Rufus Wainwright – All Days Are Nights: Songs For Lulu

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  • #68967  | PERMALINK

    nail75

    Registriert seit: 16.10.2006

    Beiträge: 44,768

    Nach dem kokaingeschwängerten „Want Two“, einem „No Other“ der Noughties, veröffentlichte Rufus Wainwright das erratische „Release The Stars“ und versuchte dann erfolglos Judy Garland zu imitieren. Nach einem Livealbum, das niemanden interessierte, erscheint nun wieder ein reguläres Studioalbum. Es heißt umständlich: All Days Are Nights: Songs For Lulu.

    Ob Rufus Wainwright damit sein Karrieretief hinter sich lassen kann, erscheint allerdings fraglich, denn das Album enthält nicht weniger als drei Vertonungen von Shakespeare-Sonetten, was mich persönlich mit tiefer Skepsis erfüllt. Aber ich lasse mich gerne eines Besseren belehren.

    Sorry an die Fans für die wenig optimistische Einleitung, aber die hat sich Rufus auch irgendwie verdient.

    Tracklist:

    1 Who Are You New York?
    2 Sad With What I Have
    3 Martha
    4 Give Me What I Want and Give It To Me Now!
    5 True Loves
    6 Sonnet 43
    7 Sonnet 20
    8 Sonnet 10
    9 Dream
    10 What Would I Ever Do With a Rose?
    11 Les Feux D’Artifice T’Appellent
    12 Zebulon

    alldaysarenights200.jpg

    --

    Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.
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    #7596561  | PERMALINK

    zappa1
    Yellow Shark

    Registriert seit: 08.07.2002

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    nail75…versuchte dann erfolglos Judy Garland zu imitieren…

    Das hat er nicht versucht, das ist Käse. Wie soll man Judy Garland imitieren?
    Er hat das Konzert nachgespielt, nicht Judy imitiert.
    Kennst du das Album überhaupt?

    --

    „Toleranz sollte eigentlich nur eine vorübergehende Gesinnung sein: Sie muss zur Anerkennung führen. Dulden heißt beleidigen.“ (Goethe) "Allerhand Durcheinand #100, 04.04.2024, 22:00 Uhr https://www.radiostonefm.de/naechste-sendungen/8887-240404-allerhand-durcheinand-100  
    #7596563  | PERMALINK

    nail75

    Registriert seit: 16.10.2006

    Beiträge: 44,768

    Naja, er hat ihr Carnegie Hall-Konzert imitiert, bis ins Artwork. Ich kenne einige Songs, die mich davon abgehalten haben, den Rest zu kennen.

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    Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.
    #7596565  | PERMALINK

    zappa1
    Yellow Shark

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 86,939

    nail75Naja, er hat ihr Carnegie Hall-Konzert imitiert, bis ins Artwork. Ich kenne einige Songs, die mich davon abgehalten haben, den Rest zu kennen.

    Dann verstehe ich nicht, wieso du den Thread für eine Platte eröffnest, wo du offensichtlich vom Künstler nicht viel hältst, auch schon von vorne herein die Sonette mit Skepsis siehst, obwohl du sie nicht kennst (die Aufführung war im übrigen vor einiger Zeit auf arte zu sehen und war grandios), und eigentlich auch schon weisst, dass die Platte sicher nichts wird und Rufus das ja auch verdient hat, dass man ihn gleich mal schon vorab in die Pfanne haut.

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    „Toleranz sollte eigentlich nur eine vorübergehende Gesinnung sein: Sie muss zur Anerkennung führen. Dulden heißt beleidigen.“ (Goethe) "Allerhand Durcheinand #100, 04.04.2024, 22:00 Uhr https://www.radiostonefm.de/naechste-sendungen/8887-240404-allerhand-durcheinand-100  
    #7596567  | PERMALINK

    nail75

    Registriert seit: 16.10.2006

    Beiträge: 44,768

    Das ist nur der erste Teil meines komplizierten Plans der Rache!

    --

    Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.
    #7596569  | PERMALINK

    zappa1
    Yellow Shark

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 86,939

    Na dann Viel Spaß!

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    „Toleranz sollte eigentlich nur eine vorübergehende Gesinnung sein: Sie muss zur Anerkennung führen. Dulden heißt beleidigen.“ (Goethe) "Allerhand Durcheinand #100, 04.04.2024, 22:00 Uhr https://www.radiostonefm.de/naechste-sendungen/8887-240404-allerhand-durcheinand-100  
    #7596571  | PERMALINK

    loplop

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 1,949

    Das Konzertalbum war ein charmantes Nebenwerk, nicht mehr, nicht weniger. Er bleibt ein höchst ambitionierter und interessanter Künstler, deswegen kann man sich doch auf ein neues Album freuen.

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    #7596573  | PERMALINK

    chocolate-milk

    Registriert seit: 29.01.2006

    Beiträge: 16,016

    nail75Nach dem kokaingeschwängerten „Want Two“, einem „No Other“ der Noughties, veröffentlichte Rufus Wainwright das erratische „Release The Stars“ und versuchte dann erfolglos Judy Garland zu imitieren. Nach einem Livealbum, das niemanden interessierte, erscheint nun wieder ein reguläres Studioalbum. Es heißt umständlich: All Days Are Nights: Songs For Lulu.

    Ob Rufus Wainwright damit sein Karrieretief hinter sich lassen kann, erscheint allerdings fraglich, denn das Album enthält nicht weniger als drei Vertonungen von Shakespeare-Sonetten, was mich persönlich mit tiefer Skepsis erfüllt. Aber ich lasse mich gerne eines Besseren belehren.

    Das ist wirklich unter aller Kanone, nail, nah dran am Bildzeitungsniveau. Rufus Wainwright ist aber zum Glück ja Rufus Wainwright und wenn man hier in diesem Forum solche Worte in seinem Zusammenhang wählt, Worte wie du sie hier zu Beginn gewählt hast, dann bekommt man meist viel Applaus. Und Applaus zeigt doch dass es richtig ist, stimmt’s???

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    #7596575  | PERMALINK

    nail75

    Registriert seit: 16.10.2006

    Beiträge: 44,768

    Oh nein, Chocolate Milk, da liegst Du vollkommen daneben, das ist weithin bekannt, wurde von Rufus selbst in die Welt hinausgetragen und ist hier nachzulesen:
    http://www.nytimes.com/2003/08/31/arts/music/31DECU.html?pagewanted=all

    Es geht mir außerdem nicht um Beifall (wo ist der genau?), sondern darum, dass Rufus Wainwright einige schlechte künstlerische Entscheidungen getroffen hat und sich dadurch relativ unnötig in eine Sackgasse manöveriert hat. Daher freute ich mich ursprünglich auf das neue Album, aber als ich las, dass es so spaßige Dinge wie Sonette von Shakespeare enthielt, war es mit der Vorfreude auch wieder vorbei. Loplop hat dennoch natürlich vollkommen Recht, wenn er schreibt, dass Rufus ein „höchst ambitionierter und interessanter Künstler“ ist, aber gerade deshalb müssen sich seine Werke auch an diesen Ambitionen messen lassen! Ich werde mir die Platte natürlich dennoch anhören.

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    Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.
    #7596577  | PERMALINK

    zappa1
    Yellow Shark

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 86,939

    nail75 aber als ich las, dass es so spaßige Dinge wie Sonette von Shakespeare enthielt,

    Das war eine Theateraufführung von Robert Wilson mit dem Berliner Ensemble, wofür Rufus die Vertonung gemacht hat. Davon sind gerade mal drei auf der Scheibe. Nicht ein spaßiges Ding von Rufus, mal eben ein paar Shakespeare-Sonette für die neue LP zu vertonen. Informiere dich halt dann wenigstens vorher, bevor du hier ablästerst.

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    „Toleranz sollte eigentlich nur eine vorübergehende Gesinnung sein: Sie muss zur Anerkennung führen. Dulden heißt beleidigen.“ (Goethe) "Allerhand Durcheinand #100, 04.04.2024, 22:00 Uhr https://www.radiostonefm.de/naechste-sendungen/8887-240404-allerhand-durcheinand-100  
    #7596579  | PERMALINK

    nail75

    Registriert seit: 16.10.2006

    Beiträge: 44,768

    Ich lästere nicht, ich kritisiere. Schön, dass er die Sonette für das Theater vertont hat, aber warum müssen die auf das neue Album? Wieso muss er die Sonette mit seinen eigenen Liedern mischen? Hatte er möglicherweise nicht genügend eigenes Material? Was will er hundertausendausendfach in irgendeiner Weise interpretierten Sonetten noch Neues abgewinnen? Das sind doch alles offensichtlich fragwürdige künstlerische Entscheidungen!

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    Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.
    #7596581  | PERMALINK

    zappa1
    Yellow Shark

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 86,939

    Warum nicht? Warum nehmen andere Künstler Coverversionen auf? Hundertausendfach schon passiert. Bis du da auch so kritisch?
    Woher weißt du vorher, dass sie uninteressant sind, wenn du sie nicht kennst?
    Ich bin froh, dass zumindest ein Teil dieser grandiosen Vertonungen auf der Platte sind.
    Du scheinst wirklich ein ernsthaftes Problem mit R.W. zu haben. Denn deine Verbissenheit hier überrascht mich schon sehr.

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    „Toleranz sollte eigentlich nur eine vorübergehende Gesinnung sein: Sie muss zur Anerkennung führen. Dulden heißt beleidigen.“ (Goethe) "Allerhand Durcheinand #100, 04.04.2024, 22:00 Uhr https://www.radiostonefm.de/naechste-sendungen/8887-240404-allerhand-durcheinand-100  
    #7596583  | PERMALINK

    nail75

    Registriert seit: 16.10.2006

    Beiträge: 44,768

    Das sind keine normalen Coverversionen, das sind Sonette, die erst noch vertont werden müssen und die darüber hinaus zentrale Werke der englischen Literatur sind. Das ist einfach ein Fehler, die mit seinen normalen Liedern zu vermischen. Wenn die Vertonungen wirklich so grandios sind, dann hätte er sie alle aufnehmen und auf Platte herausbringen sollen und dann ein eigenes Album mit seinen Liedern veröffentlichen sollen. So sind das üble Kompromisse, die von Anfang an zum Scheitern verurteilt sind.

    Wenn ich ein generelles Problem mit Rufus Wainwright hätte, dann besäße ich nicht Alben Nr. 1-5. Mich stört aber, dass er sein Talent auf irgendwelchen Nebenkriegsschauplätzen vergeudet anstatt einfach das zu machen, was er offensichtlich kann und worin er gut ist, nämlich Popmusik.

    Aber gut, ich schlage vor, wir beenden die Diskussion bis wir das neue Album gehört haben und setzen sie dann fort.

    --

    Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.
    #7596585  | PERMALINK

    zappa1
    Yellow Shark

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 86,939

    Ja, beenden wir es, ist besser.
    Auch wenn ich nicht der Meinung bin, dass er sein Talent auf Nebenschauplätzen vergeudet. Ganz im Gegenteil.

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    „Toleranz sollte eigentlich nur eine vorübergehende Gesinnung sein: Sie muss zur Anerkennung führen. Dulden heißt beleidigen.“ (Goethe) "Allerhand Durcheinand #100, 04.04.2024, 22:00 Uhr https://www.radiostonefm.de/naechste-sendungen/8887-240404-allerhand-durcheinand-100  
    #7596587  | PERMALINK

    mistershears

    Registriert seit: 24.10.2008

    Beiträge: 17

    Ich mag Rufus Wainwright am wenigsten, wenn er sich selbst am Klavier begleitet. Er hat ein großartiges Talent für komplexe, vielschichtige Instrumentierung und opernhaften Pomp. Alle seine letzten Alben waren solche opulenten Werke und mit „Release The Stars“ hat er einen vorläufigen Höhepunkt erreicht.

    Als ich gelesen habe, dass er mit „All Days Are Nights: Songs For Lulu“ ein völlig minimalistisches Album vorlegen würde, war ich nicht eben begeistert. Auch das erste Durchhören hat mich nicht überzeugt. Aber dieses Album braucht ein bisschen Zeit. Je öfter ich es höre und je mehr ich auf die Texte achte, desto mehr verliere ich mich in der düsteren Stimmung, die er hier aufbaut und die zweifellos mit der schweren Krankheit und dem Tod seiner Mutter zu tun hat, zu der er immer ein sehr enges Verhältnis hatte (in „Martha“ hat er diese Zeit am ausdrücklichsten verarbeitet). Auch die Shakespeare-Sonette sind gar nicht so artifiziell, wie man erstmal annehmen könnte. Besonders „When Most I Wink“ ist fantastisch vertont und erzeugt eine Atmosphäre, die an barocke Gesangsstücke von Dowland und Purcell erinnert.

    Und ganz besonders hervorheben möchte ich „Les feux d’artifice t’appellent“, die Schlussarie aus seiner Oper „Primadonna“, die dermaßen sparsam und durchdacht instrumentiert ist, dass man beim Hören den Atem anhält und sich wie der Beobachter des Feuerwerks fühlt, der durch die nächtlichen Straßen läuft.

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