Vinyl vs. CD vs. Download vs. Streaming!

Startseite Foren Kulturgut Das musikalische Philosophicum Vinyl vs. CD vs. Download vs. Streaming!

Ansicht von 15 Beiträgen - 3,436 bis 3,450 (von insgesamt 4,482)
  • Autor
    Beiträge
  • #3997231  | PERMALINK

    redbeansandrice

    Registriert seit: 14.08.2009

    Beiträge: 14,688

    Elmo ZillerDas hört sich jetzt für mich gar nicht so ganz schlecht an, nach 15-20x Hören kommt man also pro Song auf dasselbe Ergebnis. Könnte man natürlich noch verbessern…

    Hab ich auch gedacht – insbesondere: das liest sich sehr viel besser als die Zahlen, die man anderswo liest… Weiß nicht, ob wir die Debatte hier hatten oder anderswo, aber irgendwo kam mal die Diskussion auf, warum zB Spotify nicht einen Spendenbutton hat, mit dem man sowas wie 3 Euro direkt an die Künstler schicken kann… Ist offensichtlich nicht komplett einfach umzusetzen, aber ich könnt mir vorstellen, dass es funktionieren würde… 3 Euro dürften erheblich mehr sein, als was die Künstler aus einer verkauften CD kriegen… (Diese ganze Industrie, die das Zeug vermarktet und in die Läden stellt, scheint von den pauschalen 10 Euro ja ganz gut zu leben + die braucht langfristig eh keiner mehr)

    --

    .
    Highlights von Rolling-Stone.de
    Werbung
    #3997233  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    redbeansandriceaber irgendwo kam mal die Diskussion auf, warum zB Spotify nicht einen Spendenbutton hat, mit dem man sowas wie 3 Euro direkt an die Künstler schicken kann… Ist offensichtlich nicht komplett einfach umzusetzen, (…)

    das Problem dürfte sein, dass dieses Geld an der Plattenfirma vorbei geht, sowas werden die natürlich nicht zulassen. Ich frage mich ja auch schon seit Jahren, warum es auf Bandseiten keinen 3 Euro-Paypal-Button gibt, mit dem man beispielsweise seine illegalen Downloads bezahlen kann. Aber auch das wird keine Plattenfirma akzeptieren.
    Und solange sich Plattenfirmen an veralteten Vertriebsmodellen und veralteten Verteilungsschlüsseln festhalten, werden Künstler eben nicht mehr Geld bekommen. Zeit für die Künstler, ihre Verträge anders zu verhandeln oder eigene Vertriebsmodelle zu schaffen, wenn sie Geld verdienen wollen. Die technische Entwicklung werden sie nicht aufhalten können…

    --

    #3997235  | PERMALINK

    nail75

    Registriert seit: 16.10.2006

    Beiträge: 45,195

    weilsteinEs gibt höchstens eine Handvoll nennenswerter Portale, alle bisher veröffentlichten Zahlen belegen das Gegenteil. (Time Magazine: „Reports from acts like Damon Krukowski of Damon and Naomi, folk artist Erin McKeown and cellist Zoe Keating indicate that independent acts make around half a cent per song stream on Spotify. That’s a pittance compared with the 7¢ to 10¢ an artist can expect to earn from a song download on iTunes and even further removed from what artists earn from physical CD sales.“)

    Es stimmt natürlich, dass die Einnahmen weitaus geringer sind. Das gilt aber besonders für Indie-Musiker, was natürlich bedauerlich ist. Es muss das Ziel sein, die Einnahmen zu erhöhen. Dennoch ist Streaming kein Künstlerausbeutungsmodell.

    Auch hier: bisher hat sich das nicht bestätigt. Wenn Du bei „guten“ Livebands, von großen etablierten Bands sprichst, kommt es hin. The Rolling Stones, Beyonce und die Eagles verdienen sehr gut mit ihren Tourneen, ja.

    Da muss ich dir wiedersprechen, das gilt keineswegs nur für die Superstars. Es gibt massenhaft Bands, die von ihrem Ruf als Liveact leben, beispielsweise eine bei jungen Musikhörern sehr populäre Band wie alt-J. Jemand wie Ed Sheeran, der als sagenhafter Livekünstler gilt, verdient mit seinen Konzerten sicher sehr gut.

    Wenn du deutsche Acts willst, dann denke an Materia/Marsimoto, Deichkind, Jupiter Jones, Jennifer Rostock, Revolverheld, Labrassbanda, Moop Mama, Gregor Meyle – die Liste ließe sich endlos fortsetzen. Manche haben sich regelrecht auf Festivals oder Solokonzerte konzentriert.

    Nein, mir geht es überhaupt nicht um „reich“, sondern schlicht darum, seinen Lebensunterhalt zu bestreiten. Mir scheint, daß die Schere zwischen sehr erfolgreich und kleiner Indieband immer größer wird. Mag sein, daß ich mich täusche.

    Schwer zu sagen. Es kommt sehr auf den Einzelfall an. Wenn man sich ME/RS aus den 1990ern durchliest, liest man auch dauernd etwas von der Krise der Plattenfirmen, obwohl das im Rückblick wie das goldene Zeitalter aussieht. Es ist sicher nicht leicht, sich mit seiner eigenen Musik seinen Lebensunterhalt zu verdienen, aber das war es auch noch nie. Aber es gibt noch andere Betätigungsfelder für Musiker, als Session-Player, Komponisten, Musik-Lehrer, in Plattenfirmen oder Vertrieben…

    --

    Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.
    #3997237  | PERMALINK

    the-imposter
    na gut

    Registriert seit: 05.04.2005

    Beiträge: 38,735

    Elmo ZillerIch frage mich ja auch schon seit Jahren, warum es auf Bandseiten keinen 3 Euro-Paypal-Button gibt, mit dem man beispielsweise seine illegalen Downloads bezahlen kann.

    viele bieten ihr Zeug ja mittlerweile auch über Bandcamp (zB) an, gegen einen kleinen Obulus, da kauf ich auch öfter mal was

    --

    out of the blue
    #3997239  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    Die oben genannten Bands/Künstler verdienen gerade mit dem Verkauf ihrerAlben sehr gut.

    --

    #3997241  | PERMALINK

    clau
    Coffee Bar Cat

    Registriert seit: 18.03.2005

    Beiträge: 93,143

    nail75Jemand wie Ed Sheeran, der als sagenhafter Livekünstler gilt, verdient mit seinen Konzerten sicher sehr gut.

    Wenn du deutsche Acts willst, dann denke an Materia/Marsimoto, Deichkind, Jupiter Jones, Jennifer Rostock, Revolverheld, Labrassbanda, Moop Mama, Gregor Meyle – die Liste ließe sich endlos fortsetzen. Manche haben sich regelrecht auf Festivals oder Solokonzerte konzentriert.

    Du nennst hier durchgehend Interpreten, die bereits massive Charterfolge für sich verbuchen konnten. Beide Alben von Ed Sheeran haben sich mehrere Millionen mal verkauft, natürlich werden seine Konzerte gut besucht. Alle aufgezählten deutschen Interpreten hatten mindestens ein sehr einträgliches Hitalbum, sind im Fernsehen herumgereicht worden und können sich auf umfangreiche Unterstützung der Labels verlassen.

    --

    How does it feel to be one of the beautiful people?
    #3997243  | PERMALINK

    daniel_belsazar

    Registriert seit: 19.04.2006

    Beiträge: 1,253

    The Imposterviele bieten ihr Zeug ja mittlerweile auch über Bandcamp (zB) an, gegen einen kleinen Obulus, da kauf ich auch öfter mal was

    Ich bevorzuge das intensiv. Ich bin der Überzeugung, dass da beim einzelnen Kauf mehr bei den Bands oder Kleinlabeln ankommt als anderswo, und auch als früher bei Alben. Manche Bands oder Labels schreibe ich auch an, wenn sie dort keine Downloads anbieten, aber die Dinge auf f’+“&$/$§! iTunes oder Amazon zu bekommen sind (geschweige denn Spotify). Ich verstehe da manche Bands nicht, einerseits klagen über die ganzen bösen Leute und Industrie, aber andererseits nutzen sie die vorhandenen Alternativen nicht.

    Im übrigen kann man sich da ja auch die Dinge anhören, bevor man sie kauft, da brauche ich keine Streaming-Dienste für. „Das ist eher was für Leute ohne wirkliches musikalisches Wertverständnis“, finde ich. Eat that!

    Ansonsten hat es auch in den goldenen Vinylzeiten der 70er und frühen 80er Jahre jede Menge Bands und Musiker gegeben, die hochfliegende Ambitionen und Vorstellungen hatten, und dennoch im besten Fall mehr schlecht als recht davon leben konnten. Die meisten machten dann halt irgendwann was anderes, entweder rund um die Musik oder sonstwas. In dieser Hinsicht stimme ich Nail zu (0,0000000001% nur wurden auch damals schon reich, das ist heute nicht anders).

    --

    The only truth is music.
    #3997245  | PERMALINK

    nail75

    Registriert seit: 16.10.2006

    Beiträge: 45,195

    @clau: Wenn man nicht gerade Manager der genannten Bands oder Künstler ist, wird man kaum sagen können, in welchen Bereichen sie entsprechend verdienen. Klar ist, dass der Livemarkt immer wichtiger geworden ist, so dass sich Plattenfirmen inzwischen Anteile an den Live-Einnahmen der Musiker sichern. Ein Act wie Marteria bekommt sicher mehrere zehntausend Euro pro Gig – da muss er viele Platten oder CDs verkaufen bis er dadurch vergleichbare Einnahmen erzielt. Das war in den 1990ern bei sehr viel niedrigeren Ticketpreisen und sehr viel größeren Plattenverkäufen ganz anders.

    --

    Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.
    #3997247  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    nail75Ein Act wie Marteria bekommt sicher mehrere zehntausend Euro pro Gig(…)

    Ist das nicht eventuell etwas zu hoch gegriffen?

    --

    #3997249  | PERMALINK

    onkel-tom

    Registriert seit: 23.02.2007

    Beiträge: 44,606

    MikkoHast Du früher immer nur minderwertige Platten gekauft? Oder hast Du Deine Platten nicht einigermaßen sorgfältig behandelt? Nur dann kann ich glauben, dass Deine Platten ständig geknistert und geknackt haben.

    Was verstehst du unter „minderwertig“? Ich hab gekauft was es gab (örtlicher Plattenladen, viel auch im Saturn Köln). Gerade in den mittleren und späten Siebzigern war die Pressqualität m.E. nicht so gut. Sorgfältig behandelt habe ich sie auf jeden Fall und die haben ja nicht ständig geknistert oder geknackt aber leider oft genau bei den Titeln, die mir besonders wichtig waren. Das konnte mir schon manches mal die Freude an einem ganzen Album verleiden.

    --

    Gewinnen ist nicht alles, gewinnen ist das einzige.
    #3997251  | PERMALINK

    clau
    Coffee Bar Cat

    Registriert seit: 18.03.2005

    Beiträge: 93,143

    nail75@Clau: Wenn man nicht gerade Manager der genannten Bands oder Künstler ist, wird man kaum sagen können, in welchen Bereichen sie entsprechend verdienen. Klar ist, dass der Livemarkt immer wichtiger geworden ist, so dass sich Plattenfirmen inzwischen Anteile an den Live-Einnahmen der Musiker sichern. Ein Act wie Marteria bekommt sicher mehrere zehntausend Euro pro Gig – da muss er viele Platten oder CDs verkaufen bis er dadurch vergleichbare Einnahmen erzielt. Das war in den 1990ern bei sehr viel niedrigeren Ticketpreisen und sehr viel größeren Plattenverkäufen ganz anders.

    Okay, dann versuche ich es anders: die Konzerte dieser Interpreten sind sehr gut besucht, WEIL sie tonnenweise Alben verkaufen.

    --

    How does it feel to be one of the beautiful people?
    #3997253  | PERMALINK

    herr-rossi
    Moderator
    -

    Registriert seit: 15.05.2005

    Beiträge: 88,535

    weilsteinAußerhalb des Forums kenne ich kaum jemanden, der noch Geld für Musik ausgibt. Ich würde schätzen, daß 90% meiner Arbeitskollegen Musik nur noch über Spotify hören.

    Da würde mich interessieren, wie haben die früher Musik gehört? Haben die überhaupt jemals Geld für Musik ausgegeben? Haben die sich möglicherweise schon als Jugendliche alles kostenlos auf die Festplatte gesaugt und sind jetzt einfach zur legalen und komfortableren Alternative gewechselt? Oder haben die sich, wenn sie schon etwas älter sind, früher im Media Markt die CDs von den großen Stapeln gekauft? Mir ist nicht klar, ob die Streamingdienste wirklich in großem Umfang Künstlern jenseits des Mainstreams bislang zahlende Hörer wegnehmen.

    --

    #3997255  | PERMALINK

    nail75

    Registriert seit: 16.10.2006

    Beiträge: 45,195

    pinchIst das nicht eventuell etwas zu hoch gegriffen?

    Wieso meinst du? Letztes Jahr spielte er in der SAP Arena, da wird er kaum für 15.000 Euro auftreten.

    --

    Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.
    #3997257  | PERMALINK

    mistadobalina

    Registriert seit: 29.08.2004

    Beiträge: 20,887

    Onkel TomWas verstehst du unter „minderwertig“? Ich hab gekauft was es gab (örtlicher Plattenladen, viel auch im Saturn Köln). Gerade in den mittleren und späten Siebzigern war die Pressqualität m.E. nicht so gut. Sorgfältig behandelt habe ich sie auf jeden Fall und die haben ja nicht ständig geknistert oder geknackt aber leider oft genau bei den Titeln, die mir besonders wichtig waren. Das konnte mir schon manches mal die Freude an einem ganzen Album verleiden.

    Habe ich auch so erlebt. Als die LP ein Massenartikel war, wurde teils sehr schlampig produziert. Nicht nur, dass neue Platten knackten und knisterten, es gab auch LPs, wo das Papier-Label auf dem Vinyl klebte oder durch zu heiße Cellophanierung einen Wellenschlag hatte.

    --

    When I hear music, I fear no danger. I am invulnerable. I see no foe. I am related to the earliest time, and to the latest. Henry David Thoreau, Journals (1857)
    #3997259  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
    Moderator
    Biomasse

    Registriert seit: 25.01.2010

    Beiträge: 69,529

    weilsteinEs gibt höchstens eine Handvoll nennenswerter Portale, alle bisher veröffentlichten Zahlen belegen das Gegenteil. (Time Magazine: „Reports from acts like Damon Krukowski of Damon and Naomi, folk artist Erin McKeown and cellist Zoe Keating indicate that independent acts make around half a cent per song stream on Spotify. That’s a pittance compared with the 7¢ to 10¢ an artist can expect to earn from a song download on iTunes and even further removed from what artists earn from physical CD sales.“)

    Elmo Ziller

    Das hört sich jetzt für mich gar nicht so ganz schlecht an, nach 15-20x Hören kommt man also pro Song auf dasselbe Ergebnis. Könnte man natürlich noch verbessern…

    redbeansandriceHab ich auch gedacht – insbesondere: das liest sich sehr viel besser als die Zahlen, die man anderswo liest…

    Na ja … 7-10 Cent ist aber auch schon grotesk wenig oder? Das sind dann wohl maximal 10%, der Rest geht an Label und irgendwelche Zwischenhändler. Ich glaube, der Punkt ist, dass man bei „kleinen“ Musikern (und klar, als hauptsächlicheer Jazzhörer und -konzertgänger gibt es für mich ja kaum andere) wo immer möglich direkt kaufen sollte. Ich nehme an, bei wenig bekannten Bands aus dem Pop/Rock-Bereich ist es ähnlich: man verdient bei Konzerten ein wenig (für den Lebensunterhalt wird es kaum reichen), die CD bezahlt man aber selbst, selbst wenn sie auf einem renommierten Label erscheint. Und: man braucht immer noch die CD bzw. das Album, um Gigs zu kriegen, bei denen man wirklich was verdient. Wenn da also ein Tisch mit CDs oder LPs der Musiker steht, dann gehe ich davon aus, dass 100% dessen, was ich bezahle, an den Musiker geht (der Typ hinter dem Tisch ist ja der Ticket-Abreisser, der auf einem Notizblock versucht, Buch zu führen, was er verkauft, die Sidemen haben ja alle auch ihre CDs mit). Die Musiker kriegen statt einer Gage vom Label halt ein paar Kisten CDs und die verticken sie dann … aber klar, das ist noch viel mehr an den Rändern als das, wovon die meisten hier reden dürften.

    --

    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #165: Johnny Dyani (1945–1986) - 9.9., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
Ansicht von 15 Beiträgen - 3,436 bis 3,450 (von insgesamt 4,482)

Du musst angemeldet sein, um auf dieses Thema antworten zu können.