Startseite › Foren › Kulturgut › Für Cineasten: die Filme-Diskussion › Kill Bill: Vol. 2
-
AutorBeiträge
-
Originally posted by JanPP@5 May 2004, 09:39
Film des Jahres, 5 Sterne? Ich lach mich tot.Der zweite ist allerdings auch keine 5 Sterne wert, da gabs dieses Jahr schon ganz andere Kandidaten (Lost in Translation, Big Fish).
Den Film des Jahres jetzt schon zu benennen ist sinnlos. Im letzten Jahr gab es bessere Filme als Kill Bill (1), allerdings nicht Lost in Translation (der ist auch gut, aber nicht so gut).
Nach wie vor halte ich die Zitate für Beiwerk, für ein Stilmittel. Die Geschichte selber ist vielleicht auch nicht ganz neu (to kill is to love), aber Tarantino dreht die Handlung schön auf diesen Punkt hin. Das war zwar zu erwarten (eben dass es sich nicht primär um einen Rachefilm sondern um einen Liebesfilm handelt), ist aber eben schön gemacht.
Die Zitate (sofern sie mir überhaupt aufgefallen sind) störten mich nicht, nicht die Flöte, nicht die Poster an der Wand, nicht die Shots von Uma im Auto (war das Double Indemnity?). Vor allem die Szenen mit Bud und seinem Trailer haben den üblichen 70s-Look, den hatte schon (in gewissen Maß) Pulp Fiction, vor allem aber Jackie Brown. Das gelbe Licht, die Austattung, die Kameraeinstellungen – anscheinend hat Tarantino in seiner Videothek vor allem Filme aus den 70ern geguckt (und nicht nur Italo-Western).
Die Dialoge der Figuren sind natürlich etwas merkwürdig (in Teil 2 wikten die vor allem bei Caradine in den Mund gelegt). Sie machen die Protagonisten des Films zu Geeks, die sich den ganzen Tag nur über Phönomene der Pop-Kultur unterhalten. Kaum überraschend, dass Tarantino bei den Geeks so gut ankommt. Diese Dialoge sind gelegentlich zu lang (das störte mich an Pulp Fiction), manchmal falsch plaziert.
Insgesamt fand ich den ersten Teil besser, weil Q.T. plötzlich überragend schöne Bilder (gibt's aber auch im zweiten) rasant inszeniert und sich so plötzlich als guter bis sehr guter Action-Regisseur entpuppt. Allerdings ist Kill Bill 1 eben Teil 1, kann nicht ohne den zweiten bestehen. Von daher Teil 1: **** 1/2, Teil 2: **** (vorläufige Wertung, bis ich die Filme nochmal angeshene habe – in meinem Kino sollen die demnächst zusammen laufen).--
If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.Highlights von Rolling-Stone.deMusikalische Orgasmen: 6 Sex-Songs voller Höhepunkte
Neu auf Netflix: Die wichtigsten Filme im Mai 2025
Neu auf Netflix: Die Serien-Highlights im Mai 2025
Amazon Prime Video: Die wichtigsten Neuerscheinungen im Mai
Neu auf Disney+: Die Film- und Serien-Highlights im Mai
Netflix: Das sind die besten Netflix-Serien aller Zeiten
WerbungOriginally posted by latho@5 May 2004, 11:18
Die Dialoge der Figuren sind natürlich etwas merkwürdig (in Teil 2 wikten die vor allem bei Caradine in den Mund gelegt). Sie machen die Protagonisten des Films zu Geeks, die sich den ganzen Tag nur über Phönomene der Pop-Kultur unterhalten. Kaum überraschend, dass Tarantino bei den Geeks so gut ankommt. Diese Dialoge sind gelegentlich zu lang (das störte mich an Pulp Fiction), manchmal falsch plaziert.Stimmt genau!
Schon bei Pulp Fiction nervte diese ständige coolness, mit der Knarre in der Hand unbedingt immer noch ne Ansprache halten zu müssen.
Dazu fällt mir noch ein, dass mir Uma Thurman insgesamt nicht so gut gefallen hat. Nicht nur ist der ihr in den Mund gelegte Text nicht immer stimmig sondern sie bringt ihn auch nicht immer überzeugend rüber.Großartiger Film, werde ihn mir sicher ein zweites mal ansehen.
--
Du musst sehr hell leuchten, sonst blendet es nicht.Originally posted by JanPP@5 May 2004, 10:34
Schon bei Pulp Fiction nervte diese ständige coolness, mit der Knarre in der Hand unbedingt immer noch ne Ansprache halten zu müssen.ich weiß nicht, aber was stellt ihr euch denn unter einem Tarantinostreifen vor? hat dir denn bei Reservoir Dogs, ich hoffe mal das du den gesehen hast, wenn nicht, ist der post naürlich in die luft geschossen, das gelaber gefallen? und dann bei Pulp Fiction nicht? Tarantino ist doch bekannt dafür, das er solche szenen mit fast unendlosen dialogen zeigt. in jedem film gibt es da markannte stellen. und gerade bei Pulp Fiction fand ich das wunderbar kombiniert. in Kill Bill fand ich das weniger cool, aber wirklich nerven tut mich sowas nicht. manche szenen sind geglückt und manchen nicht, und gerade Pulp Fiction…sagt ich ja schon…wollte auch Tarantino hier nicht hevorheben und auch nicht den Tarantino megakenner geben…
--
Let's rock and roll/put some real hip hop in your soul/over this track there's no stoppin the flow/let's blast off in a ridiculous way/face off, like Nicolas CageOriginally posted by Travis@5 May 2004, 16:23
hat dir denn bei Reservoir Dogs das gelaber gefallen?da war es bei den charakteren passend, und atmosphärisch sinnvoll.
--
A Kiss in the DreamhouseIch will hier nicht als der Kronzeuge gegen Tarantino herhalten. :) Mich hat bei Pulp Fiction gelegentlich die Handlung gestört, da waren Wendungen drin, die für mich an den Haaren herbeigezogen waren. Bei Pulp Fiction haben mich die Dialoge ebenfalls nur manchmal gestört.
In Kill Bill 2 fand ich den Caradine-Superman-Dialog eigentlich gut, nur nehme ich eben Bill/David Caradine kein Geek-Talk ab. Das war meine Kritik. Hat mich aber nicht so sehr gestört, bzw Kill Bill 1/2 hat andere Qualitäten, die solche gelegentlichen (schon wieder dieses Wort) Fehltritte mehr als ausgleichen.--
If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.von was für geeks redet ihr, bitte!?!?
ich glaube, wie bei allen genies, ist es auch für tarantino überlebenswichtig, dass einige nerds daherkommen und versuchen, sich an der kleinsten kleinigkeit aufzuregen, zu empören, sich zu erfreuen, gelangweilt dreinschauen zu können. schön. nur weshalb geht man ins kino? seht ihr denn nicht die genialität der bilder, die unglaubliche coolness, die er darstellt, wie kein zweiter, die packenden schlachten, den humor, der hinter den zitaten steckt? ich frage mich schon lange, was man im kino macht, wenn man nicht in der lage ist, über kleine ungereimtheiten zu lachen oder zumindest hinwegzusehen. ich kanns mir nur so erklären, dass man schon mit einer falschen einstellung ins kino geht. nicht mit der, spass zu haben, sondern mit … naja, alles mutmassungen an dieser stelle…. irgendwas läuft hier jedenfalls falsch! ich habe viele filmabende mit vielen leuten jeglicher herkunft/szene/alters/ausbildung/religion/schuhgrösse erlebt. sehr viele sogar. naja, filmkritiker und regisseure ausgeschlossen. und vielleicht kann ich mich an die meisten filme/handlungen auch nicht mehr erinnern, aber NOCH NIRGENDS ist es mir passiert, dass man sich so lächerlich über so lächerlichkeiten aufgeregt hat (sorry leute, aber oft kommt es mir nämlich so vor), wie hier.
bin ich denn wirklich der einzige hier, der trotz offensichtlicher mängel eines films, ihn trotzdem mögen kann? der jeden film mit neuem mass messen kann? was zum henker ist hier los? oder kann man sich nur über filme unterhalten, indem man sie zerreisst?fand beide kill bills sehr gut und kam mit einem fünf-sterne-gefühl und glücklichen gesichtsausdruck aus dem kino.
--
Das Argument schon wieder.
Wenn wir den Film alle fantastisch finden würden, 5 Sterne, toll, nix zu meckern, dann könnten wir das Diskutieren und diesen thread doch gleich lassen, oder? Außerdem mag ich den Film. Mich stört einiges, was ich nicht als Kleinigkeit bezeichnen würde, aber ich kann den Film durchaus gut finden.Aufgeregt hat sich doch keiner und zumindest ich fand den Film bis auf einige Kleinigkeiten gut bis sehr gut (siehe oben). Und über diese Kleinigkeiten habe ich eben auch gesprochen.
Es mag ja sein, dass man auch ins Kino geht und total abschalten will. Deswegen sind Leute, die sich hinterher Gedanken über das Gesehene machen, doch nicht überkritisch?--
If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.Originally posted by dagobert@5 May 2004, 17:02
[…]aber NOCH NIRGENDS ist es mir passiert, dass man sich so lächerlich über so lächerlichkeiten aufgeregt hat (sorry leute, aber oft kommt es mir nämlich so vor), wie hier.
bin ich denn wirklich der einzige hier, der trotz offensichtlicher mängel eines films, ihn trotzdem mögen kann? der jeden film mit neuem mass messen kann? was zum henker ist hier los? oder kann man sich nur über filme unterhalten, indem man sie zerreisst?ich finde das man sich über Tarantino, und ebend jetzt über Kill Bill, noch ewig weiter diskutieren kann, und sicher ist das verhältniss von denen die den film gut finden und denen, die den film zwar gut (oder schlecht) fanden und ihn durch seine „fehler“ zur diskussion stellen, ziemlich unausgeglichen. zerrissen wurde er glaub ich hier noch nicht, es wurde halt ziemlich viel über tarantino's zitaten gesprochen, aber sonst…
bei Big Fish und Lost in Translation gab es wohl wenig zu sagen, weil die alle schön fanden, aber Kill Bill scheint ja einige erklärungen zu benötigen. ich finde sowas gut, solche diskussionen, letztendlich bleibt man ja bei seiner meinung, oder läßt sich beeinflußen, je nachdem, aber es ist doch schön die meinung von anderen leuten zu hören, wenn man nicht darüber diskutiert ist so ein forum ehr nutzlos, da geb ich latho recht.
--
Let's rock and roll/put some real hip hop in your soul/over this track there's no stoppin the flow/let's blast off in a ridiculous way/face off, like Nicolas Cagealso ich finde diese Ganze Diskussion über die Dialoge bei Reservoir Dogs ziemlich scheiße!!!Die Zeiten des Stummfilms sind zum Glück vorbei.
möcht mal wissen was die ganzen Leute die da über das Gelaber herziehen von einem Tarantinofilm erwarten! genau diese Dialoge sind das geile in seinen Filmen (neben den coolen gewalt Szenen)
Und ich fande Kill Bill 2 zwar nicht so gut wie den Vol 1 aber immer noch ein guter Film! Gut Tarantino hats ein bisschen übertrieben mit den Dialogen aber noch Ertragbar und meistens auch gelungen!
--
If I'm Wrong, I'm Right Where I BelongOriginally posted by JanPP@5 May 2004, 18:17
Das Argument schon wieder.
ich wüsste nicht, mich mit dir schon mal drüber unterhalten zu haben.
mein posting war aber eher eine reaktion auf die komplette cineasten-szene dieses forums. ich war leider zu knapp dran und zu verstreut, um einen eigenen thread dafür zu eröffnen, deshalb entschuldige ich mich, wenn das etwas harsch rüberkam. denn ausnahmsweise ist es alles nicht ganz so übel was man hier liest, zugegeben. obwohl ich diese geschichte mit den geeks etwas anders sehe (vorausgesetzt ich verstehe, was ihr mit „geeks“ meint). für mich machen genau diese dia-/monologe nämlich tarantinofilme aus und so besonders.
aber back to off-top: jedenfalls geht hier ein beliebter ton des niedermachens (vor allem bekannter bzw. finanziell erfolgreicher filme, als auch regisseure oder schauspieler) um, dem ich nicht ganz folgen will. dafür machen mir filme zu viel spass.
ok, mag sein, dass jeder mit anderem mass misst, mal mehr mal weniger kritisch, aber komischerweise klappt es, die musikalischen anti-threads grösstenteils verschont zu lassen, während man (zumindest ich – vielleicht lese ich auch nur die falschen threads zu falschen zeiten) in den filmsträngen grösstenteils diss en masse zu lesen bekommt. mir persönlich nimmt es oft den spass, mich an diesen unterhaltungen zu beteiligen. es sei denn, ich bin mal wieder in provokationslaune :wub:
ich bin auch der letzte, der auf meinungsgleichschaltung plädiert, und mit allen leuten nur zucker über filme ausschütten will, nur wundert mich, warum man sich hierzulande z.b. nicht darüber freut, ein zitat erkannt zu haben, anstatt es mies zu finden, da ja schonmal dagewesen oder aus-welchen-gründen-auch-immer.
nö?
aber wie gesagt, ich rede hier etwas globaler, nicht zwingend auf diesen thread, von dem ich vielleicht erst 3/4 seiten gelesen habe.--
Originally posted by dagobert@6 May 2004, 00:12
vor allem bekannter bzw. finanziell erfolgreicher filme, als auch regisseure oder schauspielerquatsch.
gemessen an seinen eigenen vorgaben halte ich „kill bill II“ für tarantinos schlechtesten film. wenn du mich fragst. zu behaupten, dass der film alleine schon deswegen gut ist, weil tarantino wieder lässig ist, oder die kampfszenen gelungen sind, ist genauso blöd, wie im umkehrschluss zu sagen, der film sei schlecht, weil er offensichtlich zitiert. nur wird bisher in diesem thread schnell einem das wort abgeschnitten, wenn man auf näheres eingehen will (nicht von dir). aber da ich sowieso das wort „cineast“ eklig finde, kann ich nicht gemeint sein.
--
A Kiss in the Dreamhousekurz:diese „ach gott, haben die wieder was entdeckt, weil sie zu viele filme schauen“ kommentare sucken. soll sich jeder seine eigenen vorgaben machen. dann ist die diskussion auch interessanter.
--
A Kiss in the Dreamhouseon topic: Ich fand Vol I. ordentlich. War amüsiert, unterhalten und habe mich (schwächen und sonstiges ignorierend) an nichts gestört. Andererseits war auch nichts mein Ding und nichts da woran ich mich 2 Tage später noch erinnert habe oder wozu ich was zu sagen habe. Im positiven wie im negativen.
--
dead finks don't talk -
Du musst angemeldet sein, um auf dieses Thema antworten zu können.