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nicht_vom_forumauch hier werde ich die detaillierten Antworten noch etwas rauszögern. Das Thema „ungerade Metren/Groove“ ist mir beim Zusammenstellen nicht aufgefallen, hat aber im Rückblick eine recht einfache Erklärung: Mir fallen spontan nur wenige Alben aus dem (im weitesten Sinn) Bereich „Bop/Modern Jazz“ von örtlichen Musikern ein, die nicht entweder sehr steril produziert sind oder die ich nicht (im Vergleich zu den US-Vorbildern) derivativ und wenig originell finde
ja, lass uns da mal später diskutieren. zumal @gypsy-tail-wind den m-base-kontext aufmacht, was ich da nicht richtig finde (ich glaube, das kommt woanders her).
gypsy-tail-windIst das wirklich ein Alt in #1? Hab die Files jetzt nicht mit, aber die Coltrane-Musik liess mich da gar nicht mehr weiter überlegen …
Der nächste Wackler: Trompete oder Posaune in #10?
Und spielt Kühn denn auch Bassklarinette (#8)?hohes blamage-potenzial hier, aber ich wäre mir beim alt in #1 (übrigens auch in #11) ziemlich sicher, bei trompete/posaune in #10 weniger (da könntest du mit dörner richtig liegen).
und natürlich ist das nicht rolf kühn in #8, es wäre aber eine witzige idee (und, klar, am anfang ist das eine bassklarinette). ich glaube auch nicht, dass der gitarrist ronny graupe ist. lillinger könnte auf jeden fall sowas spielen.
gypsy-tail-windAnsonsten interessant, wo wir einig sind (das angepappte Oud-Solo z.B.) und wo nicht (die Gitarrensounds, das Arrangement in #3) … das Bass-Solo in #5 ist für mich wohl gerade Teil des Problemes … aber klar, wenn da sonst anderes laufen würde, fände ich das vielleicht auch attraktiver, aber in der vorliegenden Ausgestaltung wirkt das für mein Empfinden (beim ersten Hören) eben wirklich verwaltend und nicht gestaltend (daher kam ich auf das Wörtchen technokratisch, was vielleicht schon etwas fies war).
ah, dann habe ich jetzt das „technokratisch“ verstanden. geht mir halt gar nicht so, der bass ist nicht technisch gut gespielt, sondern bleibt affektiv, der will was reißen und nicht seinem prof gefallen. aber grundsätzlich haben wir da wohl geschmacksunterschiede, ich mag ja so verschmierungen zum punk hin ganz gerne. aber diskussion vielleicht wirklich besser mit der 2. runde.
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WerbungDelius in #15 würde definitiv passen – ich hab ihn ja eigentlich gesucht aber dann doch nicht eindeutig gefunden, aber wo ich es mir überlege, passt das.
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gypsy-tail-windIst das wirklich ein Alt in #1? Hab die Files jetzt nicht mit, aber die Coltrane-Musik liess mich da gar nicht mehr weiter überlegen …
Der nächste Wackler: Trompete oder Posaune in #10?
Und spielt Kühn denn auch Bassklarinette (#8)?hohes blamage-potenzial hier, aber ich wäre mir beim alt in #1 (übrigens auch in #11) ziemlich sicher, bei trompete/posaune in #10 weniger (da könntest du mit dörner richtig liegen).
Mit #1, #10 und #11 liegst Du richtig: #1 und #11 sind beides Alt-Saxophone und das Blechblasinstrument in #10 ist eine Posaune.
Allerdings ist 15 nicht Delius. Der Köln-Bezug kommt bei diesem Stück vom Bassisten.--
Reality is that which, when you stop believing in it, doesn't go away. Reality denied comes back to haunt. Philip K. Dicknicht_vom_forum
Allerdings ist 15 nicht Delius. Der Köln-Bezug kommt bei diesem Stück vom Bassisten.krass! genau sowas habe ich befürchtet… da war ich mir jetzt zu 98% sicher. ich habe keine lust mehr auf bfts. (((er ist trotzdem super.)))
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vielen dank für den tollen mix, NvF.
ich hab die 90er in köln verbracht, aber über die jazz-szene weiß ich nichts und freue mich darauf, mehr zu erfahren.
demnach kenne ich hier nichts und schildere nur erste eindrücke.#1
schöner atmosphärischer einstieg. expansiver 60er hippie jazz. beim gitarrensolo verlieren sie mich, das tenorsolo (schön spröde ohne bass) gefällt mir besser.#2
70er fusion. 5/4 takt. gutes thema, toller sound. schönes tenorsolo. dann auf sternenfahrt mit der gitarre. cooles e-piano. keine überraschungen, aber ein super trip.#3
die besetzung ist schon mal hammer: tenor, drums, tuba, marimba/vibraphon. hammergroove, keine ahnung wieviel zählzeiten das sind. als kontrast dann das langsame, fast schon etwas tumbe b-thema. sehr tolles stück! sehr tolle musiker!#4
lässiger anfang mit auch nicht ganz geradem takt. schönes thema von alt und flöte, arabesque. dann kommen ganz schön viele teile. das klavier kann viel und perlt mal schön, mal schärfer. mitsingen ist auch immer gut. die tiefe rollende begleitung bei 3:12 erinnert mich an etwas, komme aber nicht drauf. der jazzrock schraubt sich mit dem saxofon hoch, kulminiert in einem schnellen swingteil und bricht im gedroschenen basssolo zusammen. wie sie sich dann wieder zum arabesquen thema rausarbeiten gefällt mir gut und auch gut wie sie zum ende hin langsam zerlegen. auch ein trip.#5
noch mehr guter jazzrock. der slapbass rülpst wild, aber auch leicht. die akzente von drums und piano kicken. die abgestoppten becken mag ich. auch die glöckchen später. geht ab. das bassolo finde ich spitze.#6
ethnotouch vom exotischen seiteninstrument. keine ahnung, was das ist. aber ein super riff. das saxofon spielt sich schön frei. das schlagzeugsolo ist schön gespielt, aber da werde ich wieder etwas ungeduldig. wenn sie wieder superpräzise einsteigen – der bass ist ja auch super – gefällt mir das gut; dann die wechsel mit dem riff der ethno-gitarre. dann voll-ethno mit snare-finger-bongos, auch sehr gut. wieder so ein trip.#7
das rockt gut, hyperaktiv & zickig. sehr gut die bluesgitarre auf acid. schön auch das hymnische thema des alt in der mitte. bass gibts wohl nicht, fehlt aber kaum.#8
ist das ein alt, was da so bassclarinettig rumröchelt? alles hat hohe dichte hier. die schrubbende gitarre mag ich auch. gute leute. die becken bei 6:37 klingen toll. das gemeinsame gefiepe bei 8:00 auch. gute nummer.#9
der gestrichene bass und das saxofon klingen toll über der schlagzeuglandschaft. dann höchst kompetente grooves. ökonomische extase. tolles trio.#10
die überraschung bei 3 min ist auf jeden fall gekungen. der freie impro anfang ist schon gut, aber wie es dann von der kaputten spieluhr zur orchestercollage geht finde ich sehr beeindruckend. gefällt mir gut.#11
röchel-röchel. schubber-schubber. durchaus spannend. übliche, aber gute steigerung. wie schon die ganze zeit super musiker. bin gespannt, wer die alle sind.#12
klingt auch toll. das eckig insistierende klavier. der wechsel beim bass vom streichen zum geräusch. das sax schreit zu mächtiger beleitung. etwas unangenehm, aber ganz schön fett.#13
toller 3dimensionaler sound von den geräuschemachern. geklopfe von allen seiten. toll, wie sie dann in den leichten perlenden free-swing kommen. schöner fluss, schönes auf und ab. die können rechts wie links, extrem lässig. ein anderer trip. auf aufgeräumte art abgefahren.#14
das piano schließt perfekt an. quirky gentlemen musik. wir sind verrückt, aber drängen uns nicht auf. sehr tolles stück. neben #3 mein bisheriger favorit.#15
super erdig. mit humor. die spielen ja auch toll, die beiden. grummelige halunken. you need more scoundrels in your life.die zusammenstellung habe ich sehr genossen. tolle stücke in perfekter reihenfolge. dankeschön.
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brandstand3000vielen dank für den tollen mix, NvF.
Freut mich, dass es Dir gefällt. Ich werde leider erst am WE dazu kommen, etwas zu den bisherigen Beiträgen zu schreiben, da ich unterwegs bin. nur so viel:
#15
super erdig. mit humor. die spielen ja auch toll, die beiden. grummelige halunken. you need more scoundrels in your life.Wenn Du wüsstest, wie recht Du hast… Den Humor weiß man aber erst richtig zu würdigen, wenn man den Komponisten erkannt hat. Das Stück dürfte sich in jeder ordentlichen Jazz-Sammlung in einer zweistelligen Anzahl an Aufnahmen/Versionen finden.
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Reality is that which, when you stop believing in it, doesn't go away. Reality denied comes back to haunt. Philip K. DickErstmal Dankeschön an @nicht_vom_forum für den link zum BFT #25.
Ich würde mich gerne daran beteiligen, bin aber aktuell wg. eines „Infekts“ nur sehr eingeschränkt aufnahme- und einsatzfähig. Hoffentlich ist der Kopf am WE wieder ausreichend frei.
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„Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)gypsy-tail-wind#1 – aber der Saxer hört sich weiterhin stark nach Coltrane an, vielleicht da und dort eine Note Wayne Shorter?
Findest Du? Für Coltrane finde ich es eigentlich (je nach dem mit welcher Coltrane-Phase man es vergleicht) einerseits zu rauh (prä-Impulse) und andererseits zu sehr im 4/4-Takt verhaftet (Impulse). Shorter finde ich als Referenz schon passender.
Einen so konventionellen Opener hätte ich jetzt irgendwie nicht erwartet, aber das ist schon gut gemacht, keine Frage. Die Gitarre geht im Mix leider ziemlich unter, ist aber vom Sound her auch nicht so ganz nach meinem Geschmack – Hard Bop-Gitarre mit etwas zuviel Metheny-Weichzeichner an den Kanten.
Metheny kenne ich kaum. Ich bin da zuerst (das war relativ am Anfang meiner Jazz-Zeit, deswegen ist das Urteil nur bedingt verlässlich) auf Dinge gestoßen, die ich hart am Smooth-Jazz fand und ließ ihn seitdem links liegen. Ich finde den Gitaren-Part hier passabel und kann gutzuhören, ohne dass mir was negativ auffällt, aber klar, das ist nichts, was man nicht so schonmal gehört hätte.
(Bass gibt es ja gar nicht, oder mögen den meine Laptop-Lautsprecher nicht hervorzubringen?)
Laut Besetzung ist ein Bass dabei. Ich höre ihn aber auch kaum.
vorgarten1. traneing in. perfekt zusammengekochte traditionszutaten, modale freisetzungen, spirituelles rubato-intro, sounds, an denen man lange gefeilt hat (das vibrato beim altsax). warum auch nicht, das hat man anfang der 60er erfunden und es macht immer noch spaß. ich kann das gut hören. aber die musiker_innen interessieren mich kaum.
Das kann ich im Grunde gut nachvollziehen. Die Musiker sind eben (für mich) deshalb interessant, weil sie hier auch live zu hören sind und ich, wenn ich einfach solides Handwerk hören will, lieber zu Alben von diesen Musikern greife, statt zu einer „nur“ soliden Aufnahme eines bekannteren/bedeutenderen Namens.
[…] der gitarrist glänzt durch technik (ihm geht erst mal nicht so schnell die luft aus), beim altsax verschmiert sich irgendwann doch einiges, was man aber durch noch mehr üben bestimmt abstellen kann. mich würde es natürlich auch dann nicht interessieren. das ist muckertum.
„Damning with faint praise“ nennt man die Quintessenz Deiner Kritik wohl im englischen Sprachraum. Ich gehe aber aufgrund der Biographie und ihres festen Arbeitsplatzes davon aus, dass die Saxophonistin genug geübt hat.
gypsy-tail-wind##2 – . Nein, gefällt mir vorne nicht besser – auch wie es quasi einbricht, wenn die Gitarre übernimmt, da verschwindet irgendwie auch gleich die Spannung, dünkt mich.
Das höre ich rein sachlich ähnlich, bewerte es aber anders: Ich finde das als kurzes Atemholen zwischen den Soli durchaus passend.
vorgarten
2. das metrum ist eine verkomplizierung von take 5. wie sie das mit leben füllen, verdient respekt. das tenor segelt mit großer leichtigkeit darüber weg, vorbild ganz klar joe lovano.Was meinst Du mit „Verkomplizierung“? Ich höre da einfach einen 5/4-Takt. Joe Lovano kenne ich, vom Namen abgesehen gar nicht. Gibt es Must-Haves? Ich weiß auch (ganz generell, auch hinsichtlich der weiteren Kommentare) nicht, wie weit der Bezug auf „Vorbilder“ wirklich tragfähig ist. Einen Vergleich lasse ich mir ja gerne gefallen und Musiker existieren auch nicht im Vakuum, aber das dann auf Epigonentum zu reduzieren, ist mir zu einfach.
das ding am ende des solos finde ich ein bisschen doof. […] der schluss dann wieder ein leblos-verkopftes thema, da wird die energie aus den soli nicht genutzt, aber am ende steht alles sicher.
So unterschiedlich kann die Bewertung sein. Ich finde das Zwischenspiel und die Übergabe zur Gitarre ziemlich gut gemacht. Auch den Schluss finde ich gut. Greift den Anfang wieder auf, bindet alles wieder zusammen und kommt auf den Punkt.
gypsy-tail-wind#3 – Tuba, Kölle … Carl-Ludwig Hübsch? Oder gibt es da noch andere? Das ist nämlich für seine Verhältnisse – vom wenigen her, was ich kenne zumal – etwas hübsch hier.
C.L. Hübsch ist das nicht. In so wenig avantgardistischem Kontext habe ich ihn wohl auch noch nie gehört. Was übrigens auch der Grund ist, weshalb er in diesem BFT nicht auftaucht: Ich finde seine Arbeiten live interessant und gut – und als gesamte CDs meistens interessant. Aber ich bin nicht in der Lage, aus dem was ich an Aufnahmenhabe ein sinnvolles einzelnes Stück herauszusuche, bei dem ich schlüssig begründen könnte, warum ich gerade das ausgewählt habe. Das ist natürlich schade, da er zur Kölner Szene definitiv als zentrale Figur dazugehört. Auf der anderen Seite dürfte er diese Beschreibung nicht übermäßig übel nehmen. Seine regelmäßige Reihe heißt ja nicht umsonst „Plattform nicht dokumentierbarer Ereignisse“.
gypsy-tail-wind
#4 – Huch, ein Beat aus der Lektion drei für Nachwuchsdrummer?Dem kann ich leider nicht widersprechen – und das „leider“ ist tatsächlich so gemeint, da es sich hier um einem meiner Kölner Lieblingsschlagzeuger handelt. Leider gibt es von ihm – wie von vielen anderen, die ich live hier gerne höre – kaum Aufnahmen.
am Ende aber vielleicht eine Spur zu kontrolliert. […] Dramaturgie […]
Das kann ich so -leider für viele deutsche Jazz-Komponisten – unterschreiben. Da wirkt schon vieles sehr „studiert“. Trotzdem ist das hier alles in Allem ein Stück, das ich gerne höre. Hier gilt auch wieder das, was ich oben zum Thema „Handwerk“ schrieb. Ich finde das Stück variantenreich genug, um nicht zu langweilen und dann ist die Freiheit von offensichtlichen Fehlern manchmal auch genug.
Der Pianist singt mit, könnte man daher wohl erkennen, wenn man ihn denn kennt …
Ich gehe davon aus, dass das nicht der Pianist ist. Auf den anderen Stücken der CD gibt es eine Sängerin. Warum sie hier ins fast Unhörbare gemischt ist, ist mir allerdings auch nicht klar.
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Reality is that which, when you stop believing in it, doesn't go away. Reality denied comes back to haunt. Philip K. Dickschön, dass es weitergeht!
nicht_vom_forumWas meinst Du mit „Verkomplizierung“? Ich höre da einfach einen 5/4-Takt.
stimmt. es gibt einen stolperer im thema, da habe ich mich wohl verzählt
nicht_vom_forum Joe Lovano kenne ich, vom Namen abgesehen gar nicht. Gibt es Must-Haves? Ich weiß auch (ganz generell, auch hinsichtlich der weiteren Kommentare) nicht, wie weit der Bezug auf „Vorbilder“ wirklich tragfähig sind. Einen Vergleich lasse ich mir ja gerne gefallen und Musiker existieren auch nicht im Vakuum, aber das dann auf Epigonentum zu reduzieren, ist mir zu einfach.
oh, das war missverständlich. solche namen in den raum zu werfen, heißt ja nur, dass man sich selber einen reim darauf zu machen versucht. epigonenhaftes höre ich eigentlich im ganzen bft nicht. es gibt aber ein paar formeln, auf die sich hier bemerkenswert viele musiker/innen einigen können. komplizierte grooves und virtuos dazugeschriebene themen z.b. gehen meines erachtens auf sachen in den 80ern zurück, da war lovano (neben bzw. nach brecker) stilprägend – aber vor allem in seiner leichtigkeit, über solche verkomplizierungen einen leichten flow hinzubekommen. kann aber auch alles quatsch oder eine unzulässige vereinfachung sein.
bei #12 hatte ich gerade noch eine idee für den pianisten: simon nabatov. irgendwo ist der hier bestimmt zu hören – und matthias schubert bestimmt auch, aber nicht in #15, hoffe ich.
und was das für eine bekannte kompositione in #15 sein soll, weiß ich auch nicht. hin und wieder klingt es nach einem monk-thema, aber wahrscheinlich ist es irgendwas von ellington, da kenne ich mich nicht so aus.
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Ich hab hoffentlich morgen etwas Zeit zum Weiterhören und -diskutieren.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbagypsy-tail-wind
Der Groove des Basses hat einen leicht südafrikanischen Touch … das Sax-Solo finde ich ganz in Ordnung (hat viel Steve Coleman und Greg Osby gehört), dass Bass-Solo dann aber gar technokratisch.vorgarten
5. der groove ist dagegen gefunden. ganz toller e-bass. sowas kann auch nur e-bass, so auf den punkt murmeln. rhythm section hat mich schon mal. alt ist vielversprechend, super idee da um 1:22, mit dem/r möchte ich was trinken gehen, da hat jemand schon was zu erzählen, auch wenn man sich nicht lösen will. klavier in begleitung und solo sehr auswechsel- und für mich verzichtbar.
brandstand3000
#5 noch mehr guter jazzrock. der slapbass rülpst wild, aber auch leicht. die akzente von drums und piano kicken. die abgestoppten becken mag ich. auch die glöckchen später. geht ab. das bassolo finde ich spitze.Das ist ja fast schon kontrovers. Mir gefallen hier eigentlich gerade Klavier und Schlagzeug. Wie die beiden hier eine solide und unaufgeregte Spielwiese bilden auf der sich dann Sax und Bass austoben können, mag ich. Wobei ich das Sax in Summe ansprechender finde als den Bass. Ich bin aber auch ganz generell kein großer Fan des E-Basses an sich.
gypsy-tail-wind
#6 – … noch so ein Groove, darüber eine Oud […] etwas langfädig finde ich, das Oud-Solo in der Mitte kommt viel zu spät und wirkt vom ersten Eindruck her etwas angepappt.vorgartenschöne abwechslung denke ich erst, aber dann kommt wieder so ein groove […]
drumsolo ist natürlich hervorragend. aber wie die oud ins thema reingeschnitten wird, gefällt mir überhaupt nicht. das arrangement verstehe ich nicht. ziemlich viel getrickse.
brandstand3000
aber ein super riff. das saxofon spielt sich schön frei. das schlagzeugsolo ist schön gespielt, aber da werde ich wieder etwas ungeduldig. wenn sie wieder superpräzise einsteigen – der bass ist ja auch super – gefällt mir das gut; dann die wechsel mit dem riff der ethno-gitarre.Das Stück hat (da ja scheint Einigkeit zu bestehen) m. E. tatsächlich kein besondereres Geschick darin, die verschiedenen Teile zu verbinden und das Schlagzeugsolo ist mir auch etwas lang. Auf der Plus-Seite gefallen mir die Einzelteile so gut, das ich darüber gut hinweghören kann. Das Zusammenspiel gefällt mir sowohl bei den komponierten Teilen als auch bei den Soli wirklich gut und ich mag auch wie das Stück arabische und europäische Musik zusammenbringt. Ich finde auch nicht, dass „wieder so ein groove“ hier tatsächlich treffend ist. Dafür finde ich die rhythmischen Grundlagen von Funk und orientalischer Musik dann doch zu verschieden.
gypsy-tail-wind
#7 – Und dann gleich ein echter Stilbruch … das ist jetzt wirklich ein grauenvoller Gitarrensound
… jedenfalls gefällt mir das Stück in der Mitte mit dem warmen Altsax (die bieden davor in #5 und #6 haben kein Gramm dieser Wärme – für mich ein Problem bei vielen Altsaxern der letzten Jahrzehnte: satt mag ihr Ton sein, aber etwas Wärme kann nicht schaden, auch wenn das vielleicht uncool ist, was weiss ich) plötzlich ziemlich gut und die Gitarre ergibt irgendwie auch Sinnvorgarten
7. hoher energielevel wird gehalten. gefällt mir ganz gut, obwohl mir das auch zu gedrechselt ist. aber es ist nicht nur akademisch präsentiert, es forscht auch. gitarre ist selbstbewusst, das sax hat eine schöne, singende präsenz, hier kennt man sich im post-rock aus, es hat aber auch muskeln. und es ist eine richtige band. kann man machen.
brandstand3000
#7 das rockt gut, hyperaktiv & zickig. sehr gut die bluesgitarre auf acid. schön auch das hymnische thema des alt in der mitte. bass gibts wohl nicht, fehlt aber kaum.Die drei (ja, es gibt keinen Bass – aber das hat ja die White Stripes und die Black Keys auch nicht abgehalten) brauchen etwas Zeit, um reinzukommen, aber spätestens ab Minute 1 finde ich die ganze Nummer ziemlich zwingend. Ich mag, wie das Stück zwischen Bluesrock und Free-Jazz scheinbar spielend wechselt – erinnert mich von der Anlage her an manche Brötzmann-Aufnahmen, auch wenn es hier strengere Strukturen gibt als gemeinhin bei B..
gypsy-tail-wind
#8 – Und das ist jetzt das erste Stück, das in eine Richtung geht, wie ich es beim ganzen BFT erwartet hätte
Ich denke hier unweigerlich wieder an Lillinger …Ja, wir nähern uns dem Loft… *pause*
*trommelwirbel*
Um Mal die alte Magnum-Floskel zu bemühen: „… und Sie haben recht.“ (So, der erste identifizierte Name) Der Klarinettist ist auch eine bekannte deutsche Größe. Viel mehr als das bereits gesagte fällt mir zu diesem Stück fast nicht mehr ein, zu viel Konsens ist für Diskussionen offensichtlich gar nicht gut.--
Reality is that which, when you stop believing in it, doesn't go away. Reality denied comes back to haunt. Philip K. Dickvorgartensimon nabatov. irgendwo ist der hier bestimmt zu hören
Ja.
– und matthias schubert bestimmt auch, aber nicht in #15, hoffe ich.
Schubert ist leider nicht dabei. Ich hatte ihn mit einer Aufnahme zusammen mit Nabatov auf der Shortlist, er ist dann aber leider rausgefallen, da ich mich auf 15 Tracks beschränken wollte. Der Loft-Kosmos ist in meiner Sammlung so gut vertreten und m. E. auf so gleichbleibend hohem Niveau, dass diese Musiker alleine schon für mindestens einen gut gefüllten BFT ausgereicht hätten. Aber wie sich an den bisherigen Aussagen zu den Tracks 10-15 zeigt, wäre das als Grundlage für Diskussionen fast schon langweilig geworden.
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gypsy-tail-wind
#4 – Huch, ein Beat aus der Lektion drei für Nachwuchsdrummer?Dem kann ich leider nicht widersprechen – und das „leider“ ist tatsächlich so gemeint, da es sich hier um einem meiner Kölner Lieblingsschlagzeuger handelt. Leider gibt es von ihm – wie von vielen anderen, die ich live hier gerne höre – kaum Aufnahmen.
so ein quatsch. gute schlagzeuger können doch auch einfache beats spielen. gerade wenn der beat nach 4/4 klingt, einem bei der 10 dann aber zuzwinkert, dass das gerade zwei 5/4 waren.
echt viele krumme takte im ersten teil, aber wenig selbstzweck. konnte auch noch nicht alle auszählen. ist die #3 zb nur ein komisch betonter 4er? im langsameren „prog“-teil zähle ich aber bis 15. klar, ist das verkopft, funktioniert für mich musikalisch aber super. klingt wie funk mit haltungsschaden.
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brandstand3000
nicht_vom_forum
gypsy-tail-wind
#4 – Huch, ein Beat aus der Lektion drei für Nachwuchsdrummer?Dem kann ich leider nicht widersprechen – und das „leider“ ist tatsächlich so gemeint, da es sich hier um einem meiner Kölner Lieblingsschlagzeuger handelt. Leider gibt es von ihm – wie von vielen anderen, die ich live hier gerne höre – kaum Aufnahmen.
so ein quatsch. gute schlagzeuger können doch auch einfache beats spielen. gerade wenn der beat nach 4/4 klingt, einem bei der 10 dann aber zuzwinkert, dass das gerade zwei 5/4 waren.
Du scheinst da bessere Ohren als ich zu haben. Ich höre da tatsächlich primär einen recht simplen 4/4-Takt mit diversen Fills und Breaks zur Auflockerung. Sollte das falsch sein und ich das Stück rhythmisch unterschätzen, lasse ich mich gerne eines besseren belehren. Zuzutrauen ist es dem Schlagzeuger jedenfalls; wie gesagt mag ich ihn sehr, gerade weil er immer etwas zum Understatement tendiert und sich gut in die jeweilige Band einfügt, aber dabei trotzdem/deswegen meist Interessantes macht.
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#4 – Huch, ein Beat aus der Lektion drei für Nachwuchsdrummer?Dem kann ich leider nicht widersprechen – und das „leider“ ist tatsächlich so gemeint, da es sich hier um einem meiner Kölner Lieblingsschlagzeuger handelt. Leider gibt es von ihm – wie von vielen anderen, die ich live hier gerne höre – kaum Aufnahmen.
so ein quatsch. gute schlagzeuger können doch auch einfache beats spielen. gerade wenn der beat nach 4/4 klingt, einem bei der 10 dann aber zuzwinkert, dass das gerade zwei 5/4 waren.
Du scheinst da bessere Ohren als ich zu haben. Ich höre da tatsächlich primär einen recht simplen 4/4-Takt mit diversen Fills und Breaks zur Auflockerung. Sollte das falsch sein und ich das Stück rhythmisch unterschätzen, lasse ich mich gerne eines besseren belehren. Zuzutrauen ist es dem Schlagzeuger jedenfalls; wie gesagt mag ich sehr, gerade weil er immer etwas zum Understatement tendiert und sich gut in die jeweilige Band einfügt, aber dabei trotzdem/deswegen meist Interessantes macht.
Du hörst den 5er am besten, wenn du auf das Bass-Riff achtest. Zählst du die Schläge mit, bis es wieder von vorn anfängt, dann kommst du wahrscheinlich auf 10. Und in der Mitte des Riffs hört man dessen tiefen Anfangston noch einmal – das kann ein musikalisch sinnvoller Beleg dafür sein, dass hier ein neuer Takt beginnt. Demnach wären es 5 + 5 Schläge, die das Bass-Riff dauert. Der Schlagzeuger markiert das Ende dieser 10 Schläge übrigens schon am Ende seines solistischen Intros durch die hörbare Öffnung der Hi-Hat.
Ich kann mir allerdings nicht vorstellen, dass Gypsy seine abwertende Aussage an einer bestimmten Taktart festmachen wollte, denn diese ist ja erstmal nur eine gewählte Grundstruktur. Kommt m.E. vielmehr drauf an, wie mit dieser dann im Kontext der musikalischen Gestalten gespielt wird.
zuletzt geändert von gruenschnabel--
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Schlagwörter: Blindfold Test, Jazz
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