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AutorBeiträge
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brandstand3000
ich mach mal weiter:
danke @.gypsy-tail-wind für den schönen mix. trifft meinen geschmack sehr gut, deshalb ist es für mich auch angenehm, dass du ihn diesmal stilistisch und vom sound her so eng geführt hast. du schreibst, du siehst ihn als diskussionsgrundlage. da mir aber das meiste so gut gefällt, gibt es von mir erstmal ein schwärmerisches JA, GENAU! vielleicht kann ich später noch mit in die analyse einsteigen. erst mal danke für einen wohlfühl-bft.Danke auch Dir für die schönen Eindrücke, wenn es später weitergeht freue ich mich, @vorgarten hat ja schon ein paar Tracks aufgedeckt (und bei einem für @dietmar_ auch gleich die richtige Fährte gelegt), das sind ja auch schon Ansätze, die man weiterverfolgen kann im Gespräch. Und überdies freut es mich, dass ich bei Dir mit dem Mix ins schwarze getroffen habe!
brandstand3000
#1
dachte ja erst: unverschämtheit, gleich mit so ner länge einzusteigen. war da verwöhnt von dietmar_s kurzen stücken.
aber dann waren es 13:32 reines glück.
ein taumeln durch einen kunterbunten dschungel, in dem alle tiere vegetarier geworden sind und sich abends zu gemüse-schaschlik und tanz treffen. und immer wieder bricht man durch die bäume hinaus zum strand…
alles super groovy, verspielt und verdaddelt. sehr dichte groove-arbeit von klavier, bass, drums und percussion. der mann fürs geklingel ist zu laut und liegt öfter mal daneben, aber das macht diesen bunten charme. weiche trompete, spirituelles sopran und jubilierende flöte, eingebettet in dieses geklingel (bells, chimes und fahrradklingeln?) und das unaufhaltbare power-gedängel vom piano. herrlich. mehr ist mehr.Ein Alt war hier auch noch dabei, aber ich weiss ehrlich gesagt nicht mal, ob man es hier überhaupt irgenwdo hört? Die Rhythmusgruppe oder anders: die Kern-Rhythmusgruppe macht hier aber schon einen tollen Job, ich mag auch den Mann am Klavier sehr gerne.
brandstand3000
#2
toller piano-klopper. gospel-soul. vielleicht auch ein bisschen sit-com-opener musik. hat auf jeden fall wumms und seele. mag ich sehr. hymnisch. vor allem nicht übervirtuos und bleib hart an der thematischen arbeit.Wumms und Seele – passt. Vielleicht etwas zu kühl aufgenommen, was ich aber dann dem Label (nicht ECM) ankreiden würde?
brandstand3000
#3
harter einstieg in eine maximum-intensity solo orgie über 2 akkorden im samba tat. klingt nach dem freakout-schlussteil eines längeren stückes. die bläser am anfang kicken sehr. natürlich auch wieder ein power-piano. gerne auch mal off-key. freakout eben. spitze.Power Piano off-key, genau … den kenne ich eigentlich nicht – den Hauptgrund, warum ich den Track dann eben doch drinliess, hat @vorgarten oben schon genannt.
brandstand3000
#4
wunderschöne ballade. das thema nicht so sehr eine melodie, sondern diese langezogenen töne zweistimmig von sax und trompete. sehr gut diese stops, die sie einbauen. die ganze begleitung ist toll, rhythmisch frei und mäandernd, in ruhigem fluss. und im sax- und noch mehr im piano-solo fließt der fluss dann schneller. der bass klingt superfett, wie zumeist in diesem bft. 70er-aufnahme-mode? mag ich.Ja, nicht? Ist doch wirklich schön, wie das so langsam aber doch stetig dahinfliesst (das ist wohl auch der Shorter-Aspekt, den ich zu hören glaube, das Lineare, langgezogene).
brandstand3000
#5
eigentlich sehr ähnlich zu #4. Die langen Töne jetzt mit einer trompete vorne und trompete und sax dahinter? super sound. die rhythmus-gruppe hier kontrollierter. das piano solo entfernt sich kaum vom thema. gefällt mir so auch sehr gut. genauso das bass solo. alles sehr ökonomisch und luftig.Im Line-Up steht wie gesagt nur eine Trompete, ist mir ein Rätsel … so richtig bekannt ist von denen hier leider keiner geworden, aber sie hatten alle ein paar grosse Gigs, nur der Trompeter ist mir vollkommen unbekannt, von diesem und einem gemeinsamen weiteren Gig abgesehen.
brandstand3000
#6
das klingt sehr nach elektrischem miles, kann das stück aber nicht finden. dieser free-funk klingt halt oft von stück zu stück sehr ähnlich. aber sind alle in top-form hier. die elektrisch bearbeiteten bläser kommen gut. und e-piano/orgel? auch. und der oszillierende funk-teppich ist immer faszinierend, diese nervöse dichte, aus der immer kurz einzelne sounds hervorpoppen.Da hat @vorgarten die falsche Spur ja gefunden … nebst all den Coltrane-Sachen mal ein Schlenker rüber zu Miles, sind dann auch mehrheitlich Bleichgesichter am Werk hier. Elektrisch verstärkt ist nur die Trompete, und ich vermute, das lief schon live im Studio so. Gefällt mir aber auch ziemlich gut, und der Groove ist wirklich tool.
brandstand3000
#7
gutes quintett. tolles thema. interessant, wie der bassist zu beginn und zum ende streicht und das schlagzeug allein den beat machen lässt. überhaupt alles zeimlich frei fließend, vor allem wieder das sehr dichte piano. irgendwie die ganze zeit ein interessantes stop and go, anschwellen, abschwellen.Ja, eben, der Bassist … siehe oben.
brandstand3000
#8
gutes trio. alles umspielt eine klavier-figur, seltsam fragend, unvolledet. ab und zu eine auflösedne akkordreihe, doch die frage bleibt. wie immer hier im bft extrem fließend, athmosphärisch. bei den glissandi denke ich an alice coltranes harfe.Fliessend – aber eigentlich auf einen Stillstand hin. Und daher macht auch die Bley (Paul, nehme ich an @vorgarten?) Referenz total Sinn, obwohl ich keine Ahnung habe, ob dessen Musik in dieser Zeit und in diesen Kreisen Beachtung fand … vermutlich ja schon, weil Bley halt einfach gut war, aber ich weiss es nicht.
brandstand3000
#9
hippie groove walzer. wie immer fetter bass und volles piano. dazu geige und? noch eine geige? die ganzen pizzicati? vielleicht auch overdub. die geige rockt ganz schön, die congas sind mir etwas zu afrikanisch, ich mag sie lieber latin. aber quatsch, das kommt schon gut wie sie in der mitte anziehen und in eine 4er betonung wechseln.Ist ja auch aufgelöst, die Geige machte das ja auch einfach … es gibt auf dem Album keinen Drummer, nur Percussion – und nur eine Geige gemäss den Credits, aber zum Label passt das mit den Overdubs für die betreffende Zeit sehr gut.
brandstand3000
#10
cello? komisches stück. gefällt mir durchaus, aber ich bekomme den gestrichenen anfang nicht so mit dem groovigen riff des zweiten teils zusammen. der zweite teil ist aber ein schöner song, gutes riff, guter refrain.Cello, ja .. ich schwankte hier eine Weile wegen des Tracks, aber ich fand den eerie Anfang und das Riff danach halt irgendwie am Ende schon ziemlich unschlagbar.
brandstand3000
#11
im vergleich zum restlichen bft kam das zuerst etwas platt für mich, aber ich mag das eigentlich schon sehr. brass band sound mit klavier (auf rollen?) calypso feeling. das klavier ist toll jumpy. sehr ausgelassen. und schönes new orleans solo in den fadeout.Hätte auch der als Closer gut funnktioniert …
brandstand3000
#12
im vergleich zu #2 ist das nun sehr virtuos. aber auch sehr schön. wunderschöne impressionistische passagen. die triller zerhauen halt manchmal die schöne athmosphäre; so resolut, ich kann auch anders. guter abschluss des themas hochaktiver pianisten in diesem bft.Den Herrn würde ich nicht so wirklich zu den hochaktiven (soo viele sind das gar nicht) rechnen, denke ich (also schon, aber nicht im Spiel) – mir gefällt die Stimmung hier sehr gut, aber ich kann die Einwände von @vorgarten auch nachvollziehen.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaHighlights von Rolling-Stone.deZum 60. Geburtstag von Eddie Vedder: Sänger für die Verlorenen
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Ein paar Details mehr:Danke auch Dir, Euch, fürs Anhören und Schreiben!
dietmar_
zu #1
Irgendwann bin ich gesprungen zur #2, mir schien als wäre alles schon gesagt. Die kleine Provokation mit Wheeler und Sulzman nehme ich wohl zurück. ;)Ich weiss jetzt nicht, inwiefern das mit Wheeler und Sulzmann (ja, zwei N, musste ich aber auch nachschauen) eine Provokation war? Das weiterskippen schon viel eher – ist mir klar, dass ein paar der Tracks etwas Geduld brauchen, dieser lange natürlich am meisten, aber das sollte ja auch eine Art Einstimmung sein, invocation.
dietmar_
Auch der Witz zur #2 mit Wecker war natürlich ein Spaß. ;) Mein erster Eindruck war, dass das eine Art Intermezzo zwischen zwei gesungenen Titeln ist. 70er Jahre könnte ich mir schon vorstellen? Aber ich glaube nicht, dass ich auf den Pianist kommen werde.Nein, das Format ist auf dem ganzen Album dasselbe
dietmar_
#3 Wow! Erst einmal die Lautstärke runter pegeln. Ich sehe schon, dein BFT ist nichts um ihn beim Abendessen quer laufen zu lassen, also vergiss meine ersten Einwürfe.
Der Schlagzeuger ist hier ziemlich wichtig und tonangebend. 70er Jahre.
Kenne nicht das Stück, aber es ist eine gewisse Vertrautheit vorhanden.Ja, das Ding mit seinen Pendel-Akkorden klingt natürlich schon beim zweiten oder dritten Hören vertraut. Drummer ist eine gute Spur, @vorgarten hat ja zielstrebig den Saxer erkannt – guter Mann, den ich leider nie live gehört habe (ich glaub ich bringe es von allen Beteiligten was das angeht gerade mal auf fünf, aber das sind wenigstens teils auch nicht die Leute, die in Europa getourt sind).
dietmar_
#4 Der Sopranton ist mir zu blumig. Aber sonst ein schönes Stück, mag den Bass und die Keys.Blumig, wirklich? Ich finde ihn eher etwas dünn, aber mit den langen Linien, die ja auch schon beschrieben wurden, eben auch sehr fokussiert irgendwie, gradlinig.
dietmar_
#5 „Naima“, ziemlich klar.
Ein bisschen zu viel Pathos. Aber Naima funktioniert natürlich immer irgendwie.Das ist nicht „Naima“ … die Ähnlichkeit ist aber v.a. im Intro schon recht stark, Du bist ja nicht der erste, der dran erinnert wird. Aber das Stück biegt doch am Ende des Piano-Intros schon anders ab – und das Thema ist dann auch wieder anders. Pathos höre ich eher auch nicht, Zurückhaltung und viel Wärme eher. Und einen tollen Trompetenton …
dietmar_
#6 Ein hymnischer Sopranton. Ich meine, dass ich das kenne? Es hat auch irgendwas von einer TV-Sendung aus meiner Kindheit.Das könntest Du schon kennen, ja – mit TV habe ich’s nicht so, da kann ich nicht mitreden.
dietmar_
#7 Es gibt ja kein offizielles Thema, aber Sopran und/oder 1970er Jahre wäre mein Vorschlag. ;) Obwohl das hier tatsächlich auch später sein „könnte“? Aber ich habe den Eindruck, dass ich mich gerade auf ein paar „Pfeiler“ einschieße, die wahrscheinlich eher abwegig sind.
Aber es gefällt mir ziemlich gut.Doch doch, es gibt schon ein klar definiertes Thema – Du bist nah dran
dietmar_
#8 Der Pianist trägt mir viel zu dick auf, dezente, schöne Begleitung von Bass und Schlagzeug. Ich hoffe, der Mensch am Piano ist keiner, den ich sonst sehr mag.Vermutlich eher nicht, finde ich aber schade, denn ich finde ihn super und überhaupt nicht dick aufgetragen. Intensiv wird es auf dem Album aber schon öfter mal.
dietmar_
#9 Auch hier, vergesst das zuvor von mir erwähnte „cigane“. Im Gegenteil: westlich vom Atlantik. Eigentlich mag ich keine Jazz-Geige, aber das gefällt mir ziemlich gut. Nur habe ich kaum Jazz-Geigen griffbereit – und wenn kommen die eher aus Europa. Erst recht die Amerikaner, Regina Carter, Billy Bang, Leroy Jenkins, Michael White, habe ich alles kaum vertreten, Bang schließe eigentlich aus, White, den ich aber auch nur aus Monterey mit John Handy kenne.Das ist ja schon erkannt worden … Monterey lag in der passenden Richtung. Bang und Jenkins, und unbedingt Stuff Smith, das sind wohl meine Violinen-Heroen im Jazz – ein Jazz-Geigen-BFT wär doch wirklich mal was
dietmar_
#10 Vermutlich ein Cello? Ein Bratsche vielleicht? Ne, Cello.
Voll schön, ich mag so etwas sehr. Mit dem Track davor meine bisherigen Höhepunkte.Cello, ja. Freut mich, dass das Stück gefällt! Das Album ist ein Fall von „Reissue This! Now! Please!“ – aber das wird wohl nichts mehr auf dieser Welt.
dietmar_
#11 Gefällt mir auch sehr gut. Der erste Gedanke war die Karibik. Aber die ganzen Vereinigten Staaten sind voller Menschen mit so einem Hintergrund.Ich schrieb es schon, für mich hat das einen starken südafrikanischen Einschlag – was aber auch auf einer Irreführung basieren mag, Abdullah Ibrahim spielt auch gerne mal über einen Calypso-Beat. Sind aber Amerikaner.
dietmar_
#12 Feiner Pianist. Doch auch hier ahnungslos. Ausnahmsweise keine 70er Jahre.Ich bin bei dem Herrn wie ich schon schrieb auch etwas schwankend … mag spätere, also jüngere, Sachen wohl lieber, einige sogar verdammt gerne, aber ich bin auch bei den betreffenden Sachen nicht sicher, ob er wirklich eine eigene Stimme hat oder einfach gut ist.
dietmar_
Das letzte Drittel gewinnt bei mir, ausgerechnet die Violine (9) mag ich sehr, gleich anschließend das Cello (?), dann der Pianist mit dem karibischen Anstrich und zuletzt etwas abfallend das Piano-Solo.
Bis auf den Beginn – vielleicht das Ende? – setze ich alles in die 70er Jahre. Zwischenzeitlich gibt es sehr viel Sopransaxophon, das mag ich gern.Welchen Beginn setzt Du nicht in die Siebzigerjahre? Den, den Du nicht zu Ende gehört hast?
Danke jedenfalls für Deine Rückmeldungen!
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Das Thema ist eher ein … formales. Longo und Gilson sind beide nicht dabei. Ich hab das Zeug, was hier drin ist, wohl alles nicht mehr im Hörthread gepostet (das wär auch alles erst so 2-3 Wochen her und ihr wüsstet es alle noch – #6 ist da wohl die einzige Ausnahme).
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Habe mir den BFT runtergeladen und werde auch reinhören. Habe aber immer noch soviel anders im Kopf und um die Ohren, dass ich voraussichtlich nicht dazu komme, die Musik zu kommentieren.
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„Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)Kein Problem @friedrich – und wenn doch, freue ich mich umso mehr
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_#2 Ein Pianosoloalbum aus den 70ern also.
#6 Hier bin ich mir mit Trompete und Saxophon eigentlich sicher, aber mir fehlt das entsprechende Album.
#9 Die Geige und das dazugehörige Album/Stück habe ich auch.
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Tolle Zusammenstellung, danke Gypsy!
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dietmar_Nur ganz kurz ein paar Worte dazwischen. Werde wahrscheinlich am heutigen Tag wenig zum Schreiben kommen, deshalb haue ich immer Mal einen Zweizeiler raus. Sm iPhone ist das recht mühsam mit dem zitieren.
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#2 Ein Pianosoloalbum aus den 70ern also.
#6 Hier bin ich mir mit Trompete und Saxophon eigentlich sicher, aber mir fehlt das entsprechende Album.
#9 Die Geige und das dazugehörige Album/Stück habe ich auch.#2 – genau
#6 – Ob Dir das Album fehlt, weiss ich nicht – aber ansonsten auch ja
#9 – das war ja wohl wegen der Instrumentierung ziemlich leicht – aber schon ein schöner Track, ja? Ich glaub als ganzes sind mir die Alben (ich hab die drei, die man halt in den letzten Jahren leicht kriegen konnte) etwas zu bunt geraten … wäare aber an der Zeit, das in Ruhe zu überprüfen.—
@h8g7f6 freut mich, wenn der Mix Spass macht! Das meiste davon ist ja, wie ich jetzt schon mehrfach schreib, eher keine wirkliche Herzensangelegenheit … aber durchaus Musik, die ich gerne hie und da höre!
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#6 Hier bin ich mir mit Trompete und Saxophon eigentlich sicher, aber mir fehlt das entsprechende Album.wir haben das früher diskret verlinkt, wenn wir was rausgefunden haben. spricht nichts dagegen oder? kann ja dann jede(r) selbst entscheiden, ob man draufklickt.
ist jedenfalls der opener von hier.
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bft30
1 Schöne lange Reise, die auch toll mit dem dunklen Mini-Drone anfängt, und sich dann im Lauf der Zeit noch freier spielt. Ich höre wieder ein Sonnenklima, also ein Westcoast-Gefühl. Aber auch gespeist aus den Befreiungsversuchen der 1960er. Daher tippe ich auf einen Track aus den 1970ern, als Funk und Jazz und Black Community zusammengingen. Würde auch denken, dass einige freiere Jazzer der 60er Jahre hier mitwirken. Latino-inspiriert. Könnte auf Ubiquity wiederveröffentlicht werden, wäre auch ein Fall aus dem Black Jazz-Umfeld. Mich irritiert etwas die wirklich gute, klare Produktion, könnte also auch ein späteres Stück sein. Ich dachte – gerade zum Ende hin – mal an Muriel Grossmann. Finde es außerordentlich gut. Bin sehr gespannt, wer das ist.
2 Starkes Klavier. Sowohl im Stil als auch im Anschlag. Gefällt mir ausgezeichnet. Ich höre hier so leichte New-Orleans-Anklänge, so nach 1:25 Minuten etwa, auch nach 2:30, oder 2:50, also könnte das aus der Richtung kommen.
3 Hier wird wieder gekocht. Jazz-Funk-Latin auf Independent-Label. Club-tauglich, am Tag brannte die Sonne, und nun, Abends auf der Bühne, ist die Bühne abwechselnd in Rot und Orange getaucht. Da brennt dann die Band. Großartig. Wieder ein gutes Klaviersolo, gute Balance zwischen Gefälligkeit und Forderung.
4 Ruhiger, Klavier, Cello. Ist BFT30 ein Klavier-BFT? Ein schönes, sanft sehnendes Sax setzt sich dazu. Eher ein älteres Stück, 1970er wieder, oder Anfang 80er. Das Sax versteht es, Sentimentalitäten herauszufiltern, aber auch irgendwie zu vermitteln, dass ihm die Gradwanderung bewusst ist. Schöner kleiner Break um Min 3:40 herum. Auftritt Klavier jetzt. Gefällt, weil zwar auf den hohen tasten gespielt wird, aber nicht klimperig. Ein eher trockener Ton. So mag ich es. So passt es. Ein wirklich schönes Stück, das die Zeit verlangsamen kann. Jetzt wieder der bezaubernde kleine Break bei 6:51, dann wieder das sehnende Motiv, und wieder der Break bei 7:15. Großartig wieder.
5 Trompeter im Vordergrund. Das Thema kenne ich. Aber komme natürlich nicht drauf. Schöne getragene Stimmung wieder, wie eine Hommage an jemanden, der vielelicht nicht mehr lebt. Bin da aber gerade befangen, was solche Eindrücke angeht. Das Klavier-Solo ab 4 min wieder sehr gut. Ein guter Klang. Könnte das denn der Jarrett Keith sein? ECM ist es nicht, dafür verbinden sich die Töne der Instrumente mehr, glaube ich herauszuhören. Wieder sehr gut, ich finde irggendwie bis jetzt alles gut.
6 Live, schnelle Funk-Gitarre im Hintergrund, orgelunterstützt, drüber erhabene Fanfaren. Aufbruch, Ausbruch, Hoffnung, Actuel? Band scheint mir zusammengetrommelt zu sein, was ich nicht schlecht finde. Wimmeln im Hintergrund, während oben drüber … auch ja, jetzt kommt der berühmteste Trompeter neben André Rieu, I presume? Erkenne sogar ich sofort (äh, hoffentlich). Die kurzen Ausstöße, manchmal gurgelnd, effektbeschossen. Überirdische Musik, aber so, dass die Erde sie erreichen würde, würde sie sich strecken.
7 Schon eher ECM, das Sax so nah am Mikro, dass es in den Kopfhörer kriecht. Alles andere auch schön klar. Schönes Motiv nach gut 3 Minuten. Wird dann zum Ende verlangsamt und damit klingt es aus. Wie der Bestandteil einer Suite, ein Zwischenkapitel.
8 Wieder mit prominentem Klavier. Vielleicht werde ich unkonzentriert, aber das holt mich grad nicht ab. Mir scheinen die Teile (Klavier, Bass, Drums) nicht ineinander zu klicken, aber auch nicht interessant auseianderzudriften. Mehr in der Schwebe, die ich aber hier nicht interessant finde. Es kann aber bei anderer Stimmung schon wieder ganz anders sein. Ein Cello kommt im Hintergrund dazu. Nicht so mein Fall.
9 Schneller Bass, Klavier und Drums drehen sich rein, schön harsch schlägt eine Saite an, wie ein lästiges Insekt am Ohr. Violine klingt auch klasse, weil sich nicht klein machend, Aufmerksamkeit fordert. Tolles Zusammenspiel aller Beteiligten. Ich glaube die Violine erkennen zu können, aber das ist eher eine Illusion. Sie erinnert mich an die Violine von Blaine Reininger auf Tuxedomoon’s „Half-Mute“. Vielleicht spielt er hier ja doch mit.
10 Violine wieder. Oder gestrichenes Cello? Oder …? Hat jedenfalls viel Platz, nach 1,5 min erst kommt ein Bass dazu. Gefällt mir. Auch den Bassound finde ich gut, sehr bassig, etwas unklar, aber dafür mit Geheimnis und Verbindungsqualität. Toller Solo-Bass! Scheint mir jüngeren Datums zu sein. Wieder großartig. Wer spielt da diesen tollen Bass?
11 Tempo zieht wieder an, ganz beschwingt, ich mag als verklemmter Norddeutscher aber diese Stimmungsanimation nicht so gerne. Nur wenn es etwas vollkommen bekloppt kurioses wie Caetano Veloso ist, der auch mal eine Carneval-Bums-Platte aufgenommen hat. Hat hier auch was Karnevaleskes. Thema kommt mir bekannt vor. Ist ganz gut arrangiert, auch jetzt mit den gegenläufigen Bläsern zum Ende, aber insgesamt nicht ganz mein Ding. Stört mich aber auch nicht.
12 Ein Piano erzählt mir eine schöne Geschichte. Mit kleinen dramaturgischen Wendungen, mit ruhigen Worten, dann wieder mit Nachdruck. Würde mich nicht wundern, wenn der Track nach einem bestimmten Menschen benannt ist. Schöner Break grad bei 3:35, als plötzlich so ein schneller heller Tastenlauf zu hören ist, wie eine Piruette auf dem Eis.
Stimmungsvoller Abgang eines exzellenten BFTs! Ich kann keinen Track wirklich schlecht finden, Höehepunkte gibt es viele. Track 7, 8, 11, 12 fand ich nicht ganz so gut. Der Rest ist beeindruckend bis fantastisch. Danke, Flurin!
vorgarten
dietmar_
#6 Hier bin ich mir mit Trompete und Saxophon eigentlich sicher, aber mir fehlt das entsprechende Album.wir haben das früher diskret verlinkt, wenn wir was rausgefunden haben. spricht nichts dagegen oder? kann ja dann jede(r) selbst entscheiden, ob man draufklickt.
ist jedenfalls der opener von hier.Überlege noch, ob ich klicken soll? Ich warte noch. ;)
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Mist! Wenn ich auf zitieren gehe, sehe ich den kompletten Link, samt Namen der U……….-Band.
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2. runde (bin zu faul zum zitieren.)
beim thema tappe ich jetzt noch mehr im dunkeln, wenn es vor allem ein formales ist. alles 70er, eher aus der hippie/spirituellen ecke, anscheinend alles (für mich) unbekanntere, die sehr nah im stil der bekannten/vorreiter/protagonisten spielen. das großteils homogene fällt zumindest auf. und: der bft bringt mir das sopransax sehr viel näher. danke.
1 | hier war ich gespannt, wie viele percussionisten das sind. 3 also. holy moly! finde ich lustig, dass du, gypsy, schreibst, dass du mit vielem in einem bft hart ins gericht gegangen wärst. bei mir ist es andersrum, hatte eigentlich keine lust, wieder jazzrock zu hören, aber wenn man ihn mir vorsetzt, mag ich ihn sehr gern. das stück hier ist schon „standard“, was vorgarten als ideenlos beschreibt, und etwas kitschig. b, dr, p finde ich auf jeden fall super. die congas sind auch noch wichtig, das geklingel ist kokolores, aber bringt das verspielte. bin gespannt, wer hier der bandleader ist.
2 | ist auf jeden fall auch pop. bei einigen changes fang ich an „don’t let the sun go down on me“ von elton john zu summen. konstantin wecker würde die nummer sicher auch gefallen.
3 | hast du jetzt schon einen hinweis gegeben, ob das stück eigentlich teil eines längeren ist? die gitarre war mir tatsächlich aufgefallen. sie spielt stur im rechten kanal den pendelakkord im copacabana rhythmus. von dem saxer werde ich mir mehr anhören.
4 | für referenzen weiß ich einfach zu wenig. aber wäre tyner für #1 und #3 eine referenz? und war es absicht, dass #4 und #5 im thema so ähnlich sind?
5 | das geheimnis der verschwundenen trompete. und interssant, dass das alle keine so bekannten musiker sind. sind alle toll hier. könnte auch gut bei BOSCH im stelzenhaus laufen. (unnötiger TV schlenker.)
6 | die brüder hab ich viel später in den haag gesehen. den leader kannte ich nicht, aber vom hören wahrscheinlich schon. „electric trumpet“ ist schon eine lustige bezeichnung. der groove ist wirklich tool.
7 | die bässe sind wirklich alle sehr gut im bft. irgendwie ist das stück auch anders, als die anderen im bft. vielleicht weil es nicht viel will, wie vorgarten meint. etwas freier, zufriedener im unfertigen. die instrumente sind alle mehr interessiert, wie sie das thema umspielen können, als das thema in seiner größten schlagkraft zu präsentieren. vor allem das klavier. wirklich sehr schön.
8 | liquider stillstand. sehr melancholisch. und die klavierfigur hab ich auch seit tagen als ohrwurm.
9 | bin schockiert, dass mir gar nicht aufgefallen ist, dass kein schlagzeug dabei ist. was für hippies. hätte auch eher gedacht, es sei ein ganzes dorf das da trommelt. aber ist nur einmal conga, wenn ich es jetzt richtig höre. schon ganz schön gut. und der bass macht auch super groove arbeit. auf dem papier reizt mich ein geigen-bft nicht, aber wenn ich ihn höre, wer weiß?
10 | das hätte ich später als 70er geschätzt.
11 | und das auf jeden fall auch. wahrscheinlich wegen des straighten schlagzeugs. was es für mich auch zuerst ein bisschen platt gemacht hat. aber gefällt mir richtig gut inzwischen. #11 und #2 sind ein bisschen die pop ausreißer des bfts.
12 | solo klavier ist meistens nicht so ganz meine baustelle. wie gesagt, manche passagen finde ich toll, dürfte nur etwas weniger gewusel sein.
bin auf die auflösung des themas gespannt, die „seite“ des „pendels“ in deiner „ecke“… mann, ist das kryptisch :)
zuletzt geändert von brandstand3000--
Danke @wahr – ich antworte dann am Abend, muss noch etwas arbeiten … die André Rieux-Anspielung verstehe ich nicht – aber da ist ja jetzt zur Auflösung auch ein Link verfügbar (und ja, im – empfohlenen – Text-Modus sieht man die natürlich beim Zitieren, im unbrauchbaren Visuell-Modus nicht, aber dort kriegt man die Sache mit den Zitaten einfach nicht sauber hin.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbagypsy-tail-windDanke @wahr – ich antworte dann am Abend, muss noch etwas arbeiten … die André Rieux-Anspielung verstehe ich nicht – aber da ist ja jetzt zur Auflösung auch ein Link verfügbar (und ja, im – empfohlenen – Text-Modus sieht man die natürlich beim Zitieren, im unbrauchbaren Visuell-Modus nicht, aber dort kriegt man die Sache mit den Zitaten einfach nicht sauber hin.
danke. andre rieu war ein scherz. ausserdem habe ich ihn mit stefan mross, dem schlager-trompeter verwechselt.
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Schlagwörter: blindfoldtest, Jazz, Jazz BFT
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