Ich höre gerade … Jazz!

@ atom: Danke! Da ich die Aufnahme von „Impressions“ nur auf Cassette habe, hab ich sie ewig nicht mehr gehört, aber ich fand sie immer noch besser selbst als die auf dem gleichnamigen Album. Von daher hätte ich mir das Konzert wohl ohnehin besorgt.

In der Schulzeit hab ich die Aufnahme für das Anfertigen einer Plastikbüste von John Coltrane für einen Kunstkurs in Endlosschleife gehört … war ’ne nerdige Zeit … :lol:

soulpopewar ursprünglich auf Metronome, dann Prestige, dann DIW als Vinyl (mit einem tollen alternativen Cover…) und dann als CD auf DIW bzw OJC – letztere ziemlich günstig hier käuflich :

http://www.amazon.co.uk/gp/offer-listing/B0000296N8/ref=dp_olp_new?ie=UTF8&condition=new

IMO eine vortreffliche Piano Trio Scheibe……

Danke – aber bei solchen CDs kaufe ich nach weiteren CD-R-Lieferungen („BRAND NEW item!“, was der Unterschied zwischen CD und CD-R ist wüsste aber auch der hiesige Fachhandel nicht, JPC weiss es auch nicht und hat auf eine Beschwerde meinerseits vor 10 Tagen oder so nicht mal erst reagiert) nur noch gebrauchte Exemplare (von Moviemars kaufe ich seit ein paar Jahren schon nicht mehr, „all your music“ nahm ich noch nie zur Kenntnis, auch von Dodax oder nagiry – sind das nicht eh alles derselbe Laden? – bekam ich schon mal eine CD-R …).

Die wollen nicht – und wenn man was retourniert bleibt man bei den Gaunern auf beiden Versandkosten sitzen, obwohl man ein falsch gelabeltes Produkt untergejubelt kriegte, d.h. der Aufwand mit dem Retournieren lohnt nicht. Ebay mag ich nicht (dieses Dauerge-rate, die Hektik mit innert Minuten bezahlen um ein „A+ A+ A+ A+ A+ A+ buyer“ zu sein), aber ich werd mich mal umsehen.

Bei dem Preis sicher eine dreiseitige LP mit den Bonustracks, ja?

Wenn wir grad schon im höherpreisigen Segment sind:
@soulpope, damit:
http://www.cdjapan.co.jp/product/DIW-488
macht man auch nichts falsch, nehme ich an?

nail75Oder auch komplett legal?

Über Domino Records findet man jedenfalls keine weiteren Informationen, weder im Booklet noch im Internet. Deren Vertrieb H’Art hat sie jedenfalls nicht mehr im Portfolio.

soulpopeunabhängig von der „Rechtslage“ ein hervorragendes Konzert…..

Ja, darauf kann man sich einigen. Hier noch eine Fundstück aus der „Weltwoche“:

Peter RüediSchöner Albtraum Coltrane

Welches ist die beste Jazzplatte aller Zeiten? Als ob man sich zwischen Louis Armstrongs «West End Blues» und Miles Davis’ «Kind of Blue» entscheiden könnte! Die drei Scheiben für die einsame Insel? Die hundert schönsten Platten der Jazzgeschichte? Da verlagert sich die Not nur in die Wahl der hundertsten resp. die Nichtwahl der hundertundersten. Nun kommt mir von einem eher obskuren Label allerdings eine Doppel-CD auf den Tisch, von der für mich feststeht: Wenn’s denn wirklich nur eine sein darf, dann wohl diese. Sie ist von dürftiger Aufnahmequalität, zeitweise ist der Bass kaum zu hören, das Klavier rutscht aus der Stimmung, und was die Dynamik des Schlagzeugs betrifft, sah sich der Tontechniker (die Aufzeichnung eines Vulkanausbruchs war in seiner Ausbildung nicht vorgesehen) zu Kompromissen genötigt. Dennoch, und natürlich vor allem wegen des Saxofonspiels des Protagonisten, sind das zwei Stunden Musik, wie sie auf der nach oben offenen Intensitätsskala gar nicht mehr vorkommt. Von wegen «Spiel». Mit Freiwilligkeit hat das nicht mehr viel zu tun. Gemeint ist ein Konzert, das John Coltrane mit seinem Quartett am 4. 11. 1963 in der Stuttgarter Liederhalle gab: McCoy Tyner am Piano, Jimmy Garrison am Bass, Elvin Jones am Schlagzeug, das sogenannt «klassische» Coltrane-Quartett, an dem nun allerdings gar nichts «klassisch» ist. Roy Haynes, die immer noch aktive Drummer-Legende, sagte einmal: «Mit Coltrane spielen war ein schöner Albtraum.» Kaum zu verkraften. Es gibt hier auch jenseitig schöne Balladen, das schon. Aber nach der halben Stunde «Impressions» hängen wir erschlagen in den Seilen. Der scheinbar traditionelle Anlauf über Tyners Piano-Solo, das retardierende Moment eines etwas langfädigen Bass-Selbstgesprächs und aber dann: Coltranes Skalen türmen sich babylonisch, dann kapituliert das Piano, später der Bass, und das Tenor und das jede Tektonik verwerfende Schlagzeug peitschen sich in immer kürzerem Wechsel bis zu dem Punkt, an dem die Phrase zum Schrei wird und der Schrei zum Röcheln. An dem es dem Saxofon die Sprache verschlägt und uns auch. Nicht Musik für die einsame Insel. Schon eher für ein anderes Leben. Egal, ob im Himmel oder in der Hölle.

Gestern in Disneyland, mit Dave Brubeck:

gypsy tail wind
Wenn wir grad schon im höherpreisigen Segment sind:
@soulpope, damit:
http://www.cdjapan.co.jp/product/DIW-488
macht man auch nichts falsch, nehme ich an?

Die habe ich wesentlich günstiger (und auch nicht direkt aus Japan) bekommen und bin ganz zufrieden damit. Diese Session wollte ich einfach mal hören, weil Elvin Jones im Flanagan Jazz Profile auf NPR was dazu erzählte. Elvin Jones und Duke Ellington hatten übrigens eine ähnliche Stimme bzw. ähnliche Art zu sprechen.
https://www.youtube.com/watch?v=PtxPyVLg1jc

Gestern fast den ganzen Abend Lester Young – die StoneFM-Sendung von Donnerstagabend – wäre natürlich schön, wenn auch ein paar der regulars von hier mithören würden! Hier gibt’s meinen Einführungstext zur Sendung:
http://www.radiostonefm.de/naechste-sendungen/2750-150305-ggj-9

Dann lief spät noch diese Neuanschaffung von Clean Feed:

Und ich muss leider sagen, meine ursprünglich riesige Skepsis gegenüber Sara Serpa ist wieder da, nachdem sie mir auf den zwei oder drei Stücken des jüngsten Blake-Albums ganz gut gefiel. Ich muss das Album bald mal in Ruhe anhören, aber irgendwie stört mich doch zuvieles, nicht nur – das wäre ja kleinlich, als Anlass für die grosse Skepsis – der zweifelhafte Akzent, sondern auch Intonation, Gestaltung der Linien …

Nachtmusik dann von hier, aber weit kam ich nicht mehr:

Grossartiger Stoff natürlich, der ganz junge Konitz, noch ganz Anhänger der strikten Tristano-Orthodoxie, aber dennoch voll mit Verweisen auf Charlie Parker (und Lester Young, klar), auf Basis von dessen Musik er bereits hier seine ganz eigene Stimme hat.

Vorhin:

Ein wundervolles Album! Wilson und Young harmonieren auch fast zwanzig Jahre nach der regelmässigen Studio-Zusammenarbeit (mit Billie Holiday) noch hervorragend. Die KC-Rhythmusgruppe sorgt für einen schlanken Swing, Wilson spielt wie immer mit dem Beat, viel flexibler als Basie es jemals tat, doch verzahnen seine Linien und Rhythmen sich aufs schönste mit dem Bass von Gene Ramey und Jo Jones Drums. Young bläst darüber mit seinem späten, etwas dickeren und sehr sinnlichen Ton – oft einfache Linien, Ideen, die sich langsam und motivisch entfalten (da hatte Sonny Rollins natürlich ganz genau hingehört, auch wenn er vom Sound her ein Hawkins-Mann war und ist).