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Wo lebt die Popkultur 2.0?
Der Podcast „Lakonisch Elegant“ (Deutschlandfunk Kultur) widmet sich dem Ende der SPEX.--
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Werbungrob-flemingWo lebt die Popkultur 2.0?
Der Podcast „Lakonisch Elegant“ (Deutschlandfunk Kultur) widmet sich dem Ende der SPEX.„Ich höre zu wenig B- Seiten“! Klasse!
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http://www.radiostonefm.de/ Wenn es um Menschenleben geht, ist es zweitrangig, dass der Dax einbricht und das Bruttoinlandsprodukt schrumpft.Guter Beitrag grundsätzlich. Aber: Wovon schwadroniert diese Frau Passmann da ? Man hätte der Spex-Redaktion immer wieder sagen müssen, dass Popmusik nicht nur von weißen Männern gemacht werde? Also, meines Erachtens war Spex gerade und bereits in den 80ern gerade das Magazin, das die Diversität von Pop wie keine andere Musikzeitschrift gezeigt und diskutiert hat. Riot Grrrl, Hip Hop (Public Enemy!) usw. – wo fand denn das statt, wenn nicht in der Spex? Dann wird auch noch extra erwähnt, dass Frau Passmann „Jahrgang 1994 und damit nicht unbedingt Generation Spex“ ist. Wozu dann so jemand fragen??? Überhaupt ist an dem Beitrag doch einigermaßen merkwürdig , dass fast alle der Beteiligten äußern, Spex „nie“ oder „fast nie“ gelesen zu haben. Na dann!!! Ich will mir Musik AUSSCHLIEßLICH von FREMDEN MENSCHEN nahebringen und , gegebenenfalls, erklären lassen. Grund: KEINER meiner Freunde beschäftigt sich in irgendeiner Weise ernsthaft mit Popmusik. Und selbst wenn ich so jemand hätte: Dessen Geschmacksurteil wäre für mich bereits vermischt mit dem Urteil , dass ich von seiner Persönlichkeit habe (und dies wiederum eine Erklärung seiner musikalischen Vorlieben wäre usw). Mit anderen Worten: Popmusik möchte ich von Leuten vermittelt bekommen, zu denen ich keinen persönlichen Bezug habe; ganz einfach, damit ich die Musik auch ohne persönlichen Bezug entdecken und hören kann. Popdiskurs mit Freunden – das ist was für Leute unter 30 (oder so). Darüberhinaus: Mir ist schon auch klar, dass Pop heute zum Beispiel auf YouTube stattfindet. Nur – die Kommentare, die unter den Videos auf YT stehen, ernsthaft als „Popdiskurs“ , womöglich gar als solchen, wie er in der Spex stattgefunden hat, bezeichnen zu wollen ….ein geradezu perverser Witz! Das wäre in etwa so, als würde man Blogkommentare zu aktuellen Tagesthemen auf web.de oder gmx.de mit einem politischen Kommentar aus der Süddeutschen oder der FAZ gleichsetzen. Im Netz findet – das ist meine Meinung – vor allem eines statt: Schwachsinn. Dies gilt natürlich auch für das Sprechen über Popmusik und darum lese (!!) ich ja zum Beispiel immer noch den Rolling Stone – und habe all die Jahre Spex gelesen!
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Sehr guter Beitrag, Henne.
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...but everybody wants you to be just like them Contre la guerreThanks, stormy! Du merkst, das Thema liegt mir schon irgendwie am Herzen. Den (freilich viel zu kurzen) Beitrag der „Kulturzeit“ auf 3sat mit Frank Spilker von den „Sternen“ fand ich demgegenüber gelungen, weil Spilker ja offenkundig wusste, wovon er spricht.
Aber wenn, wie gesagt, zwanzig Minuten Leute da rumpalavern, die, jetzt mal blöd-pathetisch gesprochen, zur „Blütezeit“ der Spex in den 80ern und 90ern „nicht dabei waren“…. kommt halt sowas raus.
Was durch den Podcast allerdings auch , finde ich, sehr gut rüberkommt:
In der Spex und dem Rolling Stone ging/ geht es doch irgendwie auch darum, Popmusik „ernst zu nehmen“ ?!
Diesen Eindruck vermitteln die Beiträge im Podcast für mein Befinden wenig…. hey…was hörstn du so auf Insta? Spex tot… scheißegal….
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henne2Guter Beitrag grundsätzlich. Aber: Wovon schwadroniert diese Frau Passmann da ? Man hätte der Spex-Redaktion immer wieder sagen müssen, dass Popmusik nicht nur von weißen Männern gemacht werde?
Das ist tatsächlich ganz unsagbarer Unsinn. Die Spex hat, wie du richtig anmerkst, vor allen anderen Hip Hop thematisiert, und gerade in den letzten Jahren gab es einen verstärkten Fokus auf „Black Music“ und den Einfluss der Cultural Studies (mitsamt des vielfach diskutierten Ablegers Gender Studies), von denen dieser Identitäts-Fokus überhaupt erst ausging, hat man auch in keinem anderen Blatt der Größenordnung so deutlich wahrnehmen können. Ich würde sogar sagen, die Spex ist auf diesen Zug zuletzt mit einer Wucht aufgesprungen, die mir manchmal zu viel war. In den letzten paar Jahren gab es kein Heft, in dem Identitätspolitik nicht auf irgendeine Weise eine Rolle gespielt hätte.
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percy-thrillington "If you don't feel it, don't play it"Registriert seit: 04.02.2008
Beiträge: 2,050
Danke, @henne2
… wie oben erwähnt, war die Spex meines Erachtens das erste deutsche Magazin, das Grandmaster Flash auf dem Cover hatte ….
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*** Konsens-Heini der Umfrage "Die 20 besten Tracks der Talking Heads" ***@henne2, danke, sehr guter Beitrag. Der Spex kann man sicherlich vieles nachsagen, aber bestimmt nicht, dass irgendeine Redaktion da der Meinung war, dass Popmusik nur von ‚weißen Männern‘ gemacht werde. Eher im Gegenteil. Besonders Mitte der 90ern hätte ich manchmal doch gern etwas mehr über Britpop gelesen…
Ich habe mal spaßeshalber die Ausgabe 12/99- 01/00 mit den ‚100 Platten des Jahrhunderts‘ rausgesucht, unter den Top 20 immerhin nur 50% von weißen Männern:
2. Public Enemy
5. De La Soul
6. Marvin Gaye
7. Curtis Mayfield
10. A Tribe Called Quest
11. Sly & The Family Stone
13. John Coltrane
17. Stevie Wonder
18. Madonna
19. A Tribe Called QuestWenn ich mir jetzt allerdings die alten Ausgaben angucke, fällt mir wieder auf, wie wichtig die Spex für mich besonders in den 90ern war, wie sehr sie allerdings für mich auch in den letzten 3- 4 Jahren an Relevanz verloren hat, was sicherlich auch mit dem Erscheinen nur noch alle zwei Monate zu tun hat. Ich habe gefühlt schon seit Jahren durch die Spex so gut wie keine Anregungen mehr durch Plattenkritiken bekommen, weil zum einen die Aktualität fehlte, zum anderen die fehlende Aktualität aber auch nicht durch ausführlichere oder mehr in die Tiefe gehende Rezensionen ausgeglichen wurde.
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What? Me Worry? // Top 20 ListenDen obigen Beiträgen kann ich nur recht geben: Sophie Passmanns Kommentar geht dermaßen an der Realität vorbei – der verrät nur, dass sie die Spex kaum gelesen haben kann.
Ich selbst habe die Spex auch nur in diesem Jahrhundert gelesen, seit Uwe Viehmanns Redaktion, und wirklich wichtig für mich war sie erst ab 2007 – da ist sie meinen persönlichen Ansprüchen („Ideen“ statt „Anekdoten“) oft gerecht geworden. In den letzten paar Jahren habe ich aber immer weniger Interessantes darin gefunden, und so habe ich nach der #379 auch kein Heft mehr gekauft. Kann sein, dass der Fokus der Spex auf „Identitätspolitik“ dazu beigetragen hat. (Was aber die berühmte „Schwerverständlichkeit“ der Spex angeht: da habe ich in den letzten zehn, zwölf Jahren keine Probleme gesehen.)
Wenn etwas die Spex ersetzen kann, dann werden das wohl Online-Magazine sein, in denen Popkultur ernsthaft diskutiert wird, und nicht Social-Media-Seiten, auf denen die guten Kommentare in der Masse untergehen.
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To Hell with Poverty@magicmatthes: Diese Entwicklung, die du beschreibst, habe ich exakt genauso erlebt, und ich denke mal, da sind/ waren wir nicht die einzigen. Und was @jan-lustiger bzgl. des Ausmaßes an Inhalten zur Identitätspolitik schreibt, ist ebenso zutreffend. Mich hat das (auch?) zunehmend genervt, muss ich sagen.
@percy-thrillington: stimmt genau, der Grandmaster war damals auf dem Cover; spätere Ausgaben (an die ich mich noch erinnern kann) hatten LL Cool J, Public Enemy und De La Soul vorne drauf.
Was ich noch zu meinen Zeilen ergänzen möchte:
Ein wenig Nostalgie spielt da bei mir schon auch eine Rolle; die letzten Jahre habe ich wohl auch nur noch ca. 30% der Heftbeiträge gelesen aus unterschiedlichen (u.a. genannten) Gründen. Es ist irgendwie so: Spex war halt „gefühlt“ immer da …die letzten zehn Jahre nicht mehr so bedeutend für mich wie in den 80ern und 90ern… aber es gab die Zeitschrift als etwas, das es schon immer gegeben hat in (m)einer Pop-Biographie. Und jetzt ist es halt verschwunden…danke euch allen für die Rückmeldungen!
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Übrigens hat gerade der Briefträger die vorletzte Ausgabe vorbeigebracht, ich bin positiv überrascht und werde ein wenig wehmütiger, relativ ausführliche, gut geschriebene Plattenkritiken zu Kurt Vile, Grateful Dead (!), EoC und anderen, so wie ich sie gerne immer gehabt hätte…
Das Ende von „Taxi für Rützel“ war für mich übrigens auch ein recht großer Verlust.--
What? Me Worry? // Top 20 ListenOh, dann schaue ich auch mal zum Briefkasten runter ….
Ergänzender Gedanke:
Im Podcast war die Rede davon, dass die zu entdeckende Musik bei YT der Algorithmus erledigt… also quasi die, äh, Maschine …
Ich hatte/ habe bei Spex und RS immer ein, zwei Musikkritiker, deren Geschmack und Urteil – das hatte man nach einer gewissen Zeit dann herausgefunden – sich in etwa mit meinem deckt. Im Gegenteil natürlich auch welche, bei denen man sich gleich dachte: Das ist bestimmt nichts für mich.
Bei Spex waren das für mich (vor allem) beide Diederichsens und Michael Ruff; mitunter auch Clara Drechsler und Sebastian Zabel.
Beim RS ist es (vor allem) Maik Brüggemeyer (die Go-Betweens!), manchmal Arne Willander.
So etwas ist doch auch eine Art „Vertrauensverhältnis“ zwischen Kritiker und Leser; gibt es sowas im Netz? Ihr wisst, was ich damit meine…
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henne2Ich hatte/ habe bei Spex und RS immer ein, zwei Musikkritiker, deren Geschmack und Urteil – das hatte man nach einer gewissen Zeit dann herausgefunden – sich in etwa mit meinem deckt. Im Gegenteil natürlich auch welche, bei denen man sich gleich dachte: Das ist bestimmt nichts für mich. […] Gibt es sowas im Netz?
In diesem Forum :)
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henne2 So etwas ist doch auch eine Art „Vertrauensverhältnis“ zwischen Kritiker und Leser; gibt es sowas im Netz? Ihr wisst, was ich damit meine…
Auch auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen: Anthony Fantano. Und neben der klassischen „ex cathedra“-Review pflegt er dieses Vertrauensverhältnis auch in Formaten wie „Let’s Argue“, wo er sich von steilen Thesen und unpopulären Meinungen seiner Zuschauer herausfordern lässt. (Für Newbies, die üblicherweise erwarten, dass es ab Sekunde 1 inhaltlich loszugehen hat: YT-Beiträge haben Intros, man kann die erste Minute auch skippen …) Er ist längst nicht mehr der einzige Musikkritiker auf YT, aber sicher der beste, wenn es um Neuerscheinungen geht, und der mit der größten Reichweite.
Sehr gut ist auch Deep Cuts, der stärker als Fantano über Klassiker, Genres, Musikrezeption usw. spricht. Oder Todd In The Shadows, der Mainstream-Erfolge von gestern und heute sehr eingehend und gedankenreich betrachtet.
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@herr-rossi: Vielen Dank für die Anregungen und Tipps!
@jan-lustiger: Hm… da muss ich evtl. genauer nachschauen, ob ich (außer dir natürlich) jemanden finde…
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Schlagwörter: Spex
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