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ok, lassen wir es dabei. bauchschmerzen müssen ja nicht sein.
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WerbungJa, natürlich können wir es lassen, aber ich bin jetzt noch irritierter, denn ich stellte ja gerade die Frage nach der (vermuteten) Schwierigkeit, Kontakte herzustellen – also gerade das, was Du, @thelonica, jetzt nochmal betonst. Sprich: wir hauen in dieselbe Kerbe. Weshalb es auf der Grundlage dieses Austausches zu Bauchschmerzen kommen kann, kann ich nicht ganz nachvollziehen.
Und @redbeans, hatte Deine Bemerkung zum Free Jazz Blog gestern gesehen und wollte nebenbei rasch reagieren, aber war dann doch zu sehr bei StoneFM absorbiert … sehe ich natürlich auch so, zur Menge und dem Bedürfnis nach einer gewisse Redaktion hatte ich mich ja bereits geäussert. Es wäre vielleicht ehrlicher, wenn der Blog als sowas wie ein Rezensionsportal zur (aktuellen) EFI aufgezogen würde, mit gelegentlichen Blicken über den Atlantik? Also als sowas wie ein Portal, das die Nachfolge hiervon antritt bzw. die jüngeren Generationen der dort besprochenen Szene in den Fokus rückt: http://efi.group.shef.ac.uk
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #157: Benny Golson & Curtis Fuller – 12.11.2024 – 22:00 / #158 – 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbagypsy-tail-windJa, natürlich können wir es lassen, aber ich bin jetzt noch irritierter, denn ich stellte ja gerade die Frage nach der (vermuteten) Schwierigkeit, Kontakte herzustellen – also gerade das, was Du, @.thelonica, jetzt nochmal betonst. Sprich: wir hauen in dieselbe Kerbe. Weshalb es auf der Grundlage dieses Austausches zu Bauchschmerzen kommen kann, kann ich nicht ganz nachvollziehen.
Ganz abgesehen von der Logistik stellt sich für mich auch die Frage danach, wo die Musikerselbst sich musikalisch einordnen würden und ob es tatsächlich ein Interesse gibt, bei europäischen Labels zu veröffentlichen. So wirklich viele aktuelle „black“ US-Musiker fallen mir jedenfalls nicht ein, bei denen es mehr als einzelne Berührungspunkte mit der US-Improvisations-Szene oder den Europäern gibt – Tyshawn Sorey, Tomeka Reid, Eric Revis, vielleicht noch eine gute handvoll andere. Vielleicht sieht das etwas anders aus, wenn es um Verbindungen zur britischen Szene geht aber das (z. B. Shabaka Hutchings und Co.) ist dann oft wieder nicht wirklich Free Jazz…
Und @.redbeans, hatte Deine Bemerkung zum Free Jazz Blog gestern gesehen und wollte nebenbei rasch reagieren, aber war dann doch zu sehr bei StoneFM absorbiert … sehe ich natürlich auch so, zur Menge und dem Bedürfnis nach einer gewisse Redaktion hatte ich mich ja bereits geäussert. Es wäre vielleicht ehrlicher, wenn der Blog als sowas wie ein Rezensionsportal zur (aktuellen) EFI aufgezogen würde, mit gelegentlichen Blicken über den Atlantik? Also als sowas wie ein Portal, das die Nachfolge hiervon antritt bzw. die jüngeren Generationen der dort besprochenen Szene in den Fokus rückt: http://efi.group.shef.ac.uk
Inhaltlich ist das ja eigentlich schon so. Fragt sich, ob es für eine Plattform für aktuellen Free Jazz, der sich mehr in der (politisch/kulturellen) Tradition von Coleman, Ayler, Coltrane und Co sieht, genug Material und Publikum gibt, dass sich eine Aufteilung lohnt – und ob diese Musik dann überhaupt Free Jazz im musikalischen Sinn ist.
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Reality is that which, when you stop believing in it, doesn't go away. Reality denied comes back to haunt. Philip K. Dickvorgartendiese erzählung, dass schwarze musiker*innen lieber unter sich bleiben, finde ich sehr schwierig – klar gibt es da andere erfahrungen und andere sensibilitäten, aber wenn man sich auf die nicht einlassen mag, sollte man vielleicht kein jazzlabel betreiben.
Ich würde nicht von schwarzen Musikern reden, aber sehr wohl von afro-amerikanischen. Bei ihnen gibt es schon klare Abgrenzungstendenzen, die an manchmal etwas kindisch anmutende Versuche erinnern, „den Weißen“ die Interpretationshoheit zu entreißen. Ich erinnere mich an ein Colloquium auf dem Archie Shepp behauptete, Jazz sei ein „dreckiges Wort“, weil es sich auf einen Ausdruck für Sex zurückführen lassen. Kompletter Bullshit, aber es ging hier weniger um die Realität, als um die Abgrenzung vom weißen Konzept „Jazz“ und die Etablierung einer eigenen Meta-Erzählung.
Dieses Phänomen gibt es auch in Hinblick auf Geschichte. Ein mir bekannter weißer, deutscher Historiker veröffentlichte ein Buch über das Lynching. Er musste sich mit Afro-Amerikanern auseinandersetzen, die ihn dafür kritisierten, ein solches Buch überhaupt zu schreiben. Die Geschichtsschreibung zum Lynching war aus ihrer Sicht Afro-Amerikanern vorbehalten.
Ähnliches bemerkt man auch im persönlichen Umgang mit Afro-Amerikanern. Es gibt solche, die sind sehr offen und freundlich, aber manche lassen dich auch klar spüren, dass sie nichts mit dir zu tun haben wollen, weil du weiß bist. Und da spielt es gar keine Rolle, ob du Europäer oder Amerikaner bist. Afro-Amerikaner bleiben gerne unter sich, darüber gibt es ein ziemlich bekanntes Buch.
https://www.amazon.com/Black-Kids-Sitting-Together-Cafeteria/dp/0465083617Das hat übrigens gar nichts mit deinen Kenntnissen, deiner Haltung, deinem Auftreten etc. zu tun – die Hautfarbe kann in manchen Fällen völlig ausreichen. Hast du keine ähnlichen Erfahrungen gemacht?
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.thelonicaDie Gedanken zu den europäischen Labels finde ich schon ein bißchen unrealistisch. Die amerikanischen Künstler_innen können natürlich auf ein Angebot eingehen, ein Album machen, aber das bedeutet eventuell auch Verpflichtungen, vielleicht in Europa touren zu müssen. Weg von der Familie und Freunden, vom Umfeld.
Musiker verdienen heutzutage nur Geld mit Tourneen, ein Albumdeal bringt ihnen nichts, das Thema hatten wir ja schonmal. Anders gesagt: Wenn ein US-amerikanischer Jazzmusiker nicht auf zahlreichen Sessions spielt, ein gefragter Songwriter ist oder einen Job als Lehrer/Professor hat, muss er auch versuchen, in Europa zu touren, wo er dann auch Merch verkaufen kann. Hier gibt es ja die ganzen Jazzfestivals, die ihm Auftritte ermöglichen. Aus finanziellen Gründen kommen weiße und schwarze US-Jazzer seit Jahrzehnten ständig nach Europa und Japan.
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.Als Ergänzung würde ich sagen, dass die Alben halt doch wichtig sind. Weil die Hörer_innen so einen besseren Eindruck vom Künstler bekommen können, deswegen ja auch auf die Konzerte kommen, weil sie die Musik gehört haben u. mögen (auch wenn das Programm live vielleicht noch anders ist). Ich denke, in dem Punkt sind wir uns einig. Bei den ganz jungen Musiker_innen, die noch nicht so etabliert sind, ist es ja eh schwieriger. Diese sind auf Releases, Besprechungen und Promotion ziemlich angewiesen.
Eher schwierig ist ja auch die Situation der emigrierten Leute. Die können in Paris z.B. vielleicht gut arbeiten, sind dann aber in den USA ziemlich abgemeldet und dort vielleicht weniger im Gespräch. Ist ja (nicht nur) in den Staaten ein knallharter Wettbewerb.
Neulich hatte ich ein neueres Interview mit Smokey Robinson gelesen, er sieht sich übrigens ganz klar als black american.
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Zudem sind Alben immer noch eine Visitenkarte, die es erlaubt, Gigs zu mischeln … zumindest in Europa scheint das noch der Fall zu sein, wie es in den USA ist, weiss ich nicht. Fakt ist aber auch, dass wohl die allermeisten Jazzmusiker für die Produktion ihrer Alben entweder selbst aufkommen, oder aber ausser ein paar Kisten mit Exemplaren nichts dafür kriegen (das ist schon seit 20 Jahren so, vielleicht auch länger). Und das hat wohl auch wieder damit zu tun, dass halt viele gleich alles selbst in die Hand nehmen, was wiederum zum Bedeutungsverlust der Label führte, zur Zersplitterung und dazu, dass wahnsinnig viel herausgebracht wird (vgl. Free Jazz Blog, jetzt mal unabhängig davon, wofür der genau steht – aber danke für Deine interessanten Kommentare dazu @nicht_vom_forum).
Ob das mit der Migration heute noch so ein grosses Thema ist, würde ich eher bezweifeln (Billigflüge, „globales Dorf“, virtueller Austausch, Möglichkeiten, in Echtzeit zu verfolgen, was Kolleg*innen am anderen Ende der Welt tun uns sich mit ihnen auszutauschen usw.). Aber in den 60ern und 70ern war das sicher so, da müssen wir ja nicht mal die in den USA randständigen Free-Jazzer anschauen sondern können auch jemand wie Dexter Gordon nehmen, dessen Comeback mit nachfolgender Remigration in die USA Ende der 70er vermutlich auch eine Art Vorankündigung des Revivals mit den Junglöwen war … hat dazu eigentlich mal jemand was geschrieben?)
Und @nail75, sag an, Du hast endlich die Herkunft des Wörtchens „Jazz“ geklärt? Wann erscheint Dein
BuchPodcast (sorry, mehr ist da heute nicht mehr drin )?--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #157: Benny Golson & Curtis Fuller – 12.11.2024 – 22:00 / #158 – 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbanail75Ich würde nicht von schwarzen Musikern reden, aber sehr wohl von afro-amerikanischen. Bei ihnen gibt es schon klare Abgrenzungstendenzen, die an manchmal etwas kindisch anmutende Versuche erinnern, „den Weißen“ die Interpretationshoheit zu entreißen. Ich erinnere mich an ein Colloquium auf dem Archie Shepp behauptete, Jazz sei ein „dreckiges Wort“, weil es sich auf einen Ausdruck für Sex zurückführen lassen. Kompletter Bullshit, aber es ging hier weniger um die Realität, als um die Abgrenzung vom weißen Konzept „Jazz“ und die Etablierung einer eigenen Meta-Erzählung.
Dieses Phänomen gibt es auch in Hinblick auf Geschichte. Ein mir bekannter weißer, deutscher Historiker veröffentlichte ein Buch über das Lynching. Er musste sich mit Afro-Amerikanern auseinandersetzen, die ihn dafür kritisierten, ein solches Buch überhaupt zu schreiben. Die Geschichtsschreibung zum Lynching war aus ihrer Sicht Afro-Amerikanern vorbehalten.
Ähnliches bemerkt man auch im persönlichen Umgang mit Afro-Amerikanern. Es gibt solche, die sind sehr offen und freundlich, aber manche lassen dich auch klar spüren, dass sie nichts mit dir zu tun haben wollen, weil du weiß bist. Und da spielt es gar keine Rolle, ob du Europäer oder Amerikaner bist. Afro-Amerikaner bleiben gerne unter sich, darüber gibt es ein ziemlich bekanntes Buch.
https://www.amazon.com/Black-Kids-Sitting-Together-Cafeteria/dp/0465083617
Das hat übrigens gar nichts mit deinen Kenntnissen, deiner Haltung, deinem Auftreten etc. zu tun – die Hautfarbe kann in manchen Fällen völlig ausreichen. Hast du keine ähnlichen Erfahrungen gemacht?nein. merkwürdiger post. du schreibst „ich würde“ und meinst „du solltest“? ich schreibe nicht „afroamerikaner“, weil das eine rassische zuschreibung wäre. mir geht es nicht um herkunft oder race, sondern um politische kategorien: eine gruppe von menschen, die vergleichbare erfahrungen mit diskriminierung gemacht haben. ist, wie @thelonica auch gemerkt hat,eine selbstbezeichnung von betroffenen. könnte man ernstnehmen. im deutschen wird deshalb „schwarz“ groß und „weiß“ kursiv geschrieben, ist leider meiner kleinschreibung zum opfer gefallen
die anderen aspekte führen vom thema (ziemlich verständige selbstreflexion der autor*innen des freejazz-blogs) weg und haben auch nichts mit einem jahresrückblick zu tun.
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gypsy-tail-windZudem sind Alben immer noch eine Visitenkarte, die es erlaubt, Gigs zu mischeln … zumindest in Europa scheint das noch der Fall zu sein, wie es in den USA ist, weiss ich nicht. Fakt ist aber auch, dass wohl die allermeisten Jazzmusiker für die Produktion ihrer Alben entweder selbst aufkommen, oder aber ausser ein paar Kisten mit Exemplaren nichts dafür kriegen (das ist schon seit 20 Jahren so, vielleicht auch länger). Und das hat wohl auch wieder damit zu tun, dass halt viele gleich alles selbst in die Hand nehmen, was wiederum zum Bedeutungsverlust der Label führte, zur Zersplitterung und dazu, dass wahnsinnig viel herausgebracht wird (vgl. Free Jazz Blog, jetzt mal unabhängig davon, wofür der genau steht – aber danke für Deine interessanten Kommentare dazu @nicht_vom_forum).
Ob das mit der Migration heute noch so ein grosses Thema ist, würde ich eher bezweifeln (Billigflüge, „globales Dorf“, virtueller Austausch, Möglichkeiten, in Echtzeit zu verfolgen, was Kolleg*innen am anderen Ende der Welt tun uns sich mit ihnen auszutauschen usw.). Aber in den 60ern und 70ern war das sicher so, da müssen wir ja nicht mal die in den USA randständigen Free-Jazzer anschauen sondern können auch jemand wie Dexter Gordon nehmen, dessen Comeback mit nachfolgender Remigration in die USA Ende der 70er vermutlich auch eine Art Vorankündigung des Revivals mit den Junglöwen war … hat dazu eigentlich mal jemand was geschrieben?)
Und @nail75, sag an, Du hast endlich die Herkunft des Wörtchens „Jazz“ geklärt? Wann erscheint DeinBuchPodcast (sorry, mehr ist da heute nicht mehr drin )?Buch, haha, ich bin schon zufrieden, wenn jemand meine Artikel liest.
Was die Albumproduktion angeht: Für wenige hundert oder knapp über tausend Euro bekommst du schon ein Album an den Start, das würde ich als Jazzmusiker unbedingt bereit haben, wenn ich Gigs spiele. Immerhin ist es besser, als wenn du deine Diss veröffentlichst, dafür darfst du dann auch noch bezahlen. Immerhin musst du nicht kostenlos unterrichten wie nach einer Habil. Bin ja echt froh, dass mir das erspart geblieben ist.
Der Bedeutungsverlust der Labels ergibt sich daraus, dass niemand mehr Tonträger kauft. Ich hatte heute ein längeres Telefonat mit einem Musikverleger. Was ein Top 3-Album in Deutschland heute verkauft, ist komplett lächerlich. Die Mühe physische Kopien herzustellen, lohnt sich eigentlich nur für spezielle Künstler. Santiano verkaufen noch Alben…
Was die afro-amerikanischen Jazzer angeht. Sie nehmen die Aufmerksamkeit, die Gagen und den Respekt ihrer europäischen Fans gerne mit, nur sollte man sich von der Oberfläche nicht täuschen lassen.
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.vorgartennein. merkwürdiger post. du schreibst „ich würde“ und meinst „du solltest“? ich schreibe nicht „afroamerikaner“, weil das eine rassische zuschreibung wäre. mir geht es nicht um herkunft oder race, sondern um politische kategorien: eine gruppe von menschen, die vergleichbare erfahrungen mit diskriminierung gemacht haben. ist, wie @thelonica auch gemerkt hat,eine selbstbezeichnung von betroffenen. könnte man ernstnehmen. im deutschen wird deshalb „schwarz“ groß und „weiß“ kursiv geschrieben, ist leider meiner kleinschreibung zum opfer gefallen
die anderen aspekte führen vom thema (ziemlich verständige selbstreflexion der autor*innen des freejazz-blogs) weg und haben auch nichts mit einem jahresrückblick zu tun.Sorry, ich verstehe dein Anliegen nicht. Verstehe ich dich richtig, dass du die Bedeutung „rassischer“ Kategorien bestreitest? Das ist im biologischen Sinn vollkommen korrekt, aber nicht im kulturellen. Ich darf daraus schließen, dass du niemals länger in den USA warst? Aber soweit muss man gar nicht schauen, für die Wichtigkeit „rassischer Kategorien“ gibt es Beispiele zuhauf. Dass das nicht so sein sollte, ist etwas anderes.
zuletzt geändert von nail75--
Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.Ein trauriger Nachtrag zum Jahresrückblick:
Gerade wurde bekannt, dass Frank Kimbrough (u.a. Pianist der Maria Schneider Big Band) an einer Herzattacke gestorben ist:
https://ethaniverson.com/2020/12/30/rip-frank-kimbrough/--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #157: Benny Golson & Curtis Fuller – 12.11.2024 – 22:00 / #158 – 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbanail75Sorry, ich verstehe dein Anliegen nicht. Verstehe ich dich richtig, dass du die Bedeutung „rassischer“ Kategorien bestreitest? Das ist im biologischen Sinn vollkommen korrekt, aber nicht im kulturellen. Ich darf daraus schließen, dass du niemals länger in den USA warst? Aber soweit muss man gar nicht schauen, für die Wichtigkeit „rassischer Kategorien“ gibt es Beispiele zuhauf. Dass das nicht so sein sollte, ist etwas anderes.
gerade weil man die bedeutung und nicht die vermeintlichen biologischen grundlagen rassischer kategorien (als rassistische erfindungen) markieren will, verwendet man im deutschen ja seit einiger zeit die begriffe „Schwarz“ und „weiß“ und nicht „afroamerikanisch“ o.dergl. du kannst das natürlich gerne anders machen, ich verstehe ja, wie es gemeint ist. aber belehrungen und biografische spekulationen könntest du dir sparen.
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Ich reiche jetzt mal meine riesige Jahresliste nach (die ich gestern ohne Jarrett schon im allgemeinen 2020-Faden postete, wobei ich hier den Pop und die Klassik-Crossover-Sachen mit Ausnahme von Ban/Surman/Maneri weglasse).
: : NEUHEITEN : :
* * * *1/2
Luke Stewart – Luke Stewart Exposure Quartet
Ambrose Akinmusire – On the Tender Spot of Every Calloused Moment
Maria Schneider – Data Lords
Rob Mazurek Exploding Star Orchestra – Dimensional Stardust
Matthew Shipp Trio – The Unidentifiable
Cecil Taylor & Tony Oxley – Birdland Neuburg 2011
Trevor Watts – A World View
Nate Wooley – Seven Storey Mountain VI
Susana Santos Silva Impermanence – The Ocean Inside a Stone
Matthew Shipp – The Piano Equation
Mat Walerian/Matthew Shipp/Williamn Parker/Hamid Drake – Every Dog Has Its Day But It Doesn’t Matter Because Fat Cat Is Getting Fatter
Decoy with Joe McPhee – AC/DC
Evan Parker/Paul Lytton – Collective Calls (Revisited) (Jubilee)
Ingrid Laubrock/Kris Davis – Blood Moon
Joel Ross – Who Are You?
Daniel Carter/Matthew Shipp/William Parker/Gerald Cleaver – Welcome Adventure! Vol. 1
Lucian Ban/John Surman/Mat Maneri – Transylvanian Folk Songs: The Béla Bartók Field Recordings
JD Allen – Toys/Die Dreaming
Fred Van Hove/Peter Brötzmann – Front to Front
James Brandon Lewis/Chad Taylor – Live in Willisau* * * *
Ingrid Laubrock – Dreamt Twice, Twice Dreamt
Keith Jarrett – The Budapest Concert
Alan Braufman – The Fire Still Burns
Alexander von Schlippenbach – Slow Pieces for Aki
Sabu Toyozumi/Mats Gustafsson – Hokusai
Ron Carter – Foursight, Stockholm Vol. 1
Elina Duni/Rob Luft – Lost Ships
Denny Zeitlin – Live at Mezzrow
Tony Allen/Hugh Masekela – rejoice
Sun Ra Arkestra – Swirling
Karl Evangelista – Aurora
Chicago Underground Quartet – Good Days
Thumbscrew – The Anthony Braxton Project
RED trio & Celebration Band – Suite 10 Years Anniversary
Wadada Leo Smith/Barry Schrader – Pacific Light and Water/Wu Xing – Cycle of Destruction
Junius Paul – Ism
Alexander Hawkins/Tomeka Reid – Shards and Constellations
Edward „Kidd“ Jordan/Joel Futterman/William Parker/Hamid Drake – A Tribute to Alvin Fielder: Live at Vision Festival XXIV
Ivo Perelman/Matthew Shipp – Amalgam
Daniel Humair/Samuel Blaser/Heiri Känzig – 1291
OM – It’s About Time
Dave Douglas – Marching Music
Aruán Ortiz – Inside Rhythmic Falls
Shabaka and the Ancestors – We Are Sent Here by History
Johanna Summer – Schumann Kaleidoskop
Ohad Talmor Newsreel Sextet – Long Forms
Carla Bley/Andy Sheppard/Steve Swallow – Life Goes On
Ron Carter – Foursight: Stockholm, Vol. 2
Patty Waters – An Evening in Houston
Frode Gjerstad/Fred Lonberg-Holm/William Parker/Steve Swell – Tales From
Sylvie Courvoisier Trio – Free Hoops
Martial Solal & Dave Liebman – Masters in Paris
Kaja Draksler Octet – Out for Stars
5 Blokes – Live @ the Vortex Jazz Club
Frank Gratkowski/Achim Kaufmann/Wilbert de Joode/Tony Buck – Flatbosc & Cautery
Dave Rempis/Elisabeth Harnik/Michael Zerang – Triple Tube: Live at Tube’s 2019
Whit Dickey – Morph
Jim Baker-Steve Hunt-Christoph Erb – Live at the Hungry Brain
Florian Arbenz/Greg Osby – Reflections of the Eternal Line
Marco Colonna/Alexander Hawkins – Dolphy Underlined* * *1/2
James Brandon Lewis Quartet – Molecular
Dezron Douglas/Brandee Younger – Force Majeure
Instant Composers Pool & Nieuw Amsterdams Peil – de hondemepper
Aquiles Navarro & Tcheser Holmes – Heritage of the Invisible II
Ron Miles – Rainbow Sign
Manuel Valera – José Martí en Nueva York
Eric Revis – Slipknots Through a Looking Glass
Junk Magic – Compass Confusion
Jimmy Heath – Love Letter
Aly Keïta/Jan Galega Brönnimann/Lucas Niggli – Kalan Teban
Charles Tolliver – Connect
Laura Schuler Quartett – Metamorphosis
Chad Taylor – The Daily Biological
Convergence – Convergence
Tim Berne’s Snakeoil – The Fantastic Mrs. 19
Nduduzo Makhathini – Modes of Communication: Letters from the Underground
Angelica Sanchez/Marilyn Crispell – How to Turn the Moon* * *
Charlotte Greve/Vinnie Sperrazza/Chris Tordini – The Choir Invisible—
: : ARCHIV/ERWEITERTE NEUAUFLAGEN : :
* * * *1/2
Barney Wilen Quartet feat. Tete Montoliu – Barney and Tete: Grenoble ’88
Thelonious Monk – Palo Alto
Horace Tapscott with the Pan Afrikan Peoples Arkestra – Ancestral Echoes: The Covina Sessions, 1976
Dexter Gordon – Live in Châteauvallon 1978
Paul Desmond – The Complete 1975 Toronto Recordings (expanded reissue)*
John Coltrane Quartet – My Favorite Things: Graz 1962
Ella Fitzerald – Ella: The Lost Berlin Tapes
Sam Rivers Quartet – Braids (Sam Rivers Archive Project Vol. 4)
René Thomas – Remembering René Thomas: Rare and Unreleased Performances by the Legendary Jazz Guitarist (1955-1962)* * * *
Charles Mingus – Bremen 1964 & 1975
Sun Ra – Egypt 1971 (expanded reissue)
Enrico Pieranunzi/Marc Johnson/Paul Motian – The Copenhagen Concert December 2, 1996
Sonny Rollins – Rollins in Holland: The 1967 Studio & Live Recordings Featuring Ruud Jacobs & Han Bennink
Sam Rivers Trio – Ricochet (Sam Rivers Archive Project, Volume 3)
Dave Brubeck Quartet- Time OutTakes
Bobby Bradford/Frode Gjerstad – Kampen, Complete (expanded reissue)
Tubby Hayes Quartet – Free Flight (The Ron Mathewson Tapes Vol. 3)
Kidd Jordan/Joel Futterman/Alvin Fielder – Spirits
The MacroQuarktet – The Complete Night: Live at the Stone NYC (2007/2020) (expanded reissue)
Art Blakey & The Jazz Messengers – Just Coolin‘
Dudu Pukwana and the „Spears“ (expanded reissue)
Derek Bailey/Mototeru Takagi – Live at FarOut, Atsugi 1987
Joe McPhee – Black Is the Color
Barney Wilen & Alain Jean-Marie – Montréal Duets (1993)
ICP Orchestra at Jazz Festival Ljubljana, 2005* * *1/2
Rodger „Ram“ Ramirez – Easy To Love: Plays Standard [sic] (Black & Blue/Unissued, 1977)
Masayuki Takayanagi/Nobuyoshi Ino/Masabumi Kikuchi – Live at Jazz Inn Lovely 1990
Dexter Gordon – Montmartre 1964
Hank Jones Trio – Live at Jazzhus Slukefter Vol. 2
Alan Wakeman – The Octet Broadcasts 1969 & 1979
Boillat Thérace Quintet – Live 1974
Joe Castro – Passion Flower: For Doris Duke (expanded reissue)
Gary Bartz/Woody Shaw – Live at the Closet, 1986
Bob James – Once Upon a Time: The Lost 1965 New York Studio Sessions* * *
Lennie Tristano – The Duo Sessions
Allan Holdsworth/Ray Warleigh/Ron Mathewson/Bryan Spring – Warleight Manor (The Ron Mathewson Tapes Vol. 1)
Misha Mengelberg Tentet – Live at Moers, 1976—
Schon da, aber noch nicht richtig gehört, sind zudem noch:
Susana Santos Silva – The Same Is Always Different
Borah Bergman/Perry Robinson/Steve Swell/Ray Sage – Quartets-Trios-Duos
Chad Fowler/WC Anderson – Lacrimosa, Vol/0Bill Evans – Live at Ronnie Scott’s with Eddie Gomez, Jack DeJohnette
Monty Alexander – Love You Madly: Live at Bubba’s
Horace Tapscott/Michael Sessions – Live at Théâtre du Chêne Noir, Avignon, France 1989Die Evans lief schon ein paar Mal, denke ich finde sie leider nur mittelprächtig, aber bevor ich das in Sterne werfe, möchte ich sie halbwegs aufmerksam anhören, was noch nicht geschah … die Monty Alexander lässt sich dagegen gut an, aber ich kam noch nicht weit. Silva lief einmal, zog eher vorbei … Fowler/Anderson ist ein distanziertes Corona-Album, Fowler der Besitzer/Gründer von Mahakala Music (eine der kleinen aber feinen Label-Entdeckungen des Jahres: Shipp/Perlman „Amalgam“, Kidd Jordan et al. „Tribute to Alvin Fielder“ … die Bergman/Robinson/Swell/Sage is auch von dort, habe ich physisch noch nicht gekriegt und den DL mochte ich noch nicht komplett anhören, fällt wohl in dieselbe Dokument-Kategorie wie die Jordan/Fielder-CD). Zur Tapscott/Sessions kam ich auch noch nicht – die müsste ich mal auf Bandcamp antesten (habe, um Versandkosten zu sparen, blöderweise Vinyl – ohne DL – in Barcelona bestellt).
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Die Sonny Rollins hätte 5 Sterne verdient, aber dazu ist die Ausgabe zu verbockt … dass die Monk (da ist die Verbockung vernachlässigbar) unter den Umständen noch überholt wurde, hat mich selbst überrascht, aber der erste Eindruck vom Konzert von Wilen/Montoliu ist wirklich grossartig! Mingus 1964 hätte auch die vollen Fünfe gekriegt, aber für 1975 gebe ich einen weniger, was dann halt eine Mischrechnung ergibt …
Ansonsten hat Makhathini bei mir leider auch beim neulichen Wiederhören nicht wesentlich dazugewonnen … ich höre das gerne, aber es mäandert mir zu sehr und ist überhaupt überlang, finde ich.
Und falls sich wer wundert, die Taylor/Oxley und Jarrett nahm ich in die Hauptliste („jünger als 10 Jahre“ oder so), die Trevor Watts enthält Aufnahmen von 1996 bis 2019, vornehmlich aus den Nullern, hätte also auch zu den historischen Sachen können – da er aber selbst involviert war (auch die Liner Notes geschrieben hat), nehme ich das doch irgendwie als eine echte Neuheit wahr.
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: : REISSUES : :
Da gab’s ja auch einiges zu vermelden … das Black Unity Trio auf jeden Fall (habe ich aber noch nicht wieder angehört) – am meisten gefreut haben mich wohl mal wieder ein paar Sachen aus Japan: z.B., dass im Zusammenhang mit der CD-Ausgabe von Alan Braufmans „The Fire Still Burns“ (die auch das WKCR-FM Duo-Set mit Cooper-Moore aus dem Jahr 1972 enthält!) auch dessen „Valley of Search“ als CD herauskam (das LP-Reissue hatte ich verpasst). Dann fand ich die Choice- und PM-Reihen von Solid sehr erfreulich, und auch die Tribe/Related-Serie von Octave Lab.
Dass Real Gone Music zudem eine Reihe mit Black Jazz-Titeln gestartet hat, kriegte ich erst vor ein paar Tagen zufällig mit und habe noch nichts davon angehört …
Die beiden Rashied Ali Doppel-LPs waren für mich zuviel des Guten – leider gibt es ja nicht mal beim Vinyl-Kauf einen kompletten DL dazu … verstehe ich nicht (hat das in dem Fall rechtliche Gründe, Lizenz nur für X-Anzahl von LPs?)
Sehr toll, auch weil das für mich eine vollkommen unberechenbare Grösse war: „Modern Jazz Quintett Karlsruhe/Four Men Only – Complete Works“ auf NoBusiness (danke @imernst ).
Ziemlich sicher in die Bestenliste kommen zwei von Corbett vs. Dempsey, die ich aber noch nicht angehört habe: Willem Breuker & Han Bennink „New Acoustic Swing Duo“ und Milford Graves/Don Pullen „The Complete Yale Concert, 1966“.
Erst in der Jahresliste von Free Jazz Blog mitgekriegt habe ich hiervon: Barry Guy – London Jazz Composers Orchestra „That Time“ (Not Two) – muss wohl gelegentlich noch her!
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #157: Benny Golson & Curtis Fuller – 12.11.2024 – 22:00 / #158 – 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
Beiträge: 56,495
@ „gypsy“ : scheene Zusammfassung des Jahres ….
P:S Ich hab`s ja bekanntlich nicht so mit den „Sternen“ aber genötigt sie zu vergeben wären dies hier *****
Paul Desmond – The Complete 1975 Toronto Recordings (expanded reissue)*
John Coltrane Quartet – My Favorite Things: Graz 1962--
"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)Merci.
Das Sternchen bei Desmond steht dafür, dass da 2019 steht – kam aber erst 2020 heraus.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #157: Benny Golson & Curtis Fuller – 12.11.2024 – 22:00 / #158 – 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba -
Schlagwörter: 2020, Jahresrückblick, Jazz
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