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@mr-badlands
Schon mal jetzt vielen Dank für die liebevolle Betreuung dieses Threads. Du scheinst ja hier der „Edelfan“ der Band zu sein.
Meine Liste steht kurz vor der Vollendung. Muss mir nur noch um 2 Tracks Gedanken machen ….
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Werbungmr-badlandsMöchte hier noch kurz einhaken. Man liest ja des Öfteren, dass Marillion nach dem Abgang von Fish nicht mehr “diesen Sound” hatten. Hierzu kann man sagen, dass, selbst wenn Fish geblieben wäre, Marillion ihren Sound verändert hätten. Soviel ist sicher. Denn es war ja Fish in Person, dem die Demos, sprich die Musik, die die Band spielte, (aus denen “Season’s End” werden sollte) nicht gefielen. Das ist auch durch Interviews von den Bandmitgliedern gut dokumentiert. Fish verlor sich im Alkohol, träumte von einer großen Rockstar Karriere, stellte Forderungen nach mehr Geld und Macht innerhalb der Band, was abgelehnt wurde und so gab es einen unschönen Abgang, der viele Anwälte beschäftigte und viel Geld kostete. Zum anderen konnte man in den 90er Jahren Sachen wie “Misplaced Childhood” oder “Clutching at Straws”, speziell was den Sound anbelangt, einfach nicht mehr veröffentlichen. “Season’s End” ist eine Art Übergangsalbum, bei welchem noch Demos aus den letzten Sessions mit Fish verwendet wurden. Wobei Fish auf die Musik keinen Einfluss nahm. Seine ersten Textversuche zu den neuen Songs damals waren auch nicht sehr vielversprechend (siehe “Tic, Tac, Toe” oder “Beaujolais Day”). Es ist ja zu beobachten, dass viele Bands der 80er Jahre, Anfang der 90er noch ihren altbekannten Sound herüber retteten, doch sich anschließend musikalisch veränderten. Da sich Fish auch noch durch seinen expressiven Gesangsstil, verbunden mit Zigaretten, Alkohol & Co., seine Stimme ruinierte, hätte ein Weitermachen mit Fish unter keinem guten Stern gestanden. Somit war Hogarth das beste, was der Band passieren konnte. Ein bodenständiger, sehr guter Sänger, der die anspruchsvollen Gesangspassagen durch alle Phasen der Band noch bis heute problemlos live singen kann. Der Erfolg von Marillion mit Fish war ein klares “80er Jahre” Phänomen, was schon durch den Veränderung der Rockmusik ein Ende gefunden hätte. Deshalb finde ich sehr einseitig, wenn man die Band auf diese relativ kurze Zeitspanne reduziert. Es ist ja oft der gleiche Vorwurf, entweder akzeptiert man eine Veränderung des Sounds/Musik einer Band nicht und möchte den “alten Sound”, oder es kommt der Vorwurf “immer das gleiche, es könnte mal was anderes kommen” 😉. Die Tatsache, dass die Band “Marillion mit Fish” bei vielen immer noch Kultstatus besitzt, kann ich jedoch auch nachvollziehen. Ich denke, Marillion selbst können über solche Diskussionen nur lächeln. Der Erfolg (und die Musik) gibt ihnen sicherlich recht, auch wenn sie vielleicht nicht mehr alle “80er Fans” erreichen. Dafür haben sie viele Neue dazu gewonnen.
Wenn Fish geblieben wäre, hätten sich natürlich die anderen Mitglieder seinen Soundvorstellungen unterordnen müssen. Wie Fish Marillion hatte fortführen wollen, kann man am überragenden ersten Solo-Album „Vigil In A Wilderness Of Mirrors“ und am immer noch großartigen Nachfolger „Internal Exile“ sehen. Danach hatte er mit „Suits“ einen Fehlgriff, um dann mit dem (von Steven Wilson produzierten) künstlerisch wertvollen, aber kommerziell erfolglosen „Sunsets On Empire“ zurückzukommen. Erst danach hat Fish angefangen, seinen Sound grundlegend zu überarbeiten, was ihm dann nicht immer gelungen ist. Der von Fish aus den 80ern rübergerettete und gleichzeitig weiterentwickelte Sound hätte auch mit Marillion in den 90ern noch viele herausragende Platten hervorbringen können.
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mr-badlandsEine schöne Liste, mit überraschend vielen Live Versionen. Hattest Du die Band damals einmal live gesehen? “Tux on” ist eine kleine, bisher kaum vorkommende Perle, mag den Song auch sehr. Und “Emerald Lie” wurde bisher auch kaum genannt.
Nein, ich habe die Band nie live gesehen. Mitte der 80er war ich noch Schüler und Konzerte lagen da zumindest bei mir nicht im Bereich des Möglichen. Misplaced Childhood war mein erstes Album und lief damals in Heavy Rotation. Danach kam dann auch schon Real To Reel gefolgt von Fugazi und dem Debüt. Gerade bei Forgotten Sons ist für mich die Live Version der Studio Version deutlich überlegen. Wobei ich das Debüt auch nie sonderlich mochte und für einigermaßen misslungen halte, was aber nicht an der Songs selbst liegt, die sind durchweg stark, sondern an der dünnen Produktion. Bei Fugazi war das dann schon deutlich besser. Aber da war die Band dann ja auch komplett.
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Wann kommt Horst Lichter mit dem Händlerkärtchen und knallt mich ab?alberto
Wenn Fish geblieben wäre, hätten sich natürlich die anderen Mitglieder seinen Soundvorstellungen unterordnen müssen. Wie Fish Marillion hatte fortführen wollen, kann man am überragenden ersten Solo-Album „Vigil In A Wilderness Of Mirrors“ und am immer noch großartigen Nachfolger „Internal Exile“ sehen. Danach hatte er mit „Suits“ einen Fehlgriff, um dann mit dem (von Steven Wilson produzierten) künstlerisch wertvollen, aber kommerziell erfolglosen „Sunsets On Empire“ zurückzukommen. Erst danach hat Fish angefangen, seinen Sound grundlegend zu überarbeiten, was ihm dann nicht immer gelungen ist. Der von Fish aus den 80ern rübergerettete und gleichzeitig weiterentwickelte Sound hätte auch mit Marillion in den 90ern noch viele herausragende Platten hervorbringen können.Ich finde nur das erste Fish Solo Album herausragend. In der Folge gefällt mir die Band (mit Hogarth) wesentlich besser als sein Solo Output. „Internal Exile“ werde ich gleich mal wieder auflegen. War ich damals ziemlich enttäuscht von. Mal sehen ….
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Gewinnen ist nicht alles, gewinnen ist das einzige.
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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wolfgang
mr-badlandsMarillion stellen sicher eine Ausnahme dar und die Polarisierung beider “Lager” spielte besonders in den Anfangsjahren mit Hogarth eine Rolle, da Fish sehr dominant war.
Wenn man sich die Live Aufnahmen aus den 1980 Jahren und die Live Aufnahmen unter Hogarth anhört, muss man sagen, dass die Band unter Hogarth erst ihr volles Potential ausschöpfen konnte. Musikalisch waren sie in der Fish Ära noch nicht auf dem Niveau von z.B. “Brave” Tour.
Und wenn man den Gesamtkatalog sich anschaut, spiegeln die ersten 4 Alben nur ca. 20% des Marillion Kataloges wieder. Es steht natürlich jedem frei, welche Songs ausgewählt werden. Auch wenn eine Konzentration der Fish Phase natürlich nicht das volle Potential der Band darstellt. Ich kenne einige Leute, die finden z.B. Marillion mit Hogarth schlechter, nur weil Fish dort nicht mehr singt. Und das finde ich natürlich schade.
Marillion hatten in 1980er Jahren einen sehr 80er Jahre geprägten Sound, d.h. eine solche Musik konnte man nur in dieser Zeit machen. Danach hatten sie dann mehr Mut und öffneten ihren musikalischen Horizont.
Ich werde bei der Auswertung in jedem Fall versuchen, beiden Phasen gerecht zu werden und auch eine Liste mit der Hogarth Ära anfertigen.Das stimmt, aber damit sind sie häufig gescheitert und wurden immer beliebiger und langweiliger. Es gibt so viele Songs aus der Hogarth Phase, die vielversprechend starten und man wartet immer darauf, das es endlich losgeht, aber da kommt nichts und der Song versandet im Nichts.
So geht es mir auch. Oder es kommt irgendwas „ganz neues“, was aber regelmäßig in die Hose geht. Das kann halt auch passieren, wenn man „mutig“ ist „und immer mal was Neues“ ausprobiert. Vielleicht fehlt(e) da bei Marillion eine Art Qualitätskontrolle (wie es ja ein guter Produzent sein kann, zum Beispiel). Oder Marillion waren doch nicht mutig genug.
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Die heutigen Marillion leben in ihrer eigenen Blase, sie produzieren selbst, sie haben einen Vertrieb und schmoren so im eigenen Saft. Anscheinend fahren sie ganz gut damit.
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Savage bed foot-warmer of purest feline ancestryUnd die Konzerte sind nach wie vor sehr gut besucht (bzw. waren bis zur Corona Krise). Anscheinend haben Sie eine sehr treue Fan Base.
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Gewinnen ist nicht alles, gewinnen ist das einzige.
plattensammler
So geht es mir auch. Oder es kommt irgendwas „ganz neues“, was aber regelmäßig in die Hose geht. Das kann halt auch
passieren, wenn man „mutig“ ist „und immer mal was Neues“ ausprobiert. Vielleicht fehlt(e) da bei Marillion eine Art
Qualitätskontrolle (wie es ja ein guter Produzent sein kann, zum Beispiel). Oder Marillion waren doch nicht mutig genug.Oder du liegst einfach falsch.
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Gewinnen ist nicht alles, gewinnen ist das einzige.onkel-tomUnd die Konzerte sind nach wie vor sehr gut besucht (bzw. waren bis zur Corona Krise). Anscheinend haben Sie eine sehr treue Fan Base.
Ja, vor allem die Fan Weekends sind immer wahre Happenings.
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Savage bed foot-warmer of purest feline ancestry
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wolfgangDie heutigen Marillion leben in ihrer eigenen Blase, sie produzieren selbst, sie haben einen Vertrieb und schmoren so im eigenen Saft. Anscheinend fahren sie ganz gut damit.
ja, das ist ja auch völlig ok und es gibt ja auch genug Leute, die das mögen. Warum auch nicht. Das ist ja auch ein durchaus sinnvolles Konzept, sowohl künstlerisch als auch geschäftlich. Sie können künsterisch machen, was sie wollen, und auch noch davon leben. Besser geht ja gar nicht.
Wenn sie nur mir gefielen, hätten sie da ja gar nix von.
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Die fanatischen Marillion/Hogarth Fans nennt man übrigens „Anoraks“.
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Savage bed foot-warmer of purest feline ancestry
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alberto
mr-badlandsMöchte hier noch kurz einhaken. Man liest ja des Öfteren, dass Marillion nach dem Abgang von Fish nicht mehr “diesen Sound” hatten. Hierzu kann man sagen, dass, selbst wenn Fish geblieben wäre, Marillion ihren Sound verändert hätten. Soviel ist sicher. Denn es war ja Fish in Person, dem die Demos, sprich die Musik, die die Band spielte, (aus denen “Season’s End” werden sollte) nicht gefielen. Das ist auch durch Interviews von den Bandmitgliedern gut dokumentiert. Fish verlor sich im Alkohol, träumte von einer großen Rockstar Karriere, stellte Forderungen nach mehr Geld und Macht innerhalb der Band, was abgelehnt wurde und so gab es einen unschönen Abgang, der viele Anwälte beschäftigte und viel Geld kostete. Zum anderen konnte man in den 90er Jahren Sachen wie “Misplaced Childhood” oder “Clutching at Straws”, speziell was den Sound anbelangt, einfach nicht mehr veröffentlichen. “Season’s End” ist eine Art Übergangsalbum, bei welchem noch Demos aus den letzten Sessions mit Fish verwendet wurden. Wobei Fish auf die Musik keinen Einfluss nahm. Seine ersten Textversuche zu den neuen Songs damals waren auch nicht sehr vielversprechend (siehe “Tic, Tac, Toe” oder “Beaujolais Day”). Es ist ja zu beobachten, dass viele Bands der 80er Jahre, Anfang der 90er noch ihren altbekannten Sound herüber retteten, doch sich anschließend musikalisch veränderten. Da sich Fish auch noch durch seinen expressiven Gesangsstil, verbunden mit Zigaretten, Alkohol & Co., seine Stimme ruinierte, hätte ein Weitermachen mit Fish unter keinem guten Stern gestanden. Somit war Hogarth das beste, was der Band passieren konnte. Ein bodenständiger, sehr guter Sänger, der die anspruchsvollen Gesangspassagen durch alle Phasen der Band noch bis heute problemlos live singen kann. Der Erfolg von Marillion mit Fish war ein klares “80er Jahre” Phänomen, was schon durch den Veränderung der Rockmusik ein Ende gefunden hätte. Deshalb finde ich sehr einseitig, wenn man die Band auf diese relativ kurze Zeitspanne reduziert. Es ist ja oft der gleiche Vorwurf, entweder akzeptiert man eine Veränderung des Sounds/Musik einer Band nicht und möchte den “alten Sound”, oder es kommt der Vorwurf “immer das gleiche, es könnte mal was anderes kommen” 😉. Die Tatsache, dass die Band “Marillion mit Fish” bei vielen immer noch Kultstatus besitzt, kann ich jedoch auch nachvollziehen. Ich denke, Marillion selbst können über solche Diskussionen nur lächeln. Der Erfolg (und die Musik) gibt ihnen sicherlich recht, auch wenn sie vielleicht nicht mehr alle “80er Fans” erreichen. Dafür haben sie viele Neue dazu gewonnen.
Wenn Fish geblieben wäre, hätten sich natürlich die anderen Mitglieder seinen Soundvorstellungen unterordnen müssen. Wie Fish Marillion hatte fortführen wollen, kann man am überragenden ersten Solo-Album „Vigil In A Wilderness Of Mirrors“ und am immer noch großartigen Nachfolger „Internal Exile“ sehen. Danach hatte er mit „Suits“ einen Fehlgriff, um dann mit dem (von Steven Wilson produzierten) künstlerisch wertvollen, aber kommerziell erfolglosen „Sunsets On Empire“ zurückzukommen. Erst danach hat Fish angefangen, seinen Sound grundlegend zu überarbeiten, was ihm dann nicht immer gelungen ist. Der von Fish aus den 80ern rübergerettete und gleichzeitig weiterentwickelte Sound hätte auch mit Marillion in den 90ern noch viele herausragende Platten hervorbringen können.
Bzgl. “Vigil In A Wilderness OF Mirrors”: Das Album war ein Zugeständnis an EMI, die alte Plattenfirma aus Marillion Zeiten, mit denen Fish damals auch gerichtlich im Clinch lag. Er fühlte sich als Opfer der Verkaufspolitik von EMI und musste sich deren Vorstellungen unterordnen. Die Nähe zu den alten Marillion der 80er Jahre kam nur dadurch zustande. Erst als beide Parteien die gerichtlichen Streitigkeiten beilegen konnten, hoffte Fish auf mehr künstlerische Freiheiten bei einer neuen Plattenfirma.
Doch selbst der Nachfolger “Internal Exile” (der Titel spricht Bänder) stand unter einem gewissen Erfolgsdruck, an die Verkaufszahlen seines Debuts anknüpfen zu müssen. Wobei “Vigil…” hinter “Season’s End” zurück blieb. “Internal Exile” war das erste Polydor Album und war eine bunte Mischung aus eingängigem Rock, schottisch angehauchten Sachen “Internal Exile” und dem sehr guten “Shadowplay”. Als das Album floppte, wollte Fish aus dem Vertrag raus, musste aber noch ein Album aufnehmen, um nicht wieder in finanziell desaströsen Gerichtsverfahren zu landen. Und nehm er gezwungenermaßen das Cover Album “Songs from the mirror” auf.
“Suits” war für Fish kein künstlerischer Fehlgriff, sondern laut Fish die erste Platte, bei der er die volle künstlerische Kontrolle hatte, das er auch seine eigene Plattenfirma gründete.
Deshalb ist Deine These, dass Marillion unter Fish ihren Sound in die 90er Jahre hätten herüber retten können, nicht richtig.
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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wolfgangDie fanatischen Marillion/Hogarth Fans nennt man übrigens „Anoraks“.
Ist das immer noch so? Ich denke, dass war vor allem zu Zeiten von “Anoraknophobia” ein gängiger Begriff 😉.
P.S. “Fanatische” Marillion?Hogarth Fans habe ich bisher noch keine kennengelernt 😉.
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mr-badlands
Bzgl. “Vigil In A Wilderness OF Mirrors”: Das Album war ein Zugeständnis an EMI, die alte Plattenfirma aus Marillion Zeiten, mit denen Fish damals auch gerichtlich im Clinch lag. Er fühlte sich als Opfer der Verkaufspolitik von EMI und musste sich deren Vorstellungen unterordnen. Die Nähe zu den alten Marillion der 80er Jahre kam nur dadurch zustande. Erst als beide Parteien die gerichtlichen Streitigkeiten beilegen konnten, hoffte Fish auf mehr künstlerische Freiheiten bei einer neuen Plattenfirma. Doch selbst der Nachfolger “Internal Exile” (der Titel spricht Bänder) stand unter einem gewissen Erfolgsdruck, an die Verkaufszahlen seines Debuts anknüpfen zu müssen. Wobei “Vigil…” hinter “Season’s End” zurück blieb. “Internal Exile” war das erste Polydor Album und war eine bunte Mischung aus eingängigem Rock, schottisch angehauchten Sachen “Internal Exile” und dem sehr guten “Shadowplay”. Als das Album floppte, wollte Fish aus dem Vertrag raus, musste aber noch ein Album aufnehmen, um nicht wieder in finanziell desaströsen Gerichtsverfahren zu landen. Und nehm er gezwungenermaßen das Cover Album “Songs from the mirror” auf. “Suits” war für Fish kein künstlerischer Fehlgriff, sondern laut Fish die erste Platte, bei der er die volle künstlerische Kontrolle hatte, das er auch seine eigene Plattenfirma gründete. Deshalb ist Deine These, dass Marillion unter Fish ihren Sound in die 90er Jahre hätten herüber retten können, nicht richtig.
Warum lässt die EMI dann aber bei Marillion nach Fishs Weggang so einen Wandel zu?
zuletzt geändert von alberto
„Suits“ wurde von den Fish-Fans nicht gemocht, deswegen hat er mit „Sunsets On Empire“ ein unbeeinflusstes Meisterwerk geschaffen, das mit Marillion mehr Aufmerksamkeit bekommen hätte.--
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alberto
mr-badlands
Bzgl. “Vigil In A Wilderness OF Mirrors”: Das Album war ein Zugeständnis an EMI, die alte Plattenfirma aus Marillion Zeiten, mit denen Fish damals auch gerichtlich im Clinch lag. Er fühlte sich als Opfer der Verkaufspolitik von EMI und musste sich deren Vorstellungen unterordnen. Die Nähe zu den alten Marillion der 80er Jahre kam nur dadurch zustande. Erst als beide Parteien die gerichtlichen Streitigkeiten beilegen konnten, hoffte Fish auf mehr künstlerische Freiheiten bei einer neuen Plattenfirma. Doch selbst der Nachfolger “Internal Exile” (der Titel spricht Bänder) stand unter einem gewissen Erfolgsdruck, an die Verkaufszahlen seines Debuts anknüpfen zu müssen. Wobei “Vigil…” hinter “Season’s End” zurück blieb. “Internal Exile” war das erste Polydor Album und war eine bunte Mischung aus eingängigem Rock, schottisch angehauchten Sachen “Internal Exile” und dem sehr guten “Shadowplay”. Als das Album floppte, wollte Fish aus dem Vertrag raus, musste aber noch ein Album aufnehmen, um nicht wieder in finanziell desaströsen Gerichtsverfahren zu landen. Und nehm er gezwungenermaßen das Cover Album “Songs from the mirror” auf. “Suits” war für Fish kein künstlerischer Fehlgriff, sondern laut Fish die erste Platte, bei der er die volle künstlerische Kontrolle hatte, das er auch seine eigene Plattenfirma gründete. Deshalb ist Deine These, dass Marillion unter Fish ihren Sound in die 90er Jahre hätten herüber retten können, nicht richtig.
Warum lässt die EMI dann aber bei Marillion nach Fishs Weggang so einen Wandel zu? „Suits“ wurde von den Fish-Fans nicht gemocht, deswegen hat er mit „Sunsets On Empire“ ein unbeeinflusstes Meisterwerk geschaffen, das mit Marillion mehr Aufmerksamkeit bekommen hätte.
EMI wollte an die Erfolge aus den 80er Jahren anknüpfen. Und niemand wusste, was sich verkaufen würde und was nicht. Es gab Anfang der 90er Jahre unzählige neue Bands, die wie Pilze aus dem Boden schossen. Für sein erstes Solo Album stellte man ihm eine Reihe Musiker an die Seite, welche ihm Songs schreiben sollten, die Richtung Marillion gehen sollten, z.B. Mickey Simmonds, der schon für Camel oder Mike Oldfield arbeitete oder den Metal Gitarristen Janick Gers, der später ein Mitglied von Iron Maiden wurde und der “View from the Hill” massgeblich schrieb.
Marillion hatten ja die Demos aus den letzten Sessions mit Fish und daraus wurde dann “Season’s End” mit dem neuen Sänger Steve Hogarth. EMI kam die Anknüpfung an den Sound der Fish Ära sehr gelegen. Das Album wurde ein Erfolg und erreichte in England Gold Status (Platz 7 in den Album Charts). Als die Band das sehr eingängige und Radio taugliche “Holidays in Eden” Album einspielte, war das der Plattenfirma nur Recht und stimmte der Mainstream-lästigen Ausrichtung zu.
Auf “Holidays in Eden” wurden auch zwei Songs von Hogarth’s ehemaliger Band neu eingespielt bzw. ein Song war noch nicht auf Platte veröffentlicht worden (“Dry Land” und “Cover my Eyes”). Allerdings war man von Seiten der EMI mit den Verkaufszahlen der Platte nicht zufrieden (trotz Platz 7 der UK Charts). Deshalb gab man der Band eine letzte Chance, finanzierte die relativ teuren Aufnahmen zur nächsten Platte und wollte an die Erfolge von “Clutching at Straws” etc. anknüpfen.
Marillion nutzten den Vertrauensbonus der Plattenfirma und wollten in dem abgeschiedenen Château de Marouatte eine Platte aufnehmen, ganz nach ihren Vorstellungen. Die Aufnahmen dauerten von November 1992 bis August 1993 und kosteten EMI viel Geld.
“Brave” gilt ja bis heute als eines der besten Marillion Alben, doch es blieb weit hinter den Erfolgserwartungen zurück und konnte die hohen Produktionskosten nicht einspielen. Trotz einer Top 10 Platzierung war es für EMI zu wenig und somit lies man die Band fallen. Das heisst, man musste noch ein Album für das Label aufnehmen. Das Budget dafür wurde gekürzt, d.h. es fand kaum Promotion statt und im Grunde interessierte es von EMI niemand mehr. “Afraid of Sunlight” gilt unter Fans auch als sehr gutes Album, was allerdings in den Charts nur eine Randerscheinung war. Immerhin erreichte man Platz 16 in den UK Charts, rutschte dann aber schnell ab.
Fish war ja, selbst zu Marillion Zeiten, nie der große Songwriter, er war immer auf die Songs anderer angewiesen. Einige glauben ja immer noch, dass Fish die Band in den 80er Jahren musikalisch geprägt hat, doch das ist nicht der Fall gewesen. Wenn er hochklassige Musiker um sich hatte, wie z.B. Marillion, konnte er seine Stärken ausspielen. Seine Solo Karriere spricht ja Bände.
”Suits” war das erste Fish Album, in dem er sein neues Studio in Haddington nutzen konnte und unter seiner Plattenfirma veröffentlichen konnte. Hier zeigte sich, wie wichtig die Qualität der Songwriter für Fish sind. Ich mag das Album zwar recht gerne, doch es enthält auch viel Mittelmaß. Um Geld zu verdienen, nahm Fish danach “Yin/Yang” auf, zwei Alben auf denen er alte Marillion Klassiker und Fish Songs neu einspielte.
Für “Sunsets on Empire” holte er sich Steven Wilson an Bord. In die Aufnahmen und auch in die Tour investierte Fish viel Geld. Steven Wilson (zusammen mit Robin Boult und Foss Patterson) konnte Fish auch teilweise sehr gute Songs schreiben und das Album gilt auch als eines der besten Fish Solo Werke. Tim Bowness von No-Man wird als Co Autor beim Abschlusstrack gewürdigt. Doch mit Marillion hatte es nichts gemeinsam. Wie Marillion mit Steven Wilson klingt, kann man ja teilweise auf dem Album ‘marillion.com” hören. Wie auch immer Fish machte mit dem Album und der Tour enorme Verluste, die ihn finanziell fast ruiniert hätten.
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