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Von Dickerson „To My Queen“ mit Andrew Hill! Das dürfte sein schönstes Album sein!
Zudem, wenn Du mal etwas wagen magst: „Out to Lunch“ von Eric Dolphy (mit Freddie Hubbard an der Trompete, Bobby Hutcherson an den Vibes, Richard Davis am Bass und Tony Williams an den Drums) – grossartiges Album irgendwo zwischen Hardbop und Avantgarde, mit einem ganz eigenen Sound, in dem Hutchersons oft glockenklare und nicht sehr „vibrierende“ Töne eine wichtige Rolle einnehmen. Dolphy spielt Altsax, Flöte und Bassklarinette, und eigentlich alle drei unvergleichlich.
@thelonica: unbedingte Empfehlung für die Wilen-CD – die ist sehr toll! Noch besser ist aus der frühen Zeit (bis hin zu aber ohne „Barney“ aus dem Club St. Germain) das Album von Sacha Distel / John Lewis auf Atlantic.
Ergänzend: „Moody & The Brass Figures“ hör ich offenbar deutlich stärker als redbeans (zwei Sterne unter ****1/2 oder *****, die das Wilen/Bags-Album kriegt? Echt!?), ich hab dazu im Moody-Thread mal was geschrieben:
gypsy tail wind… Moody nahm allerdings weiter mit Barron auf, etwa 1966 auf dem Milestone Album Moody and the Brass Figures (Milestone MSP-9005, Fantasy OJCCD 1099-2.
Die Musik erinnert sofort ans 1958er Album „Last Train from Overbrook“ – mit hartem Beat und viel Blech steigt Moody in den Opener „Smack-a-Mac“ ein, Don Butterfields Tuba ist prominent und schafft mit Bob Cranshaws Bass einen Wall tiefer Töne, punktiert durch die Trompeten von Joe Newman, Jimmy Owens und Snooky Young sowie Jimmy Clevelands Posaune. Mel Lewis vervollständigt mit Barron und Cranshaw die Rhythmusgruppe. Vier der neun Stücke entstanden im Quartett mit derselben Rhythmugruppe, auf einem davon spielt Moody Flöte, sonst beschränkt er sich für einmal aufs Tenorsax. Die Brass-Stücke arrangiert hat Tom McIntosh, produziert haben Orrin Keepnews und Dick Katz.
Die weiteren Nonett-Stücke sind „Bess, You Is My Woman Now“ aus Gershwins „Porgy & Bess“ (mit einer grossartigen Passage von Don Butterfield zu Beginn), die Ballade „Love, Where Are You?“ von Moody, Charlie Parkers „Au Privave“ und eine weitere Moody-Ballade, „Simplicity and Beauty“.
Im Quartett spielt Moody „Cherokee“ (an der Flöte, mit Tempo-Wechseln, sehr schön!), den Standard „The Moon Was Yellow“, Monks „Ruby My Dear“ sowie sein eigenes „Never Again“.
Neben Moody soliert Barron hie und da und Jimmy Owens hat als einziger Bläser im tollen Arrangement von „Au Privave“ ein Solo am Flügelhorn. Das Stück ist wohl das Highlight des Albums – das Arrangement klingt aussergewöhnlich, Mel Lewis klöppelt ein feines Intro, die Tuba ist wieder präsent, und über all dem Gebläse hebt Moody zu einem schönen boppigen Tenorsolo ab. Dann folgt eine kurze Stop-Time Passage, in der sich das Blech türmt, woraus Barrons Solo entspringt. Owens setzt dann mit einem kurzen Solo-Breatk ein und bläst ein lyrisches Solo mit schönem Ton. Grossartig auch Moodys eigenes „Simplicity and Beauty“ – ein treffender Titel, den McIntosh wunderbar umsetzt, mit einem Arrangement, das viel Luft für Moody lässt, die anderen Bläser werden in Schichten auf und abgebaut, die Tuba ist einmal mehr präsent… das ganze im swingenden 3/4 – und viele Male beim Hören werde ich daran erinnert, was Mel Lewis für ein klasse Drummer war! Das abschliessende „Never Again“ bewegt sich irgendwo zwischen Saturday Night Prayer Meeting (das Tamburin!) und sedierter Amen-Nummer… wunderbar, wie das die Tenor-Linie vor sich hinschleicht, wie Barron soulig spielt, ohne je in Klischees abzudriften, und wie Cranshaw das ganze trägt mit seinem riesigen Sound!
Laut Keepnews‘ Liner Notes war es das Ziel des Album, „to narrow Moody down somewhat, and thereby to put him into sharper focus.“ Ob letzteres nun gelungen ist halte ich für eher fragwürdig – ich glaube nicht, dass ein zweites Flöten-Stück und ein Altsax-Feature das Album schlechter gemacht hätte. Andererseits vermag Moody am Tenor wie immer völlig zu überzeugen, es ist also auch nicht so, dass man etwas vermissen würde. Ein rundum gelungenes und überzeugendes Album. …--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #157: Benny Golson & Curtis Fuller – 12.11.2024 – 22:00 / #158 – 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaHighlights von Rolling-Stone.deWelches Equipment verwenden eigentlich…Pink Floyd?
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WerbungSollten wir vielleicht im anderen Thread weiterführen die Diskussion?
Was ist eure Meinung zu den ganzen MP3 Downloads? Macht das den Jazz kaputt? Verdienen die Künstler daran noch genügend?
Werden wir vielleicht in ein paar Jahren keine Jazz CDS mehr haben?
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An CDs verdienen die meisten Künstler eh nichts… da muss man sehr grosse Mengen umsetzen, um daran was zu verdienen. Die paar Tausend Exemplare, die bei Jazz-CDs verkauft werden, reichen üblicherweise wohl (bei neuen Produktionen) nicht mal immer, um die enstandenen Kosten abzudecken.
Wie das mit MP3 aussieht weiss ich nicht – interessiert mich überhaupt nicht, der Markt. CDs wird’s vielleicht in der Tat bald nicht mehr geben, aber dann kaufen wir halt alle wieder Vinyl – auch schön. Wird dann halt alles teurer, exklusiver…
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #157: Benny Golson & Curtis Fuller – 12.11.2024 – 22:00 / #158 – 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaich hatte jetzt grob mit ***** vs schwache bis durchschnittliche ***1/2 gerechnet, muss das Moody Album aber nochmal hören… ich find das Album mit Lewis/Distel jedenfalls eher ein kleines bißchen schwächer als das mit Jackson…
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.Wie groß ist der MP3 Markt bei Jazz? Glaubt ihr,dass die alten Schallplaten die CDS ersetzen werden?
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gypsy tail windVon Dickerson „To My Queen“ mit Andrew Hill! Das dürfte sein schönstes Album sein!
Zudem, wenn Du mal etwas wagen magst: „Out to Lunch“ von Eric Dolphy (mit Freddie Hubbard an der Trompete, Bobby Hutcherson an den Vibes, Richard Davis am Bass und Tony Williams an den Drums) – grossartiges Album irgendwo zwischen Hardbop und Avantgarde, mit einem ganz eigenen Sound, in dem Hutchersons oft glockenklare und nicht sehr „vibrierende“ Töne eine wichtige Rolle einnehmen. Dolphy spielt Altsax, Flöte und Bassklarinette, und eigentlich alle drei unvergleichlich.
„Out to Lunch“ habe ich mir schon einmal angehört, habe schon registriert dass es hier im Forum bei vielen hoch im Kurs steht. Avantgarde- oder Free- Jazz ist aber noch nichts für mich, könnte sogar sein dass es niemals was für mich sein wird. Aber ich werde es natürlich nochmals probieren.
In welche Schublade steckt man eigentlich den Jazz, den Miles Davis 1971 gemacht hat ? Letzte Woche kam ja im WDR eine Aufzeichnung eines Konzerts in Berlin 1971. Hervorragende Soli, aber zum Teil doch etwas chaotisch.
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life is a dream[/SIZE]Und zum Thema MP3s: Interessiert mich auch überhaupt nicht. Ich würde jedenfalls nie eine müde Mark für einen MP3- Download ausgeben.
Die Schallplatte wird es auch weiterhin geben, nach fast 30 Jahren mit CDs wäre sie ja sonst auch jetzt schon mausetot.
Ich glaube jedenfalls auch, dass es auch weiterhin einen Markt für CDs geben wird. Nur mit MP3s wird sich jedenfalls nicht jeder zufrieden geben.Aber die Zukunft wird wahrscheinlich schon den Streams gehören, die mit der steigenden Geschwindigkeit des Breitband- Internets auch in höherer Qualität zur Verfügung gestellt werden können (gegen Entgelt !).
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life is a dream[/SIZE]@ferry: Der frühe Jazzrock ist streckenweise auch ziemlich… frei, sag ich mal. Miles‘ Musik hat sich eher noch mehr aufgelöst, in Fragmente, weg von Solos, hin zu Mini-Strukturen und dichten verwobenen Sounds (mit bis zu drei Gitarren später) und -Grooves, Klangfarben (auch Ellington spielte da eine Rolle).
@rebeans: ach so, das kann ich akzeptieren! Hätte die Moody CD selber wohl eher bei ****, und die Wilen bei ****1/2 oder ****.
@Formatdiskussion: keine Ahnung, aber der Jazzmarkt bewegt sich ja eh nur im Promille-Anteil am Musik-Markt. Und – ich vermute mal so – der CD- und Vinyl-Anteil ist da eher höher als bei anderen Segmenten, der MP3-Anteil also niedriger. Aber ich weiss das nicht und ehrlich gesagt interessiert’s mich auch nicht.
Ich gehe davon aus, dass die CD als Randerscheinung noch eine Weile weiterleben wird, die stärkere Verlagerung zurück zum Vinyl (neues, nicht altes) ist ebenfalls klar erkennbar in Zürich (zumindest eins der alten grossen Musikhäuser baut das Vinylsortiment fortwährend aus, sogar im Mediamarkt gibt’s ein kleines Gestell mit LPs – die Preise sind natürlich zürcherisch=horrend, also oft 40-55 CHF pro LP und für DoLPs schamlos x2).So, und jetzt muss ich los… McCoy Tyner wartet nämlich nicht auf mich, falls ich zu spät komme
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #157: Benny Golson & Curtis Fuller – 12.11.2024 – 22:00 / #158 – 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaferryWie gypsy schon erwähnte, höre ich erst seit kurzem Jazz.
Daher kenne ich ausser Milt Jackson nur noch Lionel Hampton, der ja auch soweit ich weiss das Vibraphon in den Jazz eingeführt hat.Aber die Faszination dieses Instruments hat sich mir erschlossen.
Welches Album bzw. Compilation von Walt Dickerson würdest Du mir denn empfehlen ?Wenn Jackson und Hampton die ersten Berührungspunkte waren, dann würde ich vielleicht nicht unbedingt mit „To my queen“ weitermachen, obwohl die trotz der Beteiligung von Andrew Hill sehr gemäßigt ist. Ich würde eher zu „This is Walt Dickerson“ tendieren, wenngleich man eigentlich mit keinem Album von Dickerson etwas falsch machen kann. Daher auch der dringende (spätere) Aufruf für das oft vergessene „Patch of Blue“, auf dem man eine erste Begegnung mit Sun Ra machen kann.
Weiter von Milt Jackson ausgehend (dessen „Invitation“ ich auch sehr empfehlen kann) würde ich mal bei Eddie Costa („Guys and Dolls like Vibes“ mit Bill Evans am Piano), Lem Winchester („Nocturne“ von Oliver Nelson) und Teddy Charles (vielleicht „Coolin“) vorbeischnuppern. Die bieten vor allem noch recht unterschiedliche Begleitmusiker.
Zu „Out to Lunch“: Setz‘ Dich dabei nicht selbst unter Druck. Die Session ist einfach ein Klassiker, aber es kann sehr gut sein, dass Du damit erstmal nichts anfangen kannst. Dann pack‘ die Musik weg und versuch’s später wieder. Das Album kann man sich aus meiner Sicht nicht erarbeiten, da macht es einfach irgendwann ‚klick‘. Dolphy an sich als Musikerpersönlichkeit muss man sich dann aber irgendwie erarbeiten, wobei das schon wieder eine speziellere Aufgabe ist. Erstmal nichts überstürzen.
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"There is a wealth of musical richness in the air if we will only pay attention." Grachan Moncur IIIMich intressiert wie sich der Musikmarkt entwickeln wird.Ich denke mal,dass der MP3 Markt bei Jazz mittlerweile recht hoch ist.Zweitausendeins bietet ja mittlerweile diverse MP3 CDS an.
Bei Schallplaten habe ich den Eindruck,dass was für die High Society ist.30 bzw 60 Euro für ein Album ist mir einfach zu teuer.
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das eine, was ich dir versprechen würde, ist, dass es cds mit mp3s drauf nicht mehr lange geben wird, die sind ein Relikt aus der Zeit der miesen Internetverbindungen… ich könnt mir auch vorstellen, dass mp3s/streams, jedenfalls irgendwelche nicht-physikalischen Formate plus Vinyl für die eigentliche Sammlung (die dann die wenigsten haben werden), sich langfristig durchsetzen werden… aber ganz sicher bin ich mir da auch nicht…
und, anderes Thema, Zweitausendeins ist ganz offensichtlich im Niedergang, das ist das einzige, was ich aus deren Sortiment ablesen würde…
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.katharsisWenn Jackson und Hampton die ersten Berührungspunkte waren, dann würde ich vielleicht nicht unbedingt mit „To my queen“ weitermachen, obwohl die trotz der Beteiligung von Andrew Hill sehr gemäßigt ist. Ich würde eher zu „This is Walt Dickerson“ tendieren, wenngleich man eigentlich mit keinem Album von Dickerson etwas falsch machen kann. Daher auch der dringende (spätere) Aufruf für das oft vergessene „Patch of Blue“, auf dem man eine erste Begegnung mit Sun Ra machen kann.
Weiter von Milt Jackson ausgehend (dessen „Invitation“ ich auch sehr empfehlen kann) würde ich mal bei Eddie Costa („Guys and Dolls like Vibes“ mit Bill Evans am Piano), Lem Winchester („Nocturne“ von Oliver Nelson) und Teddy Charles (vielleicht „Coolin“) vorbeischnuppern. Die bieten vor allem noch recht unterschiedliche Begleitmusiker.
Zu „Out to Lunch“: Setz‘ Dich dabei nicht selbst unter Druck. Die Session ist einfach ein Klassiker, aber es kann sehr gut sein, dass Du damit erstmal nichts anfangen kannst. Dann pack‘ die Musik weg und versuch’s später wieder. Das Album kann man sich aus meiner Sicht nicht erarbeiten, da macht es einfach irgendwann ‚klick‘. Dolphy an sich als Musikerpersönlichkeit muss man sich dann aber irgendwie erarbeiten, wobei das schon wieder eine speziellere Aufgabe ist. Erstmal nichts überstürzen.
Danke für Deine Empfehlungen. Da mir Bill Evans doch sehr zusagt, hört sich „Guys and Dolls Like Vibes“ vielleicht sogar am interessantesten für mich an.
Ich berichte dann hier, wenn sich was getan hat.BTW: Mit „Out to Lunch“ setzte ich mich gar nicht so unter Druck, den Druck bekomme ich eher durch die vielen Empfehlungen hier !
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life is a dream[/SIZE]ganz abgesehen davon, dass ich auch nicht denke, dass Hutcherson der nächste Schritt für ferry ist (oder Dickerson), würd ich eher etwas mit Hutcherson vorschlagen, wo der Saxophonist nicht auch noch eine Herausforderung ist… zum Beispiel Grassella Oliphant – The Grass Roots, oder eins der Jackie McLean Alben mit Hutcherson… (wo ich es grad so höre, in The Grass Roots sollten hier einige mal reinhören (thelonica, katharsis, alexis…) hatte es immer als ein bißchen langweilig abgespeichert, aber irgendwie passt es heute gut zum Wetter… (info)
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.„The Grass Roots“ hatte ich neulich auch wieder mal angehört, ebenfalls „The Grass Is Greener“. Weiss noch immer nicht recht, was ich von denen halten soll. Bestimmt nichts grossartiges, aber ist schon was dran an der Musik!
Übrigens, das hab ich grad erst gesehen, die Wilen, da wollte ich schreiben ****1/2 oder *****, nicht ****!
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #157: Benny Golson & Curtis Fuller – 12.11.2024 – 22:00 / #158 – 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaIch denke, daß es mit Vinyl noch ein wenig weitergehen wird. Wer sich dazu durchgerungen hat, ist auch ein treuer Kunde. Es ist nur schwierig, den richtigen Einstieg zu bekommen.
LPs zum Neupreis von € 30 – 60, die diesen Preisen auch qualitativ (in etwa) entsprechen, sind eher etwas für Hörer gehobener Abspielgeräte. Bei meiner Mutter höre ich auf einem alten Nordmende-Plattenspieler, angeschlossen an eine günstige Kaufhausanlage (in Berlin, wird nach Flohmarktbesuch zur „schnellen Befriedigung“ genutzt). Da spielt es keine Rolle, ob es eine Classic Records – LP oder eine Mikulski-OJC ist.
Wobei der Preis der Anlage auch nicht unbedingt im fünfstelligen Bereich liegen muß, um Spaß zu haben. Das kann dann sogar kontraproduktiv werden.
Der Vinyleinstieg sollte gut überlegt werden, aber als Schallplattensammler kann ich nur sagen: Es lohnt sich!
Man kann sich auch oft die recht teuren audiophilen Nachauflagen ersparen, wenn man sich ein wenig im Internet herumtreibt. Nicht jede Speakers Corner-LP ist auch rar. Eine japanische Ausgabe für $ 10 + $ 10 Versand spart schon mal Geld. Klanglich ist da auch nichts dran auszusetzen, wenn die Platte in einwandfreiem Zustand ist. Von günstigen Originalen und anderen guten reissues mal abgesehen.CDs und DVD Audio usw. werden auch noch ein paar Jahre überleben. Die Verbreitung der Abspielgeräte und das Beharrungsvermögen eines großen Teils der Bevölkerung sorgen dafür. Man kann ja auch immer noch echte Schellacknadeln verschiederner Härten & Qualitäten kaufen.
Die große Frage ist, inwieweit die Daten auf DVD & CD wirklich vorhalten.
Die ersten 25 Jahre hat sich die CD insgesamt, trotz einiger Problemfälle, gut gehalten (lassen wir mal den Klang und die Überspielqualität bei vielen außer Acht).
MP3 auf CD ist sicher überholt. Ich kenne zwar auch Jazzhörer, die Jazz fast ausschließlich von der Festplatte hören, aber dann auch in anderen Dateiformaten, die besser klingen. Da wird von CD und Platte auf Festplatte kopiert, um eine recht geordnete Sammlung aufzubauen. MP3 ist da sowohl als auch das falsche Format. Das war/ist sicher eine Übergangslösung und reicht(e) für das Auto, den Strand oder für Leute, die nebenbei ein bißchen Musik hören wollen. Für eine richtige Sammlung für den klassichen Hörgenuß ist das nichts.
Und die cover fehlen. Nicht jedes Bild war/ist große Kunst, nicht alle liner notes waren/sind wirkliche Auseinandersetzung mit Werk und Künstler. Aber oft genug paßt(e) es gut zusammen und gab Stimmungen und Informationen.Letztendlich ist der Albumliebhaber das große Problem. Da er seltener wird, besteht wenig Grund, CDs herzustellen. Es ist eben leichter, sich ein paar Titel im download zu holen und eine Sammlung der Lieblingsstücke aufzubauen. Und für die Plattengesellschaften, so sie noch beteiligt sind, ist das auch günstiger.
Der beinharte Fan wird noch ein paar Jahre auch CD und LP kaufen können, aber die Zahlen werden entscheiden. Da wird der download sicher der Sieger bleiben/werden.
Und, noch mal die Wiedergabetechnik am Rande: Manchen reichen die eingebauten Lautsprecher am PC oder die meist lausigen Kopfhörer am Handy/MP3-Spieler. Wer das nicht anders kennt, braucht keine CDs und LPs zu kaufen. Dafür gibt es keinen Grund, er vermißt nichts. Ein paar mal am PC die richtige Taste gedrückt, schon ist wieder ein Titel mehr auf dem Speicher.
Wozu die Wohnung mit LP-Dreher, CD-Spieler, Verstärker und Boxen vollstellen? Ist ja schon in Form eines Computers und Handys vorhanden.
Das kostet auch noch extra Geld.
Und wer weiß, vielleicht kommt ja noch von Brüssel oder aus Berlin die Order, weiter Strom zu sparen. Da können Stromfresser wie z.B. Verstärker auch noch geächtet werden. Die Glühlampe war vielleicht nur der Vorreiter.--
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Schlagwörter: Empfehlungen, Fragen, Jazz-Empfehlungen
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