Wörter und Unwörter – Der gepflegte Stilistik-Thread

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  • #6011271  | PERMALINK

    demon

    Registriert seit: 16.01.2010

    Beiträge: 66,870

    Herr RossiEin Adjektiv aus der Verwaltungssprache: „Herr Meyer, wohnhaft in Erlangen (…)“, nie gehört?

    Sorry für meine offenbar missverständliche Formulierung. Neuer Versuch:

    Zunächst stutze ich ob des mir unbekannten Substantivs »Wohnhaft«. Aber dann kam mir die Erleuchtung, dass doch nicht dieses (nicht-existente!) Hauptwort gemeint sein konnte, sondern »wohnhaft« in der von dir zitierten Bedeutung.

    Alle Klarheiten beseitigt? ;-)

    --

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    #6011273  | PERMALINK

    nicht_vom_forum

    Registriert seit: 18.01.2009

    Beiträge: 6,438

    KrautathausDie Weiterentwicklung eines ursprünglichen Stils, in einen neuen modifizierten Stil kann jeder erkennen, der sich genug mit der Musik beschäftigt hat b.z.w. interessiert ist. Da sehe keinen Vorteil wenn ich Gitarre spielen kann. Der auf der klassischen Gitarre ausgebildete Gitarrist kann mit Blues null im Sinn haben und dann hilft ihm sein Instrument überhaupt nicht.

    Klar. Sehe ich im Grunde genauso.

    Ich gehe sogar so weit, daß die praktischen musikalischen Kenntnisse einem interessanten Austausch über Musik eher im Weg stehen. Sich die Unterhaltungen zu sehr um instrumentales Können drehen, der eigene Horizont an gehörter Musik eher kleiner ist, als bei einem Nichtmusiker, der aber viel Zeit aufwendet immer wieder Neues für sich zu entdecken.

    Nochmal: Mir geht’s nicht um instrumentales Können und nicht um die praktischen Kenntnisse; aber ich wage mal die Behauptung, dass z. B. die Beobachtungen der folgenden Videos nur in den wenigsten Fällen von Leuten gemacht werden, die kein Instrument spielen:
    http://www.youtube.com/watch?v=oOlDewpCfZQ
    http://www.youtube.com/watch?v=JdxkVQy7QLM

    Und wenn man solche Muster erkennt, ist es eben ggf. legitim, ein Stück deshalb begründet unoriginell zu finden. Ein Stück muss deswegen nicht langweilig oder sogar schlecht sein, aber wenn es das ist, ist mir eine Aussage mit Argument lieber als eine ohne. Musik nur unter Ausschluss der spezifisch musikalischen Aspekte zu diskutieren, kann m. E. jedenfalls nicht der Weisheit letzter Schluss sein.

    Oder siehe z.B. Chilly Gonzales‘ „Pop Music Masterclass“ auf youtube. Wenn man solche Strukturen in der Musik erkennt, ist das doch eine Bereicherung.

    --

    Reality is that which, when you stop believing in it, doesn't go away.  Reality denied comes back to haunt. Philip K. Dick
    #6011275  | PERMALINK

    krautathaus

    Registriert seit: 18.09.2004

    Beiträge: 26,166

    Nicht_vom_Forum
    Nochmal: Mir geht’s nicht um instrumentales Können; aber ich wage mal die Behauptung, dass z. B. die Beobachtungen der folgenden Videos nur in den wenigsten Fällen von Leuten gemacht werden, die kein Instrument spielen:
    http://www.youtube.com/watch?v=oOlDewpCfZQ
    http://www.youtube.com/watch?v=JdxkVQy7QLM

    Den ersten (4 Chord Varationen) Film habe ich oft in meinem Freundeskreis gezeigt und da kann kaum einer ein Instrument spielen. Dieses Verständnis der Harmonien kann man auch ganz ohne Instrument entwickeln. Das sehr einfache Bluesschema versteht jeder Bluesfan, ob er nun ein Instrument spielen kann oder nicht. Es gibt allerdings auch Menschen, die total unmusikalisch sind, aber das ist doch eher die Seltenheit. Schon in der Schule wird einfache Harmonielehre und das Songkonstrukt gelehrt. Ich behaupte mal, daß so eine grundsätzliche musikalität in unseren Genen steckt.

    (ich kann mir z.B. stundenlang auf YouTube Videos über Drummertechnik ansehen, das macht mir Spaß. Da gab es z.B. Jemanden der Note für Note Bonham’s Drumtechnik selbst gespielt und erklärt hat*. War sehr interessant, daß Bonham nicht so selten eher wenig „schlägt“ also lieber wegläßt, als zu viel spielt. Das vermittelt sich mir recht gut, aber ich hab mal versucht Schlaggzeug zu spielen und hab dafür null Talent, weil ich die Koordination der Gliedmaßen nicht hinkrieg, b.z.w. rechte v. linke Seite nicht trennen kann. Dafür tu ich mir mit Saiteninstrumenten leicht.

    *
    https://www.youtube.com/watch?v=o40HyvFfgt0)

    --

    “It's much harder to be a liberal than a conservative. Why? Because it is easier to give someone the finger than a helping hand.” — Mike Royko
    #6011277  | PERMALINK

    nicht_vom_forum

    Registriert seit: 18.01.2009

    Beiträge: 6,438

    KrautathausDen ersten (4 Chord Varationen) Film habe ich oft in meinem Freundeskreis gezeigt und da kann kaum einer ein Instrument spielen. Dieses Verständnis der Harmonien kann man auch ganz ohne Instrument entwickeln. Das sehr einfache Bluesschema versteht jeder Bluesfan, ob er nun ein Instrument spielen kann oder nicht. Es gibt allerdings auch Menschen, die total unmusikalisch sind, aber das ist doch eher die Seltenheit. Schon in der Schule wird einfache Harmonielehre und das Songkonstrukt gelehrt. Ich behaupte mal, daß so eine grundsätzliche musikalität in unseren Genen steckt.

    Zustimmung. Aber m. E. brauchen die meisten Leute, die kein Instrument spielen, eben jemand, der Ihnen die Zusammenhänge vorführt, während jemand, der selbst ein Instrument spielt das (oft) von sich aus erkennt. Und was den Schulunterricht betrifft: An den erinnert sich doch kaum jemand.

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    Reality is that which, when you stop believing in it, doesn't go away.  Reality denied comes back to haunt. Philip K. Dick
    #6011279  | PERMALINK

    krautathaus

    Registriert seit: 18.09.2004

    Beiträge: 26,166

    Nicht_vom_ForumZustimmung. Aber m. E. brauchen die meisten Leute, die kein Instrument spielen, eben jemand, der Ihnen die Zusammenhänge vorführt, während jemand, der selbst ein Instrument spielt das (oft) von sich aus erkennt.

    Kann ich zumindest aus meiner Beobachtung so nicht bestätigen. Man kann aber natürlich jemanden auf Feinheiten in bereits erschlossener Musik aufmerksam machen, ohne daß man selbst oder der Angesprochene ein Instrument spielt. Die Hörerfahrung ist da für mich entscheidend.

    Z.B. wenn Dweezil Zappa einen Trackaufbau erklärt, geht es nicht um Noten, Harmonien, instrumentale Technik oder ähnliches, sondern um Stimmung, Gefühl, Wirkung:
    https://www.youtube.com/watch?v=ci9v8wRhqZc
    Das versteht sofort jeder, auch wenn er kein Instrument spielen kann.

    Deshalb läuft ja diese nicht selten gebrachte Frage, wenn dem Gegenüber z.B. ein Gitarrensolo nicht gefällt, ob er denn selbst Gitarre spielen kann, um zu ermessen wie technisch anspruchsvoll das Solo ist, ins Leere. Denn eine technisch ansruchsvolle Darbietung kann, muß mich aber nicht erreichen. Es kann das technisch nicht anspruchsvolle Solo mich viel mehr begeistern, weil es mich emotional aufgrund der Spielweise und der Melodie mehr berührt.

    Ich finde es übrigens auch absolut faszinierend, daß man sich ohne technische Kenntnisse in Musik reinsteigern und diese auch durchaus für sich „sezieren“ kann. Das sitzt meines Erachtens seit Beginn der Menscheit in unserem Genpool.

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    #6011281  | PERMALINK

    herr-rossi
    Moderator
    -

    Registriert seit: 15.05.2005

    Beiträge: 87,242

    Nicht_vom_Forum
    Nochmal: Mir geht’s nicht um instrumentales Können und nicht um die praktischen Kenntnisse; aber ich wage mal die Behauptung, dass z. B. die Beobachtungen der folgenden Videos nur in den wenigsten Fällen von Leuten gemacht werden, die kein Instrument spielen:
    http://www.youtube.com/watch?v=oOlDewpCfZQ
    http://www.youtube.com/watch?v=JdxkVQy7QLM

    Interessant finde ich so etwas auch, aber am Ende muss man das dann doch wieder für sich bewerten. Wer Pop immer schon banal und seicht fand, der wird sich sicher durch die Beobachtung bestätigt fühlen, dass manche Akkordfolgen oder melodischen Strukturen immer wieder verwendet werden. Ich sehe dagegen die lange Liste der im ersten Clip zitierten Tracks und weiß, wie unterschiedlich diese klingen, wie sie sich an ganz unterschiedliche Entwicklungsstränge einordnen, dass mich die einen begeistern und die anderen nicht – und sehe darin mal wieder das wunderbare Mysterium des Pop bestätigt, dass man aus vertrauten und einfachen Mitteln immer wieder neues und anderes schöpfen kann.

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    #6011283  | PERMALINK

    krautathaus

    Registriert seit: 18.09.2004

    Beiträge: 26,166

    Herr Rossi – und sehe darin mal wieder das wunderbare Mysterium des Pop bestätigt, dass man aus vertrauten und einfachen Mitteln immer wieder neues und anderes schöpfen kann.

    Absolut und nicht nur nur im Pop, auch im Country, Rock, Soul etc. Musik läßt sich halt nicht nur auf die jeweiligen Zutaten und Akkorde, Strukturen runterbrechen. Die Kombination macht’s.

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    #6011285  | PERMALINK

    nicht_vom_forum

    Registriert seit: 18.01.2009

    Beiträge: 6,438

    Herr RossiIch sehe dagegen die lange Liste der im ersten Clip zitierten Tracks und weiß, wie unterschiedlich diese klingen, wie sie sich an ganz unterschiedliche Entwicklungsstränge einordnen, dass mich die einen begeistern und die anderen nicht – und sehe darin mal wieder das wunderbare Mysterium des Pop bestätigt, dass man aus vertrauten und einfachen Mitteln immer wieder neues und anderes schöpfen kann.

    Zustimmung. Ich würde nur im letzten Satz „Pop“ durch „Musik“ ersetzen. Für mich wird allerdings ein (vorher schon) gutes Stück nicht schlechter sondern besser, wenn ich auch noch handwerkliche (sicherheitshalber: damit meine ich nicht in erster Linie Instrumentenbeherrschung) Raffinesse darin finde.

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    Reality is that which, when you stop believing in it, doesn't go away.  Reality denied comes back to haunt. Philip K. Dick
    #6011287  | PERMALINK

    nicht_vom_forum

    Registriert seit: 18.01.2009

    Beiträge: 6,438

    KrautathausAbsolut und nicht nur nur im Pop, auch im Country, Rock, Soul etc. Musik läßt sich halt nicht nur auf die jeweiligen Zutaten und Akkorde, Strukturen runterbrechen. Die Kombination macht’s.

    Richtig. Aber der kreative (und erfolgreiche) Umgang mit diesen Elementen ist für mich auch eine Anlass, ein Stück gut bzw. besser zu finden. Auch (und vielleicht gerade) wenn es bekannte Elemente sind; und dafür muss ich die Elemente erst mal erkennen.

    --

    Reality is that which, when you stop believing in it, doesn't go away.  Reality denied comes back to haunt. Philip K. Dick
    #6011289  | PERMALINK

    ragged-glory

    Registriert seit: 22.03.2007

    Beiträge: 11,762

    „Guns N‘ Roses-Möger“

    --

    #6011291  | PERMALINK

    kalle_w

    Registriert seit: 08.07.2015

    Beiträge: 587

    Unwort: Konsensspiel

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    #6011293  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    Ragged Glory“Guns N‘ Roses-Möger“

    Kalle_W.Unwort: Konsensspiel

    :lol::lol:

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    #6011295  | PERMALINK

    clau
    Coffee Bar Cat

    Registriert seit: 18.03.2005

    Beiträge: 92,237

    Wort: „Schund“

    --

    How does it feel to be one of the beautiful people?
    #6011297  | PERMALINK

    krautathaus

    Registriert seit: 18.09.2004

    Beiträge: 26,166

    Nicht_vom_ForumRichtig. Aber der kreative (und erfolgreiche) Umgang mit diesen Elementen ist für mich auch eine Anlass, ein Stück gut bzw. besser zu finden. Auch (und vielleicht gerade) wenn es bekannte Elemente sind; und dafür muss ich die Elemente erst mal erkennen.

    Ja, klar. Aber man muß deshalb kein Instrument spielen können. Es reicht schon, jemanden beim spielen zu beobachten und das Interesse b.z.w. eine intensive Beschäftigung sollte gegeben sein. Wir sind uns ja fast einig. ;-)

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    “It's much harder to be a liberal than a conservative. Why? Because it is easier to give someone the finger than a helping hand.” — Mike Royko
    #6011299  | PERMALINK

    fifteenjugglers
    war mit Benno Fürmann in Afghanistan

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 11,597

    Rockarten

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    "Don't reach out for me," she said "Can't you see I'm drownin' too?"
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