Labyrinths – Irrlichts Alben-Faves

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  • #6938169  | PERMALINK

    pink-nice

    Registriert seit: 29.10.2004

    Beiträge: 27,368

    IrrlichtNaja, genaugenommen bezog sich das auf einen Track.

    Ein großes aufgeblasenes pompöses Nichts ist dieses Album

    und das es Muzak ist…komisch das es doch noch **** beim Mikko bekommt….aber es macht natürlich auch Spaß auf große Alben zu schei-en.

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    Wenn ich meinen Hund beleidigen will nenne ich ihn Mensch. (AS) „Weißt du, was ich manchmal denke? Es müsste immer Musik da sein. Bei allem was du machst. Und wenn's so richtig Scheiße ist, dann ist wenigstens noch die Musik da. Und an der Stelle, wo es am allerschönsten ist, da müsste die Platte springen und du hörst immer nur diesen einen Moment.“
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    #6938171  | PERMALINK

    irrlicht
    Nihil

    Registriert seit: 08.07.2007

    Beiträge: 31,407

    pink-niceund das es Muzak ist…komisch das es doch noch **** beim Mikko bekommt….aber es macht natürlich auch Spaß auf große Alben zu schei-en.

    pink-nice, wenn Du Dich zu diesem Album oder dem Text äußern magst, wirklich sehr gerne. Als weitere Chatwiese mag ich den Thread aber ungern verkommen lassen. Danke.

    --

    Hold on Magnolia to that great highway moon
    #6938173  | PERMALINK

    mikko
    Moderator
    Moderator / Juontaja

    Registriert seit: 15.02.2004

    Beiträge: 34,399

    pink-niceund das es Muzak ist…komisch das es doch noch **** beim Mikko bekommt….aber es macht natürlich auch Spaß auf große Alben zu schei-en.

    Hab ich irgendwo geschrieben, dass das Album scheiße ist? Ich höre es durchaus ab und zu ganz gerne. Es ist aber halt kein Meisterwerk. Ich mag manchmal pompöses Nichts. So bin ich eben.

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    #6938175  | PERMALINK

    pink-nice

    Registriert seit: 29.10.2004

    Beiträge: 27,368

    MikkoEin großes aufgeblasenes pompöses Nichts ist dieses Album, obwohl es, wie du richtig schreibst, ein paar hübsche musikalische Momente enthält.

    Naja…hört sich nicht gerade wie **** an…höchstens wie ***…aber meinetwegen.

    Für mich steckt dieses Album voll von überragenden Songs…Breath,Time,Money,Great Gig und Us &Them gehören noch immer zu den besten Songs von Pink Floyd und sie berühren mich immer noch….bei den ersten Dreier lang bei mir schon der Gesang und die Gitarre um mich wegfliegen zu lassen…aber diese Scheibe hat auch diesen unglaublich guten Sound der einen jedesmal wieder so schön wegbeant…besonders bei Us & Then…dieser himmlische Anfang allein….das mag für andere Muzak sein …mich berührt es jedesmal(remember Hamburg 1989!!)

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    Wenn ich meinen Hund beleidigen will nenne ich ihn Mensch. (AS) „Weißt du, was ich manchmal denke? Es müsste immer Musik da sein. Bei allem was du machst. Und wenn's so richtig Scheiße ist, dann ist wenigstens noch die Musik da. Und an der Stelle, wo es am allerschönsten ist, da müsste die Platte springen und du hörst immer nur diesen einen Moment.“
    #6938177  | PERMALINK

    irrlicht
    Nihil

    Registriert seit: 08.07.2007

    Beiträge: 31,407

    pink-niceFür mich steckt dieses Album voll von überragenden Songs…Breath,Time,Money,Great Gig und Us &Them gehören noch immer zu den besten Songs von Pink Floyd und sie berühren mich immer noch….bei den ersten Dreier lang bei mir schon der Gesang und die Gitarre um mich wegfliegen zu lassen…aber diese Scheibe hat auch diesen unglaublich guten Sound der einen jedesmal wieder so schön wegbeant…besonders bei Us & Then…dieser himmlische Anfang allein….das mag für andere Muzak sein …mich berührt es jedesmal(remember Hamburg 1989!!)

    Auch wenn ich vieles anders sehe, freut es mich, dass die Diskussion Dir ein paar Eindrücke entlocken konnte. Sehr schön! Dein liebstes Werk von Pink Floyd ist ja „Meddle“, welche kommen denn danach?

    --

    Hold on Magnolia to that great highway moon
    #6938179  | PERMALINK

    pink-nice

    Registriert seit: 29.10.2004

    Beiträge: 27,368

    IrrlichtAuch wenn ich vieles anders sehe, freut es mich, dass die Diskussion Dir ein paar Eindrücke entlocken konnte. Sehr schön! Dein liebstes Werk von Pink Floyd ist ja „Meddle“, welche kommen denn danach?

    01. Meddle
    02. Wish you were here
    03. Animals
    04. Dark Side of the Moon
    05. Piper at the Gates of Dawn
    06. Obscured by Clouds
    07. Ummagumma(alle *****)
    08. Division Bell ****1/2
    09. Atom heart Mother ****
    10. Saucerful of Secrets ****
    11. Momentary Laps of Reason ***1/2
    12. More ***1/2
    13. The Wall ***1/2
    14. Final Cut ***1/2

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    Wenn ich meinen Hund beleidigen will nenne ich ihn Mensch. (AS) „Weißt du, was ich manchmal denke? Es müsste immer Musik da sein. Bei allem was du machst. Und wenn's so richtig Scheiße ist, dann ist wenigstens noch die Musik da. Und an der Stelle, wo es am allerschönsten ist, da müsste die Platte springen und du hörst immer nur diesen einen Moment.“
    #6938181  | PERMALINK

    irrlicht
    Nihil

    Registriert seit: 08.07.2007

    Beiträge: 31,407

    Einiges sehen wir offensichtlich recht ähnlich – zumindest teilen wir die Faszination für „Wish you were here“ und „Animals“, letzteres halte ich mittlerweile für das beste Album in voller Bandbesetzung.

    @kramer: Deine Antwort steht bisher noch aus. Deine Gegendarstellung würde mich definitiv noch interessieren.

    --

    Hold on Magnolia to that great highway moon
    #6938183  | PERMALINK

    Anonym
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    Beiträge: 0

    Irrlicht@kramer: Deine Antwort steht bisher noch aus. Deine Gegendarstellung würde mich definitiv noch interessieren.

    Gegendarstellung? Da erwartest du zu viel. Wie gesagt, jeder kennt das Album, die Texte sind in meinen Augen zumeist ein passendes, aber eben flüchtiges Nichts und mich hätte vielmehr interessiert, warum dieser Breitwandsound damals wie heute bei vielen Hörern diese Faszination auslöst und warum gerade diese Platte als Meilenstein gilt, obwohl sie fast nur durch ihren Sound und ihre Effekte wirkt und weniger durch ihre Substanz.

    --

    #6938185  | PERMALINK

    irrlicht
    Nihil

    Registriert seit: 08.07.2007

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    kramerGegendarstellung? Da erwartest du zu viel. Wie gesagt, jeder kennt das Album, die Texte sind in meinen Augen zumeist ein passendes, aber eben flüchtiges Nichts und mich hätte vielmehr interessiert, warum dieser Breitwandsound damals wie heute bei vielen Hörern diese Faszination auslöst und warum gerade diese Platte als Meilenstein gilt, obwohl sie fast nur durch ihren Sound und ihre Effekte wirkt und weniger durch ihre Substanz.

    Ok. Das wäre zwar einerseits sicher interessant gewesen, ich weiß nur nicht, ob man darauf ein ganzes Review bauen könnte, da sich der Grund wahrscheinlich verkürzt darin erschöpft, dass das Album zur rechten Zeit am rechten Ort war, die Band bereits damals keinen Insiderstatus mehr inne hatte, Alan Parsons involviert war – und Breitwandsound, gerade wenn er derart harmonisch und verträumt gestaltet ist, oftmals gerne Türen öffnet. Das Album ist trotz seiner Experimente ja alles andere als komplex, kein Vergleich etwa zu einem Werk wie dem teilweise verstörenden „Animals“. Das Werk erlaubt ja gerade auch Hörern Zugang, die etwa mit den deutlich vielseitigeren und psychedelischeren Vorgängern wenig anfangen können. Ich glaube, dass die Zugänglichkeit dieser Platte einen ganz entscheidenen Faktor stellt – von der großen Inszenierung (das Cover, das Fehlen von Songtiteln, die generelle Ausstrahlung des Klangs) abgesehen.

    --

    Hold on Magnolia to that great highway moon
    #6938187  | PERMALINK

    irrlicht
    Nihil

    Registriert seit: 08.07.2007

    Beiträge: 31,407

    Da ich in den nächsten Tagen nicht mehr ganz so viel Zeit zum Schreiben finden werde, gibt es heute direkt noch einen zweiten, deutlich kürzeren Text, zu einem ganz aktuellen Album. Nadine Shahs Debut. Danke an dieser Stelle nochmal an atom für die freundliche Empfehlung, dieses schöne Werk wäre mir sonst wahrscheinlich entgangen.

    Nadine Shah Love your dum and mad
    Apollo Records: 2013

    1. Aching bones
    2. To be a young man
    3. Runaway
    4. The devil
    5. Floating
    6. All I want
    7. Used it all
    8. Dreary town
    9. Remember
    10. Filthy games
    11. Winter reigns

    You have to write some bloody songs‘

    Love your dum and mad“ ist ein wirklich gutes, herausstechendes Album – aber auch eines, das man nicht überschätzten sollte, da es neben viel Licht auch einiges an Schatten enthält. Das zunächst Markanteste an dieser Aufnahme, ist ihr Klang: Störrisch, innbrünstig, aufgebracht – Musik, die die Erde beben lässt. Und die gleichsam so wehmütig, fast klagend klingt, dass es die Brust zerreißt. Es ist unwesentlich, ob Nadine Shah ihre Stimme immer optimal einsetzt – ich finde ihren Vortrag teilweise zu verhalten und unvariabel und behaupte, sie bleibt stellenweise sehr unter ihren Möglichkeiten -, aber dieser Gesang ist markdurchdringend. Wenn Shah ihre Stimme, etwa in „Dreary town“ am Ende zu einem emphatischen „I’m not gonna follow you to the ground“ antreibt, ist das so erschütternd intensiv, dass danach andere Musik vorerst keine Berechtigung haben kann.

    In früher Jugend zog Shah, die von den meernahen Klippen Whitburns in Schottland stammt, nach London. Wie viele junge Frauen träumte sie zu dieser Zeit von einer Ausbildung als Jazzsängerin – was man manchen Arrangements des Albums auch deutlich anhört; dass Shah dabei dem Traum von einer ruhmreichen Karriere nachheilte („I had dreams of stardom, almost being a Whitney Houston-type artist“, hihi), gibt der Angelegenheit nun einen bis dahin markanten Dreh, wenn man bedenkt, was auf „Love your dum and mad“ letztendlich zu hören ist. Denn dieses Album ist alles andere als das Vorzeigebeispiel eines Album, das sich in den Charts wiederfinden könnte.

    Es ist eine seltsame Anwandlung, dass Shah bereits mit diesem Album mit Künstlern wie PJ Harvey verglichen wird – denn bei genauerem Hinsehen gibt es kaum bis keinerlei Überschneidungen. Und faktischerweise macht Shah auch selbst keinen Hehl daraus, dass Künstler wie Harvey oder Cave nie ein Rolle für sie spielten – die Einflüsse ihrer Musik wurzeln im Jazz, in der Kunst der sechziger und siebziger Jahre; Shah nennt etwa Walkers „Scott“ als Album, das sie am meisten liebe und dessen Eindruck auf sie mit „Aching bones“ , dem ersten Track des Albums, gewürdigt wird.

    Love your dum and mad“ ist ein dunkles, teilweise fast trostloses Album – und es hat den Hang dazu mit Galle um sich zu spucken. Dieses Album versammelt elf Tracks, an denen Blut klebt, nach eigener Aussage sollte das Album industrial klingen, weit fern von einem wie auch immer gearteten Image des süßen Mädchens vom Land. Und so ist bereits „Aching bones“ eine bebende, dunkle Naturgewalt, die auf verstörende Weise ein Klavier, drängende Elektroniksounds und ein mechanisches, monotones Hämmern verbindet – mich erinnert diese Ästhetik etwas an die frühen Einstürzenden Neubauten, etwa einen Song wie „Armenia“. Diese Aufnahme verbreitet eine derartige Manie und Beklommenheit, dass es die Kehle zuzieht. Wenn man Shahs Sprechgesang dazu hört, die Art und Weise, wie sie Gnadenlosigkeit besingt („She watched you wilting/She watched you cry/She showed no remorse/For your pursuit“), hat man eine Frau vor Augen, die sich genüsslich mit der Zunge das Blut des Anderen von den Zähnen streicht und dabei stoisch und wütend auf ihrem Klavier die Töne auf und nieder fallen lässt.

    Ich halte es für nebensächlich, dass die Texte Shahs in Wahrheit nur semibiografisch sind – manche davon schildern ihre Verarbeitung von Büchern und Filmen. Ein nicht unerheblicher Teil befasst sich aber mit Themen, die so erschütternd sind, wie ihre Interpretation selbst. Es geht zwar einerseits auch um Verlust, Einsamkeit, um traurige Erinnerungen an Vergangenes, aber auch um ungreifbarere Thematiken wie Geisteskrankheiten, die Shah bei sehr engen Freunden miterlebte – und auch am eigenen Leib erfuhr („I have chronic anxiety and so many young people I know suffer from panic attacks.“). Einige der Songs schließen diese Lücke, ein Thema, das tatsächlich zu selten beachtet wird – und dem man in dieser Gesellschaft kaum Wort gibt. Ihre abschließende Einlassung und Intention ist daher wichtig und richtig. „Some of the content on the songs is about the taboo of talking about mental health.“

    Um aber zu „Love your dum and mad“ zurückzukommen: Während mich etwa zwei Drittel des Albums sehr begeistern, empfinde ich leider manches als redundant, teilweise fast langweilig. Das Album wagt eine Reihe an Experimenten – und ich muss gestehen, dass für mich einige davon leider ziemlich daneben gehen. So ist etwa „Floating“ ein Track, der – Nomen est omen – das Dahinfließen einer anderen Persönlichkeit behandelt; Shah beschreibt dabei jemanden, der entweder beständig auf der Flucht vor sich selbst ist, oder sich einfach gerne in Verdrängung übt – aber das Musikgewand dazu könnte nicht unaufregender und monotoner sein. Der Song treibt über fünf Minuten gleichbleibend dahin, wird von leichter Elektronik durchzogen, die mich an ein paar Konstrukte eines psychedelischen Entwurfs erinnern, aber mir fehlt der clevere Kniff, der in diesem Song Spannung aufbaut. „All I want“ mit seinem glucksenden, verfremdeten Piano hat einen schönen Klang, bleibt aber ähnlich konturlos. Und mit Floskeln wie „The devil is in the details, he’s hiding in the cracks/he came to shake me hand, and then he stabbed me in the back“ lockt man mich leider auch nicht mehr so ganz vor dem Kamin hervor. Auch der musikalische Anteil darin ist seltsam fahrig – und die di-di-di-di-di-di-diiiihhh Gitarreneinlage, die immer wieder eingewoben wird, fruchtet nach dem dritten Hören auch nicht mehr wirklich. Kurz: Für mich ist fast der gesamte Mittelteil relativ farblos.

    Ich finde Nadine Shahs Kunst gerade dann ergreifend, wenn sie sich lediglich von einem Klavier tragen lässt und die ausbrechenden Momente alleinig mit ihrer Stimme erzeugt. Es gibt Ausnahmen, wie etwa „Runaway“, wo mich bereits die Zeile „You wanna runaway to your whore“ begeistert (die Protagonistin ist hier eine verlassene Frau, die die Kinder hütet, während der treulose Mann längst das Haus für irgendein anderes Bett verlassen hat), aber letzten Endes bleiben es die Tracks, die durch ihre Lautmalerei bestechen, durch ihre zurückhaltende Intimität und intensive Darstellung von Bildern. Shah entsammt einem gemischten Elternhaus: Während die Mutter aus Norwegen kommt, ist ihr Vater aus Pakistan und deren Sprache, Urdu, wiederhallt teilweise in manchen Betonungen, wie ich finde, auch wenn die Ghazels, die Lieder, die ihr als Kind vorgesungen wurden, leider keinen Platz auf ihrem Debut finden. Was ich sehr spannend gefunden hätte.

    Ich kann jedem empfehlen, diesem Werk eine Chance zu geben. Mit schnellen Eindrücken entgeht einem hier leider ziemlich vieles. Und im Ernst: Man sollte dieses Jahr nicht verstreichen lassen, ohne das bezaubernde „Winter reigns“ gehört zu haben, Shahs Ode an all die Menschen, die in dieser Welt frieren und der Dunkelheit nie ganz entkommen. Das ist einer der schönsten Songs, die dieses Jahr bisher zu bieten hatte, ein fröstelndwarmes Klavierstück, das in etwa die Bilder und Gefühle widerspiegelt, die man sich macht, im Januar, wenn der erste Schnee fällt. „Well mother says I was a winter child, but how that woman she was wrong/for you won’t see me when its cold outside/I’m at the bar keeping warm/How winter reigns again“. Absolut wundervoll.

    --

    Hold on Magnolia to that great highway moon
    #6938189  | PERMALINK

    Anonym
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    Beiträge: 0

    Ich möchte noch kurz etwas zu „The Dark Side of the moon“ schreiben.

    Ich war früher schon ein Pink Floyd Fan. Allerdings erst als Gilmoure eingestiegen ist. „Live at Pompei“ finde ich großartig, daneben „Meddle“, „Wish you were here“ und „Atom Heart Mother“. Das vielgelobte Debut finde ich seltsam und kann damit gar nichts anfangen (obwohl ich mir die deutsche Übersetzung des Kinderbuches „Der Wind in den Weiden“ kaufte, aus dem der Titel des Albums entliehen ist; auch kaufte ich mir ein Buch über Pink Floyd, mit Schwerpunkt auf der Syd Barret Phase. Hat alles nichts genutzt ;-)).

    „The Dark Side…“ kaufte ich mir in irgendeiner dieser Jubiläumseditionen mit allerlei Schnick Schnack wie Postkarten von Pyramiden, Uhren etc.. Jedenfalls entstand der (optische) Eindruck, dass die Musik dahinter etwas sehr großes darstellt. Auch hatte ich schon viel darüber gehört und gelesen (wenn auch nur eher beiläufig im Musikexpress etc..). Der Sound sollte bahnbrechend sein.

    Als ich jedoch das Album die ersten Male hörte, war ich schon enttäuscht. Auch fand ich den Sound nicht außergewöhnlich gut. Klar, das Album ist gut produziert und klingt gut, aber ehrlich gesagt, spricht mich die Klangsprache ingesamt nicht sonderlich an. Die Soundeffekte sind natürlich bemerkenswert, aber ich finde, da ist viel „Effekthascherei“ dabei. Viel Soundcollagen wie z.B. bei „On the run“ übertünchen die Substanz der einzelnen Songs. Von denen gibt es auch ein paar, aber nicht viel gute. „Money“ finde ich gräßlich…passt überhaupt nicht zu Pink Floyd. Soll das Blues sein? Und diese „Percussions“ mit den Geldgeräuschen sind total daneben. Keine Ahnung, lässt mich völlig kalt. „Time“ ist für mich der beste Track des Albums, natürlich (auch) wegen des tollen Gitarrensolos zum Ende hin. Der Anfang nervt etwas mit dem Gebimmel, aber danach der Aufbau, die Melodie der Strophe und der Refrain gefallen mir sehr gut. Übrigens gibt es eine Texzeile der Platte, die mir irgendwie im Kopf geblieben ist: „Hanging on in quiet desperation is the English way…“. Hab‘ diese Zeile nie wirklich verstanden, vor allem wie hängen „Desperation“ und „the English way“ zusammen? Egal…klingt jedenfalls gut und irgendwie bedeutungsschwanger.

    „Us and them“ finde ich im Albumkontext gut, endlich mal was Angenehmes zwischen all den Geräuschen. Ich denke, ohne die Effekte wäre das Album zu kurz geworden, Substanz hat es höchstens für EP Länge. Insgesamt eines der schwächeren Floyd Alben.

    Kennt jemand die „Dark Side…“ Interpretation der „Flaming Lips“? Vielleicht ist diese besser.

    --

    #6938191  | PERMALINK

    pink-nice

    Registriert seit: 29.10.2004

    Beiträge: 27,368

    Mr. Badlands „Hanging on in quiet desperation is the English way…“. Hab‘ diese Zeile nie wirklich verstanden, vor allem wie hängen „Desperation“ und „the English way“ zusammen? Egal…klingt jedenfalls gut und irgendwie bedeutungsschwanger.

    Jedes Jahr erscheint Dir kürzer, niemals findest du die Zeit.
    Pläne, aus denen entweder gar nichts wird oder nur ein halbvoll gekritzeltes Blatt
    Abwarten, in stiller Verzweiflung, ist die englische Art
    Vorbei die Zeit, das Lied ist aus
    Dachte, ich hätt‘ mehr zu sagen.

    --

    Wenn ich meinen Hund beleidigen will nenne ich ihn Mensch. (AS) „Weißt du, was ich manchmal denke? Es müsste immer Musik da sein. Bei allem was du machst. Und wenn's so richtig Scheiße ist, dann ist wenigstens noch die Musik da. Und an der Stelle, wo es am allerschönsten ist, da müsste die Platte springen und du hörst immer nur diesen einen Moment.“
    #6938193  | PERMALINK

    Anonym
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    pink-niceJedes Jahr erscheint Dir kürzer, niemals findest du die Zeit.
    Pläne, aus denen entweder gar nichts wird oder nur ein halbvoll gekritzeltes Blatt
    Abwarten, in stiller Verzweiflung, ist die englische Art
    Vorbei die Zeit, das Lied ist aus
    Dachte, ich hätt‘ mehr zu sagen.

    Danke für die Übersetzung. Aber warum ist „Abwarten, in stiller Verzweiflung, die Englische Art“? Dieser Zusammenhang leuchtet mir nicht ein. Sind Engländer eher träge Menschen, die zur Verzweiflung neigen? Kapier‘ ich irgendwie nicht…

    --

    #6938195  | PERMALINK

    zappa1
    Yellow Shark

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 87,178

    pink-niceJedes Jahr erscheint Dir kürzer, niemals findest du die Zeit.
    Pläne, aus denen entweder gar nichts wird oder nur ein halbvoll gekritzeltes Blatt
    Abwarten, in stiller Verzweiflung, ist die englische Art
    Vorbei die Zeit, das Lied ist aus
    Dachte, ich hätt‘ mehr zu sagen.

    Auch wenn es der eine oder andere kitschig finden wird, aber textlich ist mein größter Gänsehautmoment bei Time/Breathe bzw. sogar im gesamten Album diese Stelle:

    Home
    Home again
    I like to be here
    When I can
    When I come home
    Cold and tired
    It’s good to warm my bones
    Beside the fire

    Einfach nur groß!

    --

    „Toleranz sollte eigentlich nur eine vorübergehende Gesinnung sein: Sie muss zur Anerkennung führen. Dulden heißt beleidigen.“ (Goethe) "Allerhand Durcheinand #100, 04.06.2024, 22:00 Uhr https://www.radiostonefm.de/naechste-sendungen/8993-240606-allerhand-durcheinand-102  
    #6938197  | PERMALINK

    pink-nice

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    Mr. BadlandsDanke für die Übersetzung. Aber warum ist „Abwarten, in stiller Verzweiflung, die Englische Art“? Dieser Zusammenhang leuchtet mir nicht ein. Sind Engländer eher träge Menschen, die zur Verzweiflung neigen? Kapier‘ ich irgendwie nicht…

    Eher stoisch.

    --

    Wenn ich meinen Hund beleidigen will nenne ich ihn Mensch. (AS) „Weißt du, was ich manchmal denke? Es müsste immer Musik da sein. Bei allem was du machst. Und wenn's so richtig Scheiße ist, dann ist wenigstens noch die Musik da. Und an der Stelle, wo es am allerschönsten ist, da müsste die Platte springen und du hörst immer nur diesen einen Moment.“
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