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pipe-bowlEigentlich wollte ich mich aus der entbrannten Diskussion heraushalten, aber nach den Einlassungen letzte Nacht dann doch nicht. Rossis Formulierung war spitz, provokant und herausfordend. Micks Replik war persönlich beleidigend. Sie konnte sich nur auf 2 User beziehen.
Wenn es denn keinen Unterschied macht, ob jemand einen Musiker einen Langweiler nennt oder ein anderer einen Mitdiskutanten als dusselig bezeichnet und im gleichen Zusammenhang von abgrundtiefem Hass schreibt, dann fühle ich mich hier unwohl. Monroes Ungleichung trifft den Nagel auf den Kopf. Ich kann nicht persönlich beleidigt sein, wenn einer meiner Favoriten angegriffen wird und gleichzeitig einen anderen Hörer wegen seiner Präferenzen als Hupfdohlen- und Nervgesangsgoutierer bezeichnen. Austeilen und einstecken können steht hier in einem starken Mißverhältnis.
Aber das ist es doch, was ich sage. Hier laufen halt seit Jahren fast ausschließlich die gleichen User rum. Da kennt man sich, da hat jeder einen Stempel. Rossi der Mann für die jungen popgeschwängerten Mädchen mit schickem video, Monroe (oder welche Inkarnation auch immer) der Typ für die polemischen 1-2 Zeiler, Songbird voll auf dem Attitüdezug mit sehr klar definierten musikalischen Vorlieben, die gerne mal an einem gewissen Style festgemacht und gerne mal leicht arrogant rübergebracht werden, ich, jemand der irgendwie in fast jedem Genre wildert, jeden Mist hört, und dehalb in keinem Genre wirklich ernst zu nehmen ist, Mick der rüpelig polternder Rolling Stones Altarbauer, der nebenher im Höchstfall noch Musik akzeptiert, die Eier hat und nach Schweiß riecht etcpp. Und so geht man dann auch auf die Diskutanten zu. Man macht das was sie sagen vor allem an dem Bild fest, das man von ihnen hat. Dadurch wird dann einfach auch das übersehen, was an den Aussagen stimmt. Das ist nun aber wirklich nichts Neues, daher wundert mich die Aufregung schon ein bisschen. Ich hatte es Rossi ja schon gesagt, und in dem Punkt hat Songbird auch nicht ganz Unrecht. Er hat mit seinem ganz untypischen Einzeiler quasi nach solchen Reaktionen geschrien, gerade weil man doch weiß wen man mit so einer Aussage anspricht und natürlich auch wie derjenige reagiert.
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"Man kann nicht verhindern, dass man verletzt wird, aber man kann mitbestimmen von wem. Was berührt, das bleibt!Highlights von Rolling-Stone.deAmazon Prime Video: Die wichtigsten Neuerscheinungen im Dezember
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WerbungbullschuetzDie musikalischen Zutaten gefallen mir alle – das Gefühl der Langeweile stellt sich bei mir dennoch umgehend ein, weil mich hier überhaupt nichts überrascht. Ich habe spätestens ab dem dritten Lied (na ja, eigentlich schon ab dem Gitarren-Intro des ersten Lieds) das Gefühl, da steht bloß einer vor dem Spiegel, probiert verschiedene Klamotten an und checkt, welche am coolsten aussehen. Ich kann das gut anhören, aber ich habe zu keiner Sekunde das Bedürfnis, jetzt unbedingt diese Scheibe weiterdrehen lassen zu müssen, dauernd denke ich mir, ich könnte doch genauso gut T. Rex oder Oasis oder Kinks oder Donovan oder CCR oder drei Dutzend andere Sixties-Acts auflegen und würde dabei besser (und, obwohl ich diese Dinger dutzende Male gehört habe, womöglich sogar überraschender) unterhalten werden. Ich fürchte fast, die Tatsache, dass ausgerechnet diese Platte im Mutterland des Pop derartig gehypt wird, ist ein wuchtiger Beleg für tolos in einem Nachbarthread so hingebungsvoll gegen alle Einsprüche verteidigte Retro-These. Nichts an dieser Platte nervt mich, es ist quasi genau meine Musik. Ich merke bloß schon beim zweiten Durchhören, wie ich abzuschweifen beginne. Ich finde da in der Produktion keine kleinen Widerhaken, Tricks, Stolperfallen, das ist alles so plan und platt. Es ist ja immer doof, im Pop mit Tiefe und Oberflächlichkeit zu argumentieren. Also unterscheide ich lieber zwischen „packend“ und „ganz nett“ und sortierte Jake Bugg in der zweiten Kategorie ein.
Ich gebe zu, dass mir diese Überlegungen auch nicht ganz fremd sind. Meine Frau argumentiert ganz ähnlich wie Du in Bezug auf Jake Bugg.
Vielleicht gefällt mir ja diese Platte auch deshalb so gut, weil sie genau so „retro“ ist, wie man es erwartet.Aber das ist grundsätzlich das Problem aktueller Pop Musik (und ich beziehe den Rock hier einfach mal mit ein, weil der Oberbegriff für alles m.E. nach wie vor Pop ist). Sie ist nur ganz selten noch wirklich neu und überraschend. Das wird ja in dem zitierten Nachbar-Thread gerade immer im Kreis rum diskutiert.
Für mich ist die Jake Bugg Platte gelungen. Sie macht mir Spaß, ich höre sie gern. Im Moment jedenfalls.
In fünf oder zehn Jahren höre ich ganz sicher immer noch meine alten Kinks, Stones, CCR, The Who etc. Platten. Jake Bugg vielleicht auch noch; aber nur vielleicht.--
Twang-Bang-Wah-Wah-Zoing! - Die nächste Guitars Galore Rundfunk Übertragung ist am Donnerstag, 19. September 2019 von 20-21 Uhr auf der Berliner UKW Frequenz 91,0 Mhz, im Berliner Kabel 92,6 Mhz oder als Livestream über www.alex-berlin.de mit neuen Schallplatten und Konzert Tipps! - Die nächste Guitars Galore Sendung auf radio stone.fm ist am Dienstag, 17. September 2019 von 20 - 21 Uhr mit US Garage & Psychedelic Sounds der Sixties!Seh ich auch so, Mikko.
Und die Gefühle, die bullschuetz beschreibt, kenne ich auch. Allerdings glaube ich, dass sie mehr mit uns selbst und dem Umstand zu tun haben, dass wir seit 30 oder noch mehr Jahren intensiv Musik hören, als mit dem Absender. Es gibt ja auch den umgekehrten Fall: Ich lege eine alte Platte auf und fühle mich in diesem Hörerlebnis zwar wohl und geborgen, andererseits aber fühlt sich die Voraussehbarkeit der musikalischen Geschehnisse mitunter eben auch etwas fad an.
Was Bugg angeht: Ich freue mich einfach, dass ein so junger Kerl in einer Sprache zu mir spricht, die ich verstehe. Deshalb muss ich ja nicht immer seiner Meinung sein. Und es kann natürlich gut sein, dass ich das alles in einem Jahr todlangweilig und hohl finde. Aber das spielt ja jetzt keine Rolle. Musik ist nun mal eine emotionale Sache, und so lange sie sich gut anfühlt, sollte man sich dran freuen.--
Der Hofacker Allerdings glaube ich, dass sie mehr mit uns selbst und dem Umstand zu tun haben, dass wir seit 30 oder noch mehr Jahren intensiv Musik hören, als mit dem Absender.
Das stimmt natürlich. Und deshalb habe ich eigentlich gerade bei den „jüngeren“ sog. „Singer/Songwritern“ so meine Probleme. Also Leute der Generation Ryan Adams etc.
Ich denke mir dann immer: „Junge, willst du mir jetzt die Welt erklären? Dass Kriege doof sind, die Umwelt kaputt geht? Und dein Liebesleid habe ich momentan auch nicht. Also, verschone mich, du langweilst mich!“.Freilich können mir auch Dylan oder Young nichts Neues mehr erzählen, aber natürlich ist da eine gewisse Vertrautheit vorhanden. Mit alten Freunden diskutiert man halt immer noch gerne und hört ihnen zu.
Gestern Nacht bin ich beim zappen zufällig bei Viva gelandet, als gerade das Video zu „Two Fingers“ anfing.
Und ich habe das im Hinblick auf den Thread mit einem leichten Lächeln verfolgt.
Klar bedient er da sämtliche Klischees, wie man es von einem 18-jährigen Mittelschichtjungen einer englischen Kleinstadt erwartet.
Und natürlich hat man das schon x-mal so gesehen.
Aber er macht das mit einer gewissen Leichtigkeit und Coolness, die mir gefällt.
Und insgesamt empfinde ich seine Musik nicht so verkopft und tierisch ernst, wie von vielen anderen.Und ja, wie die Haltbarkeit ist, vermag ich nicht zu sagen. Aber für den Moment habe ich ein Album, das mir großen Spaß macht. Und das ist das einige, was zählt für mich.
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„Toleranz sollte eigentlich nur eine vorübergehende Gesinnung sein: Sie muss zur Anerkennung führen. Dulden heißt beleidigen.“ (Goethe) "Allerhand Durcheinand #100, 04.06.2024, 22:00 Uhr https://www.radiostonefm.de/naechste-sendungen/8993-240606-allerhand-durcheinand-102:bier:
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"Man kann nicht verhindern, dass man verletzt wird, aber man kann mitbestimmen von wem. Was berührt, das bleibt!Zappa1Aber er macht das mit einer gewissen Leichtigkeit und Coolness, die mir gefällt.
Und insgesamt empfinde ich seine Musik nicht so verkopft und tierisch ernst, wie von vielen anderen.Das kann ich gut nachvollziehen.
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.Der HofackerDie Gefühle, die bullschuetz beschreibt, kenne ich auch. Allerdings glaube ich, dass sie mehr mit uns selbst und dem Umstand zu tun haben, dass wir seit 30 oder noch mehr Jahren intensiv Musik hören, als mit dem Absender.
Ertappt.
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percy-thrillington "If you don't feel it, don't play it"Registriert seit: 04.02.2008
Beiträge: 2,050
Sehr gut formuliert, Franz!
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*** Konsens-Heini der Umfrage "Die 20 besten Tracks der Talking Heads" ***bullschuetzErtappt.
Und gerade das verstehe ich nicht, habe ich nie verstanden, warum muss man alles was man hört, durch ein Einsetzen in sein eigenes musikalisches Wissen, relativieren und damit gleichzeitig in seinem Wert mindern (oder in wenigen Fällen vielleicht auch steigern). Und das sage ich als Namedropper, der ja bekannterweise gerne mal sagt „der und der klingt wie der und der“. Natürlich kennt man mittlerweile viel Musik und erkennt folgerichtig auch vieles wieder. Aber das macht doch den eigentlichen song nicht schlechter. Dieses Phänomen habe ich bei mir noch nie (bewusst) wahrgenommen. Aber ich gehöre ja auch nicht zu denen, die weil sie plötzlich 30 Jahre musikhörende Entwicklung hinter sich haben, 90% der Musik ihrer Sozialisationsphase als Jugendsünden abtun. Vielleicht bin ich wirklich zu leicht zufrieden zu stellen.
@clau, die Beschreibung mit den Männern, die immer irgendwie auch Jungs bleiben, hat mir gefallen. (Meiner Frau würde es das sicher weniger )
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"Man kann nicht verhindern, dass man verletzt wird, aber man kann mitbestimmen von wem. Was berührt, das bleibt!TheMagneticField
@clau, die Beschreibung mit den Männern, die immer irgendwie auch Jungs bleiben, hat mir gefallen. (Meiner Frau würde es das sicher weniger )Ach was, die Ladies stehen auf solche Typen!
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How does it feel to be one of the beautiful people?Monroe Stahrich empfinde es einfach nur als stinklangweilig, ich hab noch nicht mal genug Selbstdisziplin, um ein Video über 3min durchzuhalten. In den seltenen Momenten, in denen mich seine Stimme erreicht kommt gleich ein abgeschmacktes 08/15 Arrangement aus den 60ern um die Ecke und alles ist vorbei – unglaublich öde!
bullschuetzDie musikalischen Zutaten gefallen mir alle – das Gefühl der Langeweile stellt sich bei mir dennoch umgehend ein, weil mich hier überhaupt nichts überrascht. Ich habe spätestens ab dem dritten Lied (na ja, eigentlich schon ab dem Gitarren-Intro des ersten Lieds) das Gefühl, da steht bloß einer vor dem Spiegel, probiert verschiedene Klamotten an und checkt, welche am coolsten aussehen. Ich kann das gut anhören, aber ich habe zu keiner Sekunde das Bedürfnis, jetzt unbedingt diese Scheibe weiterdrehen lassen zu müssen,…
Exakt so höre ich das auch. Obendrauf noch die Stimme, und das war’s dann.
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"I spent a lot of money on booze, birds and fast cars. The rest I just squandered." - George Best --- Dienstags und donnerstags, ab 20 Uhr, samstags ab 20.30 Uhr: Radio StoneFM
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
MarBeckExakt so höre ich das auch. Obendrauf noch die Stimme, und das war’s dann.
Du bekommst ein Jahr Sperre im Weller-Thread.
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songbirdDu bekommst ein Jahr Sperre im Weller-Thread.
Da poste ich doch sowieso als einziger …
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"I spent a lot of money on booze, birds and fast cars. The rest I just squandered." - George Best --- Dienstags und donnerstags, ab 20 Uhr, samstags ab 20.30 Uhr: Radio StoneFMWen wundert’s. die Stimme geht ja auch gar nicht….
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"Man kann nicht verhindern, dass man verletzt wird, aber man kann mitbestimmen von wem. Was berührt, das bleibt!TheMagneticFieldUnd gerade das verstehe ich nicht, habe ich nie verstanden, warum muss man alles was man hört, durch ein Einsetzen in sein eigenes musikalisches Wissen, relativieren und damit gleichzeitig in seinem Wert mindern (oder in wenigen Fällen vielleicht auch steigern). Und das sage ich als Namedropper, der ja bekannterweise gerne mal sagt „der und der klingt wie der und der“. Natürlich kennt man mittlerweile viel Musik und erkennt folgerichtig auch vieles wieder. Aber das macht doch den eigentlichen song nicht schlechter. Dieses Phänomen habe ich bei mir noch nie (bewusst) wahrgenommen. Aber ich gehöre ja auch nicht zu denen, die weil sie plötzlich 30 Jahre musikhörende Entwicklung hinter sich haben, 90% der Musik ihrer Sozialisationsphase als Jugendsünden abtun. Vielleicht bin ich wirklich zu leicht zufrieden zu stellen.
Diese ganze Jugendsündengequatsche ist sowieso blödsinnig. Da bin ich ganz bei dir.
Was ich vorhin meinte, ist auch weniger auf Musik bezogen, die irgendwo „retro“ ist, mir geht’s bei den sog. „ernsten“ Songschreibern auch wirklich mehr um Themen und Texte.
Mich interessiert da Vieles nicht mehr. Ich will’s einfach nicht wissen.Wir haben vorher hier über das „Two Fingers“-Video gesprochen.
Vielleicht ist die Faszination auch irgendwie die Trauer um den Verlust der eigenen Jugend, die schon lange zurückliegt.
Hat man ja selbst oft genug so erlebt, dass es zuhause mal Stress gab, man genervt ging und mit seinen Freunden erst mal einen durchgezogen hat.
Irgendwie erkennt man sich in all dem wieder. Man sieht, manche Dinge ändern sich nie. Man freut sich über die Unbekümmertheit, Dinge anzugehen, wie man es selbst heute nicht mehr so kann.Klang jetzt sehr pathetisch, ist aber so…;-)
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„Toleranz sollte eigentlich nur eine vorübergehende Gesinnung sein: Sie muss zur Anerkennung führen. Dulden heißt beleidigen.“ (Goethe) "Allerhand Durcheinand #100, 04.06.2024, 22:00 Uhr https://www.radiostonefm.de/naechste-sendungen/8993-240606-allerhand-durcheinand-102 -
Schlagwörter: 2012, DER Chipstütensmilie-Thread, facepalm, Forums-Hölle, Jake Bugg, Material für den Forumszitatethread, Metaebene, Noel with balls
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