Auswertung der Umfrage: Die besten Alben der 1970er

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  • #11732789  | PERMALINK

    punchline
    Minimalist

    Registriert seit: 15.12.2019

    Beiträge: 4,202

    @jesseblue Glückwunsch. Ganz tolle Aufarbeitung u. Darstellungen der Ergebnisse, was für ein Monsterprojekt…
    Ein interessanter musikalischer Querschnitt vom Geschmack der User für dieses sehr bewegte und auffregende
    Jahrzehnt ist so entstanden.

    --

    "All I can do is be me, whoever that is." Bob Dylan
    Highlights von Rolling-Stone.de
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    #11732797  | PERMALINK

    pipe-bowl
    Moderator
    Cookie Pusher

    Registriert seit: 17.10.2003

    Beiträge: 72,149

    herr-rossi

    jesseblueOhne Partei für eine Seite ergreifen zu wollen, aber wieso sollten 1971 „Led Zeppelin IV“ und 1973 „Dark Side Of The Moon“ auf ihre Art nicht genauso innovativ gewesen sein, wie 1978 „Parallel Lines“ oder „Germfree Adolescents“? Beide Beispiele sind doch das Produkt ihrer Zeit und auch im Kontext ihrer Zeit aktuell. Led Zeppelin waren 1970 genauso neu wie Ramones 1977. Ist eine Person automatisch konservativ, wenn sie lieber Hard-Rock statt Punk/Wave hört? Und sind wir nicht alle mehr oder weniger konservativ, sofern unsere Favoriten nicht aus den letzten Jahren stammen? Oder wird konservativ an Musikrichtungen festgemacht? Es ist zu einfach zu sagen, die Liebe für 1978 sei weniger konservativ als die Liebe für 1971, wenngleich 1978 auch schon 44 Jahre zurückliegt.

    Ich werde es nicht zugeben, aber Du hast da wahrscheinlich einen Punkt.;)

    Aber so was von. Danke, @jesseblue. Während ich noch an einer Formulierung feilte, hast Du es auf den Punkt gebracht. Ich musste erstmal ein wenig sacken lassen, warum jemand der z.B. ein Album aus 1971 präferiert, konservativer sein soll als jemand, der ein Album aus 1978 vorne sieht. Dieses Ergebnis spiegelt natürlich die Vorlieben der Teilnehmer wieder. Und dass es einen gewissen kausalen Zusammenhang zwischen dem Ergebnis und dem Alter der Teilnehmer und damit ihrer musikalischen Sozialisation gibt, würde ich dennoch niemals abstreiten.

    --

    there's room at the top they are telling you still but first you must learn how to smile as you kill
    #11732891  | PERMALINK

    talkinghead2

    Registriert seit: 12.12.2019

    Beiträge: 4,484

    latho

    talkinghead2Mal eine Frage, @latho, was sagen eigentlich deine Kinder zu deinem Musikgeschmack?

    Wieso die Frage?

    Nun ja, wenn ich mir die Listen noch mal so anschaue, würde meine Tochter (30), vor die Frage gestellt, welche ihr am besten gefällt, wohl die von Liam1994 auswählen ;-)

    --

    Das Leben als Pensionär ist einfach nur geil!
    #11732893  | PERMALINK

    percy-thrillington
    "If you don't feel it, don't play it"

    Registriert seit: 04.02.2008

    Beiträge: 2,050

    percy-thrillington …. Dass das Ergebnis der Umfrage konservativ ausfallen würde, war ja keine Überraschung …. erfreulicherweise habe ich aber doch bei der einen oder anderen Liste das eine oder andere Kleinod entdeckt

    Mit „konservativ“ meinte ich natürlich nicht die Jahrgänge der gelisteten Alben, sondern das Ranking in seiner Gesamtheit …. es ist halt alles so geblieben, wie’s immer war …. Hauptsache, die Stones und Dylan sind vorne – und bitte bloß keine Überraschungen ;-) … nein, im Ernst: von den Top-20 habe ich alle Alben – und ich mag sie auch alle ….

     

    P.S. Das größte Album der 70er ist sowie Todd Rundgrens „Something/Anything?“  B-)

    --

    *** Konsens-Heini der Umfrage "Die 20 besten Tracks der Talking Heads" ***
    #11732969  | PERMALINK

    onkel-tom

    Registriert seit: 23.02.2007

    Beiträge: 43,923

    liam1994Ich denke, als konservativ kann man Hörer:innen bezeichnen (okay, Hörer, Frauen sind hier glaube ich ungefähr so präsent wie auf dem Berg Athos), die mit allem, was nach ihrer Jugend musikalisch passiert ist, fremdeln. Das heißt im Fall dieser Liste hier, wer 1970-1976, also prä-Punk, musikalisch sozialisiert wurde und deswegen alle Songs unter fünf Minuten belanglos findet

    Netter Versuch, stimmt für mich so aber nicht. Ich habe eine sehr große Zahl von Lieblingssongs, die deutlich unter 5 Minuten liegen. Der kürzeste ist wohl „The Letter“ von den Box Tops. Viel Kürzer geht ja nicht. Ebenso „Ain’t No Sunshine“ von Bill Withers. Die stehen bei mir friedlich neben „Suppers Ready“ von Genesis oder “ Time Machine“ von Beggars Opera. Und auch aus den 80er und späteren Jahrgängen habe ich sehr viele recht kurze Lieblingssongs. Punk hat  die kurzen Songs nicht erfunden. Die gab es schon sehr viel früher. Neu war nur, dass einige Protagonisten ihre Instrumente nur mäßig beherrschten und einige sich ans Mikro stellten, die es vielleicht besser gelassen hätten … ;-)

    --

    Gewinnen ist nicht alles, gewinnen ist das einzige.
    #11732977  | PERMALINK

    wolfgang

    Registriert seit: 19.07.2007

    Beiträge: 26,564

    onkel-tom

    liam1994Ich denke, als konservativ kann man Hörer:innen bezeichnen (okay, Hörer, Frauen sind hier glaube ich ungefähr so präsent wie auf dem Berg Athos), die mit allem, was nach ihrer Jugend musikalisch passiert ist, fremdeln. Das heißt im Fall dieser Liste hier, wer 1970-1976, also prä-Punk, musikalisch sozialisiert wurde und deswegen alle Songs unter fünf Minuten belanglos findet

    Netter Versuch, stimmt für mich so aber nicht. Ich habe eine sehr große Zahl von Lieblingssongs, die deutlich unter 5 Minuten liegen. Der kürzeste ist wohl „The Letter“ von den Box Tops. Viel Kürzer geht ja nicht. Ebenso „Ain’t No Sunshine“ von Bill Withers. Die stehen bei mir friedlich neben „Suppers Ready“ von Genesis oder “ Time Machine“ von Beggars Opera. Und auch aus den 80er und späteren Jahrgängen habe ich sehr viele recht kurze Lieblingssongs. Punk hat die kurzen Songs nicht erfunden. Die gab es schon sehr viel früher. Neu war nur, dass einige Protagonisten ihre Instrumente nur mäßig beherrschten und einige sich ans Mikro stellten, die es vielleicht besser gelassen hätten …

    Wahre Worte Thomas, speziell der letzte Satz.

    --

    Savage bed foot-warmer of purest feline ancestry
    #11732989  | PERMALINK

    friedrich

    Registriert seit: 28.06.2008

    Beiträge: 5,160

    Aus einer Zeit, in der Soul/R&B, Disco, Reggae etc. einen oder sogar ihren Höhepunkt erreichten, kommen gerade mal eine Handvoll aus diesen Sparten überhaupt unter die Top 100. :-( Die großen Alben von Marvin Gaye, Stevie Wonder, Issac Hayes, Curtis Mayfield und, und, und sind damals veröffentlicht worden.

    Ich weiß, diese Musik war damals im deutschsprachigen Raum nicht so präsent, vielleicht am ehesten noch Stevie Wonder und im Reggae Bob Marley. Das sickerte aber auch in die Musik des weißen Mannes ein: Roxy Music, David Bowie, die Stones, sogar Roddie Boy – und wo ist in dieser Umfrage eigentlich der Soundtrack von Saturday Night Fever? ;-) Aber aus der Distanz von heute aus betrachtet ist das alles doch viel besser sichtbar bzw. hörbar geworden.

    Ich glaube sogar zu verstehen, dass viele gern bei ihren gut abgehangenen Klassikern bleiben. Ein Stück weit reproduzieren sich solche Listen – zumindest in den Spitzenrängen – dadurch aber auch immer wieder selbst. Das Bekannte und Beliebte und dadurch auch Gewohnte wird halt in Ehren gehalten. Ist ja auch nicht verkehrt, verstellt aber auch etwas den Blick / das Gehör auf /für weniger Geläufiges.

    Ich sag ja nur …

    --

    „Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)
    #11732991  | PERMALINK

    krautathaus

    Registriert seit: 18.09.2004

    Beiträge: 26,166

    percy-thrillington

    percy-thrillington …. Dass das Ergebnis der Umfrage konservativ ausfallen würde, war ja keine Überraschung …. erfreulicherweise habe ich aber doch bei der einen oder anderen Liste das eine oder andere Kleinod entdeckt

    Mit „konservativ“ meinte ich natürlich nicht die Jahrgänge der gelisteten Alben, sondern das Ranking in seiner Gesamtheit …. es ist halt alles so geblieben, wie’s immer war …. Hauptsache, die Stones und Dylan sind vorne – und bitte bloß keine Überraschungen … nein, im Ernst: von den Top-20 habe ich alle Alben – und ich mag sie auch alle …. P.S. Das größte Album der 70er ist sowie Todd Rundgrens „Something/Anything?

    Interessant, nur leider in deiner Liste dann nicht vertreten. Dein Avatar auch nicht, was ja @herr-rossi schon anmerkte.

    --

    “It's much harder to be a liberal than a conservative. Why? Because it is easier to give someone the finger than a helping hand.” — Mike Royko
    #11732995  | PERMALINK

    august-ramone
    Ich habe fertig!

    Registriert seit: 19.08.2005

    Beiträge: 63,675

    Netter Versuch. Nicht tauglich.

    --

    http://www.radiostonefm.de/ Wenn es um Menschenleben geht, ist es zweitrangig, dass der Dax einbricht und das Bruttoinlandsprodukt schrumpft.
    #11732997  | PERMALINK

    wa
    The Horst of all Horsts

    Registriert seit: 18.06.2003

    Beiträge: 24,683

    Ich bin eigentlich ganz zufrieden: nur vier Gurken in den Top20. Hätte schlimmer kommen können.

    --

    What's a sweetheart like me doing in a dump like this?
    #11733003  | PERMALINK

    talkinghead2

    Registriert seit: 12.12.2019

    Beiträge: 4,484

      onkel-tom… Neu war nur, dass einige Protagonisten ihre Instrumente nur mäßig beherrschten und einige sich ans Mikro stellten, die es vielleicht besser gelassen hätten …

    Börschje, … B-)

    --

    Das Leben als Pensionär ist einfach nur geil!
    #11733005  | PERMALINK

    herr-rossi
    Moderator
    -

    Registriert seit: 15.05.2005

    Beiträge: 87,221

    Der „Do It Yourself“-Gedanke ab 1976 war wichtig und befreiend, die Virtuosität und Produktionsrafinesse der großen Rock-Acts der frühen 70er mussten doch lähmend wirken auf den Nachwuchs. Die Klassikerdichte des Classic / Prog Rock nahm doch nicht ohne Grund schon ab ca. 1974 ab, erkennbar auch an dieser Auswertung, das konnte nicht ewig so weitergehen, ohne dass es eine Gegenbewegung gab. Bestand haben die Aufnahmen der Punk / Post Punk-Ära, die – mit zum Teil limitierten technischen Fähigkeiten – Musik festhielten, die auch dauerhaft viele bewegt und begeistert, und die das stilistische Repertoire enorm erweiterte. Es hat ja einen Grund, warum Post Punk in den letzten Jahren ein Revival bei jüngeren Musikern erlebt.

    --

    #11733015  | PERMALINK

    herr-rossi
    Moderator
    -

    Registriert seit: 15.05.2005

    Beiträge: 87,221

    friedrichAus einer Zeit, in der Soul/R&B, Disco, Reggae etc. einen oder sogar ihren Höhepunkt erreichten, kommen gerade mal eine Handvoll aus diesen Sparten überhaupt unter die Top 100. Die großen Alben von Marvin Gaye, Stevie Wonder, Issac Hayes, Curtis Mayfield und, und, und sind damals veröffentlicht worden.
    Ich weiß, diese Musik war damals im deutschsprachigen Raum nicht so präsent, vielleicht am ehesten noch Stevie Wonder und im Reggae Bob Marley. Das sickerte aber auch in die Musik des weißen Mannes ein: Roxy Music, David Bowie, die Stones, sogar Roddie Boy – und wo ist in dieser Umfrage eigentlich der Soundtrack von Saturday Night Fever? Aber aus der Distanz von heute aus betrachtet ist das alles doch viel besser sichtbar bzw. hörbar geworden.

    Ich bedauere selbst, dass am Ende zuwenig Soul und Disco in meinen Top 20 gelandet ist, obwohl ich vieles sehr schätze. Aber ich habe mir auch noch etliche Klassiker gar nicht ausreichend angeeignet, das ist mir bewusst geworden und muss ich ändern. Der „Saturday Night Fever“-Soundtrack hätte hier als Sampler ohnehin nicht gezählt, ich finde ihn in der vorliegenden Form aber auch unbefriedigend. Eine Beschränkung auf die für den Film entstandenen Originalaufnahmen und eine sinnvolle Aufteilung der Vocal und Instrumental Tracks bzw. mehr Flow hätte dem Ganzen gut getan.

    --

    #11733055  | PERMALINK

    latho
    No pretty face

    Registriert seit: 04.05.2003

    Beiträge: 37,711

    talkinghead2

    latho

    talkinghead2Mal eine Frage, @latho, was sagen eigentlich deine Kinder zu deinem Musikgeschmack?

    Wieso die Frage?

    Nun ja, wenn ich mir die Listen noch mal so anschaue, würde meine Tochter (30), vor die Frage gestellt, welche ihr am besten gefällt, wohl die von Liam1994 auswählen

     

    Verstehe den Zusammenhang immer noch immer noch nicht, aber das wären dann Listen meiner Kinder, nicht meine. Und wenn sie, die Kinder, hier mitmachen wollten, dann müssten sie die Listen posten. Aber Entwarnung: ich habe keine Kinder.
    Neulich hatte ich zufällig auf social media eine Unterhaltung mit einer jungen Studentin, die Tipps für Musik aus den 70ern haben wollte und schon eine ganze Menge gehört hatte und hören wollte. Das ist anekdotisch, bestimmt kein Anzeichen für eine weitläufige Beschäftigung der Jugend mit früheren Pop-Musik-Epochen, aber ein Anzeichen dafür, dass es immer Leute geben wird, die Musik nicht nur (zeitlich) „nach vorne“ hören (also nur neue Musik, die eben gerade so läuft), sondern Musik bzw Pop-Musik als großes Feld betrachten, in dem man Juwelen in verschiedene Zeiten entdecken kann. Die Unterscheidung ist für mich nach wie vor eher, wie intensiv die Beschäftigung mit Musik ist: lasse ich die Musik als reine Berieselung zur Alltagsarbeit („die besten Spotify-Jogging-Playlists“) laufen oder interessiert mich die Musik, der Musiker etc auch jenseits des reinen Nebenher-Hörens? Deswegen ist es im übrigen unter dem Strich schade, dass sich hier keiner mehr anmelden kann.

    --

    If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.
    #11733089  | PERMALINK

    jesseblue
    emotionsloser neukunde.

    Registriert seit: 14.01.2020

    Beiträge: 4,618

    herr-rossiDer „Do It Yourself“-Gedanke ab 1976 war wichtig und befreiend, die Virtuosität und Produktionsrafinesse der großen Rock-Acts der frühen 70er mussten doch lähmend wirken auf den Nachwuchs. Die Klassikerdichte des Classic / Prog Rock nahm doch nicht ohne Grund schon ab ca. 1974 ab, erkennbar auch an dieser Auswertung, das konnte nicht ewig so weitergehen, ohne dass es eine Gegenbewegung gab. Bestand haben die Aufnahmen der Punk / Post Punk-Ära, die – mit zum Teil limitierten technischen Fähigkeiten – Musik festhielten, die auch dauerhaft viele bewegt und begeistert, und die das stilistische Repertoire enorm erweiterte. Es hat ja einen Grund, warum Post Punk in den letzten Jahren ein Revival bei jüngeren Musikern erlebt.

    Die Reproduzierbarkeit ist natürlich ein Argument. Punk funktionierte, ohne jeden Ton auf der Gitarre kennen und spielen zu müssen. Oder funktionierte eventuell auch gerade deswegen. Auch wenn in dieser Umfrage unterrepräsentiert, aber die Debüts der Dire Straits und Van Halen und genauso die LP „Highway To Hell“, um drei prominente Beispiele zu nennen, zeigten, dass Classic- und Hard-Rock 2.0 auch bei der Post-Zeppelin-Purple-Generation Ende der Siebziger großen Anklang fand. Dieser Teil der Generation brauchte keine „Befreiung“ oder spürte keine „Lähmung“, denn sie hatten ihren eigenen neuen Rock. Genauso, wie andere ihre Ramones und The Clash hatten. Ich liebe Punk allein dafür, da er unzählige alternative Musikrichtungen und Subkulturen ermöglichte. Aber genauso hatte Rockmusik ihre Variationen und erweiterte ihr stilistisches Repertoire allein mit Metal zu einem ganz eigenen Kosmos. Musikrichtungen benötigen sich gegenseitig, um voran zu kommen.

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