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j.w.@ Sokrates:
Das, was Du beschreibst, hat nichts mit Vierspurtechnik im Speziellen zu tun. Fähige Toningenieure nehmen unglaublich fetten Sound und eine Top-Produktion live auf Zweispurband auf, nur war Helmut Rüssmann kein Geoff Emerick und Major kein Paul McCartney. Usszeschnigge versammelt viele Klassiker (die ich zum Teil heute nicht mehr in dieser Version oder überhaupt) hören mag, beinhaltet aber auch „heimliche“ Hits und vermittelt nach wie vor eine große Freude am spielen. X für’e U demonstriert wie es klingt wenn BAP-Musiker der alten Besetzung versuchen werksgetreu Heusers Vorproduktions-Aufnahmen ersetzen und das ganze dann mit Keyboard- und Effektbrei zugekleistert wird. Da lebte nie etwas und da wird auch nichts leben, es sei denn ein Schimmelpilz nestet sich irgendwann mal im Cover ein.Ach ja, die alte „X für ‚e U“. Aufgrund der Diskussion habe ich sie mirheute nochmal angehört und ich muss Dir recht geben. Der Sound ist einfach zu glatt, aber es sind doch erschreckend viele gute Stücke drauf. Vielleicht teilt „X für ‚e U“ das gleiche Schicksal wie „Ahl Männer, aalglatt“.
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WerbungKritikersLieblingAch ja, die alte „X für ‚e U“. Aufgrund der Diskussion habe ich sie mirheute nochmal angehört und ich muss Dir recht geben. Der Sound ist einfach zu glatt, aber es sind doch erschreckend viele gute Stücke drauf. Vielleicht teilt „X für ‚e U“ das gleiche Schicksal wie „Ahl Männer, aalglatt“.
Das habe ich auch schon oft gedacht, KL. Obwohl ich im direkten Vergleich nach wie vor die „Männer“ schrecklicher finde, trotz des ja durchaus vorhandenen Potentials.
Finde ich ja überhaupt nicht. So eine Perle wie „Lisa“ (auch gerade mit der Produktion!) gibt es ja weder auf Da Capo noch auf X für’e U. Und auch Endlich allein, Time is cash, Breef an üch zwei, Almanya – allesamt auch gerade in der Ahl Männer-Produktion viel besser, und vor allem viel knackiger als alles von den Brüsseler Alben.
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Staring at a grey sky, try to paint it blue - Teenage Bluej.w.X für’e U ist bei mir das schwächste BAP-Album im Oevre. War der Tiefpunkt der Band. Danach wurde es langsam besser bis hin zu den schönen Platten, die sie in den letzten 10 Jahren wieder hinbekommen haben.
Aber X für’e U war das letzte BAP-Album, das ich mir damals noch in „alter Verbundenheit“ gekauft hatte. Danach war die Band für mich erstmal gestorben und den langsamen Genesungsprozess habe ich dann erst später im Rückblick nachvollziehen können.Wie unterschiedlich Geschmäcker sein können. Meine absolute Lieblings-Bap!
Höhepunkt: Land en Sicht
Bleifoos, Wat usser Rock ’n‘ Roll, Sie määt süchtig…
Einfach herrlich!
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j.w.@ Sokrates:
Das, was Du beschreibst, hat nichts mit Vierspurtechnik im Speziellen zu tun. Fähige Toningenieure nehmen unglaublich fetten Sound und eine Top-Produktion live auf Zweispurband auf . . .. . . während Sie bekifft oder sonstwie narkotisiert hinterm Pult saßen. :lol:
Nein, im Ernst, erstaunlich, wie Du fünf *(!) Jahrzehnte (!) technischen Fortschritt vom Tisch wischst.
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„Weniger, aber besser.“ D. RamsCordWie unterschiedlich Geschmäcker sein können. Meine absolute Lieblings-Bap!
Höhepunkt: Land en Sicht
Bleifoos, Wat usser Rock ’n‘ Roll, Sie määt süchtig…
Einfach herrlich!
Geht mir auch so. Für mich das konstanteste Bap-Album.
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Ab sofort stelle ich im ctte-Thread meine Top 25 Jahresalben für 2024 vor. Beginnend bei Platz 25 kommen jeden Tag so zwei bis drei Titel dazu. Jeder ist eingeladen sich auch aktiv zu beteiligen.Ich bin zwar nicht direkt angesprochen, antworte jetzt aber mal für mich:
Sokrates. . . während Sie bekifft oder sonstwie narkotisiert hinterm Pult saßen. :lol:
Den Smiley deute ich mal so, dass Du das nicht ganz ernst gemeint hast.
Nein, im Ernst, erstaunlich, wie Du fünf *(!) Jahrzehnte (!) technischen Fortschritt vom Tisch wischst.
Ich bin ja kein Musiker und fernab jeder Analog-ist-heilig-und-digital-ist-Belzebub-Philosophie, aber es gibt Leute, die ernsthaft Musik machen (z.B White Stripes) die diesen Fortschritt für nicht zwingend vorteilhaft ansehen, und explizit auf ältere Generationen der Studiotechnik zurückgreifen. Ich bleibe dabei: Entscheidend sind die Fähigkeiten des Produzenten, die vorhandenen Technik künstlerisch gewinnbringend einzusetzen. Technischer Fortschritt kann die Arbeit erleichtern, führt aber nicht zwangsläufig zu „besseren“ Ergebnissen.
Um wieder zum eigentlichen Strang zurückzukommen:
Letzte Nacht noch einmal „quer“ gehört. Schlimmer noch (vom Klang und Repertoire) als „Männer“ und „X“ wird bei mir zunehmend Comics & Pin-Ups“, derzeit der Tiefpunkt, da steht „Männer“ doch noch deutlich besser da.
DJ@RSO
Den Smiley deute ich mal so, dass Du das nicht ganz ernst gemeint hast.Richtig. (Ich dachte, dafür wären Smilies da. ;-))
DJ@RSO Ich bin ja kein Musiker und fernab jeder Analog-ist-heilig-und-digital-ist-Belzebub-Philosophie, aber es gibt Leute, die ernsthaft Musik machen (z.B White Stripes) die diesen Fortschritt für nicht zwingend vorteilhaft ansehen, und explizit auf ältere Generationen der Studiotechnik zurückgreifen. Ich bleibe dabei: Entscheidend sind die Fähigkeiten des Produzenten, die vorhandenen Technik künstlerisch gewinnbringend einzusetzen. Technischer Fortschritt kann die Arbeit erleichtern, führt aber nicht zwangsläufig zu „besseren“ Ergebnissen.
Es geht mir um eine Tendenzaussage. Ausnahmen gibt es immer, nicht nur in der Musik.
DJ@RSO Letzte Nacht noch einmal „quer“ gehört. Schlimmer noch (vom Klang und Repertoire) als „Männer“ und „X“ wird bei mir zunehmend Comics & Pin-Ups“, derzeit der Tiefpunkt, da steht „Männer“ doch noch deutlich besser da.
„Männer” find ich auch nicht so schlecht: Seite 1 ist zwar schwach, Seite 2 dagegen mit „Trümmer”, „Time is Cash” und „Almanya” umso stärker.
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„Weniger, aber besser.“ D. RamsSokratesNein, im Ernst, erstaunlich, wie Du fünf *(!) Jahrzehnte (!) technischen Fortschritt vom Tisch wischst.
Kai, jetzt wird’s aber haarsträubend. Wir sprachen von Usszeschnigge, das 1981 aufgenommen wurde und ich führte als Beispiel 15 Jahre davor aufgenommene Platten (Beatles) an. Und die 15 Jahre Fortschritt konnte, wenn überhaupt im Tonstudio Rüssman davon was angekommen ist, niemals die Klasse eines Tonings wie Geoff Emerick relativieren. Ich weiß nicht, welchen Argumentationsstrang Du da gerade im Kopf hast, aber es ist nicht der mit mir geführte.
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Staring at a grey sky, try to paint it blue - Teenage Blue@ Jan:
In Deinem letzten Post hast Du die Fünfziger erwähnt – da habe ich angesetzt, und dann gedanklich bis heute fortgeschrieben. Das habe ich nicht ausdrücklich gesagt, aber „haarsträubend” scheint mir da als Wertung starker Tobak.
Dass bei Rüssmanns vom technischen Fortschritt 1981 was angekommen ist, können wir sicher annehmen – da wurden mehr als vier oder acht Spuren verwendet.
Lass mich den technischen Fortschritt andersherum anmoderieren: Was meinst Du, wie Aufnahmen von Geoff Emerick heute klingen würden, oder auch, wie BAP klängen, wenn sie „Usszeschnigge” noch einmal aufnähmen?
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„Weniger, aber besser.“ D. RamsSokrates
Lass mich den technischen Fortschritt andersherum anmoderieren: Was meinst Du, wie Aufnahmen von Geoff Emerick heute klingen würden, oder auch, wie BAP klängen, wenn sie „Usszeschnigge” noch einmal aufnähmen?
Bitte keine Neuaufnahme. Würde nur den „Geist“ des Originals zerstören.
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Gewinnen ist nicht alles, gewinnen ist das einzige.Immer noch ein Album mehr.
Ist ein Album mit einem guten Sound besser als ein Album mit guten Songs oder umgekehrt?
Das eine hat mit dem anderen meines Erachtens nur sekundär etwas zu tun. Der Kniff des Toningeneurs ist doch wohl das positive Verstärken der Songs. Sie so aufzunehmen, wie es dem Song jeweils dienlich ist.
1981
Eine aufnahmetechnisch unerfahrene Band namens BAP begeben sich in das Studio der Rüssmanns. Die Songs werden einfach aufgenommen. Man spielt zusammen eine Guide-Spur ein und anschließend leistet man sich den Luxus, die Instrumente getrennt nochmal aufzunehmen. So hatte die Band das ja bei den beiden vorherigen Alben auch gemacht, aber jetzt stand da die EMI hinter und entsprechend luxuriös war das Budget, dass zur Verfügung stand. Vergleicht man „für usszeschnigge“ mit anderen Veröffentlichungen anderer deutscher Künstler aus dem Jahr, klang die BAP-Platte stets sehr eigen, was beim Gesang, der nahezu ohne Bässe abgemischt zu sein scheint, besonders deutlich wird. Möglicherweise sollte es so. Aus heutiger Sicht klingt das Album deutlich dünner als alle nachfolgenden Aufnahmen. Selbst das 1982 aufgenommene „Vun drinne noh drusse“ wirkt da schon etwas anders, ist aber im Grunde genau wie „für usszeschnigge“.1984
BAP goes Heavy Metal. Das waren damals die ersten Gedanken einiger Musikjournalisten. Das Schlagzeug klang (wohl auch durch den Personalwechsel) plötzlch viel fetter, Steve Borg konnte besser Bass spielen, als man bis dahin gehört hatte (es wurde mehr mit Effekten gearbeitet), doch der Gesang klang im unteren Frequenzbereich immer noch etwas dünn.1985
Klanglich überladen, zuviele Effekte. Jetzt wurden die vielen guten Songs der „Ahl Männer, aalglatt“ geradezu technisch vergewaltigt. Spielfreude wurde durch sicheres Spiel ersetzt. Man war immerhin bei MACK (ELO, Queen u.a.) im Studio gewesen. Eine Zusammenarbeit, die überhaupt nicht zusammen passen konnte.1987
„Da Capo“ vereinte dann Soundbrei (Shanghai), langweilige Songs (Fortsetzung folgt) mit langweiligen Themen (Saison der Container) und vollmundigen Statements (Niedecken „singt“, neue Arbeitsweise, Niedecken spielt ein Gitarrensolo). Im Grunde war letzteres der beste Grund, dieses Album gar nicht erst zu kaufen. Aber da BAP in mein Beuteschema passte, ignorierte ich das Unsichtbare zwischen den Zeilen (was sogar soweit ging, dass ich mir das Album später als CD nochmal gegönnt habe).1990
Back to the desaster. Der Sound von „X für ‚e U“ ist glatt. Bei der Tour sehe ich Major mit so einer Reversed-Gitarre (Kopfplatte zeigt nach oben, Wirbel sind unten). Das erinnert mich stark an ein Bandfoto von Warlock und irritiert mich. Nun sind sie offenbar perfekt. Perfekt im Sound, perfekt in der Darbietung und perfekt unterkühlt. Doch die Songs sind es nicht. Sie haben immer noch den Charme des Zerbrechlichen. Thematisch eng an Niedeckens Biografie angelehnt, wie selten auf einem BAP-Album.1993
Mit „Pik Sibbe“ erscheint zum ersten Mal ein Album, bei dem man von Homogenität sprechen kann, wenn man Sound und Songs betrachtet. Mittlerweile, so scheint es, hat es die Band verstanden, dass zwar alle Effekte und jede Technik verfügbar zu sein scheint, man sie aber nicht zwangsläufig nutzen muss. Wenn doch bloß alle Alben so klingen würden.1996
„Amerika“ ist dann tatsächlich ein Spätwerk, ein Meisterstück, das niemand mehr für möglich gehalten hat. Die Band traut sich Geduld zu, Niedecken traut sich Gefühle zu und der Einfluss von Jens Streifling ist unüberhörbar. Er verleiht dem Album das gewisse Etwas.1999
Man könnte glauben, das „Comics und Pinups“ aus Outtakes des „Amerika“-Albums besteht. Inhaltlich etwas zerfahren zwischen Verdruss (Wat jeht uns die Sintflut ahn?), Erinnerungen an die Jungend (Hück ess sing Band en der Stadt), was den Verdacht aufkommen lässt, hier ein massentaugliches Rockstück angefertigt zu haben; Tagträumereien (Lena, Widder su ’ne Sonndaachmorje)), dass aber in meinen Ohren sehr gut gemacht ist; Radiotauglichkeit (Ahnunfürsich) und und und… Dennoch ein gut hörbares Album.Drei Wünsch frei
1. Statt alle Alben zu remastern, sollten alle Alben vor Pik Sibbe mit dem Sound von Pik Sibbe neu aufgenommen werden.2. Jens Streifling sollte sich das nochmal überlegen und zurück kehren
3. BAP möchten doch bitte damit aufhören, jede Masche, die sich bietet mitzustricken.
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Das fiel mir ein als ich ausstieg.@KL
Wünsche… 1 geb ich dir recht. 2 naja. er ist auch ein verzettler, trotz unbestreitbarer talente. 3 das versteh‘ ich nicht. Was meinst du damit??--
Onkel TomBitte keine Neuaufnahme. Würde nur den „Geist“ des Originals zerstören.
Bitte den Konjunktiv beachten – es handelte sich um ein Beispiel zur Veranschaulichung.
Wünsche ich mir in der Wirklichkeit eine Neuaufnahme? Nein. Was ich mir wünsche, ist, sie hätten damals eine bessere Aufnahme hinbekommen. Mehr nicht. :lol:
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„Weniger, aber besser.“ D. Rams@ Stillstand
Da Wünsche ja oft nur aus einem Satz bestehen, konnte ich das nicht besser komprimieren. Ich stelle mir gerade vor, wie eine Fee zu mir sagt: „Öh, das verstehe ich nicht, erklär doch mal…“
Na gut. Wie ja die Soundentwicklung der Alben unterlegt, gab es eine Zeit, in der man sich danach gerichtet hat, was gerade angesagt war. Insgesamt wünsche ich mir eine Rückkehr zu mehr Unbekümmertheit. Vieles aus den letzten Jahren wirkt auf mich berechnend. Als überlegt sich die Band, wen man mit welchem Song ansprechen könnte, um eine möglichst große Zielgruppe zu erreichen. Extrembeispiel sind für mich die Songs „Hück ess sing Band…“, „Irjenden Rock’n Roll Band“ und besonders schlimm „Jedenfalls vermess“.--
Das fiel mir ein als ich ausstieg. -
Schlagwörter: BAP, Wolfgang Niedecken
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