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Die Vereinigung der amerikanischen Jazz-Journalisten hat heuer den Pianisten Vijay Iyer zum „Musiker des Jahres“ gekürt.
Dieser Vijay Iyer sagt: „In meinen Augen ist Steve [Coleman] so bedeutend wie [John] Coltrane. Er hat einen gleich großen Beitrag zur Musik-Geschichte geleistet. Er verdient, in den Pantheon der wegweisenden Künstler aufgenommen zu werden.“ Weiters: „Man kann Steve [Colemans] Einfluss kaum überbewerten. …“
Von diesem Steve Coleman ist soeben (nach langem) wieder einmal eine neue CD erschienen – eine sehr schöne. Ich find, sie enthält einfach sehr schöne, sehr „musikalische“ Musik. Ich mein: mit lässigen Grooves, sehr melodiös, großartigen Harmonien, tollem Sound, intensiven Stimmungen, fabelhafter Kommunikation …
… allerdings in jedem dieser Aspekte so kunstvoll, komplex, anspruchsvoll wie es nur geht – und mit einem tiefgründigen Verständnis für die Musik und ihre Verbindung zum Leben und zu dieser riesigen Sache, von der wie ein Teil sind.
Genau das war Coltranes Musik auch. – Was soll man später einmal den Jungen erzählen: Dass man nichts davon mitgekriegt hat? Coltrane ausgelassen hat? Steve Coleman übersehen hat? – Also sollte man sich diese CD ins Regal stellen – zumindest alibi-halber, so wie sich früher manche den Goethe in den Wohnzimmerschrank stellten, einfach um nicht als ungebildet zu erscheinen (es soll sogar leere Umschlag-Attrappen von „Klassikern“ gegeben haben; das gibt es für die Steve-Coleman-CD nicht).
Und vielleicht (nachdem man die xxx-te Version von all dem üblichen „Jazz“ und seinen „Globalisierungen“ vergeblich nach etwas Erfrischendem abgeklappert hat) probiert man einmal das 5. Stück der CD: Eine Komposition von Per Nørgård, der als der bedeutendste dänische Komponist der Gegenwart gilt – mit einem mittelalterlichen Text:
http://www.pirecordings.com/audio/streams/pi33_05.m3u
Schön, oder?!Was kauft man denn sonst nicht alles an Eintagsfliegen, Schmarren usw.
Also: http://www.amazon.de/Harvesting-Semblances-Affini-Steve-Coleman/dp/B003IDFLPU/ref=sr_1_1?ie=UTF8&s=music&qid=1277400945&sr=8-1--
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WerbungSpam oder nicht Spam?
Egal… Steve Coleman hat mich bisher wie die anderen – wenigen – Sachen aus dem M-Base-Umfeld eher kaltgelassen. Er ist ein toller (Bop-)Saxophonist, der sein Können in anderen musikalischen Kontexten präsentiert, sehr komplexe und virtuose Musik spielt… deshalb wundert mich auch nicht, dass Vijay Iyer ihn so lobt, denn Iyer ist ja selbst einer dieser überkomplexen Leute. Habe Iyer vor ein paar Monaten im Duo mit Rudresh Mahanthappa gesehen, das war irgendwie sehr seltsam, die brauchten fast eine Stunde um warmzuwerden, dann folgten so 25 Minuten wirklich tolle Musik – in der eben über die stupende Technik hinaus auch Gefühl zu hören war, wo sie bei der Sache waren, die Musik einen viel höheren Grad an Intensität erreichte.
Coleman hör ich wohl noch am liebsten auf den ECM-Alben mit Dave Hollands Quintet, die meisten eigenen Sachen (Radio-Mitschnitte v.a.), die ich von ihm kenne, hab ich wohl nur einmal gehört… besonders die Rap- und Gesangs-Einlagen langweilen mich ziemlich schnell.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 - 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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gypsy tail windSpam oder nicht Spam?
:lol:
Wie auch immer, ich glaube, es war redbeans, der irgendwo hier auf die Seite von Coleman schon einmal hingewiesen hat, da es aber passt: downloads.
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Wow! Das hab ich noch nie gesehen… muss ich mich wohl mal ein paar Studen damit beschäftigen. (Und gerne falls angebracht meine Meinung zu Coleman ändern! Gibt ja nichts langweiligeres als Leute, die nie ihre Meinung ändern oder ihre Fehler zugeben können!)
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 - 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaAuch wenn es manchen interessiert, ist ein solcher Spam-Post recht ungern hier gesehen und wird normalerweise von uns schnell gelöscht.
Wenn Fef nichts anderes beizutragen hat, sollten wir es weiterhin so handhaben.--
FAVOURITESotisAuch wenn es manchen interessiert, ist ein solcher Spam-Post recht ungern hier gesehen und wird normalerweise von uns schnell gelöscht.
Wenn Fef nichts anderes beizutragen hat, sollten wir es weiterhin so handhaben.Na ja, er/sie ist immerhin schon seit einer Weile registriert… wir könnten sonst mal einen M-Base etc Thread starten (oder den hier umbenennen) – da hätte ich zwar wenig beizutragen aber würde bestimmt gerne mitlesen… neben Coleman wären da wohl Greg Osby, Gary Thomas, Geri Allen, Lonnie Plaxico, Robin Eubanks, Cassandra Wilson u.a. zu diskutieren (bei vielen allerdings nur die frühen Aufnahmen… hier gibt’s eine Website, auf der auch viele spätere Musiker – wie etwa Sidemen von Coleman – aufgeführt sind, wo ich nicht mehr wirklich erkennen kann, was das mit M-Base zu tun hat… ausser gewissen personellen Kontinuitäten und Einflüssen).
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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otisAuch wenn es manchen interessiert, ist ein solcher Spam-Post recht ungern hier gesehen und wird normalerweise von uns schnell gelöscht.
Wenn Fef nichts anderes beizutragen hat, sollten wir es weiterhin so handhaben.Seltsame Eloge, die #1, schon wahr. Wenn Fef nichts erwidert, wird es wohl Spam gewesen sein. – Gypsy: Wir sind uns ja oft einig in der Langeweile und hm, ich habe auch noch keinen schönen Zugang zu diesem Coleman gefunden, bin aber auch noch nicht allzu weit eingestiegen.
Oder Umbenennung des Threads oder Neueröffnung zu Coleman von jemandem, der ihn wichtiger nimmt, nicht über diese vielen Brücken („Vereinigung“, Iyer, Coltrane)?
Edit: Zu spät gesehen, gypsy, hast die Umbenennung ja schon vorgeschlagen.
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clasjazSeltsame Eloge, die #1, schon wahr. Wenn Fef nichts erwidert, wird es wohl Spam gewesen sein. – Gypsy: Wir sind uns ja oft einig in der Langeweile und hm, ich habe auch noch keinen schönen Zugang zu diesem Coleman gefunden, bin aber auch noch nicht allzu weit eingestiegen.
Oder Umbenennung des Threads oder Neueröffnung zu Coleman von jemandem, der ihn wichtiger nimmt, nicht über diese vielen Brücken („Vereinigung“, Iyer, Coltrane)?
Edit: Zu spät gesehen, gypsy, hast die Umbenennung ja schon vorgeschlagen.
Na ja, Iyer bezieht sich ja schon auf Coleman.
Und Jason Moran (dessen erste drei, vier CDs für Blue Note ich habe) kam auch aus Osbys Band, und Osby hat auch – ein leider eher langweilig geratenes – Album mit Andrew Hill und Jim Hall – gemacht, u.a. – von Osby hab ich sechs oder sieben Blue Note CDs und halte „Banned In New York“ für eins der grossen 80er Jazz-Alben, aber die frühen, eben mehr M-Base-geprägten Sachen von ihm kenn ich noch gar nicht.
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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gypsy tail windNa ja, Iyer bezieht sich ja schon auf Coleman.
Ist das wichtig? (Nichts gegen Iyer, kenne ihn ohnehin nicht.) Ich meinte, dass diese etlichen Brücken für Enthusiasmus ungeeignet seien. Wahrscheinlich hätte ich gar keinen Spam (um den es sich wohl doch handelt) erkannt, ein wunderlicher Post, mehr nicht. Ich würde jedenfalls keinen Thread zu jemandem eröffnen mit der Begründung, jemand anders habe ihn gelobt, wie bei jemand anders zu lesen war. But, not important.
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Ja, schon so… ich hab ja auch einen Vijay Iyer-Thread erwartet… wenn der einen Preis gewinnt hat das ja doch wenig mit Coleman zu tun.
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Schade!
:(--
Na ja, Coleman auf ein Level mit Coltrane zu setzen – da würd ich in Sachen Bildung auch ein paar Fragezeichen sehen…
(Ausser wir reden von Ornette Coleman, das wäre dann was anderes!)Wir haben hier des öfteren angeregte Diskussionen… die aktiv postende Jazz-Gemeinde ist allerdings klein und daher kann’s halt schon passieren, dass man mit einem Thread zu einem bestimmten Musiker auf wenig Gegenliebe stösst.
Das soll aber keineswegs entmutigen, jede zusätzliche Aktivität hier ist willkommen!
Und überdies habe ich das mit dem Spam in meiner ersten Antwort ja auch mit einem Fragezeichen und einem Smiley versehen!--
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Bitte den Ball etwas flacher halten. Von Unfreundlichkeit, Waden-Beißerei oder gar dem „Markieren von Territorien“ kann hier keine Rede sein.
Wir haben es hier gelegentlich mit ziemlich viel Spam zu tun, von daher werden Erst-Postings mit Kauftipps schon mal kritisch beäugt.
Falls es Dir allerdings ernst ist mit dem Thema – und davon gehe ich zunächst einmal aus – wird sich der Thread bei bestehendem Interesse anderer User bestimmt irgendwann mit Leben füllen.
Danke für Dein Verständnis.
ich tu jetzt mal so, als wär nichts passiert… wie gtw schon bemerkte, dass sich diese Clique um Iyer (Rudresh Mahanthappa, Steve Lehman,…) auf M-Base bezieht ist erstmal überhaupt nicht verwunderlich, das ist halt wirklich das verkopfte Ende des Gegenwartsjazz… um erstmal mit Iyer etc anzufangen… kann nicht sagen, dass mich deren Musik 100% packt, aber was man ihnen zu gute Halten muss ist, einmal, dass sie – ganz plump – als Inder 13/8 Takte mit einer anderen Legimität und Natürlichkeit spielen als unsereiner – und auch mit einer bemerkenswerten Flüssigkeit… und dass sie dabei eine Wärme und Intensität erreichen (Coltrane?), die ich bei Coleman noch meistens vermisst hab, in geringerem Masse auch bei Osby…
irgendwie haben Osby und Coleman ja doch sehr unterschiedliche Alben gemacht (kenn allerdings nur einen Teil), Osby hat an der Kälte/Wärme Sache wirklch gearbeitet, warm ist er nicht geworden, aber ein paar hübsche Alben sind schon entstanden (ich mochte ja das verrissene mit den Streichern, Banned in New York ist über alle Zweifel erhaben, das mit Hill und Hall ist auch sehr schön); Colemans Experimente, die stärker aus dem Jazz rausführten, Funk, Rap (ganz misslungen, fand ich), jetzt offenbar neue Musik, waren vielleicht mutiger aber ich fand sie auch spürbar weniger erfolgreich… zu guter letzt, irgendwie sprechen mich Steve Lehman und Rudresh Mahanthappa auch vom Ton her mehr an als Osby und Coleman…
M-Base trivia, neulich gelesen, dass Cassandra Wilson (die frühe Cassandra Wilson…) eine zeitlang mit Henry Threadgill verheiratet war – der macht für mich als M-Base Urvater und Vorbild von Osby und Coleman auch absolut Sinn…
ein paar Links: (die ersten beiden hatt ich schonmal anderswo verlinkt)
-Iyer über Andrew Hill
– langes Coleman Interview auf der M-Base Seite
– von den unter clasjazz link zu findenden Coleman Alben kann ich besonders das mit Von Freeman und Osby empfehlen (Transmigration), sehr verdienstvoll, Von Freeman mal in einem anderen setting zu präsentieren – im Kontrast hört man auch schön klar, was Osby und Coleman fehlt, die Soli in „Minor Step“ etwa, krass wie sehr Freemans Einstieg (um Minute 2:30 den Charakter der Sache verändert… man hat plötzlich das Gefühl, da will einem jemand was sagen (und nicht nur was vorführen) will
– Colemans Label Bleu Alben kann man bei deezer hörenich weiß noch genau, dass mich Colemans Musik in meiner Frühzeit als Jazzfan sehr stark angesprochen hat – inzwischen find ich seinen Ton irgendwie zu flach, und diese rhythmischen Dinger nerven eher… irgendwann hab ich mal seine frühen Sideman Aufnahmen mit Doug Hammond gehört, die waren auch schön… alles in allem kein Vorwurf, anders als viele andere versucht er ja was neues zu machen… aber in Sachen Erfolg bin ich noch nicht überzeugt… hier irgendwen mit Coltrane zu vergleichen erscheint mir überzogen…
In diesem Sinne, auch vom mittlerweile 88 jährigen Von Freeman gibt es ein neues Album, Vonski Speaks, live in Berlin 2002, kauft euch lieber das!
amazon link--
.Ja, das Osby-Album mit den Streichern hab ich auch als ganz gut in Erinnerung!
Von Steve Lehman hab ich neulich die PI-CD gefunden, aber erst oberflächlich reingehört – glaub er bezieht sich auch auf Andrew Hill.
Dass übrigens auf dieser M-Base Seite auch Gregory Tardy auftaucht hat mich verwundert. Der ist klar auf der „warmen“ Seite von dieser Kälte/Wärme-Geschichte und hat mit Hill sehr, sehr überzeugend gespielt! Auch seine eigene CD auf Palmetto ist ziemlich gelungen!
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 - 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba -
Schlagwörter: Altsaxophon, M-Base, Steve Coleman
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