Paul Weller

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    j-w
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    maximum rhythm & blues

    Registriert seit: 09.07.2002

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    marbeckBerliner Morgenspost: Meist höflicher Applaus für Paul Weller im Huxley’s Paul Weller hat sich auf seinem neuen Album vom klassischen Song-Format weitgehend verabschiedet. Live kommt das nicht so gut an. Von Patrick Goldstein 01.06.2017, 07:38 Paul Wellers Experimentierfreude kam beim Publikum in Berlin mäßig gut an In 40 Jahren seit der Veröffentlichung seines ersten Albums durchlebte Paul Weller Höhen und Tiefen, Genres und Obsessionen – und einmal sogar eine Phase mit Schnurrbart. Der Besuch seines Konzerts ist da einerseits immer eine riskante Angelegenheit, denn so breit ist das Repertoire inzwischen, dass da Soul-Paul, Dadrock-Paul oder neuerdings sogar ein Prog-Paul auf der Bühne stehen könnte. Doch seitdem er in den 80er-Jahren im Metropol trotz gebrochenen Arms auftrat und dafür bejubelt wurde wie ein soeben wieder Auferstandener, weiß man andererseits in Berlin, dass auf Weller musikalisch und entertainmentmäßig eigentlich immer Verlass ist. Das Neuköllner Huxley’s ist also an diesem Abend wie zu erwarten war, prall gefüllt. Um fünf Mitmusiker verstärkt, legt er los mit „I’m where I should be“, danach „Nova“, „Long Time“, drei Stücke der aktuellen und der vorletzten Platte. Klarer Rock, psychedelisch, nicht übermäßig einfallsreich. Leben kommt dann ins Publikum bei Oldie „My ever changing moods“, den er in aktueller Version mit schönem Latino-Touch spielt. Nach richtig begeistertem Applaus regt sich beim nächsten Stück aber schon gar nichts mehr im Publikum. Weller hat wieder etwas aus jüngerer Zeit angestimmt. Rätselhafte Setlist irritiert Publikum In der vergangenen Woche ist er 59 Jahre alt geworden. Wer ihn noch mit gebrochenem Arm kennt, hat ebenfalls ein paar Lebensjahre hinter sich. Inzwischen verhöhnt man schon mal die Musik der eigenen Kinder und identifiziert den Einzug neuer Musikverbreitungswege als untrügliches Zeichen unmittelbar bevorstehenden Zivilisationsuntergangs. Das Schlimmste, weil Elternhafteste, das man sich als Wegbegleiter alter Helden manchmal sagen hört, ist: „Früher war er besser.“ So sprachen nämlich auch die Altvorderen einst, als viele der heutigen Huxley’s-Zuschauer Paul Weller erst entdeckten und begeistert waren, wie er mit neuer Band die Single „Speak like a child“ veröffentlichte und damit einen ganz unverschämten Genrewechsel hinlegte. Er hat’s seitdem nicht bleiben lassen. Schwierig daran ist, dass Weller, der jahrzehntelang als legaler Erbe Lennon/McCartneys und Ray Davies gehandelte Liedermacher, sich vom klassischen Songformat zunehmend verabschiedet. Sein aktuelles Album „A Kind Revolution“ quillt über vor gescheiten Sound- und Arragement-Ideen. Dass man aber einen Weller-Song einmal nach dem ersten Hören mitsingen konnte, interessiert ihn heute nicht so sehr. Rätselhaft an diesem Abend ist seine Setlist. Auf eine neue Ballade mit seinem neuen Faible für ausgebuffte Westcoast-Vocals, folgt ein temporeduzierter Klassiker, dann – noch einen Gang runter – mehr Latino-Sound und die starren Party-Bremsen „Suze’s Room“ und „Hopper“. Wenn Weller jetzt eine originalgetreue Coverversion von John Cages 4’33 hinlegen würde, wäre man auch nicht mehr groß verwundert. Vor der nächsten Zugabe lieber schnell nach Hause Der Kontakt zum Publikum ist jedenfalls abgebrochen – und alle merken es. Drummer Steve Pilgrim sagt zwar trotzig: „Also wir hier oben haben eine verdammte gute Zeit“, aber Weller entfährt nach einer Stunde ein erschrockenes: „Wir haben ja nicht einmal die Hälfte hinter uns.“ Kurz vor Ende zertritt er versehentlich fast seine Akustik-Gitarre. Und beim finalen Stück „The Changingman“, mit dem er so schön seine neue musikalische Richtung hätte rechtfertigen können – „Was wollt Ihr denn, ich bin halt der Wechselhafte!“ – ist schon die nächste Gitarre unbrauchbar verstimmt. Das Publikum hatte nach jedem Stück fröhlich bis höflich applaudiert. Nun geht es aber lieber schnell, bevor Weller auf die Idee kommt, noch einmal zurück zukehren.

    Da war das Bullshit-Bingo schon relativ früh abgeschlossen. Ohne das Konzert miterlebt zu haben, stellt man fest, dass der Autor leider zu bräsig ist um es angemessen einzuordnen. Selbst wenn es, was ja sein kann, nicht so gut war wie Hamburg.

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    Staring at a grey sky, try to paint it blue - Teenage Blue
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    #10193613  | PERMALINK

    j-w
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    maximum rhythm & blues

    Registriert seit: 09.07.2002

    Beiträge: 40,382

    songbirdMerkwürdige Kritiken in Teilen…

    Ja. Das werden wir morgen/übermorgen besser machen. Ich fahre hier gegen 18 Uhr los, hole songbird in Weinheim ab und dann sind wir hoffentlich spätestens um 19 Uhr an der Centralstation.

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    Staring at a grey sky, try to paint it blue - Teenage Blue
    #10193811  | PERMALINK

    john-the-relevator

    Registriert seit: 16.04.2005

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    Na bestens – 19:00 Centralstation passt! See You!

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    Music is like a river, It's supposed to flow and wash away the dust of everyday life. - Art Blakey
    #10193879  | PERMALINK

    clau
    Coffee Bar Cat

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    Der Gig in Hamburg war grandios, macht euch auf Großes gefasst.

    --

    How does it feel to be one of the beautiful people?
    #10193951  | PERMALINK

    nail75

    Registriert seit: 16.10.2006

    Beiträge: 44,735

    Ohne dabei gewesen zu sein oder dabei sein zu werden, kann ich den Kritiken doch folgendes entnehmen:

    1. Die Konzerte sind mittelmäßig
    2. Die Stimmung ist mittelmäßig

    Mal sehen, was Jan aus Darmstadt berichtet. :)

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    Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.
    #10193957  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

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    Beiträge: 0

    Weder war das Konzert noch die Stimmung  in Hamburg mittelmäßig.

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    #10194223  | PERMALINK

    k-o-r-r

    Registriert seit: 21.07.2016

    Beiträge: 275

    j-w

    songbirdMerkwürdige Kritiken in Teilen…

    Ja. Das werden wir morgen/übermorgen besser machen. Ich fahre hier gegen 18 Uhr los, hole songbird in Weinheim ab und dann sind wir hoffentlich spätestens um 19 Uhr an der Centralstation.

    Hi Jan,
    ich werde spätestens gegen 18:30 Uhr eintreffen. Trage lange Jeans und blaues T-Shirt. Im Konzert will ich (wie immer) in der ersten Reihe stehen. Wäre schön, wenn ihr vorher oder hinterher „Hallo“ sagt. Mal sehen, ob ich heute endlich wieder ein Autogramm abstauben kann.
    Keep on rockin‘
    Frank

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    #10194265  | PERMALINK

    liam1994

    Registriert seit: 31.12.2002

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    Erstaunlich, was Leute so hören, wenn sie Musik hören. Die Reviews sind merkwürdig. Wer bei A Kind Revolution in erster Linie Soundfrickeleien hört, hat seit 1997 keine Weller-Platte mehr zur Kenntnis genommen. Und wer die Setlist merkwürdig findet, war noch nie bei einem Weller-Konzert. Was erwarten die Leute? Best of Modern Classics mit ein paar Singular Adventures and ein bisschen Snap?

    --

    Nie mehr Zweite Liga!!!
    #10194391  | PERMALINK

    midnight-mover

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 4,778

    Die Berlin-Kritiken sind beide Schmarrn. Ich habe ein anderes sehr gutes Konzert gesehen. Auch die Stimmung habe ich anders wahrgenommen. Aber Hand auf’s Herz, ich habe in den letzten 40 Jahren kaum gute Artikel zu The Jam / TSC / Weller in deutscher Sprache gelesen. Mismatch…

    --

    "I know a few groovy middle-aged people, but not many." Keith Richards 1966
    #10194419  | PERMALINK

    h8g7f6

    Registriert seit: 11.11.2016

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    Ist jemand in Köln?

    zuletzt geändert von h8g7f6

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    #10194505  | PERMALINK

    j-w
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    maximum rhythm & blues

    Registriert seit: 09.07.2002

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    Darmstadt war klasse. Hat ein Weilchen gedauert bis die Stimmung in der ausverkauften Centralstation so richtig hoch ging, aber Weller und Band waren in Top-Form, das Set ließ kaum Wünsche offen und unser kleines Forumstreffen war sehr lauschig.

    --

    Staring at a grey sky, try to paint it blue - Teenage Blue
    #10194517  | PERMALINK

    j-w
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    Registriert seit: 09.07.2002

    Beiträge: 40,382

    Setlist Darmstadt (aus der Erinnerung, ohne konkreten Beleg):

    I’m Where I Should Be
    Nova
    From The Floorboards Up
    My Ever Changing Moods
    Long Time
    Woo Sé Mama
    Long Long Road
    Saturns Pattern
    Have You Ever Had It Blue
    Into Tomorrow
    Up in Suze’s Room
    She Moves With The Fayre
    Above The Clouds
    You Do Something To Me
    The Cranes Are Back
    White Sky
    Friday Street
    Porcelain Gods
    Peacock Suit
    Start!
    —-
    Wild Wood
    Monday
    What Would He Say?
    Broken Stones
    Out Of The Sinking
    —-
    These City Streets
    Hung Up
    Come On, Let’s Go
    The Changingman

    --

    Staring at a grey sky, try to paint it blue - Teenage Blue
    #10194523  | PERMALINK

    j-w
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    maximum rhythm & blues

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    Ich bin mir sicher, alle Songs in der Liste zu haben, aber es mögen kleine Ungenauigkeiten in der Reihenfolge sein, ich hatte nicht mitgeschrieben, sondern das Konzert einfach nur genossen!

    --

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    #10194543  | PERMALINK

    Anonym
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    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    Sehr schönes Konzert in Darmstadt. Das Set etwas runder als in Hamburg, dort war dafür die Stimmung einen Tick besser.

    Danke an Jan für den Transfer inclusive Nervenkitzel im Parkhaus, Fish für das Wiedersehen, Dennis für die stilechten Schuhe und die anderen fürs Kennenlernen!

    Gerne wieder.

    --

    #10194587  | PERMALINK

    j-w
    Moderator
    maximum rhythm & blues

    Registriert seit: 09.07.2002

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    Kleiner Kritikpunkt: Cradock hatte bei einigen Songs eindeutig zu viel Hall auf seiner Gitarre, das passte nicht immer. Negativ herausragend „You Do Something To Me“, wo seine Fills im Hall völlig verloren gingen. Granatenmäßig war die Version von „Start!“, so dermaßen knackig habe ich die Nummer noch nicht erlebt. Broken Stones in der unplugged-Zugabe war eine schöne Überraschung, bei „Hung Up“ und „Come On, Let’s Go“ spielte Weller akustische Gitarre, was den Sound klarer machte und sehr gut kam. Das abschließende „Changingman“ war auch eine Hammerversion – so oft gehört/gespielt, aber immer wieder grandios, vor allem gestern!

    --

    Staring at a grey sky, try to paint it blue - Teenage Blue
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