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AutorBeiträge
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Dick Laurent“Le Disko“ ist bekannt aus der Motorola Werbung.
Danke für den Hinweis, ich bekomme kaum noch was im Fernsehen mit.
ich nicht. Da muss man schon unwissend den ganzen Kosmos von Wolfsheim, And One, De/Vision und deren ganze Rattenschwänze vernachlässigen, um auf so eine Aussage zu kommen
Mag sein, das hab ich alles nicht weiter verfolgt. TheMagneticField wird mich auch rügen, weil ich vieles gar nicht wahrnehme. (Was ich von Wolfsheim gehört habe, hat mich nicht so richtig interessiert.)
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WerbungDick Laurentich nicht. Da muss man schon unwissend den ganzen Kosmos von Wolfsheim, And One, De/Vision und deren ganze Rattenschwänze vernachlässigen, um auf so eine Aussage zu kommen.
Genau, Wolfheim hatten die letzte Single mit Qualität in den deutschen Top 10. Aber wie lange ist das denn her? And One, De/Vision und der „Rattenschwanz“ ist mir bekannt, aber die klingen für mich immer wie Depeche Mode für Arme. Sie wollen so klingen wie DM, aber das Orginal ist einfach tausendmal besser. Zudem ist es einfach eindimensional sich nur von einer Band als Band inspieren zu lassen. Oder vielleicht noch Nitzer Ebb bei And One.
@rossi: 60s Soul? Das überrascht mich positiv. Ich hatte vorletzte Woche meine Liebe zu den 50s zwei Stunden Tribut gezollt. Rockabilly, Country, RocknRoll- eine Musik, die man wohl nur liebt oder hasst und wo Stammhörer vielleicht irritiert waren. Die Buhrufe blieben allerdings aus und man sollte seinen Pophorizont immer mehr erweitern oder zumindest offen halten. Es gibt soviel zu entdecken jenseits der geliebten Präferenzen. Bei Soul mag ich Northern Soul sehr gerne.
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Ach, das Dilemma deutscher Popmusik on topic mal wieder. Und warum deutsche Musiker sich nicht zu wahren großen „Pure Pop Pleasures“ aufschwingen (können). Traut man sich’s auf Seiten der (sich selber als „Ernsthaft“ einstufenden) Künstler nicht, da man ansonsten als Kitsch, Schlager oder Albernheit aufgefasst werden würde? Oder sieht der deutsche (sich selber als „Ernsthaft“ einstufende) Hörer einfach die „Pure Pop Pleasures“-Qualität nicht? Nun, in der Tat wird hierzulande mit den ganz großen Gesten, der Opulenz, dem Dickauftragen in Punkto Pop wirklich mächtig gegeizt. Komme mir jetzt aber niemand mit Rosenstolz. Dort sehe ich nur Verkrampftheit, nennt mir Juli und Konsorten – und bringt mich damit zum Lachen…
Und was ist mit Polarkreis 18? Die Nummer „Allein, Allein“ spiegelt m.E. wie kaum eine andere das Dilemma wider. Man könnte zwar, aber will man eigentlich? So wird doch wieder die altbekannte dünne Brühe angerührt. Instant-Posen und nur Spurenelemente von großem Pop. Woran haperts? Rückt man Polarkreis 18 bei der Kategorisierung wieder einmal zu nahe an Acts wie Deine Lakaien (übrigens kein bescheuerter Bandname, Insider sollten wissen, daß man sich bei der Namensfindung von „Die genaue Zeit“ von den Einstürzenden Neubauten inspirieren liess…) heran? Solcherlei konnte man nämlich in einschlägigen Gazetten nachlesen. Übrigens, Deine Lakaien, Wolfsheim & Co. Würde man nicht schlagartig Assoziationen zur wirklich schlimmen deutschen Gothic-Musikszene heraufbeschwören (auch ein deutsches Dilemma, diverse Bands haben ihren Stempel weg, sobald sie einmal mit etwas Speziellem in Verbindung gebracht wurden – wer denkt z.B. im UK noch an Schwarzkittel wenn der Name Joy Division fällt? – Eben…) so blieben mit „Colour-Ize“ oder „The Sparrows And The Nightingales“ nackte „Pure Pop Pleasure“-Tatsachen übrig, derem Charme man einfach nicht aus dem Wege gehen kann.--
I mean, being a robot's great - but we don't have emotions and sometimes that makes me very sad„Colour-ize“ ist hervorzuheben, während sich die deutsche Gothicszene schmerzverzerrt zu „Love me to the end“ auf der Tanzfläche beugt.
Ob man immer mit der Gothic Szene assoziiert wird, hängt m. E. mit dem Kleidungsstil des Pop Artists zusammen. Joy Division hat ihr 50er Jahre Stil gerettet. Gerade aus England sind die Bands, die nicht ins damalige Fahrwasser geraten sind, dementsprechend gnädiger von den Kritikern behandelt worden und haben durch weniger Pathos nicht an Hörqualität verloren: Echo and the bunnymen, Furniture, Smiths, Wedding Present, Jesus and mary chain, The Fall… Im Deutschland zu Beginn der Zillo Ära (1990) wurde alles auf Gothic und ernst poliert, obwohl die Ära doch musikalisch schon auf der Insel als abgeschlossen galt (Sisters, Bauhaus, Red Lorry Yellow Lorry).
Kurzum: Alexander Veljanov (Frontsänger von Deine Lakaien) ist sein Vogelnest auf dem Kopf zum Verhängnis geworden. An sich eine gute Band mit Livequalitäten.
Was die deutsche Gothic Szene betrifft: Sie hätte sich spätestens 2000 auflösen sollen. Vielleicht schon viel früher, da sie jetzt wie das Gegenteil wirkt, wogegen sie in ihren Anfangstagen angetreten ist.--
Jan RoseOb man immer mit der Gothic Szene assoziiert wird, hängt m. E. mit dem Kleidungsstil des Pop Artists zusammen. Joy Division hat ihr 50er Jahre Stil gerettet.
Davon abgesehen, daß Joy Division eher den schlichten und schmucklosen Kleidungsstil der Dreissiger/Vierziger Jahre imitierten, kann man bei späteren Nachahmer-, bzw. „Surrogat“-Acts davon ausgehen. Es bedarf in der Tat ein gothaffines Outfit, um die Zielgruppe zu erreichen. Jedoch „rettete“ Joy Division nicht ihr Outfit, auch ganz bestimmt nicht die Tatsache, daß Martin Hannett mit seinem Zitat „dancing music with gothic overtones“ (eine Beschreibung der Musik Joy Divisions in einem Interview von 1979) überhaupt das Wort „Gothic“ für einen derart gelagerten Sound ins Rennen schickte, sondern eher die (musikalische) Substanz. Die auch über die Nische hinaus funktioniert(e). Deutschen Bands ist derartiges Glück eher selten beschieden…
Gerade aus England sind die Bands, die nicht ins damalige Fahrwasser geraten sind, dementsprechend gnädiger von den Kritikern behandelt worden
Richtig! Dies mussten Bauhaus schmerzhaft am eigenen Leibe erfahren (der NME spöttelte seinerzeit „Gothick as a brick“). Nun ja, wer sich in Gefahr begibt…
Im Deutschland zu Beginn der Zillo Ära (1990) wurde alles auf Gothic und ernst poliert, obwohl die Ära doch musikalisch schon auf der Insel als abgeschlossen galt (Sisters, Bauhaus, Red Lorry Yellow Lorry).
Kurzum: Alexander Veljanov (Frontsänger von Deine Lakaien) ist sein Vogelnest auf dem Kopf zum Verhängnis geworden. An sich eine gute Band mit Livequalitäten.Diesen „zweiten Frühling“ (geradezu schmeichelhaft gegenüber einer seit Anfang der Neunziger dumpfmuffig daherkommenden Szene…) gerade in Deutschland konnte ich auch als (ex-)Involvierter nie ganz nachvollziehen. Ich
teile im Übrigen Deine Ansichten zur heutigen Gothicszene. Ähnliches schrieb ich ja bereits in diversen spezielleren Threads.
So, und jetzt sollten wir wieder den „off topic“-Modus ausschalten…--
I mean, being a robot's great - but we don't have emotions and sometimes that makes me very sadDas ist für mich pure pop pleasure:
The Chesterfields – Completely and Utterly
They’ve got electric guitars in their hearts…
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"I spent a lot of money on booze, birds and fast cars. The rest I just squandered." - George Best --- Dienstags und donnerstags, ab 20 Uhr, samstags ab 20.30 Uhr: Radio StoneFMDick Laurentich nicht. Da muss man schon unwissend den ganzen Kosmos von Wolfsheim, And One, De/Vision und deren ganze Rattenschwänze vernachlässigen, um auf so eine Aussage zu kommen.
an Wolfsheim musste ich allerdings auch kurz denken, dann gewannen aber doch wieder Camouflage die Oberhand und daher gefällt „Allein Allein“
Edit: Ich bin übrigens immer noch der Meinung, dass Wolfsheim damals ein seh gutes Debut hingelegt haben. Was danacj kam darüber legen wir lieber den Mantel des Schweigens.
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"Man kann nicht verhindern, dass man verletzt wird, aber man kann mitbestimmen von wem. Was berührt, das bleibt!MarBeckDas ist für mich pure pop pleasure:
The Chesterfields – Completely and Utterly
They’ve got electric guitars in their hearts…
In der Tat ansprechend. Kannst Du ein wenig zur Band sagen?
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The Chesterfields waren eine Band aus Yeovil, Somerset, England aus dem C86/Twee-Umfeld, die zwischen 1986 und 1989 2 LPs („Kettle“ und „Crocodile Tears“) und eine Handvoll Singles auf dem Subway-Label bzw. auf Household veröffentlichten. 1994/1995 reformierten sie sich und brachten auf Vinyl Japan noch das Album „Flood“, eine 12″ und eine Split-EP heraus und das war’s.
„Completely and Utterly“ ist die zweite 7″ von 1986.
Näheres hier.
„Kettle“ ist übrigens eines meiner All-Time-Faves.
Da die Band weitgehend erfolglos war, gibt es auf Youtube nur ein „richtiges“ Video, der Titeltrack der 1988 erschienenen 12″ „Goodbye, Goodbye„.
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"I spent a lot of money on booze, birds and fast cars. The rest I just squandered." - George Best --- Dienstags und donnerstags, ab 20 Uhr, samstags ab 20.30 Uhr: Radio StoneFMHerr RossiDie Ergebnisse sind immer gut und oft großartig: The Promise
Definitiv einer der Höhepunkte der Girls bisher. Die nächste Single The Loving Kind (Release: Januar 2009), die übrigens von den Pet Shop Boys mitverfasst wurde, ist beinahe noch beglückender geraten.
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Bender RodriguezAch, das Dilemma deutscher Popmusik on topic mal wieder. Und warum deutsche Musiker sich nicht zu wahren großen „Pure Pop Pleasures“ aufschwingen (können). Traut man sich’s auf Seiten der (sich selber als „Ernsthaft“ einstufenden) Künstler nicht, da man ansonsten als Kitsch, Schlager oder Albernheit aufgefasst werden würde? Oder sieht der deutsche (sich selber als „Ernsthaft“ einstufende) Hörer einfach die „Pure Pop Pleasures“-Qualität nicht? Nun, in der Tat wird hierzulande mit den ganz großen Gesten, der Opulenz, dem Dickauftragen in Punkto Pop wirklich mächtig gegeizt.
An den peinlichen großen Gesten hat es meiner Ansicht nach noch nie in der deutschen Musikszene gemangelt, die gibt es nach wie vor zuhauf (und die regieren auch die Charts). Penetranz, Pathos und Bodenschwere können sie gut, die Deutschen. Was aber fehlt, ist das Zarte, das Spielerische und Augenzwinkernde, das Leichte und Feine… das, was vielleicht auch mein Freund und Kupferstecher Herr Rossi als eine der Essenzen des Pop ansehen würde. Dort, wo es einmal versucht wird (wie etwa von Michel van Dyke bei den beiden Projekten Jasmin Wagner bzw. Ruben Cossani), wird es vom Endabnehmer (Hallo Konsument!) nicht goutiert. Gib mir Sonne? Klaro, immer her damit. Gib mir Zwischentöne? Lieber nicht.
MarBeck[…]Da die Band weitgehend erfolglos war, […]
Leider völlig zu unrecht. Sie spielten einen beherzten Gitarrenpop in dem von Dir erwähnten Umfeld. Mochte ich sehr gern.
War aber eine jener Bands, die eigentlich nur einen Song spielten…--
smash! cut! freeze!Nochmal ein Tip für Rossi: Die Band Mocca aus Indonesien!
I Would Never (Achtung, am Anfang ist Werbung, der Song beginnt nach 30 Sekunden)
The Best Thing (live)
The Best Thing (promo, bessere Qualität, anderer Charme)
Secret Admirer (wieder 30 Sekunden Werbung vorweg)
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"I spent a lot of money on booze, birds and fast cars. The rest I just squandered." - George Best --- Dienstags und donnerstags, ab 20 Uhr, samstags ab 20.30 Uhr: Radio StoneFMThe Chesterfields gefallen mir ganz gut und waren unbekannt. Guter Tipp in Sarah Records Tradition.
Bei Mocca denke ich unvermeidlich an Saint Etienne, die ich dann aber besser finde.--
An Saint Etienne denke ich bei diesem loungigen Sound eigentlich nicht, viel eher an die frühen Cardigans. Sehr guter Tipp, der fällt bei mir natürlich auf fruchtbarem Boden.
Die CDs sind anscheinend nicht so leicht greifbar, aber iTunes hilft weiter (das letzte Album „Colours“ fehlt allerdings).--
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