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Ich führe auf einem anderen Forum (hier) einen Blindfold-Test durch und habe beschlossen (und von atom das OK gekriegt, danke!), ihn auch hier durchzuführen.
Es geht mir dabei weniger darum, dass Ihr die Musiker und die Stücke zu erraten versucht – lieber möchte ich etwas über Eure Gedanken zur Musik lesen, was Euch gefällt und was nicht, und weshalb dem so ist… aber am Ende ist jedeR frei, zu schreiben was er/sie will (auch gar nichts zu schreiben, natürlich). Wenn Ihr wollt, dürft Ihr die Musik auch besternen.
Musikalisch will ich natürlich nicht zuviel verraten, bloss, dass es für (und wohl auch gegen) jeden Geschmack etwas dabei hat, dass die Musik ein halbes Dutzend Dekaden umfasst… und dass alles Stücke sind von Musikern, die mir am Herzen liegen, die mich besonders bewegen, oder die ich in der letzten Zeit entdeckt habe und ein bisschen bekannter machen möchte (oder beides zusammen).
Die <b>Spielregeln</b> sind folgendermassen:
1) Anmeldung per PN an mich, bitte mit Betreff „BFT“, damit’s nicht allzu unübersichtlich wird.
2) Ich schicke Euch in ein paar Tagen dann einen DL-Link (auch per PN).
3) Ich gebe hier dann das Start-Signal, ein paar Tage, nachdem ich die PNs verschickt habe. Bis dahin bitte ich Euch aber, <b>hier nichts zu posten</b>, damit der Thread einigermassen schlank bleibt! <b>Bitte jegliche Kommunikation per PN</b> (auch falls technische Hilfe benötigt wird mit dem Download etc – mit Macs kenn ich mich allerdings nicht aus, das vornweg).
4) Ihr postet dann Eure Reaktionen hier im Thread… und versucht möglichst, vorher nicht zu lesen, was die anderen schon geschrieben haben (fällt mir jedenfalls sehr leicht in solchen Situationen, hoffe, das klappt!) – damit möglichst alle ihre eigenen Gedanken (und durchaus auch die Namen der Musiker und Stücke) niederschreiben.
5) Ich werde hier gerne regelmässig Antworten auf Eure Posts (auch sagen, ob allfällige IDs korrekt sind oder nicht, oder ob die Richtung stimmt oder nicht).
Alles klar? Sonst wie gesagt: mehr gerne via PN!
Ich kann hier auch gerne eine Art Index erstellen mit Links zu den Antworten der Teilnehmenden und am Ende auch mit Link zu meinen Auflösungen.
Vorerst hoffe ich mal auf rege Aktivität in meinem Posteingang…
- Dieses Thema wurde geändert vor 4 Jahre, 8 Monate von gypsy-tail-wind.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaHighlights von Rolling-Stone.deZum 60. Geburtstag von Eddie Vedder: Sänger für die Verlorenen
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Angebot gilt noch immer!
PNs mit dem Link gehen wohl Ende Woche raus, die Diskussion soll dann ab dem 1. Februar eröffnet sein (ohne Zeitdruck – einfach hier nicht lesen, bevor man nicht selber seine Kommentare abgegeben hat).--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba:: bump ::
PN mit Link ist raus – ich schicke aber gerne nochmal eine Runde raus, wenn noch irgendwer mitmachen will! Freue mich natürlich über möglichst viel Echo!
Die Diskussion soll in den nächsten Tage beginnen… genauer ab 1. Februar!
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaUpdate: falls jemand Probleme mit dem verschickten Link hat oder mit dem File-Typ – schickt mir eine PN für Alternativ-Download-Möglichkeit!
Und auch weitere Neugierige und potentielle TeilnehmerInnen dürfen mir gerne eine PN senden!
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaSo sei denn die Diskussion offiziell eröffnet!
Ich freue mich über jede Meldung hier – hoffe, die Musik gefällt Euch, eckt mal an, überrascht hie und da, und regt auch mal ein wenig zum Nachdenken an!Ein Thema hab ich mir bei der Auswahl nicht gegeben – es handelt sich ganz einfach um Musik, die ich toll finde, die mir wichtig ist oder einfach nur gefällt… und in den meisten Fällen um Aufnahmen, die eine weitere Verbreitung und grössere Bekanntheit verdienen würde, wie ich finde (auch darum ist das reine Rätselraten wohl eher schwierig… Miles, Coltrane, Ornette oder Mingus werdet Ihr jedenfalls hier nicht finden!)
Danke Euch schon im Voraus für Eure Meldungen!
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbana, dann fang ich doch mal an. war von vielen dingen ziemlich begeistert und bin gespannt, wer sich dahinter verbirgt. habe aber quasi mein erstes durchhören protokolliert.
1) altsaxophon solo. suchend, fragil und wenig rampensauig. klingt vertraut, nach jemandem, den ich sehr mag. marion brown vielleicht? sehr stimmige improvisation in sich. fängt klar und entschieden an. nach dem thema (nichts bekanntes) kommen so feine schattierungen, dann wieder das thema, dann sind dessen töne nur noch brücken, zwischendurch ein paar blues-zitate. tolles anspielen des raums auch, alles leise kommt sehr direkt, bei lauten sachen öffnet sich der raum. keine sekunde langweilig, redundant, orientierungslos. berührendes ende – der fragile ton, der sich aber behauptet. sehr schön.
2) abgefahrenes klavier. ganz kurzes monk-zitat im thema. ist das monk? mit den soli wird’s langweilig. mag die blockakkord-begleitung nicht (könnte auch für monk sprechen). die verqueere stimmung des themas wird nicht beibehalten. schade. netter sketch.
3) klingt nach mal waldron. thema ist irgendwas nicht-afroamerikanisches (europäisches volkslied, jazzig arrangiert?). schöner trompetenton, viel luft, sehr durchdachtes spiel. art farmer vielleicht? schön insgesamt, schade, das fadeout.
4) gefällt mir gar nicht. street of dreams. sängerin kenne ich nicht, könnte die version von lee wiley sein. im netzt nachgesehen – ja, sie ist es. aus NIGHT IN MANHATTAN (1950 oder 51). oberflächlich gesungen, keine interpretation, bisschen auf schummerig-sexy, dafür aber ein äußerst braves vibrato. trompete auch sehr handwerk. klavierbegleitung ganz schön. nichts besonderes.
5) oh, harfe. aber das ist ja nebensächlich. eigenartiger posaunenton. sänger ist mir völlig unbekannt. der song ist schön, aber zu süßlich arrangiert. würde ich gerne mal instrumental und doppelt so schnell hören.
6) sonny rollins. live. ballade. die ganze spannung kommt vom drummer. toll, wie er double-time andeutet und die betonungen wechselt. bassist macht auch ein ziemlich freies ding. schönes sax-solo. kann das zeitlich gar nicht einordnen. pianist könnte hancock sein, wäre aber ziemlich ideenlos für ihn. da kommen ja plötzlich noch andere bläser dazu. tolles stück.
7) das kommt mir sehr bekannt vor. nach 1980, aufnahmetechnisch. großartiges trio. ganz dicht und doch frei. ein großer bogen. komme nicht darauf. alle primärtugenden beisammen. alle 2 sekunden eine tolle idee. braxton vielleicht? mein favorit bisher.
8) das ist auch toll, vom ersten ton an. harry beckett? wunderschöner ton, tief bewegendes spiel. großartig.
9) das wiederum gefällt mir gar nicht. kein schönes arrangement. bei bass & schlagzeug schlafe ich ein. altsaxophonist ist klasse, er lädt aber nur auf. trompeter identifiziere ich als lester bowie, der kriegt es hier ziemlich gut hin. ansonsten ist mir das zu sehr postmoderne zitatensuppe, mit etwas verzweiflung und witz aufgeladen.
10) das könnte jetzt das art ensemble sein. hebt nicht richtig ab. der bass nervt.
11) wow, toller schlagzeug-einstieg. altsaxophonisten finde ich immer so schwer auseinanderzuhalten. brown? tchicai? threadgill (air vielleicht?)? der schlagzeuger gefällt mir unheimlich gut, auch das solo. noch ein höhepunkt hier. ein einfaches, kraftvolles thema, fantastisch unter spannung gesetzt.
12) hier setze ich aus. habe keinerlei sinnlichen zugang zu dieser musik. einzelne details fallen trotzdem positiv auf – z.b. wie sich trompete und altsax umspielen (vor dem posaunensolo). was mir völlig widerstrebt ist das staccato-stampfen von bass, banjo und drums.--
vorgartenna, dann fang ich doch mal an. war von vielen dingen ziemlich begeistert und bin gespannt, wer sich dahinter verbirgt. habe aber quasi mein erstes durchhören protokolliert.
Danke! Das ging ja schnell
Ich schreib meine Kommentare mal Stück für Stück rein…
1) altsaxophon solo. suchend, fragil und wenig rampensauig. klingt vertraut, nach jemandem, den ich sehr mag. marion brown vielleicht? sehr stimmige improvisation in sich. fängt klar und entschieden an. nach dem thema (nichts bekanntes) kommen so feine schattierungen, dann wieder das thema, dann sind dessen töne nur noch brücken, zwischendurch ein paar blues-zitate. tolles anspielen des raums auch, alles leise kommt sehr direkt, bei lauten sachen öffnet sich der raum. keine sekunde langweilig, redundant, orientierungslos. berührendes ende – der fragile ton, der sich aber behauptet. sehr schön.
Voll ins Schwarze getroffen! Das Thema ist was sehr bekanntes, datiert aber einige Dekaden vor Brown zurück… wie er am Ende das Thema ausdünnt, quasi auf die Essenz beschränkt, finde ich toll.
Schön, dass Dir das Stück so gut gefällt!2) abgefahrenes klavier. ganz kurzes monk-zitat im thema. ist das monk? mit den soli wird’s langweilig. mag die blockakkord-begleitung nicht (könnte auch für monk sprechen). die verqueere stimmung des themas wird nicht beibehalten. schade. netter sketch.
Nicht Monk – aber zeitgenössisch (obwohl stilistisch gerade so schwierig festzumachen wie Monk)
3) klingt nach mal waldron. thema ist irgendwas nicht-afroamerikanisches (europäisches volkslied, jazzig arrangiert?). schöner trompetenton, viel luft, sehr durchdachtes spiel. art farmer vielleicht? schön insgesamt, schade, das fadeout.
Nicht Waldron, nicht Farmer… aber ja: wunderschöner Trompetenton… viel luftiger als alles, was ich von Farmer kenne. Das Thema ist übrigens ein Blues EDIT: nein, ein AABA-Stück mit 32 Takten aber soweit ich das hören kann Blues-ähnlichen Changes in den A-Teilen.
Und enorm traurig… eine doppelte Hommage, aber mehr will ich jetzt mal nicht verraten!4) gefällt mir gar nicht. street of dreams. sängerin kenne ich nicht, könnte die version von lee wiley sein. im netzt nachgesehen – ja, sie ist es. aus NIGHT IN MANHATTAN (1950 oder 51). oberflächlich gesungen, keine interpretation, bisschen auf schummerig-sexy, dafür aber ein äußerst braves vibrato. trompete auch sehr handwerk. klavierbegleitung ganz schön. nichts besonderes.
Ja, die ist es… oberflächlich? Keine Interpretation – da halte ich mal dagegen: keine geht gar nicht (oder wäre – wenn’s denn ginge – auch eine). Da werden wir uns wohl nie einig werden! Ich verehre Lee Wiley – ihre Stimme berührt mich wie wenige Sängerinnen. Und dass ich den grossartigen Trompeter auch noch reinbekam hat mich ebenso gefreut!
5) oh, harfe. aber das ist ja nebensächlich. eigenartiger posaunenton. sänger ist mir völlig unbekannt. der song ist schön, aber zu süßlich arrangiert. würde ich gerne mal instrumental und doppelt so schnell hören.
Auch das hier ist Geschmackssache… klar ist das süsslich, aber der darf das! Die Songs auf dem betreffenden Album sind erstklassig! Auch hier will ich nicht zuviel verraten…
6) sonny rollins. live. ballade. die ganze spannung kommt vom drummer. toll, wie er double-time andeutet und die betonungen wechselt. bassist macht auch ein ziemlich freies ding. schönes sax-solo. kann das zeitlich gar nicht einordnen. pianist könnte hancock sein, wäre aber ziemlich ideenlos für ihn. da kommen ja plötzlich noch andere bläser dazu. tolles stück.
Nein, nicht Sonny Rollins! Auch nicht Hancock… der Drummer ist Spitzenklasse, ebenso wie meiner Meinung nach die ganze Band (von der man allerdings wenig hört), aber der Pianist ist hier in der Tat nicht sonderlich inspiriert, aber das Tenorsolo ist grossartig und der Musiker völlig unbekannt und vergessen – das war von Anfang an gesetzt!
7) das kommt mir sehr bekannt vor. nach 1980, aufnahmetechnisch. großartiges trio. ganz dicht und doch frei. ein großer bogen. komme nicht darauf. alle primärtugenden beisammen. alle 2 sekunden eine tolle idee. braxton vielleicht? mein favorit bisher.
Rec. 1985. Nicht Braxton… hör ich ganz ähnlich wie Du!
8) das ist auch toll, vom ersten ton an. harry beckett? wunderschöner ton, tief bewegendes spiel. großartig.
Schon der dritte Treffer (wobei Wiley ja eigentlich zu einfach ist… mit Hilfe von Google kriegt das ja jeder raus!)! Der grosse, verstorbene Harry Beckett mit seinem singenden Ton… redbeans wird sich über den Komponisten/Arrangeur freuen…
9) das wiederum gefällt mir gar nicht. kein schönes arrangement. bei bass & schlagzeug schlafe ich ein. altsaxophonist ist klasse, er lädt aber nur auf. trompeter identifiziere ich als lester bowie, der kriegt es hier ziemlich gut hin. ansonsten ist mir das zu sehr postmoderne zitatensuppe, mit etwas verzweiflung und witz aufgeladen.
Aber nein, das ist eines der lebendigsten und für mich groovendsten und liebsten Bass/Drums-Gespanne!
Bowie ist das nicht, kommt aus einer anderen Ecke!
Altsax gefällt auch nicht? Für mich einer der Grossen!10) das könnte jetzt das art ensemble sein. hebt nicht richtig ab. der bass nervt.
Nein, ist es nicht… das hier ist eine Obskurität!
11) wow, toller schlagzeug-einstieg. altsaxophonisten finde ich immer so schwer auseinanderzuhalten. brown? tchicai? threadgill (air vielleicht?)? der schlagzeuger gefällt mir unheimlich gut, auch das solo. noch ein höhepunkt hier. ein einfaches, kraftvolles thema, fantastisch unter spannung gesetzt.
Ja, wow! Mit #7 und #11 hab ich gleich zwei völlig unbekannte aber grossartige Altsaxer drin. Nicht Brown, Tchicai oder Threadgill/Air…
12) hier setze ich aus. habe keinerlei sinnlichen zugang zu dieser musik. einzelne details fallen trotzdem positiv auf – z.b. wie sich trompete und altsax umspielen (vor dem posaunensolo). was mir völlig widerstrebt ist das staccato-stampfen von bass, banjo und drums.
Ja, das Zusammenspiel und der rhythmische Drive dieser Band sind ziemlich einzigartig… auch der Übermut, mit dem der Trompeter zur Sache geht…
Kommt noch was zu #13-15 (also #15 ist ja nur ein kurzer Closer) oder haben die nicht mehr gefallen?
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba01 – Das ist entweder Anthony Braxton oder jemand der stark von Braxton beeinflußt ist. Vor allem dieser wiederkehrende
lange Ton trägt stark seine Handschrift.02 – Hier habe ich keine wirkliche Idee. Ich tippe mal auf Teddy Wilson. Die Melodie bei 2:17 glaube ich mal von Miles Davis
in einem Solo gehört zu haben, könnte ein Zitat sein.03 – Das Thema kommt mir bekannt vor. Der Pianist könnte Mal Waldron sein, an der Trompete Kenny Dorham??
04 – Hier muss ich leider passen, mit Jazzsängerinnen habe ich mich, von Billie Holiday und Sarah Vaughan abgesehen, bisher
kaum beschäftigt.05 – Ich dachte jetzt fängt jemand an zu singen dann kam die Posaune. Ach jetzt fängt’s an. Leider kenn ich mich mit
männlichen Jazzsängern noch weniger aus als mit den Damen.06 – Mein erster Gedanke war Dexter Gordon am Saxophon. Keine Ahnung wer der Pianist ist.
07 – Klingt nach 70er Loft Jazz. Ich tippe mal auf Dave Holland und Barry Altschul als Rhythmusgruppe. Aber wer ist der
Saxophonist? Sam Rivers?08 – Oder ist das jetzt Kenny Dorham?
09 – Seltsames Stück. Die Soli passen kaum zum backing. Der Trompeter gefällt mir sehr gut, der Saxophonist weniger.
10 – Diese tiefen Töne auf der Trompete lassen mich an Bill Dixon denken, da würde auch der gestrichene Bass zu passen.
11 – Ist das von einem ESP Album? Andererseits klingt das doch etwas zu straight. Vielleicht Julius Hemphill oder Oliver Lake.
12 – Wahrscheinlich eine Aufnahme, die man kennen muss. King Oliver?
13 – Jazzgitarre ist für mich ein rotes Tuch. Ich passe.
14 – Ein Pianist der von Monk beeinflußt ist. Ich tippe einfach mal auf Dollar Brand.
15 – Jetzt bin ich mir endlich mal sicher: Willem Breuker Kollektief.
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Danke auch Dir, newk! Ist sehr spannend, Eure Antworten zu lesen!
newk01 – Das ist entweder Anthony Braxton oder jemand der stark von Braxton beeinflußt ist. Vor allem dieser wiederkehrende lange Ton trägt stark seine Handschrift.
Ob er mal von Braxton beeinflusst war (vielleicht grad in seinem Solo-Spiel) kann ich nicht sagen. vorgarten hat jedenfalls korrekt auf Marion Brown getippt!
02 – Hier habe ich keine wirkliche Idee. Ich tippe mal auf Teddy Wilson. Die Melodie bei 2:17 glaube ich mal von Miles Davis in einem Solo gehört zu haben, könnte ein Zitat sein.
Nicht Wilson, aber mit Monk und Wilson ist die Umgebung mal abgesteckt… das mit dem möglichen Miles-Zitat (bzw. Miles könnte es auch von hier haben) muss ich mal nachhören, ist mir noch nicht aufgefallen!
03 – Das Thema kommt mir bekannt vor. Der Pianist könnte Mal Waldron sein, an der Trompete Kenny Dorham??
Dass ihr an Waldron denkt überrascht mit ein wenig, aber muss ja wohl was dran sein… den Experten redbeans kann ich hier nicht um seine Meinung bitten, da er diese Aufnahme kennt.
06 – Mein erster Gedanke war Dexter Gordon am Saxophon. Keine Ahnung wer der Pianist ist.
Nicht Gordon, nein – hör ich auch nicht so in der Nähe.
07 – Klingt nach 70er Loft Jazz. Ich tippe mal auf Dave Holland und Barry Altschul als Rhythmusgruppe. Aber wer ist der Saxophonist? Sam Rivers?
Ist ein Altsax hier, die Aufnahme aus den 80ern – aber die Richtung stimmt jedenfalls vom Einfluss her schon (sind aber keine Amerikaner!)
08 – Oder ist das jetzt Kenny Dorham?
Nein, sowas modernes (70er) hat KD leider nicht mehr machen können. Auch hier hat vorgarten richtig geraten!
09 – Seltsames Stück. Die Soli passen kaum zum backing. Der Trompeter gefällt mir sehr gut, der Saxophonist weniger.
Hm… nun ja, bisher steh ich mit meiner Liebe für diesen Saxer ziemlich alleine da
10 – Diese tiefen Töne auf der Trompete lassen mich an Bill Dixon denken, da würde auch der gestrichene Bass zu passen.
Wie gesagt, das hier wird wohl niemand erraten… nun ja, redbeans vielleicht…
11 – Ist das von einem ESP Album? Andererseits klingt das doch etwas zu straight. Vielleicht Julius Hemphill oder Oliver Lake.
Nicht ESP, nicht Hemphill oder Lake – aber wohl in etwa aus derselben Generation.
12 – Wahrscheinlich eine Aufnahme, die man kennen muss. King Oliver?
Wenn man sich eingehend mit dem Jazz der 20er und 30er beschäftigt, stolpert man wohl früher oder später über diese Band… nicht King Oliver, nein. Das hier ist ein ganzes Stück avancierter als Oliver.
14 – Ein Pianist der von Monk beeinflußt ist. Ich tippe einfach mal auf Dollar Brand.
Das hier ist fies… der Pianist ist viel älter, aber kann schon sein, dass er unterwegs mal von Monk ein wenig beeinflusst wurde… jedenfalls hatte dieser Herr hier schon fast sein halbes Leben hinter sich, als Monk auftrat und dieses – auch irreführende – Stück geschrieben wurde. Die Häufung von Anachronismen gefällt mir hier ganz besonders.
15 – Jetzt bin ich mir endlich mal sicher: Willem Breuker Kollektief.
Leider nein…
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbagypsy tail wind
Voll ins Schwarze getroffen! Das Thema ist was sehr bekanntes, datiert aber einige Dekaden vor Brown zurück… wie er am Ende das Thema ausdünnt, quasi auf die Essenz beschränkt, finde ich toll.
Schön, dass Dir das Stück so gut gefällt!marion brown ist einfach eine klasse für sich. jetzt bin ich natürlich noch sehr gespannt, was für ein thema das ist…
gypsy tail wind
Ja, die ist es… oberflächlich? Keine Interpretation – da halte ich mal dagegen: keine geht gar nicht (oder wäre – wenn’s denn ginge – auch eine). Da werden wir uns wohl nie einig werden! Ich verehre Lee Wiley – ihre Stimme berührt mich wie wenige Sängerinnen. Und dass ich den grossartigen Trompeter auch noch reinbekam hat mich ebenso gefreut!ich finde ja, dass man gesang noch individueller wahrnimmt als instrumentale sachen. tut mir leid, wenn ich das jetzt hier so abfällig kommentiert habe. ich weiß ja, dass du wiederum meine heldin abbey lincoln nicht so magst. so ist das halt…
gypsy tail wind
Nein, nicht Sonny Rollins! Auch nicht Hancock… der Drummer ist Spitzenklasse, ebenso wie meiner Meinung nach die ganze Band (von der man allerdings wenig hört), aber der Pianist ist hier in der Tat nicht sonderlich inspiriert, aber das Tenorsolo ist grossartig und der Musiker völlig unbekannt und vergessen – das war von Anfang an gesetzt!das ist ja unglaublich. auch wenn’s nicht rollins ist – wie kann jemand, der ein solches solo spielen kann, „völlig unbekannt und vergessen“ sein? bin sehr gespannt.
gypsy tail wind
Aber nein, das ist eines der lebendigsten und für mich groovendsten und liebsten Bass/Drums-Gespanne!
Bowie ist das nicht, kommt aus einer anderen Ecke!
Altsax gefällt auch nicht? Für mich einer der Grossen!altsax hatte ich ja positiv hervorgehoben – finde aber, dass er hier nichts mit der struktur macht, „nur“ energetisch aufladen.
gypsy tail wind
Kommt noch was zu #13-15 (also #15 ist ja nur ein kurzer Closer) oder haben die nicht mehr gefallen?hoppla, war beim reinkopieren nicht mitgekommen. also nachgeschoben:
13) mag grundsätzlich keine klavier-gitarren-duette. poinciana.
14) merkwürdige mischung aus stützenden klischees und originellen ideen. vielleicht jemand, der sonst eher ein anderes instrument spielt?
15) naja. was witziges, trotzdem konservatoriumtauglich. europäisch?--
vorgartenich finde ja, dass man gesang noch individueller wahrnimmt als instrumentale sachen. tut mir leid, wenn ich das jetzt hier so abfällig kommentiert habe. ich weiß ja, dass du wiederum meine heldin abbey lincoln nicht so magst. so ist das halt…
Kam keineswegs abschätzig rüber – ja, so ist das halt!
Musste mich nur für die grosse Lee Wiley ein wenig wehren :liebe:altsax hatte ich ja positiv hervorgehoben – finde aber, dass er hier nichts mit der struktur macht, „nur“ energetisch aufladen.
Entschuldige, den ganze Satz hab ich übersehen!
13) mag grundsätzlich keine klavier-gitarren-duette. poinciana.
Mir gefällt die Kombination immer besser, Duos sind ja selten, aber ich war noch vor ein paar Jahren auch bei Quartetten (und oft im modernen Jazz auch bei vierköpfigen Rhythmusgruppen) generell skeptisch… das hat sich geändert. „Poinciana“ stimmt natürlich. Den Gitarristen wird wohl auch niemand erraten (den Pianisten sowieso nicht).
14) merkwürdige mischung aus stützenden klischees und originellen ideen. vielleicht jemand, der sonst eher ein anderes instrument spielt?
Nein, der Herr spielte über viele Jahrzehnte Piano… ich finde das Stück enorm reizsam – die Mischung aus Tönen und Pausen, der Groove… ein Relikt aus ganz anderer Zeit, schon als die Aufnahme gemacht wurde.
15) naja. was witziges, trotzdem konservatoriumtauglich. europäisch?
Jein… war auch nur als kleines Outro gedacht.
Danke Dir nochmal!
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaPuh, da lag ich ja teilweise arg daneben.
Verbergen sich unter 15 denn wenigstens Europäer?
Wegen der Trompete bei 02: Ich meine es mal auf einer frühen Aufnahme von Davis gehört zu haben. Vielleicht einfach ein Standard Bop-lick.Mir fällt übrigens auf, daß ich das Wichtigste vergessen habe:
Vielen Dank für das Zusammenstellen des Blindfold Test, ich hatte viel Spaß beim Hören bzw. Raten.--
newkPuh, da lag ich ja teilweise arg daneben.
Verbergen sich unter 15 denn wenigstens Europäer?
Wegen der Trompete bei 02: Ich meine es mal auf einer frühen Aufnahme von Davis gehört zu haben. Vielleicht einfach ein Standard Bop-lick.Muss mich auf dieses Lick mal achten… müsste sehr früh in Miles‘ Karriere sein, dass das hier ein Miles-Zitat ist und nicht anders herum. Aber gekannt haben die beiden sich damals schon, das steht fest.
Zu #15: wie oben (zu vorgarten) gesagt: jein
Mir fällt übrigens auf, daß ich das Wichtigste vergessen habe:
Vielen Dank für das Zusammenstellen des Blindfold Test, ich hatte viel Spaß beim Hören bzw. Raten.Aber klar doch! Deine Antworten sind der Dank! Macht echt Spass, das zu lesen!
Und allfällige Nachahmer wären natürlich auch willkommen – ich würde mit Sicherheit mitmachen wenn’s irgendwie ginge!
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaund ich dachte,man sollt erst einen song hören?
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Ich werde erstmal nur meine Eindrücke zu denjenigen Files posten, die als mp3 im Paket enthalten waren. Die anderen habe ich auf einem anderen Rechner und noch nicht oft gehört, folgen aber.
Daher Teil 1:2. Klar, der erste Gedanke geht in Richtung Monk, aber das wäre zu einfach. Das vorgestellte Motiv erinnert sehr an diese kindliche Naivität Monk’s und sein scheinbares Danebengreifen. Wenn sich das Thema dann aber weiter entwickelt, ist es zu klar und straight für Monk. Die Gitarre verschmelzt recht schön mit der Trompete, so dass ich mir in den ersten Sekunden gar nicht sicher war, ob das nicht der Soundqualität geschuldet ist und nur die Trompete spielt. Das Thema erinnert mich ein bißchen an „What a difference a day makes“, zumindest könnte das eine interessante Variation sein.
Die Soli sind ja leider recht kurz geraten, aber den Trompeter finde ich ganz gut. Trotzdem wäre das kein Stück, welches ich unbedingt öfter hören müsste, dazu passiert mir zu wenig, bleibt die Umsetzung des Themas fast zu bieder.
Ein wilder Rateversuch wäre Art Tatum.4. Irgendwie lässt die Bläserfanfare schon vermuten, dass Gesang folgen wird. Das Stück kenne ich zumindest ohne Denkanstoß nicht, die Sängerin auch nicht. Die Musik bewegt sich fast in sehr zahmen Swing-Gefilden und ich mag diese Fill-ins des Trompeters. Auch diese schattierenden Griffe des Pianisten finde ich sehr gelungen. Fast unnötig erscheinen mir die Streicher, die das Stück etwas mehr auf Hochglanz polieren; hätte nicht sein müssen.
Zu Beginn erinnert mich die Sängerin an eine gesättigtere Billie Holiday, je mehr sie singt, desto reiner wird ihr Klang. Ich finde das Vibrato recht schön eingesetzt, sehr dezent.
Der Text wird insgesamt recht schön umgesetzt, erweckt in mir aber ein bißchen Hochglanz-Hollywood-Assoziationen an ein tanzendes Paar im Abendkleid auf einer Terrasse eines schicken Hauses in der Upper East Side.5. Die mäandernden Streicher zu Beginn sind toll, da hätte es die Harfe nicht gebraucht. Die Posaune schmiegt sich sehr schön an die irgendwie schillernd-dunkle Spielweise der Streicher an. Bis der Sänger anfängt ist alles gut, sehr schick, sehr teuer. Doch der Sänger klingt wie jemand, der zu viel intus hat und in einer Düne am Hafen von San Francisco hängend den Mond besingt. Ich konnte mich auch nicht der Assoziation erwehren, dass sein Gebiss irgendwie locker sitzt, das finde ich alles zu betont locker aus dem Ärmel geschüttelt, gerade weil die übrigen Musiker (bis auf den Posaunisten vielleicht) sich bemühen, gerade nicht so zu klingen. Die Musik wäre ein tolles Vehikel für Frank Sinatra gewesen, dann hätte alles nur noch geglitzert. So klingt mir das zu sehr gewollt locker.
6. Der Hall erweckt gleich unzählige Assoziationen und während des ganzen Stückes sorgt er auch dafür, dass die Töne sich irgendwie ganz toll verschlucken und biegen. Klasse finde ich, dass der Drummer erst mal auf die Base haut, bevor der Saxophonist beginnt. Keine Ahnung, wer das sein könnte. Referenzpunkt wäre Dexter Gordon, dafür klingt es aber zu wenig technisch perfekt, was manche Läufe und Ideen betrifft. Außerdem habe ich das Gefühl, dass er ein klein wenig daneben spielt, was dem Ganzen aber nicht abträglich ist. Toll finde ich auch, wenn der Drummer langsam das Tempo anzieht und damit dem Saxophonisten ein wenig Feuer macht. Ab da werden die Läufe flüssiger, die Wendungen interessanter und man groovt sich schön ein. Während des ganzen Stückes lässt mich die Frage nicht los, wie es da wohl aussieht, wo die Vier spielen. Club, Aula, Tunnel, alles drin. Schade finde ich, dass der Bassist ein bisschen untergraben wird, da er nämlich ganz tolle Sachen macht, gerade wenn er gleiche Noten kurz hintereinander wiederholt greift. Das Solo des Pianisten ist wunderschön. Keine technisch anspruchsvollen Läufe oder waghalsige Tricks, sondern einfach wunderbar aus dem Ärmel geschüttelter Lyrismus, der vom Bassisten gut gespiegelt wird. Das Klaviersolo könnte ich gerne länger hören. Erinnert mich an Barry Harris oder Hank Jones, ist aber wahrscheinlich später. Mit dem zweiten Solo des Saxophonisten wird es insgesamt dissonant und er selbst spielt ziemlich schräg, was ich persönlich schade finde, da die Musik sich bis dahin wunderbar eingependelt hat.
8. Das Stück fängt ganz toll an, irgendwie ganz feinsinnig gewebt und zutiefst emotional. Der Trompeter ist irgendwie eine muskulösere Variante von Miles Davis und/oder Art Farmer. Im weiteren Verlauf bleibt der Trompeter dann auch der erfindungsreichste Spieler der Band, eigentlich fast nur unterstützt vom Saxophonisten, während ich die Rhyhtmusgruppe ein wenig unspannend empfinde. Schönes Stück, würde mich mal mehr interessieren, gerne auch ohne das Saxophon.
9. Auch dieses Stück fängt ganz toll an und macht Lust auf mehr. Das Alt-Saxophon macht dann alles zunichte. Ich hab’s einmal ganz angehört, öfter werde ich’s nicht schaffen. Es ist schade, weil der Saxophonist ganz gute Ideen hat, mich stört aber dieses fast zwanghaft auf Big Band-Swing getrimmte Ensemblespiel, dem der Solist dann so richtig mit Absicht in die Quere kommen kann.
Stellenweise ähnelt das hier den Schwierigkeiten welche ich zuweilen mit Dolphy habe, da er zwar irgendwo ganz toll und virtuos in einem Wahnsinnstempo auf dem Saxophon spielt, aber letztlich nur nervige Kraftmeierei dabei herauskommt.11. Ich mag das, wenn der Bass als erstes zu hören ist und einen tollen Groove vorgibt. Das Schlagzeug, das danach kommt erinnert mich sehr an Roy Haynes, in der Art, wie die ganzen Becken bearbeitet werden. Dieses nervöse Suchen auf einem absolut erdigen Groove ist unheimlich spannend. Das Thema, welches der Saxophonist dann als Angelpunkt nimmt ist toll und die davon ausgehenden Exkursionen ebenso. Irgendwie passiert da immer was Neues und ich finde es klasse, wie er zum Thema zurückfindet. Das Schlagzeug-Solo erinnert mich an das von Haynes auf „Just us“. Sehr toll, wie da verschiedene Klangfarben auftauchen und trotzdem der Groove nicht vernachlässigt wird. Insgesamt habe ich diesen Track wohl am häufigsten gehört. Übrigens auch ganz schwer zu sagen, ob das noch 60er sind, wenn dann aber 68/69. Irgendwie muss die Band aber noch im Bop/Avantgardismus verwurzelt sind, das klingt nicht nach Musikern, die in den 70ern erst angefangen haben, aufzunehmen. Sonny Simmons oder Roscoe Mitchell?
15. Was soll man sagen, fällt aus dem Rahmen. Keine Ahnung wer diesen Humor haben könnte. Swingt irgendwie wie die Hölle, hat ein tolles Thema und unheimlich viel Agilität und hintersinnigen Humor. Vor allem wenn man denkt es ist schon vorbei und der Pianist dann noch einmal den schlussendlichen Abgesang vorgibt. Ich musste laut lachen, beim ersten Mal!
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"There is a wealth of musical richness in the air if we will only pay attention." Grachan Moncur III -
Schlagwörter: Blindfold Test, Jazz, Jazz BFT
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