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AutorBeiträge
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motörwolfWoher hast du deine These zum Thema Brät? Das ist ein ganz normales Wort, wie dir jeder Metzger bestätigen wird. Und es bezeichnet gekuttertes Fleisch (z.B. zur Wurstherstellung). Das ist auch nicht irreführend. Wer Brät für Gebratenes hält, hat schlicht keine Ahnung und läßt sich von einer Homophonie täuschen.
Danke für 1. Belehrung und 2. sanftes Zurechtrücken des Kopfes. :bier:
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WerbunggrandandtWildbrett, wenn schon …
(hehe, bin leider Baudashaus auf den Privaten verseucht.=:D
Bret, sonst wäre die Übersetzung Wuidbreedl und nicht Wuidbrad.
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Don't be fooled by the rocks that I got - I'm still, I'm still Jenny from the blockAsylant. Ich musste mich letztens vom hiesigen Asylbewerber-Unterstützungskreis schon darüber belehren lassen, dass Asylant inzwischen ein Unwort ist und jetzt in der Toleranzwoche kam vorhin auch im Radio, dass man besser Flüchtling sagt oder gleich die jeweilige Nationalitätsbezeichnung benutzt. Begründung: Heutzutage verbindet man Asylant mit Scheinasylant u.ä. Ich finde das ehrlich gesagt übertrieben. Aber für mich ist ein Negerkuss ein Negerkuss und auch das Zigeunerschnitzel bleibt selbiges. Ich finde diese political correctness maßlos übertrieben und ich möchte auch nicht, dass aus historischen Romanen wie „Tom Sawyer“ heute nicht mehr akzeptable Wörter wie Nigger gestrichen werden. Wie seht ihr das?
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Ich brachte meine Vergangenheit im Handgepäck mit. Ihre lagerte irgendwo im Container-Terminal. Als sie ging, benötigte ich einen Seemannssack.FilterWie seht ihr das?
Schwierig. Für meine Begriffe konfligieren hier zwei einander vollständig wesensfremde Ebenen, nämlich einerseits das aufrichtige Bemühen um eine zeitgemäße und der Menschenwürde gerechte Weiterentwicklung von Sprache, die ja nie stillsteht (außer in Island ;-)), und andererseits die persönliche Eitelkeit und das persönliche Streben nach Einfluss (oder nennen wir es ruhig: Macht) seitens einiger Akteure, die den Kampf um die Wörter dazu benutzen, sich selbst in Szene zu setzen und missliebige Kontrahenten (häufig sogar: Mitstreiter) mittels eines Tickets (Antisexismus, Antirassismus) zu diskreditieren. Ihr Vorteil besteht darin, dass sie in der Regel begabte Netzwerker sind und dass es bekanntermaßen keine Instanz gibt, die bestimmen könnte, wer Recht hat. Infolgedessen verschaffen sie sich dieses Recht durch das Herstellen von Mehrheiten in diversen Subszenen. Ein extremes Beispiel bietet die Schlacht um die „Definitionsmacht“, hier analysiert von der Gruppe „Les Madeleines“: http://jungle-world.com/artikel/2010/32/41534.html
Aber zurück zum Ausgangspunkt. Ich finde schon, dass es gerechtfertigt ist, die Tatsache, das bestimmte Wörter wie „Asylant“ und „Zigeuner“ mit Diskriminierung negativ aufgeladen sind, zum Anlass zu nehmen, nach nicht diskriminierenden, nicht verletzenden Wörtern zu suchen und für diese zu werben. Hier macht aber der Ton die Musik.
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"Edle, freie Unbefangenheit bei Allem. ... Alle übrigen Vollkommenheiten sind der Schmuck unsrer Natur; sie aber ist der der Vollkommenheiten selbst. ... Sie ist mehr als Leichtigkeit, sie geht bis zur Kühnheit: sie setzt Ungezwungenheit voraus und fügt Vollkommenheit hinzu. Ohne sie ist alle Schönheit todt, alle Grazie ungeschickt: sie ist überschwenglich, geht über Tapferkeit, über Klugheit, über Vorsicht, ja über Majestät." (Baltasar Gracián) =>mehr<=Richtig. Der Ton macht die Musik. Aber ich musste mich ob meines Geburtsortes, der in Mecklenburg liegt und an dem ich seit 18 Jahren durchgängig nicht mehr wohne, auch schon aus dem o.g. Freundeskreis heraus fragen lassen, ob ich überhaupt geeignet sei, mich beruflich mit den Flüchtlingen zu befassen. Schnappatmung! Es brannte mir auf der Zunge, ob man mit solchen rassistischen Vorurteilen denn geeignet ist, sich mit der ehrenamtlichen Betreuung von Flüchtlingen zu befassen. Interessant genug, dass ich aus guten Gründen nicht mit meinem ostdeutschen Geburtsort hausieren gehe und dieser im Ort trotzdem von gehörigem Interesse zu sein scheint. Aber das besagte Fragestellerin mich letztens mit meiner „anatolischen Rose“ traf und sich lange nach uns umdrehte, machte einiges wieder wett
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Ich brachte meine Vergangenheit im Handgepäck mit. Ihre lagerte irgendwo im Container-Terminal. Als sie ging, benötigte ich einen Seemannssack.@filter: Einfach die Menschen selbst fragen, die mit den entsprechenden Wörtern bezeichnet werden.
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Man hatte uns als Kindern das Ende der Welt versprochen, und dann bekamen wir es nicht.Was gar nicht so einfach ist. Inzwischen werden die Flüchtlinge nach wenigen Tagen aus den Aufnahmelagern direkt an uns weiter gereicht. Kein Deutsch, kein Englisch, kein Spanisch, kein Französisch, nichts. Hände und Füße und mit Glück einen Dolmetscher zur Hand.
Iraner und Afghanen können sich übrigens ganz gut unter einander verständigen und ich kann bald keinen Tee mehr sehen
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Ich brachte meine Vergangenheit im Handgepäck mit. Ihre lagerte irgendwo im Container-Terminal. Als sie ging, benötigte ich einen Seemannssack.Ich denke auch, dass Flüchtlingen Freundlichkeit und Respekt im Umgang unendlich viel wichtiger sind als korrekte Begriffe. Leider fehlt es häufig gerade daran.
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"Edle, freie Unbefangenheit bei Allem. ... Alle übrigen Vollkommenheiten sind der Schmuck unsrer Natur; sie aber ist der der Vollkommenheiten selbst. ... Sie ist mehr als Leichtigkeit, sie geht bis zur Kühnheit: sie setzt Ungezwungenheit voraus und fügt Vollkommenheit hinzu. Ohne sie ist alle Schönheit todt, alle Grazie ungeschickt: sie ist überschwenglich, geht über Tapferkeit, über Klugheit, über Vorsicht, ja über Majestät." (Baltasar Gracián) =>mehr<=FilterWas gar nicht so einfach ist. Inzwischen werden die Flüchtlinge nach wenigen Tagen aus den Aufnahmelagern direkt an uns weiter gereicht. Kein Deutsch, kein Englisch, kein Spanisch, kein Französisch, nichts. Hände und Füße und mit Glück einen Dolmetscher zur Hand.
Das ist der Punkt, an dem ich hier vor Ort einmal die Woche ins Spiel komme und daher auch in einem solchen Etablissement zu tun habe. Hier spricht man dann in der Regel von Asylbewerbern oder Flüchtlingen – „Asylant“ kenne ich auch nur noch aus den frühen Neunzigern, als der Begriff recht oft auf den Titelseiten der auflagenstärksten deutschen Tageszeitung prangerte.
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http://hyphish.wordpress.com "Every generation has its one defining moment. We are yours."War mir bis letztens so nicht bewusst.
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Ich brachte meine Vergangenheit im Handgepäck mit. Ihre lagerte irgendwo im Container-Terminal. Als sie ging, benötigte ich einen Seemannssack.FilterAber für mich ist ein Negerkuss ein Negerkuss und auch das Zigeunerschnitzel bleibt selbiges. Ich finde diese political correctness maßlos übertrieben und ich möchte auch nicht, dass aus historischen Romanen wie „Tom Sawyer“ heute nicht mehr akzeptable Wörter wie Nigger gestrichen werden. Wie seht ihr das?
Schön dass du den Mut hat, das schwarz auf weiß hinzuschreiben!--
Software ist die ultimative Bürokratie.Sintischnitzel wäre aber auch arg blöd.
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His profession's his religion, his sin is his lifelessness Contre la guerreStormy MondaySintischnitzel wäre aber auch arg blöd.
Pizza- Roma gibt es doch auch!
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http://www.radiostonefm.de/ Wenn es um Menschenleben geht, ist es zweitrangig, dass der Dax einbricht und das Bruttoinlandsprodukt schrumpft.BrundleflyDas ist der Punkt, an dem ich hier vor Ort einmal die Woche ins Spiel komme und daher auch in einem solchen Etablissement zu tun habe. Hier spricht man dann in der Regel von Asylbewerbern oder Flüchtlingen – „Asylant“ kenne ich auch nur noch aus den frühen Neunzigern, als der Begriff recht oft auf den Titelseiten der auflagenstärksten deutschen Tageszeitung prangerte.
Das hab ich auch so im Kopf … mein Vater engagierte sich in der Gemeinde, als viele Tamilen kamen (viele von ihnen sind noch immer hier, wie es scheint sehr gut integriert wenigstens ins Arbeitsleben … wie es im Sozialen aussieht, wie es sich mit – erpressten – Geldzahlungen an die Tamil Tigers verhält, darüber erfährt man ja höchst selten was). Damals sagte man noch Asylant, als er die Tätigkeit einige Jahre später beendete, sprach man dann von Asylbewerbern (das fällt wohl ca. in die späten 80er und frühen 90er).
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #165: 9.9., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaFilterAber für mich ist ein Negerkuss ein Negerkuss und auch das Zigeunerschnitzel bleibt selbiges.
Demon
Schön dass du den Mut hat, das schwarz auf weiß hinzuschreiben!Schön, dass Ihr Euch nicht zu blöd seid, das so zu äußern. Dann weiß man gleich, woran man ist. Wer rassistische Sprache verwendet, ist allermindestens saudumm.
Mark Twains Werke sollen selbstverständlich so bleiben wie sie sind, beißendere Angriffe gegen Rassismus gibt es ja kaum.
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God told me to do it. -
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