freitag: Platform (Zhantai) (Jia Zhang-ke, CN/JP/FR 2000)
Samstagnachmittag: Still Life (San Xia Hao Ren) (Jia Zhang-ke, CN/HK, 2006)
Gestern dann wieder nachmittagsfüllend Mountains May Depart (Shan He Gu Ren) (Jia Zhang-ke, CN/FR/JP 2015)
Und damit ist die Jia Zhangke-Retro für mich durch … verpasst habe bzw. verpassen werde ich wegen Terminkollisionen und einer Woche Urlaub leider „Unknown Pleasures“, „The World“ und „Ash Is Purest White“ sowie den Dokfilm von Walter Salles, aber so viel wie möglich hole ich dann noch im Heimkino nach, vielleicht direkt im Urlaub Anfang Mai – auch wenn das Filme sind, die unbedingt für die grosse Leinwand gemacht worden sind. Bin ziemlich begeistert, auch von den einigermassen systemkonformen späteren Filmen, die eine andere Handschrift haben als die drei frühen, die noch am System vorbei entstanden sind (den dritten kenne ich ja noch gar nicht und den zweiten sah ich gerade erst in dieser letzten Runde).
Evan Osnos hat 2009 einen langen Artikel für den New Yorker geschrieben, den ich begleitend zu den Filmen sehr lesenswert fand:
https://www.newyorker.com/magazine/2009/05/11/the-long-shotZwischenstand:
Pickpocket (1997) * * * *
Platform (2000) * * * *
Still Life (2006) * * * *1/2
24 City (2008) * * * *
I Wish I Knew (2010) * * * *1/2
A Touch of Sin (2013) * * * *1/2
Mountains May Depart (2015) * * * *
Swimming Out Till the Sea Turns Blue (2020) * * *1/2
Caught by the Tides (2024) * * * *1/2Kein absoluter Lieblingsfilm, aber gleich vier Favoriten … und der ganze Rest echt nicht weit dahinter, besonders die zwei frühen und „Mountains“ nicht.
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Mit Guy Maddin habe ich dafür vorzeitig abgeschlossen und „Brand Upon the Brain!“ (direkt vor „Platform“) weggelassen und heute werde ich auch „Dracula“ auslassen … bin von diesem sehr eigenen Universum zwar auch durchaus angetan, aber es stellte sich dann doch eine gewisse Ermüdung ein, auch ein wenig ein Gefühl davon, das schon mal gesehen zu haben. Auch verpasst habe ich „Tales from the Gimli Hospital“ und ein paar weitere fehlten in der Retro („Twilight of the Ice Nymphs“, „Cowards Bend the Knee“, „Keyhole“) – passt schon, Jia erwies sich letztlich als die viel grössere Entdeckung.
Das ist dann also vermutlich der Schlussstand (ich könnte nach den Ferien allenfalls noch „Archangel“ nachholen, aber vermutlich schaffe ich das dann doch nicht):
Careful (1992) * * *1/2
The Saddest Music in the World (2003) * * * *1/2
My Winnipeg (2007) * * * *1/2
Night Mayor (short, 2009) * * *1/2
Send Me to the ‚lectric Chair (short, 2009) * * * *
The Forbidden Room (2015) * * * *
The Green Fog (2017) * * *1/2
Accidence (short, 2018) * * * *1/2
Rumours (2024) * * *1/2—
Und eine Fussnote zu Jia Zhangke (oder Zhang-ke, keine Ahnung, warum das mal so, mal anders geschrieben wird): Wang Bing hätte es neulich auch mal gegeben, und jetzt bereue ich natürlich sehr, dass ich da keinen einzigen Film gesehen habe … aber es geht halt nicht alles.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbafifteenjugglers
Gab es schon „Still Life“? Keine Ahnung, ob das der beste Jia ist, aber der ist mir als besonders in Erinnerung geblieben.
Selbst hatte ich diesen Monat bisher wenig Lust auf Kino, aber gestern habe ich nach ca. 23 Jahren das zweite mal „The Royal Tenenbaums“ im Kino gesehen. Ich habe den damals gar nicht schlecht bewertet, aber ich war doch etwas enttäuscht. Wahrscheinlich war das mit die Ursache, dass ich danach gut 10 Jahre keine Wes-Anderson-Film mehr im Kino gesehen habe.
Die Wiederbegegnung gestern war ziemlich erfreulich. Es gibt ein paar Dinge, die mich stören. Nicht alle Rollen sind gleichermaßen ausgearbeitet, und Ben Stiller wirkt für mich wie ein Fremdkörper. Am Anfang war ich auch ein bisschen irritiert, dass Gene Hackman quasi die Bill-Murray-Rolle spielt. Trotzdem ist das ein sehr schöner Film, und rückblickend wegweisend für Wes Anderson. Unter anderem findet sich hier erstmals die Detailverliebtheit in Ausstattung und Produktionsdesign, die in „Rushmore“ nur in Ansätzen vorhanden war. Beides wird hier teilweise sehr gezielt für die komische Wirkung eingesetzt. Tolle Bilder überhaupt. Ganz wichtig ist aber auch, dass es eine richtige Story gibt – wenn die fehlt, kann ein Anderson-Film zwar immer noch charmant sein, aber auch ein bisschen nerven.Darauf hatte ich noch eingehen wollen @fifteenjugglers – „Still Life“ sah ich dann ja noch und er gehört zu meinen liebsten! Die drei erwähnten verpassten möchte ich die kommenden Tage im Urlaub auf dem kleinen Bildschirm nachholen.
Und Wes Anderson gibt es hier ab Mitte Mai dann für eineinhalb Monate … die Tenenbaums hab ich nur am Fernseher gesehen, möchte ich wohl – neben einigen, die ich noch gar nicht kenne – auch im Kino nachholen. Ein neuer kommt ja auch demnächst, und das Programmkino hier konnte sich zwei Vorstellungen davon sichern.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba -
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