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redbeansandriceBin vor den Ferien leider nicht zu mehr als zweimal beiläufig hören gekommen… plus: Ich bin aus der Jazzsache ein bisschen raus momentan… daher unfertig und in Eile
wie auch immer – sehr schön, dass du trotzdem die zeit gefunden hast!
redbeansandrice#2: hübsch, ist das Marimbaphon oder ein komisch klingendes Vibraphon? und warum würde jemand so ein sonderbares Ende dranhängen? Boppig ist es ein bisschen, insofern rat ich mal ohne Überzeugung Milt Jackson
naja, das ende ist die vorlage für das davor. und das wiederum ist das programm des albums. milt jackson ist das nicht, sondern jemand mit kulturellem bezug zum ausgangspunkt. gypsy hat es erkannt.
redbeansandrice#3: Ein Song For my Father Groove… Zusammen mit den etwas altertümlichen Blasersounds klingt das ein bisschen, als wär es aus Brasilien oder anderweitig aus der Jazzdiaspora
diaspora stimmt, brasilien nicht. ich bin sicher, dass du den spielleiter kennst. und der diaspora-kontext ist komplexer als der verwertungszusammenhang dieses tracks erahnen lässt. interessant, die bläsersounds „altertümlich“ zu finden (ich persönlich finde sie ja zu lahm). irgendeine idee, mit welcher entstehungszeit wir es hier zu tun haben?
redbeansandrice#4: So ein Showalbum, Gitarre plus Big Band aus dem Los Angeles der späten 60er? Wer hat sowas aufgenommen, Howard Roberts? Ziemlich großartig
geografisch ist das falsch, zeitlich aber ziemlich exakt identifiziert. merkwürdig, dass hier schon zum zweiten mal auf roberts getippt wird, der in diesem bft aber woanders auftaucht.
redbeansandrice#5: Orgeltrio! Ist das für mich? Das klingt jetzt ein kleines bisschen europäisch, weiß aber nicht warum… hübsch, mit der Konstellation kann man bei mir nicht viel falsch machen, klar
das wurde ein bisschen trotz der angst um deine vorlieben programmiert. unnötigerweise, wie es scheint.;-) ich weiß nicht, ob jemand wie volker kriegel hier oder direkt bei grant green abgekupfert hat. an den hatte es mich jedenfalls beim ersten hören erinnert.
redbeansandrice#6: Post-Coltrane-Cocktailmusik… Das haben viele gemacht
das stimmt, keine frage. als das hier entstand, war der gerade bei A LOVE SUPREME.
redbeansandrice#7: Und wieder Song For my Father im Intro, Sängerin kann ich nicht einordnen, eher spät hätt ich gedacht (komischerweise erinnert sie mich an das Elaine Brown Album mit Horace Tapscott, auch wenn die Sängerin hier technisch erheblich fitter ist…) die „Alt-Obligati“ sind toll!
elaine brown bei tapscott kenne ich nicht. diese aufnahme wurde tatsächlich unter dem namen der sängerin und des saxophonisten veröffentlicht – sehr zurecht, wie ich finde.
redbeansandrice#8: Das Lied kennt man, das ist auf mindestens einem Album, das ich mal oft gehört hab, und ein offensichtzlicher Klassiker, macht mich etwas wahnsinnig… Zum Pianisten kann ich nicht viel sagen, ich würd mir das wohl nie „so anhören“ aber sehr angenehm
u.a. wynton marsalis hat sich mal sehr lobend über diesen klavierstil geäußert. (was auch immer das heißen mag.)
redbeansandrice#9: Trompete solo, offensichtlich. Das würde mich schon nerven, wenn ich es länger hören müsste, aber klar, wer hier spielt ist sehr sehr gut, technisch und so, hat die ganze Tradition verarbeitet, alles…
komisch, dass ich das viel emotionaler höre als ihr bisher, genauso wie die flöte in #14. mich berührt das, ich höre eine stimme, die etwas zu sagen hat.
redbeansandrice#10: Das könnte Adasiewicz zusammen mit anderen Leuten aus Chicago sein, vielleicht ein bisschen still
hätte er vielleicht sein können, wäre er damals schon aktiv gewesen. ist aber viel früher.
redbeansandrice#11: Auch das erreicht mich grad so gar nicht (also, ähnlich wie 9, nur noch mehr)
schade, hätte ich eigentlich gedacht. die szene, aus der heraus das kommt, müsste dir eigentlich geläufig sein. (was ja nichts heißt.)
redbeansandrice#12: Das ist das beste, keine Ahnung wer/was das ist, aber das gefällt mir ausgesprochen gut…
ha! wenn lauter individualisten so von der produktion glattgebügelt werden, gefällt es plötzlich. aber mir gefällt es ja auch. das wird wahrscheinlich am ende echt ein schock, wenn ihr erfahrt, wer das ist.
redbeansandrice#13: Ein Lieblingsstandard, nicht unbedingt in der Lieblingsversion, aber dafür dass es nur Gesang und Bass sind, sehr gelungen
wer soll sich da noch dazwischen quetschen, frage ich mich. und wird hier etwa nicht der raum mitgespielt? ich glaube, ich mag bassduette ausgesprochen gerne, darüber habe ich aber vorher noch nie nachgedacht.
redbeansandrice#14: So super find ich Flöte jetzt nicht, find es ein bisschen leer…
s.o. mein emotionales gehör (und jetzt nicht nur, weil da eine flöte spielt und das angeblich immer als sensitiv und fragil empfunden wird) findet hier offensichtlich wenig mitfühler. clasjazz ausgenommen, wie ich mich gerade erinnere.
redbeansandrice#15: Von den letzten drei sparsamen Stücken eindeutig das beste, Bass plus Schlagzeug ist schon gut, und der Sopranist ist der einzige der Solisten, der für meinen Geschmack auch ein bisschen was vom Raum hinter sich mitfüllt, nicht nur mit den multiphonics
ja, das finde ich schön ausgedrückt.
redbeansandrice#17: Weiß nicht, ob ich schonmal so ein wildes Epianotrio gehört hat – es gefällt ausgesprochen, das ist was neues, oder?
nein. ganz kurz nach corea bei miles. für die drei beteiligten war es ein richtungswechsel in den jazz rock, was sie dann noch ein paar jahre durchgehalten haben (mit einem violinisten zusammen).
redbeansandrice#18: Spassig!
das kann man wohl sagen!
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Werbungdanke (und: toller bft, die trompeten etc sachen, muss ich nochmal in anderer stimmung hören)! #2 ist nach eurem Geflüster oben, denk ich, klar, 15 auch (also: nur der Saxophonist)… den Herrn hab ich auf jeden Fall schon mit Alt+Sopran um den Hals auf der Bühne gesehen, muss nochmal in Ruhe hören… der Hinweis zu #17 deutet ja hierauf hin, falls das falsch ist, gleich zwei Alben, die ich gern mal hören würde…
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.Oh, das würde passen für #17, auch von der Zeit her – dass das viel neuer ist, habe ich nicht gedacht, da hatte mich Dein Post gewundert!
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vorgartendie ist es – alle achtung!
Der Violinhinweis … den hatte ich noch nicht gesehen, aber der half wohl, das Rätsel zu lösen?
Ich schätze Nock am Klavier bei Lateef aus dem Pep’s sehr, sonst kenne ich ihn schlecht – White ist eine offene (aber äusserst nebensächliche) Baustelle hier, kennt Ihr die Sachen aus der Zeit, redbeans und vorgarten? Lohnt da etwas wirklich? Ich habe den Twofer von neulich und das Album mit Lasha und irgendwie dünkt mich das schon mehr als genug …
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Nach einigem weiteren Hören noch ein paar Eindrücke, Antworten zu Einzelnem, und einmal mehr: toller bft.
vorgartendas ist eine marimba und ob dieser herr darauf einen besonderen klang erzeugen kann, weiß ich leider nicht – gypsy aber vielleicht, der mehr von ihm kennt. das thema ist bekannt, aber nicht aus filmen. war clouseau eigentlich raucher? von diesem klavier zu verlangen, seine töne mehr auseinanderzunehmen, hätte ihm wahrscheinlich das besondere und den exponierten platz genommen, auf den es sich später in der jazzgeschichte gesetzt hat. aber umstritten war das wohl immer.
Das muss ein sehr exponierter Platz sein, wenn er die Töne nicht auseinandernehmen kann – oder wahrscheinlich eher: will. Jedenfalls, dieses Marimbaspiel gefällt mir auch nach etlichem Hören immer noch sehr; ich frage mich gerade bloß, ob das Klavier nicht von Anfang an etwas zurückhaltender spielen sollte, ich meine, weniger Töne, aber deutlichere. Womit ich mich irgendwie im Kreis drehe, aber wie sagtest Du bei anderer Gelegenheit: Musik, zu der man tanzen könne, sei nie zu verachten.
ja, ein paar sportfreunde in der sonne. andrew hill und auch die anderen pianisten auf seinem ersten label haben die hier wahrcheinlich rauf und runter gehört. aber ich kann da nur mutmaßen. könnte sich clouseau nicht auch hierhin verirrt haben?
Ich glaube, Clouseau – ob der übrigens geraucht hat, weiß ich nicht, will ich doch stark hoffen – würde inzwischen reichlich irritiert sein von diesen in die Luft gerufenen Wows (und das macht mir diese Nummer gerade zum Pendant zu Nr. 18), oder was das sein soll. Das passt schon für das Stück, aber irgendwie diese Nummer mit der Marimba aus Nr. 2 zu verbinden, fände ich ganz nett. Aber das hast Du ja gemacht!
weiche gitarre, harte absicht – sehr schön! und wohl treffender als das lungern. gypsy hat sich nicht beirren lassen und ist ihm schon auf den fersen.
Mein Favorit unter den beiden Gitarristen ist ganz klar der hier. Aber auch das Stück ist mir näher – ich habe ja bisher mit Gitarre und Orgel eher wenig zu tun, obwohl ich nicht mehr ganz im Sumpf stecke und das hier könnte ich mir zu allen möglichen Gelegenheiten vorstellen. Auf das Lungern kam ich auch deshalb, weil das ein Tune ist, der etwas von einem hübsch universalen „Na und?“ an sich hat. Ginge aber auch auf einer Hochzeitsfeier, sofern die Kathedrale angemessen gewählt würde.
ein zusammentreffen dieses pianisten hier mit hill stelle ich mir gerade vor. ob die sich was zu sagen gehabt hätten? ob sie überhaupt die gleiche sprache zur verfügung hatten? das wäre mal eine rechercheaufgabe für redbeans und gypsy, ob da einer mal über den anderen in einem blindfoldtest geredet hat. die sängerin ist, von den beiden fotos her, die ich kenne, in ihrer herkunft undefinierbar, etwas afroamerikanisches ist aber dabei. new york stimmt, was die aufnahme angeht. in chicago hat sie allerdings wohl gelebt, in evanston geboren und aufgewachsen. „she sure can sing“, wird der bassist in den liner notes zitiert, als müsse das nochmal betont werden.
Nach allem, was zu der Sängerin hier gesagt wurde, weiß ich natürlich immer noch nicht mehr, aber: sie bleibt mir phantastisch. Und der Pianist hätte sich dann wohl doch mit Hill angeschwiegen und dieser sich, aber wer weiß. Um das zu weitertreiben, fände ich es interessant, wie Hill die sanften Ausklänge gespielt hätte, die hier doch sehr nah am Ohr der Sängerin sind. Hätte Hill nur drei, vier Töne gegeben und sie allein gelassen? Sehr gespannt bin ich, wer hier singt.
hier wird nichts mehr gesucht, hier wurde schon alles gefunden und muss nur noch in die welt.
Sehr schön! Und umso schöner, wenn es immer öfter so ist, das „Hinaus-in-die-Welt“ und sie nicht dagegenboxt.
das ist ein zwischenspiel und greift vielleicht deshalb was auf, leitet über und bereitet vor. wobei vorher keine lyrik war und nachher kein bop. ich finde den weg, den dieses instrument in diesem stück zurücklegt, sehr richtig und mit großer zwangsläufigkeit entwickelt. ein im stillen schillernder musiker ist das, der etwas abgeschieden mit sehr vielen farben malt.
Also hören wir das ja sehr ähnlich, nur das Wort und Faktum „Zwischenspiel“ fiel mir nicht ein. Aber ja!
gut. diesen dissenz hatte ich erwartet und lasse ich mal so stehen. die schönheit dieses tons taucht allerdings bei jedem tontechniker und unter jeglichem materialwust klar hervor. und wie meinst du das mit der religiosität?
Das war so gemeint, dass die Religiosität durch die Technik hergestellt wird – es sich für mich so anhört, als ob Produzent, Tontechniker und Monsieur l’Artiste sich so einig sind über Klischees der Empfindung wie noch kaum jemals (was jetzt auch eine Übertreibung ist). Dieses komische Zwitschern … das Schlagzeug wie mit Induktionsherd-Platten, die man nie wieder sauber bekommt, wenn man sich einmal verkocht, so gelackt.
als sentimentaler musiker ist der hier gar nicht bekannt, aber ich höre das ganz genau so. das ist in meiner theorie eben das, was vom jazz in dieser zeit übrig blieb, als alle sich anderen tönen zuwandten und die clubs und die meisten studios sich diesen beiträgen nicht mehr öffnen wollten. man spielt ein bisschen trarig weiter, (fast) allein und im dunkeln – und landet in ganz einfacher schönheit und niemand kriegt es mit.
Das bleibt mein liebstes Stück, das Gegenteil zu Nr. 12, die völlig andere Musik mal beiseite gelassen. Es ist mir beim Hören ganz nebensächlich, ob man das „besser“ spielen könne, die verlorene Invention, ja, in ganz einfacher Schönheit berückt mich und der Weg, der da gegangen wird, ohne beobachtet werden zu müssen. Wenn man dann doch nicht ganz allein ist, wie mit diesem Bass …
verstehe ich alles sehr gut. ich höre das eher als sound, weniger als erzählung. die entwicklungen sind doch nicht allzu komplex. das zusammenspiel finde ich auch nicht so besonders – der bass geht mir oft zu sehr einen engeübten weg. aber im klang finden sie was & zusammen.
Sound vs. Erzählung … den Unterschied verstehe ich womöglich nicht richtig. Großes Bild vs. Entfaltung von Einzelheiten? Wahrscheinlich ist mein Problem hiermit, obwohl es sich ja in Grenzen hält, dass mir dieser Sound einfach abstrakt bleibt. Ich kann das, was sie da machen, nachvollziehen, aber eher so wie ein Opa im Sessel.
vorgartenes gibt wirklich viele pianisten der free-ecke, die von den großen immer unbeabsichtigt in die peripherie verdrängt werden – meiner hier gehört dazu, der im oktober verstorbene bergman sicherlich auch, dann gibt es ja noch gräwe (den ich nicht mag), crispell, chris abrahams – vielleicht auch der aus #17. bergman ist schon seit ewigkeiten auf meiner interessensliste.
Mich zieht Bergman immer wieder einmal in seine Nähe, wegen seiner fixen Ideen. Ich wage es nicht, wirklich zu empfehlen, aber wenn doch, dann vielleicht die jüngere „Luminiscence“ auf Tadzik, gegenüber früheren Soloalben fast gemäßigt, aber eben daher kam meine Frage, ob er das hier sein könne. Ein Trio mit Greg Cohen, b, und Kenny Wollesen, dr, die ich sonst gar nicht kenne. John Zorn ist auf einem Stück zu hören – sehr reiner Klang, nicht spektakulär, wenn auch eindringlich, dennoch auch er etwas gemäßigt, aber rein. Und Klezmertöne, natürlich, ständig bei Bergman, als sei das der Kern seiner fixen Ideen …
Und wenn Du dann bei der Auflösung zu Krog ein, zwei Dinge empfiehlst, ja?
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clasjazNach einigem weiteren Hören noch ein paar Eindrücke, Antworten zu Einzelnem, und einmal mehr: toller bft.
vielen dank, freut mich sehr.
clasjazDas muss ein sehr exponierter Platz sein, wenn er die Töne nicht auseinandernehmen kann – oder wahrscheinlich eher: will. Jedenfalls, dieses Marimbaspiel gefällt mir auch nach etlichem Hören immer noch sehr; ich frage mich gerade bloß, ob das Klavier nicht von Anfang an etwas zurückhaltender spielen sollte, ich meine, weniger Töne, aber deutlichere. Womit ich mich irgendwie im Kreis drehe, aber wie sagtest Du bei anderer Gelegenheit: Musik, zu der man tanzen könne, sei nie zu verachten.
das war wohl der exponierteste nebenplatz überhaupt in der jazzgeschichte, darauf konnte man eigentlich nicht unbeschadet sitzen bleiben. ich habe mir das auch noch mal angehört hier und finde das eigentlich sehr sparsam, was das klavier in der begleitung macht (das solo finde ich grandios). sicherlich hätten leute mit mehr anschlagseleganz, jones, flanagan, garland, diese stützakkorde tänzerischer untergebracht, aber ich weiß auch nicht, warum man sie bei dieser tonal unverrückbaren marimba überhaupt braucht.
clasjazIch glaube, Clouseau – ob der übrigens geraucht hat, weiß ich nicht, will ich doch stark hoffen – würde inzwischen reichlich irritiert sein von diesen in die Luft gerufenen Wows (und das macht mir diese Nummer gerade zum Pendant zu Nr. 18), oder was das sein soll. Das passt schon für das Stück, aber irgendwie diese Nummer mit der Marimba aus Nr. 2 zu verbinden, fände ich ganz nett. Aber das hast Du ja gemacht!
ich glaube, das sind eher „ouaouhs“ und keine „wows“.
clasjazMein Favorit unter den beiden Gitarristen ist ganz klar der hier. Aber auch das Stück ist mir näher – ich habe ja bisher mit Gitarre und Orgel eher wenig zu tun, obwohl ich nicht mehr ganz im Sumpf stecke und das hier könnte ich mir zu allen möglichen Gelegenheiten vorstellen. Auf das Lungern kam ich auch deshalb, weil das ein Tune ist, der etwas von einem hübsch universalen „Na und?“ an sich hat. Ginge aber auch auf einer Hochzeitsfeier, sofern die Kathedrale angemessen gewählt würde.
finde ich perfekt beschrieben. ich habe das von einer dieser typischen „nerds legen vinylschätzchen in einer kneipe auf und niemanden störts“ veranstaltungen mitgenommen.
clasjazDas war so gemeint, dass die Religiosität durch die Technik hergestellt wird – es sich für mich so anhört, als ob Produzent, Tontechniker und Monsieur l’Artiste sich so einig sind über Klischees der Empfindung wie noch kaum jemals (was jetzt auch eine Übertreibung ist). Dieses komische Zwitschern … das Schlagzeug wie mit Induktionsherd-Platten, die man nie wieder sauber bekommt, wenn man sich einmal verkocht, so gelackt.
ich glaube, so ernst haben die das alle nicht genommen. der schlagzeuger konnte wahrscheinlich auch nicht anders. trotzdem war man sich natürlich sehr sicher, auf allen ebenen. (erfolglos.)
clasjazDas bleibt mein liebstes Stück, das Gegenteil zu Nr. 12, die völlig andere Musik mal beiseite gelassen. Es ist mir beim Hören ganz nebensächlich, ob man das „besser“ spielen könne, die verlorene Invention, ja, in ganz einfacher Schönheit berückt mich und der Weg, der da gegangen wird, ohne beobachtet werden zu müssen. Wenn man dann doch nicht ganz allein ist, wie mit diesem Bass …
das scheint die geister hier zu scheiden – bzw. rutscht in die lücke zwischen toll und egal. ich nehme es sehr ernst, du offensichtlich auch.
clasjazSound vs. Erzählung … den Unterschied verstehe ich womöglich nicht richtig. Großes Bild vs. Entfaltung von Einzelheiten? Wahrscheinlich ist mein Problem hiermit, obwohl es sich ja in Grenzen hält, dass mir dieser Sound einfach abstrakt bleibt. Ich kann das, was sie da machen, nachvollziehen, aber eher so wie ein Opa im Sessel.
kann gut sein, das mit der abstraktion. sound ist natürlich ein unmittelbarer, statischer reiz; in der erzählung geht man mit, vielleicht noch nicht mal unmittelbar, und versteht hinterher erst die pointe (für sich). es gäbe natürlich noch die möglichkeiten der kombination – die sind hier allerdings nicht ausgeschöpft (dem pianisten fällt ja sehr schnell nichts neues mehr ein, das ist aber wahrscheinlich kein problem für ihn).
clasjazMich zieht Bergman immer wieder einmal in seine Nähe, wegen seiner fixen Ideen. Ich wage es nicht, wirklich zu empfehlen, aber wenn doch, dann vielleicht die jüngere „Luminiscence“ auf Tadzik, gegenüber früheren Soloalben fast gemäßigt, aber eben daher kam meine Frage, ob er das hier sein könne. Ein Trio mit Greg Cohen, b, und Kenny Wollesen, dr, die ich sonst gar nicht kenne. John Zorn ist auf einem Stück zu hören – sehr reiner Klang, nicht spektakulär, wenn auch eindringlich, dennoch auch er etwas gemäßigt, aber rein. Und Klezmertöne, natürlich, ständig bei Bergman, als sei das der Kern seiner fixen Ideen …
dem gehe ich mal nach. ich kenne ja thomas borgmann ein bisschen und der war immer voller bewunderung.
clasjazUnd wenn Du dann bei der Auflösung zu Krog ein, zwei Dinge empfiehlst, ja?
sehr gerne, vielleicht sogar einen schnellen thread. dann müsste ich aber endlich mal die surman-sachen angehen. ein sampler mit sachen der mir zuvor völlig unbekannten sängerin hat mich mal aus einer veritablen krise geholt, weil ich so bewundert habe, wie man sich die welt so sexy und abgeklärt zurecht machen kann.
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Auch von mir eine kleine Rückmeldung: danke vorgarten für diesen spannenden und überraschend vielfältigen blindfoldtest.
Ich bin aus Zeitmangel leider noch nicht dazu gekommen, die einzelnen Tracks oft genug zu hören, aber ich hoffe ich kann hier demnächst meine Eindrücke schildern (erraten werde ich nichts, soviel kann ich schonmal verraten).--
so little is funUDWAuch von mir eine kleine Rückmeldung: danke vorgarten für diesen spannenden und überraschend vielfältigen blindfoldtest.
Ich bin aus Zeitmangel leider noch nicht dazu gekommen, die einzelnen Tracks oft genug zu hören, aber ich hoffe ich kann hier demnächst meine Eindrücke schildern (erraten werde ich nichts, soviel kann ich schonmal verraten).lass dir zeit! auf deine eindrücke bin ich sehr gespannt.
und falls du was herauskriegen willst, geh zum donnerstagsclub in die ankerklause und spiel MISTER GOOLIGHTLY mal die nummer 5 vor.;-)--
Habe ich schon vermeldet, dass ich meine Krog-Sammlung durch die erneute Anregung vervielfacht habe? Angekommen ist natürlich noch nichts, aber bei amazon.it gibt es einiges für ca. 15€, was mir fair scheint. Anderswo auf Amazonien sind die CDs schon vergriffen, eine bessere Quelle fand ich auf die Schnelle jedenfalls nicht. Bei JPC finden sich auch ein paar Dinge, ist für Inlandversand wohl besser geeignet.
Ich freue mich sehr darauf, auch wenn das – mein Mantra – einige Zeit brauchen wird … und ich bedanke mich schon mal für die Anregung, Jan! Ich wollte ihr wirklich shcon eine Ewigkeit lang nachgehen und es ist jetzt endlich an der Zeit, das anzupacken! Im Regal stehen soweit nämlich bloss die sehr schöne „Where You At?“ auf Enja (mit dem tollen Steve Kuhn Trio), die hier schon erwähnte „Nordic Quartet“ und seit letztem Jahr auch die TCB-CD mit ein paar Krog-Stücken (Jazz Live Trio mit Gästen, neben ihr sind es Enrico Rava und noch eine eigenwillige – aber nicht wirklich gute – Sängerin, Miriam Klein … Charme hat sie ja, auf jeden Fall, aber na ja …)
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 - 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbavorgartenlass dir zeit! auf deine eindrücke bin ich sehr gespannt.
und falls du was herauskriegen willst, geh zum donnerstagsclub in die ankerklause und spiel MISTER GOOLIGHTLY mal die nummer 5 vor.;-)Ja, ich schau mal, wie bald ich etwas zustande bekomme.
Bin jetzt leider längere Zeit nicht in Berlin, sonst würde ich natürlich mit der Enttarnung der #5 hier brillieren.--
so little is funIch hab’s rausgekegriegt, aber sehr diskret … die Hinweise sind da.
Lustig, wie Du darauf gestossen bist, vorgarten! Diese „typischen“ Versanstaltungen gibt’s im „coolen“ Zürich natürlich nicht.--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 - 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbagypsy tail windHabe ich schon vermeldet, dass ich meine Krog-Sammlung durch die erneute Anregung vervielfacht habe? Angekommen ist natürlich noch nichts, aber bei amazon.it gibt es einiges für ca. 15€, was mir fair scheint. Anderswo auf Amazonien sind die CDs schon vergriffen, eine bessere Quelle fand ich auf die Schnelle jedenfalls nicht. Bei JPC finden sich auch ein paar Dinge, ist für Inlandversand wohl besser geeignet.
Ich freue mich sehr darauf, auch wenn das – mein Mantra – einige Zeit brauchen wird … und ich bedanke mich schon mal für die Anregung, Jan! Ich wollte ihr wirklich shcon eine Ewigkeit lang nachgehen und es ist jetzt endlich an der Zeit, das anzupacken! Im Regal stehen soweit nämlich bloss die sehr schöne „Where You At?“ auf Enja (mit dem tollen Steve Kuhn Trio), die hier schon erwähnte „Nordic Quartet“ und seit letztem Jahr auch die TCB-CD mit ein paar Krog-Stücken (Jazz Live Trio mit Gästen, neben ihr sind es Enrico Rava und noch eine eigenwillige – aber nicht wirklich gute – Sängerin, Miriam Klein … Charme hat sie ja, auf jeden Fall, aber na ja …)
das freut mich sehr (letzteres hatte ich mir übrigens auf deinen hinweis besorgt – frau klein ist nicht so der höhepunkt, aber rava ist toll).
ich hatte das große glück, dass im anderen deutschen jazzforum ein co-begeistertes mitglied war, von dessen sammelerfolgen ich profitieren durfte, deshalb habe ich sehr viel.
bei krogs eigenem label zu bestellen, kommt bei derzeitigem wechselkurz wesentlich teurer als 15 euro. immerhin sind dadurch viele cds nach wie vor irgendwie auf dem markt.meine beiden inselplatten sind nach wie vor JAZZ MOMENTS und MR. JOY. aber in der mitte und am ende kam auch noch viel schönes, auch mit synthsizern oder ganz traditionelles. WHERE YOU AT finde ich ja ein bisschen zu brav, vor allem durch den schlagzeuger. aber mit tollen momenten.
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Oh, an der Wertschätzung von grossen Standards-Alben (jenseits vom KJ3) musst Du sowieso noch etwas arbeiten
Danke für den Link, auf die Idee war ich nicht mal gekommen … aber das wäre dann die perfekte Möglichkeit, ein paar Lücken zu schliessen (bestellt habe ich mir „Something Borrowed, Something New“, „We Could Be Flying“, „Freestyle“ mit Surman, „Gershwin with Krog“, „Some Other Spring“, „Joy“, „Hi-Fly“ – das reicht wohl mal ein paar Tage ;-))
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den hinweis verstehe ich nicht…?
gypsy tail windDanke für den Link, auf die Idee war ich nicht mal gekommen … aber das wäre dann die perfekte Möglichkeit, ein paar Lücken zu schliessen (bestellt habe ich mir „Something Borrowed, Something New“, „We Could Be Flying“, „Freestyle“ mit Surman, „Gershwin with Krog“, „Some Other Spring“, „Joy“, „Hi-Fly“ – das reicht wohl mal ein paar Tage ;-))
das ist eine gute und sehr repräsentative auswahl! vielleicht kann ich beim rest auch noch etwas helfen.
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Schlagwörter: Blindfold Test
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