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AutorBeiträge
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Bender RodriguezJa, sicherlich genauso „hauptsächlich“ wie aus ihren anderen Einflüssen und „Einflüssen“ Pornographie, Ekeltherapie-Kommunen, Aleister Crowley, Chaostheorie, Illuminaten, Futuristen, Kommunisten, Sozialisten, Fetischmode, faschistoider Ästhetik, Sexual- und Massenmörder, Tesco-Supermärkten, Psychoakustik, ABBA, Kraftwerk, Velvet Underground, Pink Floyd, IBM-Datenverarbeitungsmaschinen, Jazz, Funk, Martin Denny, Easy Listening, Monte Cazazza, Todesfabriken, halb- und vollautomatischer Feuerwaffen, industrial wastelands, der Ästhetik und der Schönheit des Abseitigen, Massenmedien, Pop, etc., usw., usf…
Schön aufgezählt hast du da deren vielfältige Einflüsse. Das mit Abba war mir noch gar nicht bekannt. Es ist fast wie Boyd Rice, der nebenbei Babypuppen sammelt und für Disneyland schwärmt. Throbbing Gristle waren einzigartig. Eine wunderbare Band, die seinesgleichen sucht. Soviel extreme Personen auch in einer Band vereint. Wenn ich mir allein musikalisch überlege, was daraus später für Bands daraus entstanden sind: Psychic TV, Coil, Chris And Cosey. Coil arbeiten später mit Thighpaulsandra, der wiederum mit Julian Cope zusammenarbeitete. Bei Coil erkenne ich gerade in ihren Spätwerken Krautrockeinflüsse. So würde ich es jetzt nennen. Früher hat mich beispielsweise „Musick to play in the dark“ einfach nur umgehauen.
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WerbungtolomoquinkolomIst das so zu verstehen, dass es Ausnahmen gibt?
Ausnahmen gibt es immer. Diese Ausnahmen sind jedoch nicht für Grundsatzdiskussionen (siehe diesen Thread) heranzuziehen, da diese Ausnahmen letztendlich die Regel bestätigen – und sich folglich kontraproduktiv für reine kniefallende Connoisseure ausnehmen können.
O.k., ich bin so fair (und will nicht noch mit Postrock = Tortoise und Konsorten anfangen) und möchte nur ein Beispiel nennen:
„Ode To Immer Wieder“ (…) von The Black Neon (eine Produktion aus 2006!). Daran möge man sich abarbeiten, und nicht:z.B. Joy Division zu Neu!-Cover-Bands zu machen.
Hier war man aber schon sehr nahe dran… (man schrieb bereits davon, dass „No Love Lost“ quasi eine „Coverversion“ von „Hallogallo“ sein könnte – was ich keinesfalls mit gutem Gewissen so stehen lassen kann…)
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I mean, being a robot's great - but we don't have emotions and sometimes that makes me very sadBender RodriguezÜbrigens, T.G.’s Peter Christopherson war Mitglied von Hipgnosis, die ja unter anderem auch für diverse Cover-Artworks von Pink Floyd-Alben verantwortlich waren. Fiel mir gerade nur so ein, musste an „Animals“ denken. Ein wahrlich sonniges und entspanntes Album – da ja nur die deutschen Musiker der Siebziger Jahre so richtig düster konnten, gelle…
Übrigens war T.G.’s Genesis P-Orridge von Pink Floyds „Careful With That Axe, Eugene“ sehr begeistert. Der langgedehnte Schrei aus diesem Stück hat Ihn offenbar sehr nachhaltig beeinflusst.
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Blog: http://noirberts-artige-fotos.com Fotoalbum: Reggaekonzerte im Berlin der frühen 80er Jahre http://forum.rollingstone.de/album.php?albumid=755Bender Rodriguez
Hier war man aber schon sehr nahe dran… (man schrieb bereits davon, dass „No Love Lost“ quasi eine „Coverversion“ von „Hallogallo“ sein könnte – was ich keinesfalls mit gutem Gewissen so stehen lassen kann…)
Ich schrieb, dass „No love lost“ wie eine Coverversion von „Negativland“ klingt. Der Anfang ist fast gleich. Deshalb ist natürlich Joy Division keine Coverband. Es fällt nur bei diesem Stück wirklich stark auf.
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Some Velvet Morning
Gestern habe ich noch „24 Hour Party People“ gesehen und was nimmt sich Martin Hannett als Erstes bei Joy Division im Studio vor: das Schlagzeug. Er will etwas Neues kreieren, hat dabei als Einfluss aber eben NEU!Nun, dies in diesem Film so darzustellen, hätte ja gepasst… (jaja: „…print the legend…“)
Krautrock durchbricht die Rockschemata (Strophe, Refrain).
Jetzt verallgemeinerst Du ja schon wieder! Hatten wir uns nicht endlich darauf verständigt, dass es DEN Krautrock stilistisch in einheitlicher Form nicht gibt?
Sounds werden wichtig. Industrielle Geräusche wecken das Interesse von Faust.
Aber doch bereits vor den Deines Erachtens „guten“ „Krautrock“-Bands a la Neu!, Faust, Kraftwerk, Harmonia, Can, etc.
Sicherlich ist es von Vorteil, immer den neuesten technischen Fortschritt in die Kunst einfliessen zu lassen, aber das wusste z.B. ein Mann wie Russolo bereits Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts (vgl. dessen „Geräuschharmonium“).
Ergo, „Sounds“ waren im Prinzip schon immer wichtig, es sei denn man rockt oder liedermachelnd authentisch-rückwärtsgewandt durch die Musiklandschaft. Selbst Rock-Minimalisten wie z.B. den White Stripes ist Sound wichtig. Verallgemeinere bitte etwas weniger und spezifiziere, bzw. wäge in Deinen Aussagen ein wenig mehr ab.Wie schon vor Tagen angeführt, schätze ich Musik dieser Zeit aus Deutschland ebenfalls sehr, spreche eine gewisse Bedeutung nicht ab – halte sie aber nicht für immens gewichtiger, gar bedeutender als die internationale Konkurrenz aus dieser Zeit.
Natürlich waren gerade Kraftwerk von unschätzbarem Wert für die ganze spätere elektronische Musik – aber erfunden haben sie sie trotzdem nicht…--
I mean, being a robot's great - but we don't have emotions and sometimes that makes me very sadHier noch zwei schöne Links zum Thema Kalle Stockhausen.
Einmal ein kurzes seltenes Interview, vermutlich britischer Herkunft:
http://www.youtube.com/watch?v=mrzi4YNhvig&feature=related
plus ein experimentelles Klangbeispiel passend zur Thematik:
http://www.youtube.com/watch?v=K0h0ApJAeSg&feature=related
Viel Freude damit!
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Bender Rodriguez
Wie schon vor Tagen angeführt, schätze ich Musik dieser Zeit aus Deutschland ebenfalls sehr, spreche eine gewisse Bedeutung nicht ab – halte sie aber nicht für immens gewichtiger, gar bedeutender als die internationale Konkurrenz aus dieser Zeit.
Natürlich waren gerade Kraftwerk von unschätzbarem Wert für die ganze spätere elektronische Musik – aber erfunden haben sie sie trotzdem nicht…Gut, in den beiden Punkten sind wir unterschiedlicher Meinung. Anfang der 70er Jahre ist deutsche Musik die Innovativste ihrer Zeit, was nicht heisst, dass die Engländer und USA geschlafen haben, aber ich gebe Deutschland in Bezug auf zukunftsweisende Musik klar den Vorzug. Klar, das Ausland hat uns schnell wieder eingeholt.
Gerne würde ich noch etwas von Dir über Russolo (?) bzw. den gleichen Kunstaspekt von Industrial und einigen Krautrockern hören.
Und was sagst du zu den späteren Coil und deren Krautrock Bezüge? Gerne auch noch ein Wort zu Current 93 und Krautrock Einflüsse.--
nur ein link zur Nurse with Wound Liste, weiß zu wenig über irgendwelchen Hintergrund, um irgendwas sagen zu können… wollte nur mal darauf hinweisen, wie munter dort die Helden des Krautrock (und andere Deutsche) zwischen dutzenden Bands aus anderen Teilen der Welt stehen, nicht nur England und USA sondern auch Frankreich, Schweden, Italien, Belgien, Brasilien … anders gesagt – wer eine lange Kausalkette wie Neu! -> Joy Division etablieren möchte, der muss auch Einflüsse aus Frankreich, Schweden und anderen sonst wenig beachteten (?)Szenen ausschließen; und die Frage, frag ich sonst gerne woanders, wenn jemand einen Buchtip hat, zu etwas, was etwa 80% der in der Liste aufgeführten Franzosen abdeckt, ich wär sehr interessiert…
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Some Velvet MorningEr will etwas Neues kreieren, hat dabei als Einfluss aber eben NEU!
Das wird im Film so aber nie und nimmer vermittelt! Habe den Streifen zwar nicht mehr ganz exakt auf dem Schirm, aber soweit ich noch recht entsinne, ist außer Hannetts berühmter Phrase „Play it faster but slower“ und seinem Entschluss „we’ve got to dismantle the whole fucking kit“, nichts, was auf einen direkten Einfluss schließen lassen würde. Oder doch?
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redbeansandricenur ein link zur Nurse with Wound Liste, weiß zu wenig über irgendwelchen Hintergrund, um irgendwas sagen zu können… wollte nur mal darauf hinweisen, wie munter dort die Helden des Krautrock (und andere Deutsche) zwischen dutzenden Bands aus anderen Teilen der Welt stehen, nicht nur England und USA sondern auch Frankreich, Schweden, Italien, Belgien, Brasilien … anders gesagt – wer eine lange Kausalkette wie Neu! -> Joy Division etablieren möchte, der muss auch Einflüsse aus Frankreich, Schweden und anderen sonst wenig beachteten (?)Szenen ausschließen; und die Frage, frag ich sonst gerne woanders, wenn jemand einen Buchtip hat, zu etwas, was etwa 80% der in der Liste aufgeführten Franzosen abdeckt, ich wär sehr interessiert…
Zu Nurse With Wound kann Bender am Besten etwas sagen. Die Liste ist in der Tat sehr umfangreich. Kennt jemand die Band „Negativland“ aus Kalifornien? Sie werden hier aufgelistet als experimenteller Industrial und sie parodieren U2 Songs in ihrer späteren Bandphase. „I still haven´t found what i`m looking for“ als Industrial.
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Some Velvet MorningAnfang der 70er Jahre ist deutsche Musik die Innovativste ihrer Zeit, was nicht heisst, dass die Engländer und USA geschlafen haben, aber ich gebe Deutschland in Bezug auf zukunftsweisende Musik klar den Vorzug.
Ach was! Und der Rest der Welt hat zu jenem Zeitpunkt keine Musik mehr gemacht?
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kramerAch was! Und der Rest der Welt hat zu jenem Zeitpunkt keine Musik mehr gemacht?
Mensch kramer, lass doch bitte diese provozierenden Fragen. Der Rest der Welt hat Anfang der 70er geschlafen, nur die BRD war hellwach und extrem innovativ.
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Hey man, why don't we make a tune... just playin' the melody, not play the solos...--
Bender RodriguezAusnahmen sind jedoch nicht für Grundsatzdiskussionen (siehe diesen Thread) heranzuziehen, da diese Ausnahmen letztendlich die Regel bestätigen – und sich folglich kontraproduktiv für reine kniefallende Connoisseure ausnehmen können.
Keine Grundsatzdiskussion. Kein Fachseminar. In diesem Thread werden mit Begeisterung Möglichkeiten ausgelotet und wird Wahrscheinlichkeiten nachgegangen. Das hat weder mit Kniefällen noch mit Heldendemontage zu tun. Die Auswirkungen von Werken aus einem bestimmten Krautrock-Umfeld auf eine junge britische Band sowie Bereiche anderer Musikszenen sind weder abwegig noch blasphemisch; auch keine vernachlässigbaren Minimaleffekte. Wenn von Einfluss gesprochen wird, geht es nicht um das plumpe Nachspielen, sondern das Aufnehmen einer Inspiration und deren Weiterführung.
Einige Reaktionen im Thread legten den Schluss nahe, dass nicht sein kann, was nicht sein darf. Folglich ging es sofort um das Einfordern von Fakten und Beweisen zu vorgebrachten Gedanken, ohne jedoch andererseits Fakten und Beweise darzulegen, weshalb diese Ansichten falsch sein sollten. Dabei spielt es doch überhaupt keine Rolle, in welchem Umfang Joy Division nun Kraut und Neu! hörten oder nicht, dem Status als einer der wichtigen britischen Bands tut das keinerlei Abbruch. Die beiden Studioalben CLOSER und UNKNOWN PLEASURES bleiben Meisterwerke und Ian Curtis bleibt das, was Morrissey so gerne gewesen wäre.
Ich halte die angesprochene Beschäftigung der Briten mit den Deutschen für logisch. Musiker die gerade dabei sind sich neu zu orientieren, achten besonders auf andere Musiker, Szenen und Entwicklungen. Joy Division und ihr Produzent wollten ein adäquates Soundkonzept ihrer Gedanken zu Moral- und Werteverfall einer Gesellschaft, der Darstellung an Maß- und Seelenlosigkeit kaputtgehender Individuen. Es galt Kälte und Monotonie in Verbindung mit der emotionalen Poesie von Curtis klanglich anspruchsvoll umzusetzen. Wer sollte da nicht automatisch auf Elemente aus der deutschen Krautrock-Szene stoßen, die dann selbstverständlich dem eigenen Anliegen angepasst wurden.
O.k., ich bin so fair (und will nicht noch mit Postrock = Tortoise und Konsorten anfangen)…
Dabei wären gerade Tortoise oder auch Isotope 217 ein feines Beispiel für die Einbindung von teutonischer Electronica und Krautrock in ein relativ aktuelles Bandkonzept gewesen.
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Schlagwörter: Krautrock
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