Startseite › Foren › Kulturgut › Das musikalische Philosophicum › Soll Kultur – hier Rock/Pop Musik – staatlich gefördert/subventioniert werden?
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otisSoll etwa jeder bemühte Gitarrenklampfer und jede befreite Ü50-Frau, die ihr Glück in der Malerei findet, gefördert werden?
(…)
Aber es will mir nicht in den Kopf, dass ein Stadttheater eine ganze Saison lang bespielt werden muss, obwohl nicht genügend zahlendes Publikum da ist, Schulklassen hineingetrieben werden etc. und so Unsummen an Geldern verschlingt, nur damit… Ja warum eigentlich?
Ich muss nicht jedes Jahr eine Mozartoper sehen, genausowenig wie ich jedes Jahr meine Platten alle einmal hören muss. Mir reicht hier mal eine gute Aufführung einer Mozartoper, dort mal ein guter Verdi oder was auch immer. Dafür würde ich dann auch Geld ausgeben und auch weiter fahren.Der Unterschied ist, dass an Theatern und Opernhäuser keine Amateure und Autodikakten tätig sind, sondern Leute mit einer langen Ausbildung. Wer würde denn eine solche Ausbildung noch wagen, wenn die Zahl der Spielstätten soweit eingeschränkt würde, dass es in Deutschland nur noch eine Handvoll potenzieller Arbeitgeber gäbe?
Ich komme aus Detmold, einer Kreisstadt (50.000 Ew.) mit einer Musikhochschule, einem Theater (größte Wanderbühne Europas), zwei überregional bedeutende Museen, einer wissenschaftlichen Bibliothek usw. Brauchen wir alles nicht, genügt doch, wenn es sowas in Hamburg und in Berlin gibt? Kultur findet in Deutschland auch in der „Provinz“ statt und nicht nur in den Metropolen, das ist eine historisch bedingte Besonderheit, die wir würdigen sollten.
Die Musikhochschule Detmold hat einen hohen Anteil von Studierenden aus Fernost. Es gibt also offensichtlich Menschen, die genau das zu schätzen wissen, was hier als überflüssiger Tand abgetan wird.--
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WerbungMistadobalinaIst das tatsächlich so? Hier in München ist fast jede Vorstellung an den städtischen Bühnen ausverkauft, sei es am Schauspielhaus, sei es in der Oper. Nun mag es in den Bühnen andere Städte anders aussehen, aber die bekannten Schauspielhäuser, die ich so kenne, verkaufen gut Karten.
„Gute Aufführung“ ist ja ziemlich relativ. Wonach richtest du dich? Nach den Theaterkritiken im Feuilleton der großen Zeitungen? Ich habe schon in kleinen Städten großartige Auffüherungen erlebt und finde es auch immer wieder spannend, eine neue Inszenierung zu sehen. Ohne Theater und Oper käme ich mir geradezu kulturell amputiert vor. Auch sehe ich viele junge Menschen in den Theatern, ganz zu schweigen von den jungen Schauspielern auf der Bühne. Ich habe nichts dagegen wenn das lange erhalten und gefördert wird.
In München mag das so sein, in vielen Stadttheatern ist das nicht so. Ausverkauft heißt Bedarf ist da, und dann ist es ja gut. (Was dann aber noch nicht die Frage der Subventionen anbelangt.)
Natürlich gibt es auf kleinen Bühnen gute Aufführungen, das hatte ich heute aber schon geschrieben.
Ich habe doch auch nichts dagegen, wenn all das lange erhalten bleibt, aber ich sehe keine Sinn darin, auf Teufel komm raus, z.B. in Berlin drei Opernhäuser und x Theater zu subventionieren. Konzentration fordere ich. Dann wäre das Angebot marktgerechter und dann erübrigt sich die Frage nach Subventionen sicherlich etwas.
Über Bibliotheken oder Museen müssen wir hier wirklich nicht reden, aber über teure Theater sollte man reden können.Was die kulturelle Amputation anbelangt, so empfinde ich eine solche Argumentation problematisch. Sei froh, dass du in dieser guten Situation bist in München. Kann sie aber wirklich jeder Münchner nutzen? Ist der halbe Bayerische Wald kulturamputiert allein aufgrund seiner topographischen Lage?
Rossi, nein nicht überflüssiger Tand. Aber benötigen wir die Musiker, die wir ausbilden? Benötigen wir die vielen Juristen etc???
Und, ich bin sicher nicht in dem Ruf, klassische Musik, Kunst etc. nicht würdigen zu können oder zu wollen.
Noch was: Die Detmolder Wanderbühne kenne ich, sie hat sich ihr Renomme und ihren Platz am Markt erarbeitet, sie ist wer. Dann ist es doch auch gut so.Mista, wo sponsert Allianz z.B. in München große Aufführungen? Gibt es das jetzt endlich in größerem Umfang? Es war ja nicht so, dass sich die Geldgeber gesträubt hätten, sondern dass sich die feine Kust zu fein war, Geld zu nehmen.
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FAVOURITESMikkoNail, Du hast aber schon verstanden, dass es den Kritikern der Kultur Alimentierung darum geht, dass der Staat eindeutig Prioritäten setzt.
So lange nicht jedes Kind einen Kindergartenplatz hat und nicht jeder Obdachlose eine zumutbare Unterkunft (so er denn eine will), so lange braucht die Deutsche Staatsoper Unter den Linden auch keine staatlichen Zuschüsse. Das in etwa war die Aussage der Kritiker.Ist für mich so nicht nachvollziehbar, obwohl es sich natürlich wunderbar anhört. Für mich ist das eine ohne das andere nicht denkbar. Es gibt kein entweder/oder. Das Kind, das einen Kindergartenplatz bekommt, könnte es ja durchaus gewinnbringend sehen, wenn es später mal ins Theater gehen kann. Oder Schauspieler oder Beleuchter werden will. Bildung und Kultur gehören zum Leben, auch in der „Provinz“, sonst hängen eines Tages alle nur noch vor der Glötze.
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When I hear music, I fear no danger. I am invulnerable. I see no foe. I am related to the earliest time, and to the latest. Henry David Thoreau, Journals (1857)lathoOder besteht das Schaulaufen in Bayreuth etwa aus lauter Fachmännern/frauen?
Natürlich gibt es immer noch sowas wie eine Elitenkultur, die vor allem der Selbstdarstellung dient und Bayreuth ist dafür sicher das markanteste Beispiel, auch mit diesem merkwürdigen Clan an der Spitze. Aber es ist nicht repräsentativ für Bühnen in kleineren deutschen Städten, im Gegenteil.
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otis
Was die kulturelle Amputation anbelangt, so empfinde ich eine solche Argumentation problematisch. Sei froh, dass du in dieser guten Situation bist in München. Kann sie aber wirklich jeder Münchner nutzen? Ist der halbe Bayerische Wald kulturamputiert allein aufgrund seiner topographischen Lage?
Kann ich dir nicht sagen, Otis. Ich wohne aber unter anderem deswegen in einer größeren Stadt, um die Kulturangebote zu nutzen. Es gibt auch diverse Vergünstigungen, zB. billige Karten für Schüler u. Studenten, die genutzt werden, auch von Menschen aus dem Umland. Die Kulturszene prägt eine Stadt, ich befürchte eine Verödung, sollte es sie nicht mehr geben.
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When I hear music, I fear no danger. I am invulnerable. I see no foe. I am related to the earliest time, and to the latest. Henry David Thoreau, Journals (1857)lathoUnd hoffentlich auch für mich. Und wenn Du schon am Rummaulen bist, dann sag doch gleich mal, was Du alles fördern willst. Gewisse Sachen, die ich als „Denkmalschutz“ bezeichnet habe, muss der Staat leisten, weil da dann kein Gewinnstreben dahinter stecken kann, ohne die Sache ins Absurde zu führen, wie oben bereits beschrieben. Keiner hat gesagt, dass das ganz aufgegeben werden soll. Worum es mir (und wahrscheinlich auch otis ging) ist doch die Frage: wie weit die staatliche Kulturförderung gehen muss. Muss jede Kleinstadt Millionen bereit stellen, um sich ein durchgehend bespieltes Theater zu leisten? Muss ich das auch noch subventionieren, dass jeder Platz billig wird und die Üblichen, nämlich die, die das Geld haben, nicht allzu viel ausgeben? Von obskuren Literaturpreisen bis Duodez-Orchestern gibt es da eine ganze Menge, was ich unnütz finde.
Diese ganze Förderkultur funktioniert ja inzwischen gar nicht mehr ohne Staatsknete, selbst wenn die Leute in Massen interessiert wären. Und letzten Endes wird da doch eine Hochkultur zelebriert, die vor allem zu einem dient: sich von den (aus welchen Gründen auch immer) nicht Teilhabenden abheben will. Oder besteht das Schaulaufen in Bayreuth etwa aus lauter Fachmännern/frauen?Ja, Du gehörst leider auch dazu! Entsetzlich. ;(
Millionen? Kommt auf die Stadt an. Worms leistet sich millionenschwere Nibelungenfestspiele, die fast komplett ausverkauft sind und die Stadt in weiten Teilen Deutschlands erst wieder bekannt gemacht haben. Ein obskurer Literaturpreis kostet vielleicht 30.000 Euro, vermutlich weniger – ist er deshalb Verschwendung? Und natürlich wird da nicht nur Elitenkultur zelebriert, sondern Kultur, die die ganze Mittelschicht prägt und geprägt hat und auch in weniger begüterten Schichten Anhänger hat. Abgesehen davon steckt in diesen Institutionen, mögen sie auch manchmal hochgestochen sein, unser kulturelles Erbe, das man nicht einfach wegwirft.
Weitere inhaltliche Kritik siehe unten.
Herr Rossi
Ich komme aus Detmold, einer Kreisstadt (50.000 Ew.) mit einer Musikhochschule, einem Theater (größte Wanderbühne Europas), zwei überregional bedeutende Museen, einer wissenschaftlichen Bibliothek usw. Brauchen wir alles nicht, genügt doch, wenn es sowas in Hamburg und in Berlin gibt? Kultur findet in Deutschland auch in der „Provinz“ statt und nicht nur in den Metropolen, das ist eine historisch bedingte Besonderheit, die wir würdigen sollten.
Die Musikhochschule Detmold hat einen hohen Anteil von Studierenden aus Fernost. Es gibt also offensichtlich Menschen, die genau das zu schätzen wissen, was hier als überflüssiger Tand abgetan wird.Wer mal wissen will, wie es sich ohne (oder mit wesentlich weniger) Kulturförderung lebt, der wohne mal etwas länger in einer Stadt mittlerer Größe in den USA (sagen wir unter 200.000 Einwohner). Dort gibt es wenige kulturelle Angebote außer Kino, jedenfalls viel weniger als hier und die Entfernung zur nächsten Metropole beträgt mehrere Stunden Autofahrt. Das kann niemand ernsthaft wollen.
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.Mistadobalina Die Kulturszene prägt eine Stadt, ich befürchte eine Verödung, sollte es sie nicht mehr geben.
Das sehe ich auch so.
Aber ich sehe auch keine echte Szene, wenn sie staatlich gefördert ist. Das ist doch der Punkt. Was nützt es, das Molotow am Leben zu erhalten, wenn der Markt es nicht will? Das ist dann keine Szene.--
FAVOURITES
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
Gibt man auf der Internetseite des Deutschen Kulturrates den Suchbegriff „Popmusik“ ein, kommt als einziger (!) Treffer eine Stellungnahme zum Thema „Soll man Computerspiele fördern?“ …. spricht Bände, oder?
Beim Suchwort „Rockmusik“ gibt’s immerhin den Abdruck einer Bundestagsrede vom 13.12.07 zur Kulturförderung des Bundes 2007, Auszug:
Siegmund Ehrmann (SPD): …Ich möchte dies am Beispiel der Musikförderung erläutern. Im Haushalt des BKM werden in jedem Jahr etwa 18,9 Millionen Euro für den Bereich der Musikförderung zur Verfügung gestellt. Die Segmente der klassischen Musik binden etwa 15,2 Millionen Euro; Segmente der moderneren, improvisierten und populären Musik etwa 1,5 Millionen Euro. Das ist also deutlich weniger als für die klassische Musik. Ich möchte das eine nicht gegen das andere stellen. Aber manchmal habe ich den Verdacht: einmal etatisiert, immer etatisiert. So gewinnen wir keine Spielräume bei gegebener Etatlage, neue Akzente zu setzen. Deshalb ist die Reflexion über Förderentscheidungen und vor allen Dingen über Inhalte und Wirkungen, die wir damit anstreben, sehr wichtig. … (Beifall bei Abgeordneten der SPD und der CDU/CSU – Hans-Joachim Otto (Frankfurt) (FDP): Danke! Sehr richtig!) …
Tja, die Klassik hat eben die besseren Lobbyisten
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otisDas sehe ich auch so.
Aber ich sehe auch keine echte Szene, wenn sie staatlich gefördert ist.Du befürchtest auch eine Verödung, bestreitest aber die Existenz einer “ echten Szene“, weil sie von staatlicher Förderung abhängig ist?
Das verstehe ich jedenfalls nicht.
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.lathoVon obskuren Literaturpreisen bis Duodez-Orchestern gibt es da eine ganze Menge, was ich unnütz finde.
Nur mal kurz dazu dazwischengerätscht, weil ich mich (wie auch Rossi, Mista und Nail) zu den meisten allgemeineren Punkten bereits geäußert habe (insbesondere zum dem entweder-oder-Denkfehler):
Literaturpreise gibt es zwar viele, die Preissummen sind allerdings recht überschaubar (15.000 € für einen Jahrespreisträger sind schon sehr viel), diverse Preise entstammen einem Stiftungsvermögen und die Preise sind eine der wesentlichen Einnahmequellen für alle Schriftsteller, die nicht vom Verkauf ihrer Bücher allein leben können (also mal ins Blaue hinein geschätzte 95 %). Ohne die vielfältigen Literaturpreise gäbe es in Deutschland keine Literaturszene und insbesondere keinen literarischen Nachwuchs jenseits der Massenbelletristik. Ich fände das schade.--
I like to move it, move it Ya like to (move it)otisDas sehe ich auch so.
Aber ich sehe auch keine echte Szene, wenn sie staatlich gefördert ist. Das ist doch der Punkt. Was nützt es, das Molotow am Leben zu erhalten, wenn der Markt es nicht will? Das ist dann keine Szene.Bin mir da nicht so sicher. „Die Szene“ war doch schon immer ein Mischmasch aus Eigeninitiative, Sponsoring und staatlicher Förderung. Und ein Teil der Jugendlichen, die durch Jugendarbeit (grauenvoll uncooles Wort) gefördert werden, finden sich vielleicht am Theater wieder ein, oder in einer Band etc. Und eben nicht nur bei DSDS.
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When I hear music, I fear no danger. I am invulnerable. I see no foe. I am related to the earliest time, and to the latest. Henry David Thoreau, Journals (1857)Wenn die Auslastung der deutschen Theater- und Opernbühnen so hoch ist, ist das zum Einen erfreulich und wirft zum Anderen die Frage nach der Notwendigkeit von Subventionen auf. Der Bedarf ist also da, warum muss der Staat den einzelnen Sitzplatz noch finanziell alimentieren? Da gibt es doch sicher genügend Firmen, die eine Werbeplattform suchen, bei der Ihnen die besser Verdienenden und die besser Gebildeten auf em Tablett serviert werden. Kultursponsoring finde ich weniger anrüchig als Bildungssponsoring. Gibt es überhaupt Firmen, die ein Interesse daran hätten, die Sanierung einer Schule zu finanzieren? Und was wäre die Gegenleistung.
Und ja, nail, die Schulen und Krankenhäuser (vor allem die aus den 70er Jahren) sind auch in Bayern zum Teil in einem desolaten Zustand und energetische Katastrophen.--
What's a sweetheart like me doing in a dump like this?otisRossi, nein nicht überflüssiger Tand. Aber benötigen wir die Musiker, die wir ausbilden? Benötigen wir die vielen Juristen etc???
Schwer zu sagen. Wer Jura studiert, tut dies in aller Regel sicher in der Hoffnung auf eine gute berufliche Perspektive, persönliche Neigung dürfte dabei für viele eher zweitrangig sein. Wer aber an einer Musikhochschule studiert, der hat zum einen Talent nachgewiesen, die nehmen schließlich nicht jeden, und der tut dies sicher aus Leidenschaft. Eine Arbeitsplatzgarantie hat er ohnehin nicht. Wenn dann die Zahl der (meist auch noch befristeten) Stellen und Engagements noch radikal gestrichen werden sollte, wer will dann noch eine solche Ausbildung wagen? Würde die Gesellschaft damit nicht Talent und Potenzial verschwenden, wenn solche Leute wegen mangelnder Perspektiven auf „Brotberufe“ ausweichen? Im wissenschaftlichen Bereich sehe ich diese Problematik sehr deutlich.
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waWenn die Auslastung der deutschen Theater- und Opernbühnen so hoch ist, ist das zum Einen erfreulich und wirft zum Anderen die Frage nach der Notwendigkeit von Subventionen auf. Der Bedarf ist also da, warum muss der Staat den einzelnen Sitzplatz noch finanziell alimentieren? Da gibt es doch sicher genügend Firmen, die eine Werbeplattform suchen, bei der Ihnen die besser Verdienenden und die besser Gebildeten auf em Tablett serviert werden. Kultursponsoring finde ich weniger anrüchig als Bildungssponsoring. Gibt es überhaupt Firmen, die ein Interesse daran hätten, die Sanierung einer Schule zu finanzieren? Und was wäre die Gegenleistung.
Und ja, nail, die Schulen und Krankenhäuser (vor allem die aus den 70er Jahren) sind auch in Bayern zum Teil in einem desolaten Zustand und energetische Katastrophen.Weil die entsprechenden Musiker und Schauspieler beispielsweise Profis sein müssen. Es geht nicht anders. Das ist teuer. Das kann man nicht komplett mit Sponsoring bezahlen.
In Mannheim an der Uni hat Hasso Plattner (SAP) den millionenschweren Umbau einer Bibliothek finanziert, andere Unternehmen haben die Renovierung von Hörsälen bezahlt, einzelne Personen konnten Sitzplätze finanzieren. Das war ein großer Erfolg. So etwas ist auch an Schulen denkbar (Förderkreise existieren ja schon). Insgesamt hinkt das Sponsoring von Bildungsinstitutionen jedoch in Deutschland hinter den USA her, wo es ganz normal ist, dass der zu Wohlstand gelangte Absolvent einer Schule oder einer Uni der mal tausende, zehntausende, hundertausende, Millionen, dutzende oder hunderte Millionen $ vermacht.
Was die bayrischen Schulen und Krankenhäuser angeht, glaube ich Dir einfach mal. Dennoch gilt das „entweder-oder“-Rechnen nicht.
otis
Was die kulturelle Amputation anbelangt, so empfinde ich eine solche Argumentation problematisch. Sei froh, dass du in dieser guten Situation bist in München. Kann sie aber wirklich jeder Münchner nutzen? Ist der halbe Bayerische Wald kulturamputiert allein aufgrund seiner topographischen Lage?Ja, natürlich! Schließlich leben im Bayerischen Wald im Vergleich zu München kaum Menschen!
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.gollumBeim Suchwort „Rockmusik“ gibt’s immerhin den Abdruck einer Bundestagsrede vom 13.12.07 zur Kulturförderung des Bundes 2007, Auszug:
Siegmund Ehrmann (SPD): …Ich möchte dies am Beispiel der Musikförderung erläutern. Im Haushalt des BKM werden in jedem Jahr etwa 18,9 Millionen Euro für den Bereich der Musikförderung zur Verfügung gestellt. Die Segmente der klassischen Musik binden etwa 15,2 Millionen Euro;
Das sind wirklich extrem kleine Beträge, die ja wohl nicht zur Disposition gestellt werden müssen. Im Vergleich zum Bundesetat weniger als ein Nasenwasser. Ich dachte mir zwar, dass die Förderung niedrig ist, aber nicht so niedrig. Nein, da gibt es nichts mehr zu kürzen.
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