Lost In The Sound

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  • #10902905  | PERMALINK

    choosefruit
    low fidelity

    Registriert seit: 23.05.2015

    Beiträge: 5,978

    Vielleicht hatten manche es an anderer Stelle gelesen und erinnern sich, dass ich vor wenigen Wochen ein Mixtape aufgenommen hatte. Ein Mixtape mit Musik, die ich auch erst in den letzten Wochen und Monaten entdeckte, aber seitdem auf Dauerschleife läuft. Unbekannte Acts, von denen es manche noch pflegen, ihre Musik ausschließlich auf Kassette zu veröffentlichen. Und genau dieses verspulte Bild ist auch ein Stilmittel. Vieles LoFi aus den Bereichen Surf, Post Punk, Cold Wave, Goth, Shoegazing, Bedroom Pop. Und ich mag die Musik gern in diesem Thread vorstellen, da nahezu kein Act, sofern ich der Suchmaschine vertrauen kann, im Forum schon thematisiert wurde.

    Die meisten Plays in den letzten 3 Monaten hat Castlebeat. Das 2018er Album „VHS“ war vor allem Ende August und Anfang September meine Droge. Die letzten warmen Sommersonnenstrahlen werden mit Jingle-Jangle-Surfgitarren, treibenden Bassläufen und verträumten Melodien eingefangen.


    Castlebeat – „I Follow“ (LP „VHS“, 2018)


    Castlebeat – „Dreamgaze“ (LP „Castlebeat“, 2016)

    Eine Band, die ich hingegen erst diesen Monat für mich entdeckte, ist Pity Party (Girls Club). Vor 5 Jahren noch stark einem Punk- und DIY-Sound verfallen, sind die neuen Veröffentlichungen vielmehr Bedroom Pop.


    Pity Party (Girls Club) – „Slumped“ (EP „Tired“, 2014)


    Pity Party (Girls Club) – „I Hope You’re Doing Okay“ (LP „Healing Process“, 2018)

    Nun wird es dunkler. This Cold Night ist ein Ein-Mann-Projekt und mit das Beste aus dem Bereich Goth und Cold Wave der letzten Jahre.


    This Cold Night – „First Class Citizen“ (EP „That Which I Cannot Control“, 2014)


    This Cold Night – „Black Cathedral“ (EP „While I Disappear“, 2016)

    Bald mehr.

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    #10942919  | PERMALINK

    choosefruit
    low fidelity

    Registriert seit: 23.05.2015

    Beiträge: 5,978

    Dann möchte ich nach einiger Zeit erneut Musik in den Raum werfen. Über die Musik der Band Jurassic Shark bin ich erst vor kurzem gestolpert. Auch wenn der Name in meinem Gesuche schon früher auftauchte, hörte ich erst vor gut einer Woche in die Gruppe hinein. Jurassic Shark ist eine vierköpfige Band aus Kalifornien. Ihre erste EP erschien 2014, aus welcher ich auch die folgenden zwei Stücke verlinke. DIY-Rotzigkeit meets Surf. Hat mich sofort die Wellen mitreiten lassen. Und die Lead-Gitarre weint wundervoll durch die Lieder.


    Jurrasic Shark – „Summer“ (EP „Miracle“, 2014)


    Jurrasic Shark – „Miracle“ (EP „Miracle“, 2014)

    Der nächste in der Runde ist Nick Rattigan, vorrangig mit seinem Projekt Current Joys. Noch unter dem Namen TELE/VISIONS erschien 2012 sein Debütalbum. Irgendwo zwischen Indie, New Wave und Bedroom Pop dürfte sein Klangbild liegen, seine unverwechselbare Stimme aber auch die Verletzlichkeit im Sound lassen die Musik jedoch nicht nach einem Abklatsch klingen. Auf last.fm schrieb eine Userin passend „I’m always crying while I’m listening to you Nicholas“. Und ja. Musik für losende Liebende. Verliebt.


    TELE/VISIONS – „Televisions“ (LP „Wild Heart“, 2012)


    Current Joys – „Kids“ (Single „Kids“, 2015)

    So listen up you kids
    And here what I say
    Don’t listen to your brain
    And follow your dreams

    --

    #11387685  | PERMALINK

    jesseblue
    emotionsloser neukunde.

    Registriert seit: 14.01.2020

    Beiträge: 4,214

    HighSchool sind aus Melbourne. Drei Singles/Tracks wurden seit dem letzten Jahr veröffentlicht und die erste EP steht in den Startlöchern. Sehr von The Smiths sowie anderen Zutaten aus den 80s beeinflusst. Ihr neuester Track „De Facto“ erschien erst gestern. Etwas dunkler als die ersten beiden Veröffentlichungen und mit einer Brise The Cure. Sü-per!

    Hatten wir nicht auch einmal einen Thread, in welchem die heißesten Acts vorgestellt werden? HighSchool wäre meine Nominierung.

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    #11441749  | PERMALINK

    go1
    Gang of One

    Registriert seit: 03.11.2004

    Beiträge: 5,625

    Martin, ich hoffe, Du hast nichts dagegen, wenn ich Deinen Thread mit einem Hinweis entere: Heute ist Inked in Red erschienen, das Debütalbum von Vision Video, einer Band aus Athens, Georgia, die auf den Spuren von Joy Division, New Order und The Cure unterwegs ist, was ich ja grundsätzlich sympathisch finde – ich dachte mir, das passt hierher.

    Der Titeltrack hätte vom Sound her ein guter The Cure-Song werden können, ist inhaltlich aber eine persönliche Sache: Dusty Gannon, der Sänger, war als Soldat in Afghanistan, was ihn ziemlich mitgenommen hat, und singt hier über die Nachwirkungen dieser Erfahrung.

    Wer Kunstblut sehen möchte, macht dann mit „Comfort in the Grave“ weiter, in dem Emily Fredock die Lead-Stimme übernimmt:

    --

    To Hell with Poverty
    #11548165  | PERMALINK

    jesseblue
    emotionsloser neukunde.

    Registriert seit: 14.01.2020

    Beiträge: 4,214

    Natürlich nicht. Und „Inked In Red“ finde ich auch gar nicht übel.

    Mir ist aufgefallen, dass so manche Musik, die in den letzten zwei Jahren mein musikalisches Tagebuch bestimmte, mittlerweile gar nicht mehr den Nischensektor wie einst bedient. TikTok dürfte wohl das ein oder andere Stück bekannt(er) gemacht haben. Beispiele wären:

    Молчат Дома – Судно (88,7 Millionen Plays auf Spotify)
    Surf Curse – Freaks (184,9 Millionen Plays auf Spotify)
    Current Joys – New Flesh (113,1 Millionen Plays auf Spotify)
    awfultune – I Met Sarah In The Bathroom (89,2 Millionen Plays auf Spotify)
    Eyedress – Jealous (104,3 Millionen Plays auf Spotify)
    Yot Club – YKWIM? (63,8 Millionen Plays auf Spotify)

    --

    #12040031  | PERMALINK

    jesseblue
    emotionsloser neukunde.

    Registriert seit: 14.01.2020

    Beiträge: 4,214

    plattensammler

    the-imposter

    jesseblue
    Fidlar – Cheap Beer
    Dead Ghosts – Roky Said
    Bass Drum of Death – Crawling After You
    Current Joys – New Flash
    The Underground Youth – Alice
    Chain Cult – End Of Days
    Molchat Doma – Sudno
    Julie – Flutter
    Girl And Girl – White Tiles
    Husbands – Stay Gold

    hab mich jetzt auch mal durch Jesse’s Liste gehört und on the go kommentiert (nicht alles bis zum Ende gehört)
    Fidlar: PsychoBilly hätte man früher zu den Gitarren vielleicht gesagt, das Gebrüll brauch ich nich
    Dead Ghosts: Riff erinnert mich an einen Klassiker von Mano Negra den ich aber viiiiel besser finde, sowie an Iggy’s Passenger (und dito) .. ansonsten ziemliches Geschraddel
    Bass Drum of Death: weiss nich, is doch alles eine Brühe, oder nich?
    Current Joys: einfacher geht’s kaum, kleine Dauerschleife, kA wie das auf 37 Mio Aufrufe kommen konnte
    (I mean, really? why??)
    The Underground Youth: ganz ok, aber auch sehr simpel strukturiert, immerhin beste Nummer bis jetzt
    End Of Days: hier höre ich auch nichts besonderes, könnten Spätsiebziger UK Punks sein, klingt zudem als ob das Tape auch schon so alt wäre
    Molchat Doma: auch ganz ok, vielleicht noch einen Tacken besser als The Underground Youth, hier höre ich frühe Eighties, und das Tape eiert auch wieder ein bisschen
    Julie: kann mal jemand denen im Nachbarübungsraum sagen, dass sie zu laut sind? warum klingt das alles so schlecht? die offensichtliche Begeisterung für diese cheapo Klangästhetik erschliesst sich mir auch überhaupt nicht .. kein bisschen
    Girl and Girl: es wird munter weiter geschraddelt, Jugendclub um die Ecke, freitags um neun .. naja vielleicht doch ein bisschen besser, Top 3 bis hier, immerhin
    Husbands: ganz nett, Top 3 erweitert sich auf eine Top 4, mit dem hier auf der 1
    alles in allem, nichts dabei was mich wirklich anspricht, sorry, aber is so

    Bass Drum of Death – US-Garagen-(Pop-)Punk, melodisch +
    Fidlar- traditioneller US-Skatepunk, es sterben eben keine Genres mehr aus. +
    Dead Ghosts – 60ies orientierter psych-Gitarren-Pop ++
    Current Joys – haunted indie guitar-pop, ganz stark +++
    The Underground Youth – 80er Goth-Indie, so The Mission mäßig, also mehr getragen und mit akustischen Gitarren, ++
    Chain Cult – Punkiger, metallmäßiger, erinnert mich auch etwas an die 80er, an The Cult, vielleicht kein Zufall bei dem Namen? +
    Molchat Doma – Eine der besten Retro-Goth-Bands überhaupt ++
    Julie – typischer US-Indie, etwas grungiger (also mehr distortiongitarre) +
    Girl and Girl – Erinnert mich an 80er UK-Indie-Gitarrenrock, die sind aber aus AUstralien: ganz stark +++
    Hunsbands – US-Indie-Gitarren-Poprock, ganz ok +
    So mal im Schnelldurchlauf @jesseblue – 10 Bands oder auch Songs ausführlich zu besprechen ist mir etwas too much auf einmal

    @plattensammler

    Ich hatte vor ein paar Jahren diesen Thread ins Leben gerufen, in welchem ich Musik wie aus meinem jüngsten Post vorstellte, weswegen es eventuell praktisch ist, auch hier weiter zu diskutieren. Da sind doch einige Tracks dabei gewesen, die bei dir auf Gefallen stoßen. Und ich sehe gerade, dass „Freaks“ innerhalb von 18 Monaten ungefähr 560 Mio. Plays dazugewonnen hat. Nicht übel, für eigentliche „Nischenmusik“.

    Ein sehr prominentes Beispiel sind in diesem Zusammenhang auch The Walters mit ihrem Song „I Love You So“. Das kleine Liebeslied erinnert an Mac DeMarco und wurde ebenso durch TikTok zum Internethit. Auf YouTube 187 Mio. Aufrufe, auf Spotify knapp 870 Mio. Mal gestreamt.

    --

    #12040117  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    Ah, prima, Du hast also schon einen Diskussionsthread! :good:

     

    Was verstehst Du denn unter Nischenmusik?

    Als das Lied I love you so von The Walters war es in den Charts. In den USA Platin, in Kanada Doppel-Platin, in Portugal Gold. Das ist ein typisches 2010er Chart-Pop-Rock. Nett, harmlos und gefällig. Und alles andere als Nischenmusik.

    --

    #12040131  | PERMALINK

    jesseblue
    emotionsloser neukunde.

    Registriert seit: 14.01.2020

    Beiträge: 4,214

    Nischenmusik war auf Surf Curse bezogen. „I Love You So“ fügte ich an, da es musikalisch Parallelen zu der Musik hat, an die ich bei diesem Thread denke. Ich glaube Rossi war es, der meine Entdeckungen der letzten Jahre einmal als Nische bezeichnete. Und zum Großteil trifft es auch zu. Hier im Forum wird 99,9% der Musik, die mir aus den letzten Jahren gefällt, nicht besprochen.

    --

    #12040183  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    Ich weiß ja nicht, was Dir gefällt, aber dieses Forum ist ziemlich vielfälltig, Indie-Gitarrenmusik kommt hier jedenfalls ziemlich oft vor (weit mehr als „Rossi-Pop“), was Du da an Videos gepostet hast ist jedenfalls nicht besonders nerdig und selbst wenn, ist doch egal. Geht es Dir um die Musik und willst Du Dich darüber austauschen? Das hat doch nix damit zu tun ob das Millionen andere hören oder nur einer. Der eine findet es nischig und der andere nicht, der eine findet es schlecht produziert und der andere nicht, der eine findet es doof und der andere nicht…

    … Ansonsten finde ich: Man sollte selbst besprechen, was einem gefällt und dann findet sich der ein oder andere, dem das auch gefällt oder eben nicht, so what? Aber darauf zu warten, dass jemand die Musik bespricht, die mir gefällt? In einem Forum? Das ist ja recht seltsam… just my two Cents.

    Oder worauf willst Du überhaupt hinaus? Verstehe ich nicht.

    Neu im Regal: Blondshell! Mit einem gleichnamigen Album. Für Freund*innen des US-amerikanischen IndiePopRocks.

    https://blondshell.bandcamp.com/album/blondshell

    booking: https://allartists.agency/artists/blondshell/

    Alles ganz solide, kann dem Genre aber nix neues hinzufügen. Für Genreliebhaber aber ein Reinhören wert.

    --

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