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Whole Lotta PeteJa, ok, so ist das mit großen Nachrichten. Aber ich meine mehr – dieses Behaupten, man habe ihn immer gemocht, ständig seine Songs verehrt, seine Größe bewundert. Am Arsch. Vor ein paar Wochen haben fast alle nur bemitleidet oder den Kopf geschüttelt.
Da seh ich es schon als echte Größe, wenn jemand ehrlich vor Monaten oder Jahren Jackson in seine Topliste aufgenommen hat, egal ob er ein Kauz war, und ohne Todeshype. Tatsächlich hab ich einen alten Freund, der schon immer auf MJ stand. Frl. Wunder übrigens auch.
Es ist ein bißchen gewagt, das zu behaupten – viele erinnern sich wieder, dass sie Jackson Musik als Jugendliche gemocht haben und sind sich darüber klar geworden, dass es ihn nicht mehr gibt. Er hatte schließlich auch lange nichts mehr produziert, um im Gespräch zu bleiben. Zur Comeback-Show wollten viele Fans kommen.
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WerbungAus nostalgischen Gründen mochte ich ihn immer irgendwie, schließlich habe ich in der Mittagspausendisco der Schule mit meiner ersten Liebe zu „Beat It“ getanzt. @pete: Mmh… ich verstehe, was Du meinst, denke aber auch das im Falle des Todes von MJ viele Dinge ineinandergreifen.
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smash! cut! freeze!Whole Lotta PeteSchussi, schon klar. Nur, es scheint mir gerade arg in Mode zu kommen, auf Jackson zu stehen. Vor 2 Wochen war hier weit und breit nichts zu sehen von ihm…weder bei „Ich höre gerade…“ noch bei Favoriten noch sonst wo. Und das gilt nicht nur für das Forum, sondern anscheinend für die ganze Welt. Nur dem Ganzen hinter her laufen, weil der seltsame Mann gestorben ist? Ach du liebe Zeit.
Mich erinnert das fatal an Diana. Der gleiche Hype wie nach ihrem Unfall.
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"Film is a disease. And the only antidote to film is more film." - Frank CapraschussrichtungEmpfinde ich gar nicht so schlimm. Schätze aber auch Ausflüge in andere Bereiche der Kultur als Musik, wie z.B. die Frage „Warum trug Jacko mal Pflaster an seiner linken Hand?“
Und warum wird Jackos Track „Heal The World“ von 1991 bisher nicht weiter gewürdigt. Ein großartiger Moment in seiner Laufbahn!
doch doch, schrieb schon, dass ich den song als teenager geliebt habe. würde ihn auch heute nicht verdammen wollen, aber so’n bischen lenkt die aussage ja doch vom wesentlichen ab, bzw sind es eben die träume eines kindes die dort verbalisiert werden. wenn ein erwachsener mensch, der unzählige sogenannter schönheits-OPs hinter sich hat, obwohl er es überhaupt nicht nötig gehabt hätte, diese zeilen vorträgt, weckt das bei mir doch eher mitleid und unverständnis als ehrfurcht und respekt. da kann ich den künstler auch nicht von seiner kunst trennen.
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Dirty, dirty feet from the concert in the grass / I wanted to believe that freedom there could last (Willy Mason)Whole Lotta PeteJa, ok, so ist das mit großen Nachrichten. Aber ich meine mehr – dieses Behaupten, man habe ihn immer gemocht, ständig seine Songs verehrt, seine Größe bewundert. Am Arsch. Vor ein paar Wochen haben fast alle nur bemitleidet oder den Kopf geschüttelt.
Da seh ich es schon als echte Größe, wenn jemand ehrlich vor Monaten oder Jahren Jackson in seine Topliste aufgenommen hat, egal ob er ein Kauz war, und ohne Todeshype. Tatsächlich hab ich einen alten Freund, der schon immer auf MJ stand. Frl. Wunder übrigens auch.
Ich kann nur für mich sprechen: Ich war in den 80ern Fan, vor allem zu Zeiten von Thriller, und habe daraus nie einen Hehl gemacht. Allerdings hat er mich in den letzten 15 Jahren aufgrund seiner musikalischen und persönlichen Entwicklung kaum noch interessiert. An seinem Rang ändert das nichts. Sein Tod war natürlich jetzt Anlass, sich noch einmal seine Musik zu vergegenwärtigen. Was hat Bestand, was ist „dated“.
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Tiny DancerInteressiert habe ich jetzt diesen Thread verfolgt und muss mich doch wundern: ich bin alles andere als ein Fan Michael Jacksons, doch dass hier teilweise versucht wird, seine Karriere auf die ersten beiden Alben zu reduzieren und ihm seine Fähigkeiten als Musiker und Songschreiber abzusprechen, empfinde ich schon als äußerst fragwürdig.
Die Platten nach Thriller hatten genauso ihre Höhen und Tiefen wie das gehypte Album selbst. Wer behauptet Billie Jean und Beat It seien seine einzigen Sternstunden des Songwritings gewesen und danach sei nichts mehr gekommen, liegt falsch wie er nur falsch liegen kann. Melodien wie den Earth Song, das unterschätzte Stranger in Moscow oder das unbekannte Morphine zu komponieren schafften in der Geschichte der Popmusik gerade mal eine handvoll Leute. Das Problem war nicht, dass Jacksons Musik soviel schlechter wurde, das Problem war dass die Welt ihn mehr und mehr als Freak wahrnahm.fincky87Das sicherlich nicht, aber man könnte zur Abwechslung auch mal gezielter über die Musik diskutieren. Ansonsten schreibt jeder „Off The Wall“ und „Thriller“ – top bis ganz ok und der Rest nicht nennenswert.
Sorry, aber das bleibt meine Quintessenz. OTW und Thriller höre ich in den letzten Tagen wieder mit Begeisterung, da stimmt einfach alles, das sind perfekte Pop-Alben – mühelos, mit Witz und Seele. Keine Ahnung, wo man bei Thriller „Bombast“ hört, wie WD meint. Meint er Vincent Prices Monolog? Das bißchen B-Movie-Ästethik und Monster Mash-Appeal im Titelsong, der doch vor allem ein unglaublich zwingender Disco-Track ist? It was a graveyard smash.
Bei Bad spürte man seinerzeit dagegen schon unangenehm, wie darum gerungen wurde, dass es ein weiteres „Hammeralbum“ wird – und so unerbittlich knallen dann auch die Drums. The Way You Make Me Feel und Smooth Crimimal mochte ich damals, die sind aber nicht gut gealtert (um mal eine beliebte Formulierung zu bemühen). Der Titelsong müht sich krampfhaft darum, ein Ohrwurm wie Beat It zu sein und scheiterte. Liberian Girl ist hübsch. Aber wirklich großartig war nur Dirty Diana.
Alles, was an Bad schon nicht mehr toll war, war auf Dangerous dann schlecht. Das war 1992 hoffnungslos veraltete Musik, auch wenn gelegentlich noch mal eine Melodie aufblitzte. Überlange Tracks, kaum einer unter 5 Minuten, und Chöre simulierten Relevanz – es war nicht schön. Reizvoll finde ich nur Give In To Me, dabei ist das nur Dirty Diana II, nun mit noch mehr sleazy Saitengezerre, Slash wollte gar nicht mehr aufhören. Auf Beat It hatte Eddie Van Halen nur knapp 30 Sekunden Solo und einen zwingenden Riff gebraucht, um alles zu sagen.
HIStory – wer wollte denn das unfunkige Gedengel, das sich sich seit Bad breit gemacht hatte, in Zeiten von P-Funk und Triphop noch hören? Scream konnte immerhin noch mit dem grandiosen Clip punkten, Morphine hat einen interessanten Mittelteil, der andeutet, was er hätte machen können, wenn er nicht aufs falsche Gleis geraten wäre.
Ansonsten ein einziges Abkupfern: They Don’t Care About Us ist We Will Rock You, Stranger In Moscow ist ein verwässertes Streets Of Philadelphia (was ja seinerseits schon ein verwässertes Unfinished Sympathy war), und wo genau bei Stevie Wonder You Are Not Alone geklaut ist, fällt mir nachher wieder ein … Und dann Earth Song – Himmel! Eine pompöse Travestie von Yellow Brick Road und der Clip gehört zum Grauenhaftesten, was je auf MTV zu sehen war. Das ausgerechnet dieser Mist sein erster Nr. 1-Hit in Deutschland wurde, ist ein schlechter Witz.
Wie man hier Songs hört, die Beat It, Billie Jean oder Thriller gleichrangig sein sollen, kann ich nicht nachvollziehen.--
@firecracker: Das hatte ich glatt überlesen, tut mir Leid. Das Du bei MJ Künstler und Werk kaum/nicht voneinander unterscheiden kannst kann ich verstehen. Er fordert grade zu dazu auf. Insofern ist er einer der Großen: Sein Leben und Werk sind untrennbar miteinander verwoben. Ein Paradebeispiel?
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smash! cut! freeze!Herr RossiIch kann nur für mich sprechen: Ich war in den 80ern Fan, vor allem zu Zeiten von Thriller, und habe daraus nie einen Hehl gemacht. Allerdings hat er mich in den letzten 15 Jahren aufgrund seiner musikalischen und persönlichen Entwicklung kaum noch interessiert. An seinem Rang ändert das nichts. Sein Tod war natürlich jetzt Anlass, sich noch einmal seine Musik zu vergegenwärtigen. Was hat Bestand, was ist „dated“.
Exakt genauso geht es mir auch. „Thriller“ habe ich als Jugendlicher rauf und runter gehört. „Bad“ habe ich mir damals nur noch aus „alter Verbundenheit“ gekauft, wurde aber nicht mehr damit warm. Danach war er mir all die Jahreziemlich gleichgültig. Seine musikalische und private Entwicklung habe ich allerhöchstens ganz am Rande verfolgt. Als ich hier von seiner geplanten Abschiedsturnee las, drückte ich ihm irgendwie die Daumen, dass es kein Desaster wird. Sein Tod hat mich dann doch überraschend stark bewegt. Ich habe die Tage ebenfalls seine Alben aufgelegt und „Bad“ gefällt mir sogar besser als damals.
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Herr Rossi Keine Ahnung, wo man bei Thriller „Bombast“ hört, wie WD meint. Meint er Vincent Prices Monolog? Das bißchen B-Movie-Ästethik und Monster Mash-Appeal im Titelsong, der doch vor allem ein unglaublich zwingender Disco-Track ist? It was a graveyard smash.
Aus meiner Sicht nicht so sehr Bombast (das ist „Bad“), sondern kalte Perfektion. Deshalb konnte ich mich aus als Kind / Jugendlicher nie für die Platte erwärmen, für einzelne Tracks davon aber durchaus. Gerade wegen derer Perfektion („Billy Jean“!). Auf LP-Länge für mich aber schwer zu ertragen, weil ich die Seele dahinter nie gespürt habe.
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schussrichtung@firecracker: Das hatte ich glatt überlesen, tut mir Leid. Das Du bei MJ Künstler und Werk kaum/nicht voneinander unterscheiden kannst kann ich verstehen. Er fordert grade zu dazu auf. Insofern ist er einer der Großen: Sein Leben und Werk sind untrennbar miteinander verwoben. Ein Paradebeispiel?
ach, das macht doch nichts.
wie gesagt, ich hielt mich mitte der 90er lieber an die bodenständigen neffen 3T, mit denen es ja auch ein ganz hübsches michael jackson-duett in single-und videoform gab („why“, im original von babyface, wenn ich das richtig erinnere). ich glaube ja, dass niemand mehr über 3T spricht, weil sie eben keinen hype angezettelt haben (obwohl ihre mutter kurz vor den albumaufnahmen im heimischen swimming pool ertrunken war oder so), d.h. wohl ein ziemlich normales leben vorziehen. naja, oder einfach, weil ihre songs sehr romantisch und brav waren, und nicht wirklich revolutionärer natur.
der albumtrack „words without meaning“ (ohne michael) ist trotzdem auch heute noch toll (nicht nur weil taj ihn mit so schön brüchiger stimme singt).
ansonsten, genau, so ähnlich war’s bei mir auch:
schussrichtungAus nostalgischen Gründen mochte ich ihn immer irgendwie, schließlich habe ich in der Mittagspausendisco der Schule mit meiner ersten Liebe zu „Beat It“ getanzt.
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Dirty, dirty feet from the concert in the grass / I wanted to believe that freedom there could last (Willy Mason)@sonny: Ich habe Thriller nie als kalt empfunden, aber ich kann schon nachvollziehen, dass es einem mit dem Album so gehen konnte.
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Herr Rossi@Sonny: Ich habe Thriller nie als kalt empfunden, aber ich kann schon nachvollziehen, dass es einem mit dem Album so gehen konnte.
Schön. Vielleicht – These – machen da auch von mir vermutete 5 – 10 Jahre Altersunterschied zwischen uns Beiden auch schon etwas aus (bin 35, also 8, als das Ding rauskam. Pop fing bei mir mit 11 an, davor nur Klassik – it runs in the family). Etwas im Nachhinein zu erleben, sorgt oft für eine etwas distanziertere Sichtweise. Deine kann ich aber auch nachvollziehen, bitte nicht falsch verstehen.
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@firecracker: 3T hatte ich tatsächlich komplett verdrängt. Why war hübsch, das stimmt.
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@sonny: Mir ging es 79 (da war ich neun) mit Don’t Stop Til You Get Enough oder auch Chics Le Freak so, damit konnte ich damals gar nichts anfangen, erst später hat sich mir die Klasse dieser Tracks erschlossen.
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Beat It war zu meiner Schulzeit nicht grade neu, so nebenbei.
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smash! cut! freeze! -
Schlagwörter: Michael Jackson
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