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harry-rag Ein weiterer Grund ist die deiner Blockwartmentalität entsprungene Entgleisung, jungen Menschen eine „Ansage“ zu machen, wenn sie die falsche/nicht genehme Musik hören. Ich habe keinen Bock auf Hausmeisteratem in meinem Nacken. Was antworten die Kinder eigentlich, wenn du sie wegen ihrer Musik belästigst? „Übertreib nicht deine Rolle!“? Oder sind sie ob deiner übergriffigen Art verängstigt und gehen ihres Weges, um an einem sicheren Platz ihre Musik hören zu können?
Auch wieder ein schönes Beispiel dafür, dass in Deinem Selbstverständnis das, was Du von anderen erwartest, natürlich nicht für Dich zu gelten hat. Jemand empört sich über im Rap? Fehlinterpretationen von „xenophoben Hampelmännern.“ Dir wiederum genügt der super-super-krasse Kraftausdruck „Ansage gemacht“, um Dir einen älteren Nazi-Typen vorzustellen, der dem Krückstock schwingend hinter ein paar Jungs hinterherschreit. Du hättest ja seinerzeit statt Deinem „Lachkick“ mit einer Nachfrage reagieren können. Aber wozu, das interessiert Dich ja sowieso nicht. Du weisst ja auch so genauestens Bescheid.
Ich will aber trotzdem noch Deine Frage beantworten, wie in den Fällen die Jugendlichen reagiert haben, mit denen mich übrigens ein durchaus freundschaftliches, auf gegenseitigem Respekt und Augenhöhe basierendes Verhältnis verbindet: Die konnten sich – im Gegensatz zu Dir – durchaus darauf einlassen, dass unsere Einrichtung eben auch einen Schutzraum für Opfer sexueller Gewalt darstellt und es deshalb – Stand der aktuellen Präventationskonzepte in der Pädagogik, aus Deiner Sicht allerdings vermeintlich Nazi-Pädagogik – als potentiell äußerst verletzend betrachtet wird, die Opfer sexueller Gewalt auch noch unfreiwillig mit sexualisierter Sprache und Gewaltphantasien gegenüber Frauen zu berieseln.
harry-ragDein Verständnis endet viel früher, nämlich bei dem simplen Ansatz, dass Mädchen und Frauen eigenständige Personen sind, die für sich selbst sprechen können und keinen gönnerhaften Macker brauchen, der sie gegenüber der Welt beschützt. Welcher Backlash soll denn bitte einsetzen, wenn Leute wie du Frauen behandeln, als wären sie die berühmten kleinen Schwestern? Euer Sexismus ankert so tief in euren Hirnen, dass ihr die sexistische Scheiße nicht mal merkt, die ihr absondert. Und genau diesen Umstand beschrieb ich vor einigen Seiten, als ich meinte, eine Fäkalfickfantasie wie „LMS“ von Kool Savas sei nicht ansatzweise so sexistisch wie die Beschützerposen der vermeintlichen Gentlemen.
Du bist halt dermaßen unsensibel für die Fragestellung, dass wir die „Diskussion“ an der Stelle auch einstellen können. Ist ja ohnehin in Deinem Sinn. Mein Tipp: Unterhalt Dich vielleicht mal mit Frauen über das Thema.
Falls Du bis dahin noch ein bisschen virtuell Druck abbauen möchtest, könntest Du auch die Kommentar-Spalte zu diesem Emma-Artikel zum Thema nutzen, um den Frauen zu erklären, wie sich korrekterweise beim Konsum solcher Kunst zu fühlen haben.
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Da zeigt sich eben der Unterschied zwischen uns beiden: Während du einen großen Aufwand fährst, um tolerant zu erscheinen und dich als fortschrittlichen Menschen darzustellen, verbietest du bei erstbester Gelegenheit schwächeren Menschen ihre Kunst. Ich sage dir dagegen rundheraus, dass deine Musik schlimmer Rotz für Zurückgebliebene ohne Geschmack ist, es würde mir aber im Traum nicht einfallen, irgendwelche Verbote auszusprechen.
Wie auch immer: Verbringe deine Zeit ruhig damit, die Wand wieder weiß zu tünchen, die Tags sind morgen wieder drauf. Und vielleicht sogar all city.--
harry-ragDa zeigt sich eben der Unterschied zwischen uns beiden: Während du einen großen Aufwand fährst, um tolerant zu erscheinen und dich als fortschrittlichen Menschen darzustellen, verbietest du bei erstbester Gelegenheit schwächeren Menschen ihre Kunst.
Meinst du mit schwächeren Menschen die Konsumenten oder die Künstler?
Kannst du Downstrokes Ansatz wirklich nicht nachvollziehen, dass Personen, welche Gewalt und Missbrauch ausgesetzt waren, auf besondere Weise geschützt und betreut werden sollten und jegliche Konfrontation mit diesen Themen sensibel angegangen werden sollte? Deine Haltung würde auf jeden Fall das (gesunde) Gleichgewicht, welches du in unserer Gesellschaft vermisst, auch nicht wiederherstellen.
harry-ragIch sage dir dagegen rundheraus, dass deine Musik schlimmer Rotz für Zurückgebliebene ohne Geschmack ist, es würde mir aber im Traum nicht einfallen, irgendwelche Verbote auszusprechen.
Reicht ja, wenn du die Hörer diffamierst…
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Meinst du mit schwächeren Menschen die Konsumenten oder die Künstler?
Ich meine die Kinder, denen die Musik verboten wird. Besonders eklig, wenn downstroke nochmal süffisant nachtritt, indem er betont, ihn verbinde ein „durchaus freundschaftliches, auf gegenseitigem Respekt und Augenhöhe basierendes Verhältnis“ mit den Zurechtgewiesenen. Wohlwissend, um das gerade zu lächerlich große Machtgefälle zwischen einem Heranwachsenden und dem Mitarbeiter einer ärztlichen oder pädagogischen Einrichtung. In etwa vergleichbar mit dem von gegenseitigem Respekt geprägten Verhältnis zwischen einem bewaffneten Polizisten und einem unbewaffneten Menschen.
Kannst du Downstrokes Ansatz wirklich nicht nachvollziehen, dass Personen, welche Gewalt und Missbrauch ausgesetzt waren, auf besondere Weise geschützt und betreut werden sollten und jegliche Konfrontation mit diesen Themen sensibel angegangen werden sollte?
Downstroke versucht aus dem Ausnahmezustand einen allgemeingültigen Normalfall zu kreieren. Natürlich koche ich für einen Diabetiker keine Mahlzeit aus raffiniertem Zucker und Weizenmehl, aber dieser ist eben auch die Ausnahme. Wenn dazu ein Trigger noch so leicht auszumachen wäre und in dieser offensichtlichen Form auftritt, bedarf es downstrokes Hilfe nicht. Wackelig konstruierte Entschuldigung für unakzeptables Blockwartverhalten. Mehr nicht.
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harry-ragIch meine die Kinder, denen die Musik verboten wird.
Sollte jegliche Kunst für jedermann und somit auch unabhängig des Alters der Konsumenten zugänglich sein? Eine Frage, die aus erzieherischer und pädagogischer Sicht gestellt werden sollte. Ist es okay, wenn 12jährige menschenverachtende Texte konsumieren? Oder Pornos schauen? Oder mit Radikalismus in Kontakt kommen? Denn Kunst kann in allen 3 Ebenen stattfinden. Und meine Fragen sind wertungsfrei.
Wenn ich Downstrokes Beitrag richtig in Erinnerung habe, sprach er davon, dass er Heranwachsende, welche über das Gelände der Einrichtung laufen, in welcher er arbeitet, ermahnt und nicht auf der Straße beliebig Jugendliche anspricht. Somit würde das Eigentumsgrundrecht greifen und Downstrokes dürfte sehr wohl seinen Mund aufmachen, wenn das Hausrecht innerbetrieblich geregelt ist und somit auch auf die Mitarbeiter_innen übertragen wurde.
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Schnapps für alle – Moses Pelham
Hier spricht der bastard auf der suche nach dem licht
Dem jedes arschgesicht wünscht, daß er endlich bricht
Weil ihr nicht den schmerz und nicht den hass
Fühlt den der bastard fühlt wenn er sagt ich komm‘ krass
Und nicht die last kennt die der gute mann trägt
Wenn er sagt was er denkt und für das woran er glaubt geht
Wer steht im weg des kriegers im weg des Siegers
Mach‘ besser platz bevor du dummes zeug erwiderst
Manchmal sieht es wohl so aus als sei er es
Der es macht wie es is‘ wo ’s für gute männer schwer is‘
Aber wer is‘ das opfer wer is‘ Täter
Und wer will weder noch sein fällt dir wer ein vielleicht später
Der schwarze peter is‘ bei mir
Und hier wahrscheinlich auch gut aufgehoben aber vielleicht steht er auch dir
Bei ’nem bier und ’nem schnaps könntest vielleicht auch du das sehen
Und meine seite verstehen – schnaps für alle…
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Ich habe nie für Verbote plädiert.
Ich stelle nur immer wieder fest, dass Frauen sagen: „So einen üblen Macho-Scheissdreck will ich nicht hören.“ Und Rap, vor allem in seinen derberen Spielarten, ist nach meiner empirischen Erfahrung nun mal mehrheitlich Jungsmusik.
Anstatt sich gegen jede kritische Nachfrage von „außen“ mit Hilfe maximalen rhetorischen Theaterdonners zu immunisieren, anstatt Mansplaining zu betreiben, anstatt Nazis, Mehrheitsgesellschaft, Eltern, Blockwarten oder Nazimehrheitsgesellschaftsblockwarteltern whataboutistisch die Schuld zuzuweisen, könnte man da doch wenigstens mal ins Grübeln kommen und sich der Zumutung aussetzen, hohldrehende Genremechanismen und ihre Ueberbietungslogiken ansatzweise zu hinterfragen.
Ich habe in dieser Debatte mittlerweile viele Beispiele für das Phänomen geliefert bekommen, das Juri Sternburg in dem von @harry-rag verlinkten Interview als die „Bunkermentalitaet“ der Rap-Szene bezeichnet.
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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@bullschuetz:
Ich habe in dieser Debatte mittlerweile viele Beispiele für das Phänomen geliefert bekommen, das Juri Sternburg in dem von @harry-rag verlinkten Interview als die „Bunkermentalitaet“ der Rap-Szene bezeichnet.
Die HipHop-Kultur war zu Beginn (in Deutschland) ein Zufluchtsort für Menschen, die aus verschiedenen Gründen keinen Platz im gesellschaftlichen Mainstream fanden oder finden wollten. Deshalb wurde auch sehr argwöhnisch beobachtet wie Witzfiguren wie die Fanta 4 Rap in Deuschland aus seinem ursprünglichen Kontext lösten und für Uneingeweihte konsumierbar machten.
Ich habe früher Torch ein wenig belächelt, weil ich sein dogmatisches Festhalten an Regeln und Vorstellungen für übertrieben hielt, ich kann aber mittlerweile nachvollziehen, warum er so fühlt und handelt. Warum solltest du dir einen selbst geschaffenen Freiraum wieder wegnehmen lassen? Noch dazu von den Leuten, die dich vorher im besten Fall nicht beachtet haben und im schlimmsten Fall auf dich losgegangen sind.
Der erste große Deutschrap-Hype um 1998 hat die Szene schließlich ruiniert. Aus eigener Kraft geschaffene Strukturen wurden vernachlässigt oder ganz aufgegeben und irgendwann war man nur noch Teil der Unterhaltungsindustrie. Pop eben.
Mit der Idee der Musikindustrie deutschsprachigen Rap zum neuen Schlager zu machen (was anscheinend nach und nach gelingt), spült das halt immer neue hirnlose Konsumenten in die „Szene“ bzw. das, was davon übrig blieb. Verloren die Toys früher von selbst das Interesse und die wirklich Interessierten blieben und bildeten sich weiter, reicht heute allein die Masse an Idioten, um alles zu ruinieren.--
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Sollte jegliche Kunst für jedermann und somit auch unabhängig des Alters der Konsumenten zugänglich sein? Eine Frage, die aus erzieherischer und pädagogischer Sicht gestellt werden sollte. Ist es okay, wenn 12jährige menschenverachtende Texte konsumieren? Oder Pornos schauen? Oder mit Radikalismus in Kontakt kommen? Denn Kunst kann in allen 3 Ebenen stattfinden. Und meine Fragen sind wertungsfrei.
Natürlich sollte Kunst für jeden frei zugänglich sein. Solange ihr euren Kindern nicht zutraut, dass sie sich ohne bleibende Schäden mit der Welt auseinandersetzen können, müsst ihr ihnen unter die Arme greifen und unterstützend und erklärend zur Seite stehen. Dafür fehlt die Zeit? Prioritäten setzen hilft.
Bestimmte Altersfreigaben halte ich für wenig sinvoll, der Erzieher muss die Entwicklung seines Schützlings selbst einschätzen. Gerade FSK-Freigaben (oder noch schlimmer BPjM-Indizierungen) stehen nicht auf wissenschaftlichen Grundlagen, sondern sind willkürliche Entscheidungen eines zusammengewürfelten Komitees, das zum Teil aus fragwürdigen Personen (z.B. Mitgliedern der Kirchen) zusammengesetzt wurde.Wenn ich Downstrokes Beitrag richtig in Erinnerung habe, sprach er davon, dass er Heranwachsende, welche über das Gelände der Einrichtung laufen, in welcher er arbeitet, ermahnt und nicht auf der Straße beliebig Jugendliche anspricht. Somit würde das Eigentumsgrundrecht greifen und Downstrokes dürfte sehr wohl seinen Mund aufmachen, wenn das Hausrecht innerbetrieblich geregelt ist und somit auch auf die Mitarbeiter_innen übertragen wurde.
Ob downstroke im Recht ist, bleibt für mich uninteressant. Nur weil es ein Gesetz gibt, fühle ich mich nicht daran gebunden, ich bin ja kein lickspittle. Das beste Beispiel ist doch der Besitz und Verkauf von Marihuana. Wen interessiert das Verbot? Eben.
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Und warum sollte gerade Hip Hop von diesen Mechanismen verschont bleiben?
Ein bisschen mehr Realismus hätte ich Dir, @harry-rag, schon zugetraut.
Wenn die echten Hip Hop Leute unbedingt unter sich bleiben wollen, dann ist dieser ganze Thread hier doch obsolet.
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Twang-Bang-Wah-Wah-Zoing! - Die nächste Guitars Galore Rundfunk Übertragung ist am Donnerstag, 19. September 2019 von 20-21 Uhr auf der Berliner UKW Frequenz 91,0 Mhz, im Berliner Kabel 92,6 Mhz oder als Livestream über www.alex-berlin.de mit neuen Schallplatten und Konzert Tipps! - Die nächste Guitars Galore Sendung auf radio stone.fm ist am Dienstag, 17. September 2019 von 20 - 21 Uhr mit US Garage & Psychedelic Sounds der Sixties!
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
@harry-rag Danke für die Erklärung.
Dieser Druck entsteht tatsächlich auf jede Subkultur, die so kraftvoll ist, dass daraus quasi nebenbei kommerzielles Potenzial erwächst. Das ist sozusagen das musikalische Aequivalent zur Gentrifizierung der Großstädte. Erst ist das Viertel runtergekommen, dann wird es von einer kreativen Boheme bevölkert und schließlich von denen, die das Geld haben, gekapert. Und vom kreativen Ursprungsimpuls bleibt nicht mehr viel übrig. Das Kapital gewinnt immer.
Insofern kann ich schon verstehen, wenn die Subkultur sich vom Mainstream nicht auch noch ihre eigene Welt erklären lassen will.
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
Und warum sollte gerade Hip Hop von diesen Mechanismen verschont bleiben?
Weil HipHop in Deutschland Mitte der 90er Szene-eigne Strukturen hatte, die unabhängig vom Pop-Betrieb funktionierten. Ist halt immer so: Wenn man Geld verdienen will, kommt der Schmutz.
Wenn die echten Hip Hop Leute unbedingt unter sich bleiben wollen, dann ist dieser ganze Thread hier doch obsolet.
Die Deutungshoheit über HipHop in Deutschland liegt heute schon nicht mehr in der Szene. Sieht man ja an dieser Diskussion. Sollen die Popper ihren Spielplatz haben. Ich vertrete bestimmt keine Kopf-hoch-wir-schaffen-das-Plattitüden: Wenn du am Boden bist, bleib einfach liegen. Es ist OK.
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Ok, @harry-rag, ich hab’s verstanden. Danke für die Erläuterung.
Ich verstehe Deine zum Teil beleidigenden Ausfälle nun zwar schon besser, aber hast Du das nötig?
Du hast doch gerade bewiesen, dass Du auch friedlich kannst.
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Ich habe es nötig. Nachdem ich dem Choleriker in mir ausreichend Leine gegeben habe, geht’s mir viel besser.
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harry-rag(…) verbietest du bei erstbester Gelegenheit schwächeren Menschen ihre Kunst.
Du liest wir gewohnt am Kern vorbei: Ich verbiete nichts, nehme niemandem seine Musik weg, schreie nicht, fasse niemanden an. Ich kann nur sprechen und versuchen, zu überzeugen, für das Thema zu senisbilisieren. Auch bin ich weder die Einrichtungsleitung noch eine der Institutionen, die auf der Basis der Erkenntnisse von Sexualpädagogen und Psychologen Schutz- und Präventionskonzepte entwickelt werden, deren Einhaltung für uns rechtlich bindend ist, was vom Landesjugendamt zum Schutz der Kinder und Jugendlichen eingefordert wird. Ich bin durchaus nicht mit allen Rahmenbedingungen einverstanden, die das Leben von Kindern und Jugendlichen in der Jugendhilfe reglementieren; die Haltung der „parteilichen Mädchenarbeit“ teile ich unbedingt. Und in dem Kontext macht es Sinn, sich darüber klar zu werden, dass sexualisierte Gewalt eben auch in Form von Sprache ausgeübt werden kann – und im Alltag vieler Kinder und Jugendlicher durchaus eine Rolle spielt.
Im Übrigen: Wie tolerant ich bin, mögen andere beurteilen. Deine Art zu diskutieren empfinde ich jedenfalls als durchgängig von Intoleranz, Vorurteilen und Vorverurteilen geprägt, siehe erneut.
harry-ragIch sage dir dagegen rundheraus, dass deine Musik schlimmer Rotz für Zurückgebliebene ohne Geschmack ist, es würde mir aber im Traum nicht einfallen, irgendwelche Verbote auszusprechen. Wie auch immer: Verbringe deine Zeit ruhig damit, die Wand wieder weiß zu tünchen, die Tags sind morgen wieder drauf. Und vielleicht sogar all city.
Woher willst Du wissen, welche Musik ich höre? Für Dich wäre wohl auch klar, dass ich, wenn ich keinen Rosenkohl mag, generell Gemüse ablehne. Und nicht nur das, mein Verhalten belegt nach Deiner Logik, dass ich jeden Tag 2 kg Fleisch esse. Bevorzugt aus Massentierhaltung. Wobei ich mich vor Ort persönlich davon überzeuge, dass die Tiere auch ja leiden.
Ich will auch keine Musik verbieten, mich interessiert aber unbedingt die Fragestellung, ob und welchen Einfluss sexualisierte Sprache und Gewalt auf die Entwicklung von Rollenverständnis und Miteinander von Kindern und Jugendlichen hat.
harry-ragBesonders eklig, wenn downstroke nochmal süffisant nachtritt, indem er betont, ihn verbinde ein „durchaus freundschaftliches, auf gegenseitigem Respekt und Augenhöhe basierendes Verhältnis“ mit den Zurechtgewiesenen. Wohlwissend, um das gerade zu lächerlich große Machtgefälle zwischen einem Heranwachsenden und dem Mitarbeiter einer ärztlichen oder pädagogischen Einrichtung. In etwa vergleichbar mit dem von gegenseitigem Respekt geprägten Verhältnis zwischen einem bewaffneten Polizisten und einem unbewaffneten Menschen.
… und weiter in dem Stil: Ich habe Dir einen Dialog geschildert. Du wendest darauf Deinen eigene Vorstellung von Kommunikation an und am Ende bin ich der Zurechtweisende? Der Mann für den Einbahnstraßenfußball hier bist doch Du.
Weit bedenklicher finde ich aber Dein Verständnis von menschlichen Beziehungen, die oben deutlich wird. Wenn Du keinen Einblick hast, wie heute in der Jugendhilfe mit Kindern und Jugendlichen gearbeitet wird, dann verzichte doch einfach mal auf Unterstellungen. Junge, es ermüdet langsam wirklich, dass Du 1:1 das, was Du mir vorwirfst, hier in Reinkultur vor-, bzw. auslebst. Und einen offenbar unüberwindbaren Reflex hast, auf alles mit Aggression zu reagieren. Das Leben in einer durch und durch als feindlich empfundenen Umwelt scheint kein leichtes zu sein.
harry-ragDownstroke versucht aus dem Ausnahmezustand einen allgemeingültigen Normalfall zu kreieren.
Auch hier verdrehst Du wieder, denn das habe ich keinesfalls. Worum es mir bei dem Beispiel ging, haben hier einige andere im Gegensatz zu Dir sofort verstanden.
zuletzt geändert von downstroke--
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