Joanna Newsom – Divers (23.10.2015)

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  • #9604049  | PERMALINK

    johnny-spazzy

    Registriert seit: 23.07.2014

    Beiträge: 820

    nikodemusAm ehesten gehen Leaving The City und Goose Eggs in diese Richtung. Sie gibt sich generell schon sehr aus, es gibt etliche Brüche, aber durchaus mit Punch und rhythmisch variabel.

    Ich sehe, ich brauche die Platte bald, zumal deine Eindrücke ja noch sehr zwiespältig klingen. ;-)

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    #9604051  | PERMALINK

    doc-f
    Manichäer

    Registriert seit: 26.08.2006

    Beiträge: 4,524

    Johnny SpazzyP.S. Eine relativ nichtssagende Rezension des ME. Und natürlich wird auch Kate Bushs Name einmal wieder „gedroppt“! Die muss offenbar immer als Referenz herhalten, wenn dem Rezensenten nichts Eigentliches zum besprochenen Album einfällt.

    Wobei ich den Vergleich, der sich ja auch nur auf einen Song bezieht, auch nicht als so abwegig empfinde. Jedenfalls gibt es bei „Divers“ schon ein paar Momente, bei denen ich auch an Bush denken musste, aber der Gesamteindruck bleibt doch, dass Joanna Newsom singulär ist und ihr eigenes Ding durchzieht. Die Musik klingt, wie nikodemus schreibt, anders als bei den Vorgängeralben, aber dennoch – so finde ich – vertraut. Aber sie ist andererseits auch wieder so komplex und es gibt ja auch keine Refrains, an die man sich klammern könnte, dass dieses Album noch viele Durchgänge brauchen wird, um es zu fassen.

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    Ain't complaining 'bout what I got,  seen better times, but who has not?
    #9604053  | PERMALINK

    go1
    Gang of One

    Registriert seit: 03.11.2004

    Beiträge: 5,628

    Meine Erwartungen waren hoch (Divers sollte ein Kandidat für mein Album des Jahres werden), und das Schöne ist: Sie sind erfüllt worden! Was für ein Reichtum an Melodien und Klangfarben! Eine Synthese aus Folk und Klassik, originell und einladend. Dazu die komplexe Songlyrik, mit der man sich monatelang wird beschäftigen können. Ein Stück ist schöner als das andere (nur das Traditional „Same Old Man“ fällt naturgemäß ab zwischen Newsoms Kompositionen), und das Album hat einen wunderbaren Flow: jedes Stück ist anders, aber alle greifen ineinander und ergeben eine Einheit, und am Ende wartet eine Ode an die Freude mit den Prager Philharmonikern, das textlich wieder auf das erste Stück zurückverweist. Macht mich glücklich.

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    To Hell with Poverty
    #9604055  | PERMALINK

    brosche

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 3,981

    Nach 2 Durchläufen kann man sicher noch nicht viel sagen, aber die neue Platte erscheint mir, zumindest musikalisch, nachvollziehbarer und eingängiger als ihre Vorgänger.

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    Bleibense Mensch. [/FONT][/I][/COLOR][/FONT]
    #9604057  | PERMALINK

    nerea87

    Registriert seit: 03.02.2005

    Beiträge: 3,185

    nikodemus“DIVERS“ konnte eigentlich nur ein schwieriges Album (für mich) werden, der/die Vorgänger waren überirdisch groß und ich stellte mir schon die Frage, ob sich ihr „Sound“ abnutzen kann, ob alles weitere nach „YS“ und „HAVE ONE ON ME“ nur nach more of the same klingen wird oder ob und wie es schaffen kann, ihren Sound und ihrem Instrument neue Facetten zu entlocken.

    Ich konnte nicht widerstehen und musste in den Vorab-Track „Sapokanikan“ reinhören und das flüchtige Hören versprach eine moderate Veränderung. Zumindest erschien es mir damals so. Heute ist dann der große Tag und wie Harfenultras haben ja auch lange genug warten müssen. Eigentlich kann man nur enttäuscht werden, wenn die Erwartungshaltung von Jahr zu Jahr steigt und der Vorgänger immer noch zu meinen, sagen wir, liebsten 15 Alben überhaupt gehört.

    Die beeindruckensten Tracks auf „HAVE ONE ON ME“ waren für mich oftmals die leisen Songs (’81, In California, Does Not Suffice), aber eine richtige Schwäche kann ich bis heute nicht ausmachen. „DIVERS“ ist anders und nimmt mich nicht so schnell gefangen, es ist ausladend, teilweise überbordernd, abgehoben, mystisch und dennoch bezückend. Vieles ist reich arrangiert, Streicher hier, Bläser dort, Mellotron, Akkordeon, Wurlitzer, Banjo, Piano und irgendwo auch immer ihre Harfe (allerdings in den meisten Tracks weit weniger prominent als zuvor). Ich muss das alles noch etwas ordnen, das ganze ist sehr melodiös und rund, aber es springt einen nicht an, lässt einen nicht sofort mitsingen wie in ’81 oder Good Intentions Paving Co.

    Was aber auffällt ist die Weiterentwicklung ihrer Stimme. Ich glaube, Joanna Newsom entwickelt sich zu meiner Lieblingssängerin. Unglaublich wie sie das Kieksen und Unbeholfene ihrer Stimme immer weiter verändert hat und wo sie nun angekommen ist. Ich kann das gar nicht richtig beschreiben, man muss es hören wie sie innerhalb eines Tracks (z.B. den Titeltrack) vollkommen hohe klare Töne singt, wie ihre Stimme scheinbar bricht, sie die Töne zerdehnt und manchmal brummt, sie quengelt und jubiliert. Auch dieses stream of consciousness-mäßige Rasen und Ausbrechen und Abbremsen der Stimme in manchen Tracks (z.B. You will not Take My Heart Alive) finde ich herzerwärmend und berührend. Wie sie zaghaft ausbricht, ins Falsett fällt und wieder einnickt und ihre Stimme wie Wellen anschwellen und irgendwo einfach auslaufen (A Pin Light Bent), das passt in diese Bilder des Eintauchens, Abtauchens oder Verschwindens, die sie immer wieder besingt. Nicht dass ich hier (immer) ne Message raushören könnte, aber es berührt mich, ohne verstehen zu müssen, worüber sie singt. Vor allen klingt das Lesen hier vermutlich bemühter, als sich es es anhört. In dieser Bandbreite nehme ich das nur bei Dylan wahr (während dieser bei fast jedem Album seit den 60ern eine neue Stimme hat, wechselt Newsom ihre teilweise in einem Song aus. Am liebsten mag ich es, wenn sie mit sich selbst im Duett singt und man meint, die McGarrigle Schwestern zu hören.

    Wahrscheinlich dokumentieren Sapokanikan oder Leaving The City wirklich am besten die Weiterentwicklung, die JN genommen hat, mein liebster Track und mein Anspielttipp ist aber der Schlusstrack, „Time, As A Symptom“: beginnend wie eine einfache Klavierballade steigert sich ihre Stimme in Stimme, ein Wispern in ein Orchestern und ein Flüstern in ein Jubilieren. Der Song kippt, wogt, läuft über, explodiert und endet irgendwo hinter einer Nebelwand und einem Uhu. Man kann das kitschig finden. Oder unerhört gut.

    Schön gesagt, vieles teile ich. Interessant sind wirklich ihre Entwicklungen, kompositorisch – so nah am perfekten Popsong wie nie zuvor und locker auf Go-Betweens-Levell -, gesanglich, da vielleicht am deutlichsten, man höre nur mal hier https://www.youtube.com/watch?v=m1cwlYVP6rw in ihre Anfänge hinein, und textlich setzt sie auch wieder neue Akzente.
    Sie wirkt kontrollierter und souveräner als je zuvor, wechselt ihre Stimme teils in den Liedern, da geht sie sogar noch über Dylan hinaus.

    Ein weiterer Monolith. Schon der Vierte.

    --

    ...falling faintly through the universe...
    #9604059  | PERMALINK

    lotterlotta
    Schaffnerlos

    Registriert seit: 09.04.2005

    Beiträge: 5,316

    habe das album heute zum ersten mal gehört, und ja, die verweise auf kate bush sind eindeutig berechtigt.
    denke da vor allem an kate bush’s album „the dreaming“, die brüche und wechsel in der phrasierung, die höhen und das
    fast unverständliche geraunze…
    was bei bush irgendwie völlig schräg und verstörend albtraumhaft aber in sich stimmig klingt wirkt bei newsom bemüht, nach dem willen zu großer kunst, die vielleicht erarbeitet bzw. freigelegt werden muss durch einige spins bewusstem hörens.
    wirklich gepackt im ersten hördurchgang hat mich erst die vierte seite der Lp, da aber dermaßen, dass ich erstmal gefühlte 10min völlig überwältigt im sessel sitzen blieb! im ersten höreindruck stärker als beide vorgängeralben….

    --

    Hat Zappa und Bob Marley noch live erlebt!  
    #9604061  | PERMALINK

    rockingroll

    Registriert seit: 31.03.2014

    Beiträge: 2,752

    Joanna Newsom quietscht wie schlecht geölt. Gruseligste Platte des Jahres.

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    #9604063  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    Nur konsequent von Dir! Wenn man sonst regelmäßig den größten Rotz abfeiert, muss man der vielleicht besten Platte des Jahres natürlich * geben.

    OT: Habe ich Deine Threads zu den Rocklegenden Maffay und Pur übersehen? Oder kommen die noch?

    --

    #9604065  | PERMALINK

    themagneticfield

    Registriert seit: 25.04.2003

    Beiträge: 33,963

    Dann bin ich halt der erste der Joanna Aficionados hier. Ys hatte mich sofort weggeblasen, Have One On Me stante pede komplett fasziniert, das neue Album geht leider bis dato komplett an mir vorbei. Hat für mich so wenig Punkte, an denen ich mich festhalten könnte, die mir im Ohr bleiben, die mich mitreißen, dass ich manchmal überrascht bin, dass eine Plattenseite schon wieder vorbei ist, wo ich doch den Eindruck habe, es läuft immer noch das erste Lied.
    Wird wohl mein „Female Sufjan Album“ des Jahres. Die Platte eines Künstlers, die plötzlich fast flächendeckend begeistert, und für mich nicht mehr als Mittelmaß im Oeuvre ist.

    Vielleicht fehlte bisher aber auch nur die richtige Stimmung (sollte die mal eintreten, lege ich auch umgehen Stevens wieder auf)

    --

    "Man kann nicht verhindern, dass man verletzt wird, aber man kann mitbestimmen von wem. Was berührt, das bleibt!
    #9604067  | PERMALINK

    nikodemus

    Registriert seit: 07.03.2004

    Beiträge: 21,280

    Der erste Afioconado bist du sicher nicht, Go1 und ich waren weiter oben ja schon voll des Lobes. Soll ich dir mal paar Stellen heraussuchen, die absolut herausragend sind? Ich finde weiterhin, dass am besten ihre Stimme funktioniert, die war noch nie so gut wie auf Divers. Aber „Anecdotes“ und „Time as a Symptom“ zählen für mich auch zu ihren tollsten Tracks überhaupt. Alleine wenn das Orchester in Time einsetzt :liebe:

    --

    and now we rise and we are everywhere
    #9604069  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    Joanna Newsom Performs „Leaving the City“ on „Jools Holland“

    Einer meiner absoluten Favoriten, ich hoffe sehr, sie spielt es morgen auch :liebe:

    --

    #9604071  | PERMALINK

    rockingroll

    Registriert seit: 31.03.2014

    Beiträge: 2,752

    McGeadyNur konsequent von Dir! Wenn man sonst regelmäßig den größten Rotz abfeiert, muss man der vielleicht besten Platte des Jahres natürlich * geben.

    Bei DSDS käme Joanna doch nicht mal in den Recall.

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    #9604073  | PERMALINK

    themagneticfield

    Registriert seit: 25.04.2003

    Beiträge: 33,963

    nikodemusDer erste Afioconado bist du sicher nicht, Go1 und ich waren weiter oben ja schon voll des Lobes. Soll ich dir mal paar Stellen heraussuchen, die absolut herausragend sind? Ich finde weiterhin, dass am besten ihre Stimme funktioniert, die war noch nie so gut wie auf Divers. Aber „Anecdotes“ und „Time as a Symptom“ zählen für mich auch zu ihren tollsten Tracks überhaupt. Alleine wenn das Orchester in Time einsetzt :liebe:

    Ich meinte es eher als „der erste Joanna Aficionado, der was zu meckern hat“ ;-). Ich gebe zu, es war etwas verkürzt ausgedrückt.

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    "Man kann nicht verhindern, dass man verletzt wird, aber man kann mitbestimmen von wem. Was berührt, das bleibt!
    #9604075  | PERMALINK

    irrlicht
    Nihil

    Registriert seit: 08.07.2007

    Beiträge: 31,310

    :doh:

    --

    Hold on Magnolia to that great highway moon
    #9604077  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    RockingRollBei DSDS käme Joanna doch nicht mal in den Recall.

    Danke für das Transparentmachen Deiner Qualitätsmaßstäbe!

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