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Bender RodriguezAch, das Dilemma deutscher Popmusik on topic mal wieder. Und warum deutsche Musiker sich nicht zu wahren großen „Pure Pop Pleasures“ aufschwingen (können). Traut man sich’s auf Seiten der (sich selber als „Ernsthaft“ einstufenden) Künstler nicht, da man ansonsten als Kitsch, Schlager oder Albernheit aufgefasst werden würde? Oder sieht der deutsche (sich selber als „Ernsthaft“ einstufende) Hörer einfach die „Pure Pop Pleasures“-Qualität nicht? Nun, in der Tat wird hierzulande mit den ganz großen Gesten, der Opulenz, dem Dickauftragen in Punkto Pop wirklich mächtig gegeizt.
An den peinlichen großen Gesten hat es meiner Ansicht nach noch nie in der deutschen Musikszene gemangelt, die gibt es nach wie vor zuhauf (und die regieren auch die Charts). Penetranz, Pathos und Bodenschwere können sie gut, die Deutschen. Was aber fehlt, ist das Zarte, das Spielerische und Augenzwinkernde, das Leichte und Feine… das, was vielleicht auch mein Freund und Kupferstecher Herr Rossi als eine der Essenzen des Pop ansehen würde. Dort, wo es einmal versucht wird (wie etwa von Michel van Dyke bei den beiden Projekten Jasmin Wagner bzw. Ruben Cossani), wird es vom Endabnehmer (Hallo Konsument!) nicht goutiert. Gib mir Sonne? Klaro, immer her damit. Gib mir Zwischentöne? Lieber nicht.