Startseite › Foren › Kulturgut › Das musikalische Philosophicum › Objektivität vs. Subjektivität bei der Bewertung von Musik
-
AutorBeiträge
-
grünschnabelUnd vor diesem Hintergrund muss ich sagen: Gottseidank geht es bei künstlerischen Wertungsfragen nicht um objektivierbare Entscheidungen. Es geht um Dialog, um ein gegenseitiges Zuhören, um Horizonterweiterung, um Identitätsbildung. Und in diesem Sinne ist z.B. der „Stardust“-Thread in meinen Augen ein ganz großer Schandfleck.
Exakt in diesem Sinne, ja. Das Problem ist nur, dass diejenigen, die das zu verantworten haben, ihn ja geradezu als Schandfleck inszenieren wollten, um seinen Gegenstand in den Dreck zu ziehen. Das ist ungefähr so, als wenn eine Schlägerbande eine Hochzeit überfällt, um die Gastgeber in ein schlechtes Licht zu rücken. Wenn der Tenor der hinterher geäußerten Meinungen dann „Schlägerei auf Hochzeit“ lautet, ist der Anschlag gelungen.
--
"Edle, freie Unbefangenheit bei Allem. ... Alle übrigen Vollkommenheiten sind der Schmuck unsrer Natur; sie aber ist der der Vollkommenheiten selbst. ... Sie ist mehr als Leichtigkeit, sie geht bis zur Kühnheit: sie setzt Ungezwungenheit voraus und fügt Vollkommenheit hinzu. Ohne sie ist alle Schönheit todt, alle Grazie ungeschickt: sie ist überschwenglich, geht über Tapferkeit, über Klugheit, über Vorsicht, ja über Majestät." (Baltasar Gracián) =>mehr<=Highlights von Rolling-Stone.deStudio-Magier: Die 8 besten Musikproduzenten
So klingen die größten Schlagzeuger ohne ihre Band
So arbeiteten die Beatles am „Weeping Sound“ für das White Album
So lief das erste Konzert der Rolling Stones 1962 im Marquee in London
Robert Miles und „Children“: Sanfte Rettung vor dem Auto-Tod
Wie die Beatles mit „I Want To Hold Your Hand“ Amerika eroberten
WerbungAber sind die Fashion-Photos von Le (ich bin nicht so der Schminker) na vom Wochenende denn nun objektiv schön?
--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #163: Neuentdeckungen aus dem Katalog von CTI Records (Teil 2), 13.5., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbagypsy tail windAber sind die Fashion-Photos von Le (ich bin nicht so der Schminker) na vom Wochenende denn nun objektiv schön?
Ha Ha!
Im Ernst: Dass der Begriff der Objektivität im Zusammenhang mit Schönheit, mit den Künsten und der Musik fehl am Platze ist, ist längst hinreichend und überzeugend dargelegt worden. Viel stimmiger finde ich da den Begriff der Wahrheit, weil er in seiner Emphase der Schönheit sehr nahe ist und der Emotionalität der Musik durchaus gerecht wird. Und um die Wahrheit muss in der Tat gerungen werden, darin unterscheidet sie sich ebenfalls von der Objektivität, die als fait accompli erscheint.
In diesem Sinne behaupte ich mit dem Anspruch auf Wahrheit, dass Lenas Fotos im FAZ-Magazin schön sind, aber ich weiß, dass ich keinen Anspruch auf Zustimmung habe. Ich kann aber, sobald die Diskussion über diese Frage eröffnet ist, ausführlich begründen, warum sie schön sind, genauso wie ich ausführlich begründet habe, warum Lena großartigen Pop macht. In dieser Frage wurde die Diskussion in diesem Forum aber leider weitestgehend verweigert und durch Obstruktion ersetzt.
--
"Edle, freie Unbefangenheit bei Allem. ... Alle übrigen Vollkommenheiten sind der Schmuck unsrer Natur; sie aber ist der der Vollkommenheiten selbst. ... Sie ist mehr als Leichtigkeit, sie geht bis zur Kühnheit: sie setzt Ungezwungenheit voraus und fügt Vollkommenheit hinzu. Ohne sie ist alle Schönheit todt, alle Grazie ungeschickt: sie ist überschwenglich, geht über Tapferkeit, über Klugheit, über Vorsicht, ja über Majestät." (Baltasar Gracián) =>mehr<=Ich versuch einmal etwas Objektivität in die Musik zu bringen…
Es gibt Akkordfolgen, die leichter oder auch aufwendiger zu spielen sind. Der Klang der Akkordfolgen spielt keine Rolle, da dieser subjektiv wahrgenommen wird. Genauso eine gesungene Melodie, die einen großen Tonumfang hat und somit die Zahl der Nachsinger einschränkt.
Aber entscheidend ist, ob anspruchsvoll gleichbedeutend mit besser/hochwertiger ist?!
Es gibt Musikrichtungen, die allgemein als anspruchsvoll angesehen werden, wie Jazz oder auch Klassik. Und eben Musikrichtungen, die eine geringere Wertschätzung im Bezug auf Anspruch haben (Kinderlieder zum Beispiel). Aber wie will man soetwas objektiv begründen?
--
Dieser Thread ist häßlich.
--
VigoDieser Thread ist häßlich.
Objektiv oder subjektiv gesehen?
--
Und ist die Unterscheidung zwischen objektiv und subjektiv eigentlich eine objektive oder eine subjektive Unterscheidung? Und kann das Schöne auch hässlich sein?
Hal CrovesDas ist ungefähr so, als wenn eine Schlägerbande eine Hochzeit überfällt, um die Gastgeber in ein schlechtes Licht zu rücken. Wenn der Tenor der hinterher geäußerten Meinungen dann „Schlägerei auf Hochzeit“ lautet, ist der Anschlag gelungen.
Wobei der Lena-Thread mich eher an eine Mun-Massenhochzeit erinnert…
--
Do you believe in Rock n Roll?
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
Hal Croves…
Im Ernst: Dass der Begriff der Objektivität im Zusammenhang mit Schönheit, mit den Künsten und der Musik fehl am Platze ist, ist längst hinreichend und überzeugend dargelegt worden….Das ist nicht richtig. Es kommt immer auf Deinen ästhetischen Standpunkt an. Aber da wir hier keine Philosophie Experten sind, erübrigt sich eine weitere Diskussion. Denn dann werden wild Begriffe durcheinander und unnötig Staub aufgewirbelt. Im Endeffekt führt dies auch zu keiner fruchtbaren Diskussion.
RosebloodIch versuch einmal etwas Objektivität in die Musik zu bringen…
Es gibt Akkordfolgen, die leichter oder auch aufwendiger zu spielen sind. Der Klang der Akkordfolgen spielt keine Rolle, da dieser subjektiv wahrgenommen wird. Genauso eine gesungene Melodie, die einen großen Tonumfang hat und somit die Zahl der Nachsinger einschränkt.
Aber entscheidend ist, ob anspruchsvoll gleichbedeutend mit besser/hochwertiger ist?!
Es gibt Musikrichtungen, die allgemein als anspruchsvoll angesehen werden, wie Jazz oder auch Klassik. Und eben Musikrichtungen, die eine geringere Wertschätzung im Bezug auf Anspruch haben (Kinderlieder zum Beispiel). Aber wie will man soetwas objektiv begründen?
Du versuchst Richtlinien zu finden, wie Du Musik objektiv bewerten kannst. Dies hat jedoch im Laufe der Jahrhunderte auch kein wirklich fruchtbares Ergebnis gebracht. Denn je mehr Richtlinien Du aufstellst z.B. bzgl. Harmonielehre etc., desto mehr Gegenbeispiele wirst Du finden, die genau diese Regeln brechen und die dennoch als schön oder ästhetisch bezeichnet werden können. Für mich ist die Definition Kants sehr einleuchtend und nachvollziehbar bzgl. der „Subjektiven Allgemeingültigkeit“.
captain kiddUnd ist die Unterscheidung zwischen objektiv und subjektiv eigentlich eine objektive oder eine subjektive Unterscheidung? Und kann das Schöne auch hässlich sein?…
Solche Aussagen bestätigen doch, dass wir hier im Forum bzgl. Ästhetik nicht die richtigen Ansprechpartner sind.
Und mal allgemein gesprochen: Dennoch sind einige interessante Sachen & Denkanstöße bei der Diskussion zu Tage getreten. Ich habe mir mal meine Lieblingsmusik vor Augen geführt und mich gefragt, warum gefallen mir teilweise schräge Sachen? Was steckt dahinter? Musikstücke, bei denen ich beim ersten Mal hören verstört den Kopf wegdrehe, entwickeln im Laufe der Zeit ungeahnte Faszination und Schönheit, obwohl sie eigentlich gegen einige Formeln der Harmonielehre verstoßen. „Gates of Delirium“ von YES , oder Sachen von der letzten King Crimson Platte. Stücke, die beim mehrmaligen Hören plötzlich Ihren wirklichen Charakter zeigen, das was hinter der oberflächlichen Fassade schlummert. Manchmal sind das auch sehr einfache Stücke, bei denen man erst denkt, ach, langweiliges Zeug. Doch plötzlich entfaltet die Musik eine ungeheure Kraft & Faszination, man entdeckt Puzzelstück für Puzzelstück und plötzlich entsteht ein völlig neues Bild.
Dies alles ist mit Arbeit verbunden, mit der ernsthaften Intention sich mit der Musik auseinander setzen zu wollen (un dnicht mal bloß anzuklicken), mit der Musik zu ringen, bis zu dem Moment, in dem sie sich einem wirklich offenbart. Und dann ist man begeistert, fasziniert, euphorisch und möchte anderen dies mitteilen. Darum geht es doch in einem Forum, das jeder das mitteilt, was er bei einer bestimmten Musik empfindet oder wie er das Wesen der Musik hört. Es gibt natürlich auch den umgekehrte Fall: Abneigung, Ekel…vor etwas. Ich denke, man darf hier alles mitteilen, solange man die Meinung der anderen akzeptiert, darüber nachdenkt, vielleicht selbst neue Interpretationsansätze findet.
Dazu muss man sich nicht mit Philosophie auskennen, aber man sollte sich auch dessen bewusst sein, welch einen Wert ein Forum wie dieses darstellt. Und dies sollte man nicht leichtfertig aufs Spiel setzen, z.B. in dem man wild um sich schlägt, ohne Rücksicht auf die anderen. In dem Moment, in dem ich auf Musikern herum trampele, deren Musik in den Dreck ziehe, dann habe ich auch keinen Respekt vor den Hörern oder Hörerinnen ebendieser Musik.
Und was gibt es schöneres, als über Musik anständig zu disktuieren und zu streiten (im positiven Sinne des Wortes)?
--
captain kiddWobei der Lena-Thread mich eher an eine Mun-Massenhochzeit erinnert…
Ehrlich? Dann bin ich die Massen, die Milliarden, das Schauspiel im Wald?
(Für diejenigen, die sich jetzt am Hinterkopf kratzen: das war ein – leicht verändertes – Filmzitat. Aber aus welchem Film? ;-))
--
"Edle, freie Unbefangenheit bei Allem. ... Alle übrigen Vollkommenheiten sind der Schmuck unsrer Natur; sie aber ist der der Vollkommenheiten selbst. ... Sie ist mehr als Leichtigkeit, sie geht bis zur Kühnheit: sie setzt Ungezwungenheit voraus und fügt Vollkommenheit hinzu. Ohne sie ist alle Schönheit todt, alle Grazie ungeschickt: sie ist überschwenglich, geht über Tapferkeit, über Klugheit, über Vorsicht, ja über Majestät." (Baltasar Gracián) =>mehr<=Der letzte Abschnitt geht mir sehr gut ins‘ Auge:
gypsy tail windSchönheit ist also steigerbar?
Trotz des schönen Kant-Referätchens, ich glaub da waren wir immerhin schon deutlich drüber hinaus hier.
Und das Zitat, das erste (ohne Interesse) finde ich ziemlich befremdlich. Ich glaube jedenfalls nicht, dass ich selbst in dem Moment, in dem ich von Schönheit gestreift werde, innerlich vollkommen frei bin, ganz im Gegenteil.
Soll ich nen Thread aufmachen mit dem Titel: Wieviele gute Songs haben’s nie in’s Ohr geschafft weil Herr/Frau Interpret sich nie in die Position ham bringen können um überhaupt gehört zu werden?
Der Thread aber hier… is eh klar.
…ich warte und ich warte… bitte geb ma Gas baby…
--
-
Schlagwörter: Waffel (einen an der)
Du musst angemeldet sein, um auf dieses Thema antworten zu können.