Vorhin Lester Young – sehr gute Scheibe, die ich erst mit den Jahren allmählich zu schätzen lernte. „Pres & Teddy“ entstand in derselben Zeit und ich mochte es immer schon, aber für die Kunst von Roy Eldridge und Vic Dickenson war ich als Teenager zumal noch nicht empfänglich … gerade Dickenson ist wundervoll, steigt ein paar Mal ganz leise in seine Soli ein, um dann in der zweiten oder dritten Phrase lauter zu werden. Freddie Green (der auf „Pres & Teddy“, das im Quartett mit Gene Ramey und Jo Jones eingespielt wurde, nicht zu hören ist) macht seine Anwesenheit stets spürbar, und Young selbst spielt zwar ziemlich hart, ganz ohne den samtenen Glanz der frühen Jahre, der irgendwann zu einer Art dicken, ein wenig klebrigen staubigen Patina wurde – hier wirkt er geradezu aufgeräumt und klar, einfach, für seine Verhältnisse fast kantig – und gerade der Konstrast zu den vorangegangenen Aufnahmen mit Harry Edison und Roy Eldridge ist riesig (das einzig wirklich schöne an „Laughin‘ to Keep from Cryin'“ ist das Coverphoto, der Titel ist sehr treffend gewählt).
Jetzt Hawkins, eine CD, die über einen Monat brauchte, von einem der blöden Marketplace-Anbieter, die ich ja irgendwie momentan alle auf dem Kieker habe, nach einem Monat doch noch geliefert (Versand aus Europa, aber vermutlich zuerst in Bangladesh von Kindern gefertigt):
Den Auftakt machen drei Stücke mit Johnny Acea, Al Lucas und Osie Johnson vom Oktober 1954, dann folgen drei mit Bennie Green, Kenny Drew, Tommy Potter und Art Taylor vom Februar 1951, dazwischen eingestreut eines mit unbekannter Rhythmusgruppe vom Mai 1950 aus dem New Yorker Apollo, und schliesslich zum Abschluss ein Jam über „Avalon“ vom Herbst 1958 von „Art Ford’s Jazz Party“ mit dem tanzenden J.C. Higginbotham, Charlie Shavers, Pee Wee Russell, Willie „The Lion“ Smith, Sonny Greer und ein paar anderen.
Damit wären jetzt alle Puzzleteile für den nächsten Post im Hawkins-Thread da, bloss ist „Body and Soul Revisited“ (GRP/Decca) eine der CD-Rs, die mir als CD angedreht wurde und ich habe davon noch ein richtiges Exemplar geordert …
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #151: Neuheiten aus dem Archiv – 09.04., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba