Antwort auf: The Sound of German HipHop

#10465465  | PERMALINK

downstroke

Registriert seit: 19.04.2018

Beiträge: 40

harry-rag(…) verbietest du bei erstbester Gelegenheit schwächeren Menschen ihre Kunst.

Du liest wir gewohnt am Kern vorbei: Ich verbiete nichts, nehme niemandem seine Musik weg, schreie nicht, fasse niemanden an. Ich kann nur sprechen und versuchen, zu überzeugen, für das Thema zu senisbilisieren. Auch bin ich weder die Einrichtungsleitung noch eine der Institutionen, die auf der Basis der Erkenntnisse von Sexualpädagogen und Psychologen Schutz- und Präventionskonzepte entwickelt werden, deren Einhaltung für uns rechtlich bindend ist, was vom Landesjugendamt zum Schutz der Kinder und Jugendlichen eingefordert wird. Ich bin durchaus nicht mit allen Rahmenbedingungen einverstanden, die das Leben von Kindern und Jugendlichen in der Jugendhilfe reglementieren; die Haltung der „parteilichen Mädchenarbeit“ teile ich unbedingt. Und in dem Kontext macht es Sinn, sich darüber klar zu werden, dass sexualisierte Gewalt eben auch in Form von Sprache ausgeübt werden kann – und im Alltag vieler Kinder und Jugendlicher durchaus eine Rolle spielt. 

Im Übrigen: Wie tolerant ich bin, mögen andere beurteilen. Deine Art zu diskutieren empfinde ich jedenfalls als durchgängig von Intoleranz, Vorurteilen und Vorverurteilen geprägt, siehe erneut. 

harry-ragIch sage dir dagegen rundheraus, dass deine Musik schlimmer Rotz für Zurückgebliebene ohne Geschmack ist, es würde mir aber im Traum nicht einfallen, irgendwelche Verbote auszusprechen. Wie auch immer: Verbringe deine Zeit ruhig damit, die Wand wieder weiß zu tünchen, die Tags sind morgen wieder drauf. Und vielleicht sogar all city.

Woher willst Du wissen, welche Musik ich höre? Für Dich wäre wohl auch klar, dass ich, wenn ich keinen Rosenkohl mag, generell Gemüse ablehne. Und nicht nur das, mein Verhalten belegt nach Deiner Logik, dass ich jeden Tag 2 kg Fleisch esse. Bevorzugt aus Massentierhaltung. Wobei ich mich vor Ort persönlich davon überzeuge, dass die Tiere auch ja leiden.

Ich will auch keine Musik verbieten, mich interessiert aber unbedingt die Fragestellung, ob und welchen Einfluss sexualisierte Sprache und Gewalt auf die Entwicklung von Rollenverständnis und Miteinander von Kindern und Jugendlichen hat.

harry-ragBesonders eklig, wenn downstroke nochmal süffisant nachtritt, indem er betont, ihn verbinde ein „durchaus freundschaftliches, auf gegenseitigem Respekt und Augenhöhe basierendes Verhältnis“ mit den Zurechtgewiesenen. Wohlwissend, um das gerade zu lächerlich große Machtgefälle zwischen einem Heranwachsenden und dem Mitarbeiter einer ärztlichen oder pädagogischen Einrichtung. In etwa vergleichbar mit dem von gegenseitigem Respekt geprägten Verhältnis zwischen einem bewaffneten Polizisten und einem unbewaffneten Menschen.

… und weiter in dem Stil: Ich habe Dir einen Dialog geschildert. Du wendest darauf Deinen eigene Vorstellung von Kommunikation an und am Ende bin ich der Zurechtweisende? Der Mann für den Einbahnstraßenfußball hier bist doch Du.

Weit bedenklicher finde ich aber Dein Verständnis von menschlichen Beziehungen, die oben deutlich wird. Wenn Du keinen Einblick hast, wie heute in der Jugendhilfe mit Kindern und Jugendlichen gearbeitet wird, dann verzichte doch einfach mal auf Unterstellungen. Junge, es ermüdet langsam wirklich, dass Du 1:1 das, was Du mir vorwirfst, hier in Reinkultur vor-, bzw. auslebst. Und einen offenbar unüberwindbaren Reflex hast, auf alles mit Aggression zu reagieren. Das Leben in einer durch und durch als feindlich empfundenen Umwelt scheint kein leichtes zu sein.

harry-ragDownstroke versucht aus dem Ausnahmezustand einen allgemeingültigen Normalfall zu kreieren.

Auch hier verdrehst Du wieder, denn das habe ich keinesfalls. Worum es mir bei dem Beispiel ging, haben hier einige andere im Gegensatz zu Dir sofort verstanden.

zuletzt geändert von downstroke

--