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AutorBeiträge
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percy-thrillington "If you don't feel it, don't play it"Registriert seit: 04.02.2008
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@ Some Velvet Morning:
Sorry, aber war es bei Kraftwerk nicht so, dass sie mit „Das Model“ (oder war’s „Die Roboter“?) in der ZDF-Hitparade hätten auftreten sollen, aber natürlich keine Lust auf D.T. Heck hatten?--
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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otisGerade die doch waren besonders erhältlich. Weil einige meinten, die seien nicht nur deutsch, sondern auch noch was Besonderes. Deutschrock über alles.
Jetzt wird es mir echt zu bunt hier.
Hast recht, pinch.Ich finde es inzwischen recht unterhaltsam. Man hat ja selten die Gelegenheit so viel Quatsch auf einmal zu lesen.
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Close to the edgeSchade, dass er nicht alt genug wurde, um mal seine Autobiographie zu schreiben. Ich staune heute noch gelegentlich, wenn ich in den Credits irgendeines Albums lese, dass er da auch noch seine Finger im Spiel hatte. Der muss 365 Tage im Jahr und 18 Stunden am Tag gearbeitet haben.
In dem älteren Krautthread gibt es einen Link zu seiner Studioseite. Sehr stimmungsvoll. Man kann sogar Teile des ehem. Equipments erwerben…
http://www.vintage-music-equipment.de/connys-studio/about-connys-studio
…gibts auch noch.
mit einer große Liste von Künstlern, die bei ihm aufgenommen haben….
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Close to the edge…Heute wird sich ja, wenn von NDW die Rede ist, vor allem an Markus., UKW, Frl. Menke und Hubert Kah erinnert.
Leider ja, close to the edge. Wobei: Als ich Annette Humpe zitierte, bezog sie sich auf DÖF. Das war für sie Punk in einem gewissen Sinne! Fräulein Menke höre ich nun wirklich nicht, aber wie gesagt Markus hat seine Berechtigung wohl gehabt, Nena, Hubert Kah („Wenn der Mond die Sonne berührt“ habe ich erst kürzlich für mich entdeckt- das ist genial).
Ich kenne auch die andere NDW Seite bis in die tiefsten Underground-Minimal 80s Ecken und das Drama, das alles nachher NDW war, was deutsch besungen war. Trotzdem war es doch gut, dass es diesen Trend (deutsche Musik ist hip) gab. Rothers „Flammende Herzen“ und alle deutschen Künstlern haben von diesem Trend profitiert. Die Industrie hat ihn kaputtgemacht, aber es gab doch noch wirklich unzählige wichtige Bands in dieser Zeit: DAF, Kraftwerk, Fehlfarben, Ideal, Joachim Witt- die alten Scheiben!-, ….).
Zu Trio noch, toshey: Der Humor war bestimmt kalkuliert. Ihr Frontmann ist durchaus gebildet. Da steckt aber ein wirklich großartiger Humor dahinter, sehr norddeutsch- sie kommen ja ursprünglich aus Ostfriesland (Großenkneten).--
Some Velvet Morning
Zu Trio noch, toshey: Der Humor war bestimmt kalkuliert. Ihr Frontmann ist durchaus gebildet. Da steckt aber ein wirklich großartiger Humor dahinter, sehr norddeutsch- sie kommen ja ursprünglich aus Ostfriesland (Großenkneten).Haha, ja, siehe auch der frühe Otto
Kennst du eigentlich die englischsprachige Platte von Hubert Kah? Ein sehr eigenwilliges, edel produziertes, Popjuwel.--
Percy Thrillington@ Some Velvet Morning:
Sorry, aber war es bei Kraftwerk nicht so, dass sie mit „Das Model“ (oder war’s „Die Roboter“?) in der ZDF-Hitparade hätten auftreten sollen, aber natürlich keine Lust auf D.T. Heck hatten?Das kann eine Einspielung oder Vorproduktion gewesen sein, aber sie kamen wirklich in der Show vor. Es wurde ja alles eingebracht, was deutsch sang und spätestens bei Chart Erfolg musste es in die Show. Sie kamen also nicht umhin Kraftwerk zu spielen.
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kramerIch finde es inzwischen recht unterhaltsam…
Na endlich
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Percy Thrillington@ Some Velvet Morning:
Sorry, aber war es bei Kraftwerk nicht so, dass sie mit „Das Model“ (oder war’s „Die Roboter“?) in der ZDF-Hitparade hätten auftreten sollen, aber natürlich keine Lust auf D.T. Heck hatten?Waren das nicht Can?
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Treffender als Brian Eno kann man es nicht formulieren:
„There were 3 great beats in the 70s. Fela Kuti’s Afrobeat, James Brown’s funk, and Klaus Dinger’s Neu! beat.“Some Velvet MorningLetztendlich wären wir wieder dann bei Tosheys Frage, warum wir uns so schwer tun deutsche Künstler zu würdigen. Die NS Vergangenheit unserer Geschichte, das Hippie Aussehen der Krautrocker… ? Ich kann nur spekulieren, da ich es nicht wirklich nachvollziehen kann. Im Ausland ist NEU! anerkannt. Das stimmt. Japan ist ebenso angetan von Klaus Dingers Musik.
Japaner & Krautrock wäre ein Thema für sich. Nach Klaftwelk, Can, Neu!, Faust usw. sind “die” ganz verrückt und in Japan gab es auch nie eine Wahrnehmungslücke über die Bedeutung dieser Bands. Auch das Dreigestirn Ryuichi Sakamoto, Haruomi Hosono, Yukihiro Takahashi – als Yellow Magic Orchestra wohl die einzige japanische Supergroup – waren glühende Fans dieser deutschen Pioniere und sowohl der Elektropop von Y.M.O., als auch die experimentellen Projekte als Solisten haben Krautwurzeln.
Krautrock bzw. die Anfänge dieser elektronischen Musik sind DER bedeutende deutsche Beitrag zur jüngeren Musikgeschichte. Diese Alben waren nicht deshalb interessant, weil sie irgendwie international oder angloamerikanisch, sondern eben wie nichts vorher klangen. Es ging diesen Pionieren nicht um die Besetzung eines lukrativen Marktsegments, sondern um das Betreten von Neuland; und es ging um Musik und nicht um Geld.
Dieser Hang zur Selbstverleugnung eigener “Größe” ist wohl typisch deutsch. Woher das kommt weiß ich nicht, aber vielleicht traut sich das Volk der Dichter und Denker selbst nicht mehr über den Weg. Alle Gartenzwerge sollen gleich groß sein und in die selbe Richtung starren. Am besten nach USA oder England. Nichtdeutsche können darüber nur den Kopf schütteln. Es dürfte wohl nur ganz wenige Jamaikaner geben, die nicht stolz auf “ihre” Reggae-Music wären. In Deutschland undenkbar.
@Toshey:
Die Musiker Bodo Steiger und Lothar Manteuffel, die mit den Kraftwerkern Wolfgang Flür und Karl Bartos gemeinsam Musik machten, versuchten sich zusammen mit Brigitte Kunze in den frühen achtziger Jahren mit ihrer Band Rheingold an Elektropop, der durchaus als Weiterführung von Kraftwerk, Neu! oder La Düsseldorf gelten darf. Die Band ging allerdings nach drei Alben in den Wellen der NDW unter. Falls Du Rheingold nicht bereits kennen solltest, riskiere mal beide Ohren.--
percy-thrillington "If you don't feel it, don't play it"Registriert seit: 04.02.2008
Beiträge: 2,046
Some Velvet MorningDas kann eine Einspielung oder Vorproduktion gewesen sein, aber sie kamen wirklich in der Show vor. Es wurde ja alles eingebracht, was deutsch sang und spätestens bei Chart Erfolg musste es in die Show. Sie kamen also nicht umhin Kraftwerk zu spielen.
Ja, so stimmt’s. Nur weil Du von der „Konfrontation“ des Schlagerpublikums mit den Kraftwerkern berichtet hattest – das war mir so nicht in Erinnerung.
Zum Trio’schen Humor kann ich noch berichten, dass der Bruder einer alten Bekannten (ja, ich weißt, klingt jetzt erfunden … ) zu jener Zeit in Oldenburg lebte, Bass spielte und von Remmler und Co. nach dem Vorspielen einer Democassette gefragt wurde, ob er nicht einsteigen wolle? Wollte er nicht …
Naja, dann hätte sich die Band auch nicht Trio nennen können …--
*** Konsens-Heini der Umfrage "Die 20 besten Tracks der Talking Heads" ***TosheyHaha, ja, siehe auch der frühe Otto
Ja, an den habe ich auch beim Schreben gedacht.
Ich glaube die englischsprachige Hubert Kah Phase fand ich nich so gut, aber ich habe das Album jetzt auch nicht im Kopf. Es ist nicht so mein Künstler, aber die Haltung der Füße und die Bewegungsabläufe bei ihren Auftritten hatte etwas. Dieses „Wenn der Mond die Sonne berührt“ finde ich herausragend. Das Video mit dem kecken Augenaufschlag nicht zu vergessen (inkl. Wave Frisur und vollgeschminkt im ZDF):
http://www.youtube.com/watch?v=591sy8JV3ck--
TosheyUnd Bornemann behauptet, man hätte die metaphorischen Texte in England sogar mit Peter Gabriel verglichen, was vielleicht ein suboptimaler Vergleich sein mag, aber zumindest zeigt, dass man sich dort vorurteilsfrei damit auseinandersetzen konnte.
Allerdings tat er sich zu der Zeit, als Jürgen Rosenthal die Texte schrieb, auch schwer damit. Ein Eloy-Fanclub hat in den 90ern ein Fanzine rausgegeben, in dem die Bandgeschichte in 7 Episoden erzählt wird. Und das Ende der 70er hat Bornemann selbst verfasst. Er schreibt da von heftigen Auseinandersetzungen innerhalb der Band, und von dem Problem, dass Rosenthal seine Lyrics stets so spät abgeliefert hat, dass man schon wegen der verbleibenden knappen Studiozeit nichts mehr ändern konnte. Die wußten natürlich schon vorher, dass die neuen Lyrics wieder Futter für die Journalie sein würden.:-)
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Percy Thrillington
Zum Trio’schen Humor kann ich noch berichten, dass der Bruder einer alten Bekannten (ja, ich weißt, klingt jetzt erfunden … ) zu jener Zeit in Oldenburg lebte, Bass spielte und von Remmler und Co. nach dem Vorspielen einer Democassette gefragt wurde, ob er nicht einsteigen wolle? Wollte er nicht …
Naja, dann hätte sich die Band auch nicht Trio nennen können …Ich glaub Dir die Story schon. Oldenburg kenne ich gut. Hoffentlich hat er das nicht bereut.
Den Schlagzeuger fand ich am Heftigsten. Der hat ja ein Delikt zu Zeiten der Karriere begangen (Bankraub oder so) und wurde dann eben eingelocht. Das war´s mit der Karriere. Er hat aber einen sehr maschinellen Beat und diese tote Clownmimik in der Performance war witzig. Er sieht heute noch genauso aus wie früher.--
tolomoquinkolom.
Japaner & Krautrock wäre ein Thema für sich. Nach Klaftwelk, Can, Neu!, Faust usw. sind “die” ganz verrückt und in Japan gab es auch nie eine Wahrnehmungslücke über die Bedeutung dieser Bands. Auch das Dreigestirn Ryuichi Sakamoto, Haruomi Hosono, Yukihiro Takahashi – als Yellow Magic Orchestra wohl die einzige japanische Supergroup – waren glühende Fans dieser deutschen Pioniere und sowohl der Elektropop von Y.M.O., als auch die experimentellen Projekte als Solisten haben Krautwurzeln.
Dieser Hang zur Selbstverleugnung eigener “Größe” ist wohl typisch deutsch. Woher das kommt weiß ich nicht, aber vielleicht traut sich das Volk der Dichter und Denker selbst nicht mehr über den Weg. Alle Gartenzwerge sollen gleich groß sein und in die selbe Richtung starren. Am besten nach USA oder England. Nichtdeutsche können darüber nur den Kopf schütteln. Es dürfte wohl nur ganz wenige Jamaikaner geben, die nicht stolz auf “ihre” Reggae-Music wären. In Deutschland undenkbar.
@Toshey:
Die Musiker Bodo Steiger und Lothar Manteuffel, die mit den Kraftwerkern Wolfgang Flür und Karl Bartos gemeinsam Musik machten, versuchten sich zusammen mit Brigitte Kunze in den frühen achtziger Jahren mit ihrer Band Rheingold an Elektropop, der durchaus als Weiterführung von Kraftwerk, Neu! oder La Düsseldorf gelten darf. Die Band ging allerdings nach drei Alben in den Wellen der NDW unter. Falls Du Rheingold nicht bereits kennen solltest, riskiere mal beide Ohren.Schön gesprochen!
YMO kenne ich nur peripher aber ihre seltsame Mischung hat mich umgehauen. Die anderen beiden, neben Sakamoto, nehme ich mal als ganz heißen Tip mit.
Rheingold, klar. So kühl, so farbvoll Habe gestern Nacht auf der U.röhre noch „Dreiklangsdimensionen“ gehört. Die englische Version ist auch toll. Hatten sie damit auswärts Erfolge? Das „blaue Album“ werde ich mir auf alle Falle noch zulegen… Toller Tip von dir, im Kontext--
percy-thrillington "If you don't feel it, don't play it"Registriert seit: 04.02.2008
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TosheyWaren das nicht Can?
Laut Ehnerts „Rock in Deutschland“ kam das Stück „Spoon“ 1971/72 bis auf Platz 8 der „deutschen Hitlisten“ – ob das aber gleichzusetzen war mit der Heck’schen Media-Control-Hitparade weiß ich nicht … 1978 waren Can mit „CanCan“ in der Plattenküche (mit Frank Zander, oder?).
Nochwas in Sachen Einfluss des Krautrocks:
Für die Compilation „Cannibalism“ (DoLP von 1978) hat Pete Shelley von den Buzzcocks die Linernotes geschrieben und von Can geschwärmt …--
*** Konsens-Heini der Umfrage "Die 20 besten Tracks der Talking Heads" *** -
Schlagwörter: Krautrock
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