Re: Wörter und Unwörter – Der gepflegte Stilistik-Thread

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nicht_vom_forum

Registriert seit: 18.01.2009

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KrautathausDie Weiterentwicklung eines ursprünglichen Stils, in einen neuen modifizierten Stil kann jeder erkennen, der sich genug mit der Musik beschäftigt hat b.z.w. interessiert ist. Da sehe keinen Vorteil wenn ich Gitarre spielen kann. Der auf der klassischen Gitarre ausgebildete Gitarrist kann mit Blues null im Sinn haben und dann hilft ihm sein Instrument überhaupt nicht.

Klar. Sehe ich im Grunde genauso.

Ich gehe sogar so weit, daß die praktischen musikalischen Kenntnisse einem interessanten Austausch über Musik eher im Weg stehen. Sich die Unterhaltungen zu sehr um instrumentales Können drehen, der eigene Horizont an gehörter Musik eher kleiner ist, als bei einem Nichtmusiker, der aber viel Zeit aufwendet immer wieder Neues für sich zu entdecken.

Nochmal: Mir geht’s nicht um instrumentales Können und nicht um die praktischen Kenntnisse; aber ich wage mal die Behauptung, dass z. B. die Beobachtungen der folgenden Videos nur in den wenigsten Fällen von Leuten gemacht werden, die kein Instrument spielen:
http://www.youtube.com/watch?v=oOlDewpCfZQ
http://www.youtube.com/watch?v=JdxkVQy7QLM

Und wenn man solche Muster erkennt, ist es eben ggf. legitim, ein Stück deshalb begründet unoriginell zu finden. Ein Stück muss deswegen nicht langweilig oder sogar schlecht sein, aber wenn es das ist, ist mir eine Aussage mit Argument lieber als eine ohne. Musik nur unter Ausschluss der spezifisch musikalischen Aspekte zu diskutieren, kann m. E. jedenfalls nicht der Weisheit letzter Schluss sein.

Oder siehe z.B. Chilly Gonzales‘ „Pop Music Masterclass“ auf youtube. Wenn man solche Strukturen in der Musik erkennt, ist das doch eine Bereicherung.

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Reality is that which, when you stop believing in it, doesn't go away.  Reality denied comes back to haunt. Philip K. Dick