Re: "Krautrock" und seine Verwandten

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tolomoquinkolom.

Japaner & Krautrock wäre ein Thema für sich. Nach Klaftwelk, Can, Neu!, Faust usw. sind “die” ganz verrückt und in Japan gab es auch nie eine Wahrnehmungslücke über die Bedeutung dieser Bands. Auch das Dreigestirn Ryuichi Sakamoto, Haruomi Hosono, Yukihiro Takahashi – als Yellow Magic Orchestra wohl die einzige japanische Supergroup – waren glühende Fans dieser deutschen Pioniere und sowohl der Elektropop von Y.M.O., als auch die experimentellen Projekte als Solisten haben Krautwurzeln.

Dieser Hang zur Selbstverleugnung eigener “Größe” ist wohl typisch deutsch. Woher das kommt weiß ich nicht, aber vielleicht traut sich das Volk der Dichter und Denker selbst nicht mehr über den Weg. Alle Gartenzwerge sollen gleich groß sein und in die selbe Richtung starren. Am besten nach USA oder England. Nichtdeutsche können darüber nur den Kopf schütteln. Es dürfte wohl nur ganz wenige Jamaikaner geben, die nicht stolz auf “ihre” Reggae-Music wären. In Deutschland undenkbar.

@Toshey:
Die Musiker Bodo Steiger und Lothar Manteuffel, die mit den Kraftwerkern Wolfgang Flür und Karl Bartos gemeinsam Musik machten, versuchten sich zusammen mit Brigitte Kunze in den frühen achtziger Jahren mit ihrer Band Rheingold an Elektropop, der durchaus als Weiterführung von Kraftwerk, Neu! oder La Düsseldorf gelten darf. Die Band ging allerdings nach drei Alben in den Wellen der NDW unter. Falls Du Rheingold nicht bereits kennen solltest, riskiere mal beide Ohren.

Schön gesprochen!
YMO kenne ich nur peripher aber ihre seltsame Mischung hat mich umgehauen. Die anderen beiden, neben Sakamoto, nehme ich mal als ganz heißen Tip mit.
Rheingold, klar. So kühl, so farbvoll ;-) Habe gestern Nacht auf der U.röhre noch „Dreiklangsdimensionen“ gehört. Die englische Version ist auch toll. Hatten sie damit auswärts Erfolge? Das „blaue Album“ werde ich mir auf alle Falle noch zulegen… Toller Tip von dir, im Kontext :-)

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