Adam Green – Gemstones

Ansicht von 15 Beiträgen - 91 bis 105 (von insgesamt 182)
  • Autor
    Beiträge
  • #2550813  | PERMALINK

    krautathaus

    Registriert seit: 18.09.2004

    Beiträge: 26,166

    Das zu Aquarius`Befürchtung, „Gemstones“ könnte Forum Album des Jahres 2005 werden :lol:

    --

    “It's much harder to be a liberal than a conservative. Why? Because it is easier to give someone the finger than a helping hand.” — Mike Royko
    Highlights von Rolling-Stone.de
    Werbung
    #2550815  | PERMALINK

    mighty-quinn

    Registriert seit: 05.07.2004

    Beiträge: 1,071

    Also für mich ergibt sich folgendes Bild:

    Wer sich die Platte gekauft und infolge dessen öfter gehört hat, ist begeistert.

    Wer sie nicht gekauft hat und infolge dessen – wenn üpberhaupt – nur kurz reingehört hat, ist enttäuscht und argumentiert vorwiegend von der Musik losgelöst mit aufgesetzter Schrulligkeit oder sonstigen Trend-Vorwürfen.

    --

    Eigentlich bin ich anders, ich komme nur selten dazu.
    #2550817  | PERMALINK

    ituark

    Registriert seit: 02.07.2004

    Beiträge: 705

    Originally posted by mighty quinn@14 Jan 2005, 16:32
    Wer sich die Platte gekauft und infolge dessen öfter gehört hat, ist begeistert.

    ich habe die platte gekauft, (zu) oft gehört und finde sie nur ganz nett. ha :ph34r:

    --

    #2550819  | PERMALINK

    themagneticfield

    Registriert seit: 25.04.2003

    Beiträge: 34,031

    Originally posted by mighty quinn@14 Jan 2005, 15:32
    Also für mich ergibt sich folgendes Bild:

    Wer sich die Platte gekauft und infolge dessen öfter gehört hat, ist begeistert.

    Wer sie nicht gekauft hat und infolge dessen – wenn üpberhaupt – nur kurz reingehört hat, ist enttäuscht und argumentiert vorwiegend von der Musik losgelöst mit aufgesetzter Schrulligkeit oder sonstigen Trend-Vorwürfen.

    gekauft-mehrmals gehört-immer noch enttäuscht (Emily find ich toll btw)
    was nicht heißt das das in 2 Monaten nicht ganz anders aussehen kann, das ist
    mir ja nun schon mehr als einmal passiert.
    Aber jede Kritik mit nur angespielt oder Vorurteile in Bezug auf aufgesetzte Schrulligkeit abzuschmettern, greift zu kurz finde ich.
    Mir hats sichs bisher einfach musikalisch noch nicht erschlossen.

    --

    "Man kann nicht verhindern, dass man verletzt wird, aber man kann mitbestimmen von wem. Was berührt, das bleibt!
    #2550821  | PERMALINK

    candycolouredclown
    Moderator

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 19,059

    @Wowee:
    Die Musik finde ich auf „Gemstones“ eigentlich nicht putzig. Die gefällt mir diesmal.
    Ansonsten sehe ich das ähnlich wie Du.

    --

    Flow like a harpoon daily and nightly
    #2550823  | PERMALINK

    aimee
    Moderator

    Registriert seit: 12.07.2002

    Beiträge: 6,563

    Originally posted by candycolouredclown@14 Jan 2005, 14:01
    Es hat mir überhaupt keinen Spaß gemacht, weil ich jedesmal Angst hatte, dass wieder eine „Vagina“ oder ein „Cock“ um die Ecke gewackelt kommt.

    *prust*

    Und OH doch, Aimee! Das ist sowas von albern.

    ..hab ja nicht gesagt dass es das nicht ist. Bloß wenn, dann ist es eben eine Art von Albernheit, mit der ich nicht nur leben kann, sondern die ich sogar sehr gern mag. Ich kann die Texte bei ihm ganz gut ignorieren, weil mir der ganze Rest einfach zu gut gefällt. Und weil ich sie nicht als aufdringlich dumm oder böse empfinde. (Zum Sido-Vergleich sag ich nichts, der ist für mich viel zu weit hergeholt.)

    --

    #2550825  | PERMALINK

    candycolouredclown
    Moderator

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 19,059

    Originally posted by Aimee@14 Jan 2005, 16:54

    ..hab ja nicht gesagt dass es das nicht ist. Bloß wenn, dann ist es eben eine Art von Albernheit, mit der ich nicht nur leben kann, sondern die ich sogar sehr gern mag. Ich kann die Texte bei ihm ganz gut ignorieren, weil mir der ganze Rest einfach zu gut gefällt.

    Das wundert mich insofern, weil Du ja doch immer schon große Aufmerksamkeit auf Texte legst. Und hier drängen sich sich nun mal sehr auf (ohne, dass ich sie jetzt werte); und zwar so sehr, das sie sogar jemandem wie mir, der eben nicht SO viel Wert auf die Lyrics legt, unangnehm aufstoßen. (wenn auch nicht alle)

    Und der Humor von Sido ist dem von Green gar nicht so unähnlich. Er ist nur halt etwas betont/gewollt authentischer.

    --

    Flow like a harpoon daily and nightly
    #2550827  | PERMALINK

    aimee
    Moderator

    Registriert seit: 12.07.2002

    Beiträge: 6,563

    Originally posted by candycolouredclown@14 Jan 2005, 17:04
    Das wundert mich insofern, weil Du ja doch immer schon große Aufmerksamkeit auf Texte legst.

    ja, ich weiß.. und ich kann das (wie schon bei „Friends..“) auch nicht erklären. Außer eben damit, dass sie mich nicht stören, weil sie eben nicht authentisch sein wollen; das was Dich und andere nervt – die Schrulligkeit – macht sie für mich okay. Ich krieg sie ja auch irgendwie mit, messe ihnen aber keine Bedeutung bei weil ich für mich keine darin sehe.

    Und hier drängen sich sich nun mal sehr auf (ohne, dass ich sie jetzt werte); und zwar so sehr, das sie sogar jemandem wie mir, der eben nicht SO viel Wert auf die Lyrics legt, unangnehm aufstoßen. (wenn auch nicht alle)

    ..auch bei „Gemstones“? Oder bezieht sich das auch noch auf „Friends Of Mine“? Mir ist hier bis auf „Choking A Cock“ noch gar nichts aufgefallen.. (achte aber wie gesagt auch nicht drauf, angesprungen hat mich jedenfalls noch nichts).

    Und der Humor von Sido ist dem von Green gar nicht so unähnlich. Er ist nur halt etwas betont/gewollt authentischer.

    kann ich nicht beurteilen, da stößt mich eben alles andere so ab dass ich mich nicht damit beschäftigen will. Und kann man denn den Humor von allem anderen – Musik, Ansatz, Attitüde – getrennt betrachten? Ich glaub ich nicht..

    --

    #2550829  | PERMALINK

    dr-nihil

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 15,356

    Im Falle von Sido entspricht doch die Primitivität der Texte im Grunde der Primitivität der Musik (ich verstehe es gar nicht, dass er hier teilweise sogar gemocht wird, das ist übelster Rap). Bei Adam Green werden die Texte, wie ich finde, nicht durch seine „Schrulligkeit“ relativiert, es besteht ganz einfach ein zumindest auf den ersten Blick (inzwischen hat man sich dran gewöhnt, was die Musik allerdings nicht schlechter macht) merkwürdig anmutender Kontrast zwischen der immer wieder auftretenden „Versautheit“ der Texte und der Süßlichkeit und sympathischen Pophaftigkeit der Musik. Darin kann durchaus auch ein Reiz liegen, wobei man es halt inzwischen verstanden hat, weshalb ich mir nicht sicher bin, ob der Reiz auch noch auf „Gemstones“ besteht. Habe es noch nicht gehört (bis auf „Emily“).

    --

    #2550831  | PERMALINK

    candycolouredclown
    Moderator

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 19,059

    Originally posted by Aimee@14 Jan 2005, 17:15
    ja, ich weiß.. und ich kann das (wie schon bei „Friends..“) auch nicht erklären. Außer eben damit, dass sie mich nicht stören, weil sie eben nicht authentisch sein wollen; das was Dich und andere nervt – die Schrulligkeit – macht sie für mich okay. Ich krieg sie ja auch irgendwie mit, messe ihnen aber keine Bedeutung bei weil ich für mich keine darin sehe.

    Hmm…naja, ok. :)


    ..auch bei „Gemstones“? Oder bezieht sich das auch noch auf „Friends Of Mine“? Mir ist hier bis auf „Choking A Cock“ noch gar nichts aufgefallen.. (achte aber wie gesagt auch nicht drauf, angesprungen hat mich jedenfalls noch nichts).

    Daran könnte es natürlich liegen. ;)
    Und ich wünschte ja, mir könnte es ähnlich gehen. Und ja, sowohl auf „FOM“ als auch auf „Gemstones“.


    kann ich nicht beurteilen, da stößt mich eben alles andere so ab dass ich mich nicht damit beschäftigen will. Und kann man denn den Humor von allem anderen – Musik, Ansatz, Attitüde – getrennt betrachten? Ich glaub ich nicht..

    Möglich.
    Aber legitimiert es diese (direkten) Lyrics, bloß weil man es schrullig verpackt?
    Das glaube ich nicht…

    --

    Flow like a harpoon daily and nightly
    #2550833  | PERMALINK

    candycolouredclown
    Moderator

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 19,059

    Originally posted by DR.Nihil@14 Jan 2005, 17:23
    Im Falle von Sido entspricht doch die Primitivität der Texte im Grunde der Primitivität der Musik (ich verstehe es gar nicht, dass er hier teilweise sogar gemocht wird, das ist übelster Rap). Bei Adam Green werden die Texte, wie ich finde, nicht durch seine „Schrulligkeit“ relativiert, es besteht ganz einfach ein zumindest auf den ersten Blick (inzwischen hat man sich dran gewöhnt, was die Musik allerdings nicht schlechter macht) merkwürdig anmutender Kontrast zwischen der immer wieder auftretenden „Versautheit“ der Texte und der Süßlichkeit und sympathischen Pophaftigkeit der Musik. Darin kann durchaus auch ein Reiz liegen, wobei man es halt inzwischen verstanden hat, weshalb ich mir nicht sicher bin, ob der Reiz auch noch auf „Gemstones“ besteht.

    Ich finde schon, dass die Platte reizvoll ist. Aber eben nur der Musik wegen.
    Die „Choke On A Cock“ Abrechnung ist z.B genauso dumpf wie seinerzeit „Jessica“.

    --

    Flow like a harpoon daily and nightly
    #2550835  | PERMALINK

    napoleon-dynamite
    Moderator

    Registriert seit: 09.11.2002

    Beiträge: 21,865

    Originally posted by DR.Nihil@14 Jan 2005, 17:23
    es besteht ganz einfach ein zumindest auf den ersten Blick (inzwischen hat man sich dran gewöhnt, was die Musik allerdings nicht schlechter macht) merkwürdig anmutender Kontrast zwischen der immer wieder auftretenden „Versautheit“ der Texte und der Süßlichkeit und sympathischen Pophaftigkeit der Musik.

    Da sehe ich übrigens keinen Kontrast (und daraus einen Reiz), da es schon eine längere Tradition gibt, Inhalte nicht immer mit der adäquaten Musik zu verbinden. Wenn man es etwas näher in der Musik braucht, dann soll Will Oldham als Beispiel dienen. Bei Wut wurde auch nicht immer nur geschrieen.

    Ist auch sonst falsch, so direkt von Schrulligkeit zu sprechen, das evoziert dann doch eher die aussenstehende Position des Meinenden. Bei Adam Green ist das ein recht ungekünstelter Umgang mit Sprache, der viel mit seinem früheren Folkumfeld zu tun hat. Alles andere wäre dann eben eher Verkünstelung und Penetranz. Robert Forster meinte mal (zur Moldy Peaches Platte) die Texte seien eben ein bedingender Aspekt des natürlichen Ausdrucks. Das könne man ablehnen, aber nicht mit Wörtern wie Intelligenz klassifizieren.
    Ich finde sie auf ihre Weise sehr schön.

    Und Abrechnungen gibt es bei Adam Green eigentlich auch gar nicht. Den Namen Jessica Simpson hat er vermutlich nur gewählt, weil er wohl klang. Warum auch nicht.

    @Nihil (gehört nicht ganz hierher):
    Nicht, dass mich Sido interessiert, aber mit den Kategorien Primitivität und Intelligenz kommst du auch bei Musik nicht weiter (bsw. Soul). Primitive Raps zu primitiver Musik, das kann man auch Public Enemy (ja, ein Standardbeispiel) überstülpen, wenn man bedenkt, welche innovative Rap-Musik mit welchen Inhalten zeitgleich woanders gemacht wurde. Womit ich Public Enemy nichts absprechen werde. Ein Kunstwerk steht immer für sich, und für sich alleine. Interessant sind seine eigenen Ansprüche.
    Finde ich, und das soll nichts persönliches sein, bin nur darauf gekommen, weil es eben jemand ausgesprochen hatte. Auf diese Weise begreift und erfährt man Musik nicht. Man kann sie nur beispielhaft für sich selber einordnen.

    --

    A Kiss in the Dreamhouse  
    #2550837  | PERMALINK

    j-w
    Moderator
    maximum rhythm & blues

    Registriert seit: 09.07.2002

    Beiträge: 40,480

    Ich fühle mich bei Green's Texten sehr an Zappa erinnert, der auch gern skurille, makabere, alberne Text unter der Gürtellinie gemacht hat. Ich kann drüber schmunzeln. It's only Rock'n'Roll.

    --

    Staring at a grey sky, try to paint it blue - Teenage Blue
    #2550839  | PERMALINK

    dr-nihil

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 15,356

    Originally posted by Napoleon Dynamite@14 Jan 2005, 19:12
    Da sehe ich übrigens keinen Kontrast (und daraus einen Reiz), da es schon eine längere Tradition gibt, Inhalte nicht immer mit der adäquaten Musik zu verbinden. Wenn man es etwas näher in der Musik braucht, dann soll Will Oldham als Beispiel dienen. Bei Wut wurde auch nicht immer nur geschrieen.

    Okay, magst recht haben (wobei dieser Kontrast natürlich trotzdem besteht, wenn er auch nicht allzu originell sein mag). Dieser „Reiz“ ist sicherlich nicht der Hauptgrund, warum ich Green bisher mochte, nur glaube ich, dass es diese nicht vorhandende Entsprechung von Musik und Text ist, die viele (mich vermutlich auch) die Texte nicht so kritisch betrachten lässt, wie dieselben es von mir aus eben bei Sido tun würden.

    @Nihil (gehört nicht ganz hierher):
    Nicht, dass mich Sido interessiert, aber mit den Kategorien Primitivität und Intelligenz kommst du auch bei Musik nicht weiter (bsw. Soul). Primitive Raps zu primitiver Musik, das kann man auch Public Enemy (ja, ein Standardbeispiel) überstülpen, wenn man bedenkt, welche innovative Rap-Musik mit welchen Inhalten zeitgleich woanders gemacht wurde. Womit ich Public Enemy nichts absprechen werde. Ein Kunstwerk steht immer für sich, und für sich alleine. Interessant sind seine eigenen Ansprüche.
    Finde ich, und das soll nichts persönliches sein, bin nur darauf gekommen, weil es eben jemand ausgesprochen hatte. Auf diese Weise begreift und erfährt man Musik nicht. Man kann sie nur beispielhaft für sich selber einordnen.

    Auch hier hast du natürlich nicht unrecht und ich hätte mich vielleicht – wie so oft – ausführlicher und überlegter ausdrücken sollen.
    Acts wie beispielsweise die von dir genannten Public Enemy oder N.W.A. oder von mir aus Slayer mag ich sehr gerne. Das, was man in diesen Fällen als „Primitivität“ bezeichnen könnte, macht hier natürlich absolut Sinn, ist in all diesen drei Beispielen wesentlicher und teilweise (teilweise, weil ich habe Slayer genannt und bei denen musste nicht unbedingt alles sein) unverzichtbarer Bestandteil der Musik. Wie ich das sagen? Ich bin gewissermaßen in diesen Fällen auf die Suche nach der oits´schen Intention gegangen…
    Das habe ich sicherlich (sowas mache ich ja nur mehr oder weniger dringend bewusst) auch im Falle von Sido gemacht bzw. im Falle der beiden Songs, die ich von ihm kenne (ich glaube, die kann ich allerdings stellvertretend für sein gesamtes musikalisches Schaffen nehmen), bin jedoch auf ein anderes Ergebnis gekommen. Ich höre nur einen unbegabten Rapper und zwei schwache Songs und das, was diese Songs ausmacht, sind von amerikanischen Rapkünstlern übernommene Inhalte (und nichts als diese Inhalte scheinen sein Ziel zu sein, auch wenn er sich dies womöglich nicht ganz bewusst ist). Ich kann hier Primitivität (jetzt ohne Anführungsstriche) nicht mehr als ein Mittel zur Erfüllung einer Intention betrachten, für mich ist Primitivität hier das Ergebnis.

    Hatte wieder nicht viel Zeit zu überlegen, muss weg…

    --

    #2550841  | PERMALINK

    napoleon-dynamite
    Moderator

    Registriert seit: 09.11.2002

    Beiträge: 21,865

    @Nihil:
    OK. Kann ich nachvollziehen (und auch grösstenteils teilen).

    --

    A Kiss in the Dreamhouse  
Ansicht von 15 Beiträgen - 91 bis 105 (von insgesamt 182)

Schlagwörter: 

Du musst angemeldet sein, um auf dieses Thema antworten zu können.