Das Piano-Trio im Jazz

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  • #12569903  | PERMALINK

    vorgarten

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    hawes, vinnegar, bailey, high in the sky (1970)

    es bleibt interessant. die grenzen bei bailey von originellem swing zur freien begleitung sind mittlerweile fließend. das originalmaterial von hawes ist vielleicht eine kleinigkeit weniger spannend als auf anderen alben. aber immer noch wird das format voll ausgeschöpft und alles erscheint frisch und spontan.

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    #12569915  | PERMALINK

    vorgarten

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    hanna, holland, humair, child of gemini (1971)

    da ich nicht nur hören will, was ich schon kenne, gibt es ein paar kleinere projekte, z.b. roland hanna, der mir in letzter zeit immer wieder begegnet (u.a. auf david murray’s SEASONS). hier hat er auf einladung von jochim ernst behrendt eine suite für cello und jazz-ensemble auf klaviertrio umgeschrieben und daraus entsteht ein ziemlich kreativer früh-70er-mix aus bach, jazzrock, gospel und detroit jazz. dave holland macht hier schon was, was er in den den 80ern ausformulieren wird (free-informierten mainstream), und hanna kann man wirklich kaum einordnen, außer, dass alles, was er macht, ziemlich super ist (auch auf einem primitiven synth zwischendurch). hollandhumair funktioniert ja auch immer gut. spannend, nie gehört. freie geister im schwarzwald.

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    #12569981  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Junior Mance – Junior
    Jo Jones Trio

    Gestern spät das Debut von Junior Mance, jetzt die zweite Runde vom Jo Jones Trio mit den Bryant Brüdern (Ray am Klavier und Tommy am Bass) – Basie hatten wir hier im Faden noch viel zu selten, der spielt hier aber in beiden Fällen eine nicht unerhebliche Rolle. Mance ist zu dem Zeitpunkt für mich nicht leicht zu fassen, er hat mit Ray Brown auch einen Bassisten an seiner Seite, der zwar zu den Gründervätern des modernen Basses gehört, aber eben doch vom Sound (Volumen, Wärme) und Gestus (Time, Wumms) viel mit der alten Generation gemein hat – und dann ist da wieder Lex Humphries am Schlagzeug, und der macht auch hier einen prima Job (ein paar Monate vor den beiden Alben mit Duke Pearson, das hier ist vom April 1959, Pearson von Oktober bzw. Dezember).

    Dass Nat Hentoff in den Liner Notes auch Ray Bryant erwähnt, ist kein Zufall: „Junior Mance, in essence, is a particularly pleasurable example of that new generation of players–Ray Bryant its another–who have absorbed much of the previous jazz language, respect it, feel an emotional identification with it, and have developed their personal styles on a combination of present harmonic and rhythmic usages and what they feel to be the best of the jazz tradition. They have a pride of background and the characteristic jazzman’s determination to att their own stories to the continuing collective autobiography that is jazz history.“

    Bryants zweite Runde mit Jo Jones‘ tourender Working Band, ursprünglich bei Everest erschienen und von Raymond Scott (dem Pianisten/Bandleader/Komponisten/Tüftler) produziert ist konservativer aufgestellt als das Album für Vanguard. Das hat wohl einiges mit dem Repertoire zu tun: „Sweet Georgia Brown“, „I Got Rhythm“, „Greensleeves“, „Jive at Five“ … es gibt auch ein Ray Bryant-Stück namens „Bebop Irishman“ und als Closer wieder „Little Susie“ … aber bis dahin viel tanzende Drums, Block-Akkorde, stompenden Bass – alles gut gemacht, aber das Vanguard-Album spricht mich mehr an, dort scheint genau der von Hentoff erwähnte Mix aus Altem und Neuem besser zu funktionieren, während hier das Pendel etwas zu sehr nach rückwärts tendiert. Dennoch schön anzuhören – auch für Leute, die an Jo Jones‘ tollem Schlagzeugsiel interessiert sind.

    Das Repertoire hebt Mance hier auch deutlich ab, der spielt Benny Golsons „Whisper Not“, „Birks Works“ von Dizzy Gillespie (mit dem Mance und Humphries damals spielten – davor war Mance länger mit den Adderleys unterwegs), „Miss Jackie’s Delight“ vom Bassisten Eugene Wright, ein paar Mance-Originals (darunter „Jubilation“) und ein paar gut gewählte Standards („A Smooth One“ von Benny Goodman, „Love for Sale“, „Lilacs in the Rain“ von Peter De Rose/Mitchell Parish und „Small Fry“ von Hoagy Carmichael/Frank Loesser). Ob das konservative Programm bei Jones dessen oder des Produzenten Wahl war, weiss ich leider nicht. Jones hat für Hentoffs Liner Notes ein paar sprechende Zitate beigetragen, die ich erst jetzt lese, wo alles obige schon getippt ist: „‚The brothers have roots,‘ says Jo enthusiastically. ‚They’re from a large family in which everyone’s musical. […] Ray worked in Philadelphia and heard and absorbed a lot of different sounds and a lot of different traditions. He knows his background. ‚As a player,‘ Jo continued, ‚he doesn’t waste any notes. He’s something like a fellow named Basie that way. Basie doesn’t have to play but three notes and you can skate on that. Another guy will break his fingers over the same number of bars to show you his technique. And Ray can play the blues, he can really play the blues.'“

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    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #168: Wadada & Friends - Neuheiten 2025 (Teil 2) - 9.12., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
    #12570093  | PERMALINK

    vorgarten

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    redbeansandriceHier lief den Tag über, ähnlich wie neulich schonmal, einige Male „Now he sings…“ so Alben, die man nicht oder kaum kennt, muss man sich für so eine Liste ja schon ein bisschen erarbeiten… Und natürlich sind es zu viele, aber das Album ist schon echt eins, das bei mir fehlte, und das ziemlich gut passt…

    schön, das zu lesen! ich wusste gar nicht, dass du das album gar nicht (oder kaum) kanntest. in atoms liste hat es sich ja auch einen platz zwischen evans, necks und ecm erkämpft. krass finde ich ja, wie gut die stücke sind, die nicht aufs album gekommen sind, teilweise habe ich die früher sogar noch häufiger gehört („windows“, „samba yantra“), aber mittlerweile verstehe ich gut, wie das ding programmiert ist.

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    #12570109  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Das mit dem „in der Album-Konfiguration hören“ habe ich noch vor mir … hab ich ja beim Blue Note-hören bei vielen Aufnahmen erstmals gemacht, aber das kam halt bei Solid State heraus und ich hab das immer als Ganzes wahrgenommen. (Danke für die Überbrückungshilfe :-) )

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    #12570121  | PERMALINK

    soulpope
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    Al Haig Trio „Barcelona“ (Bopland) 1984 …. auch bezüglich dem späte(re)n Al Haig besteht eine schwere Wahl eines Favoriten, wie diese Aufnahme mit Reggie Johnson (b) + Frank Gant (dr) aus dem Jänner 1980 unschwer belegt … nachdem sich der Sturm und Drang in Teilen verflüchtigt hatte, blieb eine klare wenn auch gefühlsbetonte Sicht der Dinge ….

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      "Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)
    #12570159  | PERMALINK

    soulpope
    "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"

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    Al Haig „Loner“ (Interplay) 1991 …. Nachschlag …. diese Cedar Walton Komposition wurde (btw als einer von zwei Bonustracks) auf den Reissues ab 1991 hinzugefügt ….

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      "Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)
    #12570167  | PERMALINK

    redbeansandrice

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    vorgarten

    redbeansandriceHier lief den Tag über, ähnlich wie neulich schonmal, einige Male „Now he sings…“ so Alben, die man nicht oder kaum kennt, muss man sich für so eine Liste ja schon ein bisschen erarbeiten… Und natürlich sind es zu viele, aber das Album ist schon echt eins, das bei mir fehlte, und das ziemlich gut passt…

    schön, das zu lesen! ich wusste gar nicht, dass du das album gar nicht (oder kaum) kanntest. in atoms liste hat es sich ja auch einen platz zwischen evans, necks und ecm erkämpft. krass finde ich ja, wie gut die stücke sind, die nicht aufs album gekommen sind, teilweise habe ich die früher sogar noch häufiger gehört („windows“, „samba yantra“), aber mittlerweile verstehe ich gut, wie das ding programmiert ist.

    ich hab halt lange eher Sachen mit Bläsern gehört als Klaviertrios – wenn es wie bei Corea auch Sachen mit Woody Shaw oder Joe Henderson gibt, dann fang ich eher mit denen an… das hat sich in den letzten Jahren ein bisschen geändert… und ja, ich hab mich jetzt ganz pragmatisch vor allem auf die Tracks des ursprünglichen Albums konzentriert, auch wenn die anderen natürlich auch schön sind…

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    #12570325  | PERMALINK

    soulpope
    "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"

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    Moncef Genoud Trio „I hear a Rhapsody“ (Nilva Records) 1989 …. der blinde tunesisch – schweizer Pianist und sein überzeugendes Piano Trio Debut mit Reggie Johnson (b) und Alvin Queen (dr) ….

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      "Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)
    #12570353  | PERMALINK

    thelonica

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    ROY HAYNES TRIO – Just Us

    Hier im Stream. Haynes und Richard Wyands sind auf ein paar interessanten Prestige/New Jazz/Moodsville Alben zusammen zu hören. „Butterfly“ von einem Lem Winchester Album ist auch eine exzellente Aufnahme. Der Sound der Cymbals ist hier unglaublich toll, weil es kaum scheppert bei Haynes, aber es zischt zwischendurch viel. Jetzt könnt man sagen, dass sich Haynes bei diesem Piano Trio vielleicht zu sehr selber gefeatured hatte. Aber es klingt einfach toll und hat auch eine gewisse Lässigkeit/Leichtigkeit. Beim Lowell Davidson Album auf ESP dachte ich neulich schon, es würde mir besser gefallen, wenn Milford Graves doch etwas mehr wie z.B. Art Taylor (s. Spanish Steps), Roy Haynes oder Paul Motian gespielt hätte, teilweise war’s mir etwas zu viel Geknüppel von Graves. Unter Geknüppel auf ein paar Stücken leidet auch eins der Roland Hanna Alben („Glove“ könnte es gewesen sein).

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    #12570495  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    This Here Is Bobby Timmons
    Teddy Wilson – And Then They Wrote…
    Horace Parlan – Movin‘ & Groovin‘

    Vorgestern spät not Bobby Timmons und dann Teddy Wilson, gestern wieder Wilson und dann Horace Parlan … Timmons fand ich nach Mance und Bryant und ihren Basie-ismen einen interessanten Kontrast. Bei ihm fehlen diese klaren Bezüge zu früher bzw. sie sind nicht so an der Oberfläche hörbar. Sein Spiel ist viel perkussiver, knackiger, härter. In den Liner Notes schreibt Keepnews, der Produzent, wie „soulful“ („’soul‘ music […] is a prettier word than ‚funky'“) längst den Stellenwert eingenommen habe, den früher „swinging“ gehabt habe und dass es keinen Pianisten gebe, der „soul“ mehr verkörpere als Timmons. Er streicht dann seine Originals heraus, von deren drei berühmtesten es zwei schon gab, als er im Januar 1960 an zwei aufeinanderfolgenden Tagen mit Sam Jones und Jimmy Cobb sein Debutalbum aufnahm: „This Here“ (mit Cannonball Adderley aufgenommen, wo Timmons der Nachfolger von Mance war, wo auch Sam Jones und Jimmy Cobb gespielt hatten) und „Moanin'“ (mit Art Blakey und den Jazz Messengers aufgenommen). „Dat Dere“ wurde direkt danach auch von Adderley (Februar, „Them Dirty Blues“ – mit Timmons‘ Nachfolger Barry Harris am Klavier und Jones am Bass) und Blakey (März, „The Big Beat“, mit Timmons am Klavier, das war ja sein neuer Gig) aufgenommen, die Vokalversionen von Oscar Brown jr. bzw. Sheila Jordan folgten 1961 und 1962. Das Album steht im Regal meines Vaters und ich kenne es schon sehr lange (er hörte es nicht mehr, aber als ich irgendwann alt genug war, um den Plattenspieler zu benutzen und die Jazzplatten durchforstetee …) – es war mir immer eine Spur zu ruppig, manches wirkt fast skelettal hier, aber der Groove ist oft toll und es gibt auch andere Klänge, eine kurze aber sehr schöne Solo-Version von „Lush Life“, Stücke aus dem Repertoire anderer Pianisten („The Party’s Over“ tauchte im Juni 1961 bei Ahmad Jamal im Alhambra auf, „Come Rain or Come Shine“ wurde für Bill Evans‘ „Portrait in Jazz“, zwei Wochen vor Timmons‘ Album augenommen, als Opener auserkoren).

    Das Album von Teddy Wilson höre ich als noch etwas unebener, ein paar der Stücke sind grossartig – z.B. der Closer aus der Feder von Dave Brubeck, „The Duke“ … die unendliche Leichtigkeit des Interpreten eine eklatante Gegenthese zum schweren Klavierspiel des Komponisten wie auch zum arranger’s piano (in dem Fall besser: composer’s piano) des Widumgsträgers, anderswo finde ich, zieht Wilson etwas schnell über die ausgewählten Stücke hinweg. Diese stamen der Reihe nach von Jelly Roll Morton, James P. Johnson, Waller, Ellington, Hines, Basie, Wilson, Monk („‚Round Midnight“), Kenton, Shearing und Garner („Misty“), bevor das Album mit Brubecks Hommage endet. Nach den Vorbildern klingen will Wilson dabei nicht, er interpretiert einfach die Stücke und eben: das klappt nicht immer gleich gut, finde ich. Dass das Line-Up hier mit Major Holley und Bert Dahlander nicht mein liebstes ist, hatte ich erwähnt, dass Wilson eben nicht mehr so offen unterwegs ist zu diesem Zeitpunkt auch – das hindert ihn nicht daran, oft mit vollendeter Eleganz aufzutreten.

    Dann Horace Parlan – sein Debut, für Blue Note Februar 1960 mit Sam Jones und Al Harewood, bei mir aus der Mosaic-Box, wo man netterweise einmal mehr die Album-Reihenfolge der Stücke beibehalten hat. Der Opener, „C Jam Blues“, stand an fünfter Stelle nd ist Take 8 (es scheint entweder kaum false starts und alternate takes gegeben zu haben oder Lion/Van Gelder zählten die nicht mit, 13 Takes insgesamt für die acht Master Takes) – und der ist phänomenal. Ellington wieder, ein leichter Groove (Harewood!) mit dunklem Sound (Jones!) – und nach zwei Minuten oder so entgleitet alles, zunächst fast unmerklich, und die Performance wird eigenwilliger, Parlans Spiel immer repetitiver, es scheint quasi an Ort und Stelle zu entgleiten, wird dabei total eindringlich und in der Reduktion fast wie Waldrons „Telegramm-Stil“ … ein Statement für den Opener des ersten Albums. Vorgarten hat die These aufgestellt, dass das hier das erste Spiritual Jazz-Album im Klaviertrio-Format sei – ich habe den Gedanken mitgenommen und finde ihn interessant. Wegen der auch hier noch – als Evans ja gerade Evans geworden ist, das neue Piano-Vokabular jetzt zur Verfügung steht, auch wenn es noch etwas dauert, bis es sich überall ausbreiten sollte – grossen Vermischung im Piano-Kontinuum ist mir das nicht so klar … jedenfalls ist das hier nochmal was anderes als die „Soul“-Alben, wie sie Ramsey Lewis (hat mal wer in „Down to Earth“ reingehört, das hat mich ja echt geflasht beim Wiederhören) schon 1958, Bobby Timmons sechs Wochen vor Parlan oder natürlich Parlans Labelmates, The 3 Sounds, aufgenommen haben. Auch ein Hard Bop-Album ist das letztlich nicht (das wären dann hingegen die vom gerade erwähnten Mal Waldron) … also ja zur Aussage, aber ob sie so innerhalb der Piano-Linien so relevant ist, bleibt dahingestellt, im grösseren Ganzen ist sie allerdings sicherlich interessant. Wobei die Spiritual Jazz-Leute dann ja auch Tyner und Hancock (und damit die Evans-Sprache) einbeziehen und damit auch anderswo ansetzen.

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    #12570517  | PERMALINK

    soulpope
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    Horace Parlan Trio „Pannonica“ (Enja) 1984 …. Horace Parlan hat gefühlt eine Myriade von Piano Trio Alben veröffentlicht, dieses mit bewährtem Tandem aka Reggie Johnson (b) und Schlagzeuger Alvin Queen (zu dieser Zeit mit wem sonst ?) „live“ @ Domicile München (wo sonst ?) am 11ten Februar 1981 qualitativ mitgeschnittene Album sticht hervor …. die Interpretation des Thelonious Monk Titels offenbart den sich im Spätwerk vollziehenden Stilwechsel, denn vom Aufbau repetitiver Strukturen ist wenig übergeblieben und diese werden durch die vertiefte Verankerung im Gospel ersetzt …. der Ansatz zu Letzterem durch die SteepleChase Scheiben mit Archie Shepp aus den späten70ern wurde ja folglich wohlbekannt ….

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      "Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)
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    gypsy-tail-wind
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    Jutta Hipp – At the Hickory House | Beim Nachdenken über die mehr oder weniger gesetzten Alben in der Top 20 nicht vergessen, aber beim Hören schon, drum jetzt nochmal zurück ins Jahr 1956 und ins Hickory House, wo Leonard Feather, der toxische Mann, mit dem Hipps Karriere in den USA begann und endete, die Pianistin aus Deutschland vorstellt und zugleich ankündigt, dass das auch die erste Live-Session von Blue Note im Club sei. Peter Ind, der Bassist aus England, wird auch erwähnt, denn er habe mitgeholfen, Hipp endlich in die USA zu locken. Am Schlagzeug sitzt Ed Thigpen, der sowas natürlich auch vor Oscar Peterson schon ganz hervorragend konnte – mit mehr Fokus auf den Besen als später mit dem überschwänglichen Peterson. Hipps Spiel hat im Vergleich eine fast schon strenge Konzentriertheit, wirkt schlank, sehr zielstrebig – irgendwo zwischen Lennie Tristano und dem Feld, das der junge Paul Bley und Bill Evans dokumentierten Zeit oder auch Eddie Costa beackerten. Dabei klingt Hipp aber sehr warm, entlockt auch bei dieser Live-Aufnahme dem Instrument einen wunderbaren Klang (was ja 1956 noch keine alltägliche Sache war, aber Van Gelder hatte inzwischen Übung) – in „Dear Old Stockholm“ sind jedenfalls so viele Klangfarben zu hören, dass das auch ein Horowitz oder Rubinstein nicht besser hätte machen können. Die Stücke sind kurz, die Rollen klar verteilt, der Bass kriegt da und dort ein Solo, die Drums sind schon immer mal in die Arrangements eingebunden (der Einstieg in den tollen Closer „The Moon Was Yellow“) – das hebt das Trio z.B. schon mal von Teddy Wilson ab, aber nach den anderen Sachen von 1959/60, bei denen ich grad bin, ist das fast schon etwas altertümlich … doch: phantastische Musik!

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    gypsy-tail-wind
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    Ich hab oben noch zu „The Moon Was Yellow“ editiert … das ist wirklich toll, ich vermute, Thigpen wendet hier die auch von Vernel Fournier bei Jamal bekannte Technik an, dass er mit der rechten Hand einen Schlegel mit Filzkopf („mallet“) spielt, das gibt den Trommeln einen handtrommelähnlichen Sound (Conga oder sowas). Und klar, ich höre auch Volume 2, aber in die Liste wird wohl Volume 1 kommen.

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    #12570593  | PERMALINK

    soulpope
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    gypsy-tail-wind Jutta Hipp – At the Hickory House … doch: phantastische Musik!

    Auch eine beeindruckende Cover Art ….

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      "Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)
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